Auf ein Wort mein Herr

  • Sie hatten die Villa Vinicia verlassen und einige Schritt später ging Cimon neben seinem Herren. Fragend sah er zur Seite und berührte ihn nur leicht am Arm, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten. Dabei blieb er ergeben und machte deutlich, das alles nur eine Bitte zum Ausdruck brachte. Seine Stimme war leise aber durch Festigkeit geprägt.


    "Herr? Darf ich offen sprechen, Dominus Ursus?"


    Ihn nun vertraut anzusprechen erschien dem Nubier falsch, auch wenn es an sich ein vertrautes Thema war. Cimon wollte der Bitte seines Herren nachkommen, diesem ehrlich zu sagen, wenn ihm etwas auffiel, doch er würde es niemals all zu ungefragt tun. Die Zeit, wann gesprochen wurde, würde Ursus festlegen.

  • Sie hatten das Haus seines Patrons verlassen und Ursus versank in Gedanken. Er dachte über das Gespräch nach. Und auch darüber, was er noch alles zu erledigen hatte vor der Abreise. Im Moment war so vieles zu beachten, er fürchtete, wichtige Dinge zu vergessen.


    Als Cimon ihn am Arm berührte, war es Ursus eigentlich gar nicht recht. Doch er kannte Cimon inzwischen zu gut, um zu glauben, daß er ihn wegen einer Nebensächlichkeit aus seinen Gedanken riß. "Ja, darfst Du. Was gibt es, Cimon?" Ein bißchen Ungeduld hörte man schon in seinem Tonfall, doch auch Cimon sollte seinen Herrn gut genug kennen. Ursus hätte nein gesagt, wenn er es wirklich nicht gewollt hätte.

  • Der Nubier erkannte die Ungedult, ließ sich aber nicht beeinflussen. Denn er wusste das ein Ja seines Herren ein eindeutiges Ja war. Allerdings wollte er sich darum bemühen nicht zu lange zu sprechen oder zu undeutlich, um Ursus nicht zu viel seiner Zeit zu stehlen, die dieser wohl eher zum Nachdenken nutzen wollte.


    "Es geht um dein Gespräch, Herr. Du warst sehr ... redseelig. Ich habe mehr über deine Sicht gelernt als über die deines Patron Herr."


    Cimon sah Ursus dabei sehr ernst an, denn er wollte ihn warnen. Natürlich unterstellte er niemandem etwas negatieves, doch er befürchtete das sein Herr auf diese Art irgendwann in eine Falle würde tappen können. Im Grunde stand es ihm nicht zu so zu denken oder zu sprechen...doch es war ihm aufgefallen...und Ursus hatte ihn einmal darum gebeten, ihn zu warnen, sollte er sich in Gefahr begeben. Zumindest interpretierte Cimon seine Aufgabe in dieser Art. Zu oft sah er auch bei sich selber nicht, was er sagte, bevor die Folgen eintraten... Also konnte es gut sein, das es in der Natur der Menschen lag, sich selber nicht so wahrzunehmen, wie es andere taten. Gut wenn es also jemanden gab, der einem dabei half sich zu sehen. Nur kurz lächelte Cimon bei diesen Gedanken selbstsicher. Er war gespannt, was sein Herr sagen würde. Ob es gut war? Er würde es sicher erfahren. Dabei versuchte er versöhnlich drein zu blicken um eventuellen Unmut des Herren vorzuwirken.

  • Ursus hob seine Augenbraue, als Cimon seine, wenn auch sehr freundlich verpackte, Kritik äußerte. Er dachte einen Moment lang darüber nach, bevor er antwortete. "Du hast Recht, ich habe viel geredet und er hat nichts über seine Ansichten gesagt. Allerdings war dies auch eigentlich kein Gespräch, in dem wir unsere Ansichten austauschten, sondern eine Prüfung, der mein Patron mich unterzogen hat. Er wollte wissen, wie meine Einstellung zu dieser Frage und auch den damit verbundenen Fragen ist. Es ging ihm nicht darum, mich in eine bestimmte Richtung zu lenken und mir seine Ansicht nahezubringen, sondern darum, mich und meine Einstllung besser kennen zu lernen. Diese Fragestellung beinhaltet auch viel den Konflikt zwischen Patriziern und Plebeiern. Ich bin Patrizier und er Plebeier. Trotzdem sollten wir an einem Strang ziehen. Er mußte herausfinden, wo ich stehe. Hätte ihm meine Antwort überhaupt nicht gefallen, dann hätte er mir sicherlich deutlich klargemacht, was er als mein Patron von mir erwartet."

  • Lächelnd hörte Cimon seinem Herren zu. Hier und da nickte er und dachte dann noch eine Weile nach. Ein rascher, unauffälliger Blick zeigte dem Nubier das niemand in ihrer Nähe war. So konnte er weiterhin recht offen, wenn auch gewohnt ergeben, mit Ursus sprechen.


    "Aber solltest du als sein Klient nicht ebenso wissen wie er denkt, Herr? Wenn jemand nichts sagt, bedeutet es nicht automatisch das er für oder gegen etwas eingestellt ist, Ursus.Verzeih meine Worte bitte, Herr. Es war mir nur aufgefallen."


    Untertänig neigte Cimon nun seinen Kopf und machte deutlich, wie weit Ursus über ihm stand. Es war eine Geste die er zwischen ihnen beiden inzwischen immer dann nutzte, wenn er zeigen wollte, das er sich in dieser oder jener Situation unterordnete und sich dem Willen seines Herren unterwarf. Für außenstehende war es nicht mehr als ein etwas stärkeres Kopfneigen. Doch für Cimon war es so viel mehr. Denn diese Geste kam aus seinem Herzen und niemals aus Furcht vor Strafe.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    Einmal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • "Damit hast Du vollkommen Recht, Cimon", nickte Ursus und lächelte. Es freute ihn, daß Cimon so gut aufpaßte. Im ersten Moment fiel es ihm zwar schwer, es so zu akzeptieren, doch war es nicht genau das, was er ihm aufgetragen hatte? Und durch nichts lernte Cimon es schneller. "Doch was Du nicht wissen konntest: Im Senat hat er sehr deutlich seine Meinung gesagt. Und die wenigen Worte heute haben seine Worte von dort ergänzt. Er hat den Antrag von Decimus unterstützt."

  • Er hatte vollkommen Recht? Dankbar lächelnd, ob dieser Worte, legte er den Kopf leicht schräg und sah Ursus direkt an. Aufmerksam hörte er weiter zu. Schließlich nickte Cimon ergeben.


    "Ich verstehe, Herr. Bitte verzeih mein übertriebenes Denken, Dominus Ursus. ..."


    Der Nubier holte Luft, sah sich um und endete mit seinem Blick bei seinem Herren. Leicht nur schimmerte ein Grinsen aus seinem Innersten hervor. Konnte er es wagen? Nicht in der Öffendlichkeit...doch es war niemand in ihrer unmittelbaren Nähe. Dennoch entschied er sich lieber für eine defensivere Variante.


    "Aber ich versichere dir, Herr, das ich es wieder tun würde."


    Sein eher verhaltenes Grinsen verschwand und Cimon deutete mit seinem fragenden Blick an, ob sie weiter gehen wollten. Doch er selber verharrte abwartend. Denn trotz der vergleichsweise lockeren Stimmung, wusste und fühlte er, wo er stand. Jedoch sorgte er bei allem was er tat dafür, das sein Rücken grade war und seine Stärke offen zeigte. So wie Cimon dachte, das Ursus es von ihm verlangte.

  • Ursus schmunzelte. "Nach Deinem Wissensstand war es nicht übertrieben." Und dann grinste er gar breit. "Und das will ich ganz schwer hoffen, daß Du es wieder tun wirst. Sonst wäre ich wirklich enttäuscht von Dir." Seine Augen blitzten ein wenig übermütig dabei.


    "Hast Du mit Phanaeas sprechen können? Ihr seid doch Freunde, nicht wahr?" Vielleicht gab es über ihn noch das eine oder andere interessante Detail zu erfahren. Man konnte nie wissen. Sklaven hatten Ohren und waren überall.

  • Eine besondere Stimmung schien sich einzustellen. Etwas von Vertrautheit und Cimon zeigte deutlich seine Dankbarekit über diese Freundlichkeit seines Herren. Lächelnd nickte er und schmunzelte nur leicht dabei.


    "Ich danke dir, Herr. Sicher werde ich dir keinen Grund für Enttäuschungen geben."


    Da er Ursus direkt ansah, meinte er ein Leuchten in den Augen des Herren zu sehen. Was dahinter stand zeigten schon die folgenden Worte. Kurz wurde Cimon sehr ernst und legte sich seine Worte einige Augenblicke zurecht.


    "Nein, Herr. Leider konnte ich heute nicht mit Phaeneas sprechen. J..ja, wir sind...Freunde, Dominus Ursus."


    Gute Freunde...zu gute Freunde? Der Nubier wich nun Ursus' Blick aus und versuchte wieder die ergebene Stimmung aufzubauen. Die Distanz zwischen Herr und Sklave half ihm nun, seine Ruhe zu finden und nichts nach außen hin zu zeigen.

  • Da hatte Ursus wohl geradezu in ein Wespennest gestoßen mit seiner Frage. Schade, nun hatte er die kurze lockere Vertrautheit zwischen ihnen zerstört. Denn Cimon zog sich wieder ganz auf seine Position als Sklave zurück. "Das tut mir leid. Aber Du weißt ja, daß Du ihn besuchen darfst. Wir müssen zwar bald abreisen, aber ich habe nichts dagegen, wenn Du Dir einige Stunden nimmst, um zu ihm zu gehen. Verabschiede Dich nur richtig. Und schreiben kannst Du ihm ja auch, wenn wir in Mantua sind." Wie könnte Ursus etwas anderes annehmen, als daß Cimon bedrückt war wegen der bevorstehenden Trennung von seinem Freund? Vermutlich hatte er angenommen, daß er ihn vor der Abreise nicht mehr sehen konnte.

  • In gewisser Weise tat es Cimon leid, das er sich zurückgezogen hatte. Denn die Stimmung war sehr angenehm gewesen. Allerdings wurde ihm nun alles zu schwer, als das er es hätte aufrecht erhalten können. Der Nubier atmete tief durch und nickte sehr bedacht.


    "Ja...Ich danke dir, Herr. Solange meine Arbeit es zuläßt .... werde ich sehen ob sich eine Gelegenheit ergeben mag. ... Gerne werde ich ihm schreiben.... "


    Bei seinen letzten Worten lächelte er wieder kurz. Denn er dachte an das wunderbare Geschenk das Ursus ihm gemacht hatte... vorallem das einfache Siegel...nur ein C...Nur? Nein, es war sein C. Und sein Herr...Ursus hatte es ihm gegeben. Stolz blinzelte aus seinen Augen. Es schmerzte sehr, das er Phaeneas vermutlich nicht mehr würde besuchen können, bevor sie gingen. Doch Hoffnung, das sich alles zum Guten wenden würde, zeigte sich in dem Gesicht des Sklaven.

  • Na, gar so schlimm schien die Sache ja nicht gewesen zu sein. Ursus war zufrieden mit sich, die Angelegenheit so schnell bereinigt zu haben und Cimon seine Sorgen genommen zu haben. Er nahm jedenfalls an, daß es so war. "Laß uns sehen, daß wir heimkommen, es ist noch viel zu tun vor der Abreise. Hast Du Dir Gedanken darüber gemacht, wie die Katzen transportiert werden können? Septima ist ganz vernarrt in die Tierchen, sie würde es uns nicht verzeihen, wenn ihnen unterwegs etwas zustößt."

  • Trotz des Augenblicks, in dem es wohl ein wenig schwieriger zu werden schien, wurde es nun doch angenehmer. Cimon verdrängte jeden schlechten Gedanken und konzentrierte sich ganz auf Ursus. Er nickte schließlich ergeben und neigte leicht den Kopf. Dann machte er eine Bewegung nach vorne ließ seinen Herren jedoch wie gewohnt vorgehen.


    "Ja, Herr. Beides findet seine Lösung, Ursus. Zum einen habe ich bereits Packpläne geschrieben und zum anderen habe ich Boxen gefertigt für die Katzen, die uns begleiten, Dominus."


    Er gwöhnte die Tiere sogar schon seit einigen tagen an die Unterbringung und war recht optimistisch was die Reise anging. Nun würde er also seinen Herren zurück zur Villa Aurelia begleiten und dabei merkte er wie seine Stimmung langsam wieder gelöster wurde. Nach außen hin zeigten nur seine Augen was in ihm vorging.

  • Der weitere Themenwechsel schien kein Fehler gewesen zu sein. Ursus musterte seinen Sklaven prüfend. Es schien vieles in dem Nubier vorzugehen. Auch einiges, das ihn bedrückte. Doch was sollte Ursus tun, wenn Cimon nicht mit ihm redete? Und was für Sorgen konnten das schon sein? Cimon hatte alles, was er brauchte, er wußte, daß sein Herr ein offenes Ohr für seine Wünsche hatte, wenn diese nicht übertrieben waren. Und ebenso hatte er keinerlei Verantwortung zu tragen, keine Entscheidungen zu treffen. Er hatte einzig seinen Herrn zu beschützen und ihn zu versorgen. Ja, so ein Sklavenleben konnte doch ganz erträglich sein, fand Ursus, der keine Ahnung von dem Gefühl der Unfreiheit hatte.


    "Und sie werden die mehrtägige Reise in den Boxen problemlos überstehen können? Sind es nicht sehr lebhafte Tiere? Schon gar, weil sie noch so jung sind?" Eigentlich interessierten ihn die Katzen nicht sonderlich. Er selbst war von einem der kleinen Biester schon gekratzt worden. Aber seine Frau hing an den Tieren und Ursus war bereit, eine Menge zu ertragen, damit es seiner Frau gut ging und sie sich wohl fühlte.

  • Immer ruhiger werdend begleitete Cimon sein Herr in Richtung der heimatlichen Villa. Dabei nickte er langsam zu den Worten seines Herren. Durch die Gedanken an die Katzen, geriet alles andere in den Hintergrund. Auch wenn so Flora ihn immer mal lächeln ließ. Da es aber verboten war, tadelte der Nubier sich selbst und suchte nach seiner Stärke...die äußere Ruhe.
    Er machte Ursus niemals einen Vorwurf daraus, das dieser die Unfreiheit nicht kannte und deswegen auch nicht verstehen konnte. Doch er nahm sich vor es ihm irgendwann einmal erklären zu wollen.


    "Vieleicht nicht problemlos, das kann ich nicht versprechen, Herr. Sie bewegen sich viel ja. Aber wenn wir nächtigen wollte ich sie herausnehmen. Wenn sie nah bei mir sind, sind sie ruhiger. Ich weiß nicht wieso, aber manchmal sind sie sehr.... anhänglich, Herr."


    Beinahe hätte er ihn Ursus genannt. Aber sie gingen und er achtete auf die Umgebung beim gehen, da konnte es schnell sein, das jemand etwas aufschneppen könnte. Und für Cimon stand es außer frage, wie er nach außen hin zu wirken hatte.

  • "Vermutlich halten sie Dich für ihre Mutter", schmunzelte Ursus und meinte es gar nicht mal so unernst. "Immerhin warst Du es, der sie warmgehalten und gefüttert hat, als sie noch sehr klein waren. Das prägt. Auch wenn ich mich mit Katzen eher so gar nicht auskenne, ist es doch bei anderen Tieren so. Warum nicht auch bei ihnen?" Der große, starke Nubier als Katzenmutter, das war schon keine unkomische Vorstellung.


    "Die Reise wird noch sehr lang und langweilig werden. Hast Du eine Idee, wie wir die kleine Marei beschäftigen könnten? Sie ist ohnehin schon so anhänglich und lebhaft. Auf der Reise wird sie kaum zu bändigen sein." Die junge Sklavin schien Ursus manchmal unterbeschäftigt - oder vielmehr unterfordert. Aber es konnte natürlich sein, daß er sich da täuschte.

  • Er und die Mutter? Er lächelte kurz schief. Sein Lachen unterdrückte er, denn das wäre zu unpassend gewesen. Auch wenn man es in seiner Stimme durchaus erahnen mochte.


    "Eher der Vater, hoffe ich, Herr. Ja...und ich war gerne für sie da. Und bin es noch. Ich denke zumindest bei diesen Katzen ist es so."


    Irgendwie gefiel ihm der Gedanke, das die Kleinen sich ihn als Ersatzmutter ausgesucht haben könnten. Seine Gedanken wurden nun in eine andere Richtung gelenkt und Cimon sah seinen Herren eher überrascht an. Nach einigen Augenblicken des Überlegens konnte er seine Gedanken zum Ausdruck bringen.


    "Ich werde kaum Zeit für sie haben...leider. Aber ich glaube sie mag Frija sehr. Und Frija sieht sie als ihr Mädchen an. Sicher wäre es gut, wenn die beiden zusammen reisen würden. Kleine Mädchen brauchen doch Mütter...selbst wenn sie nicht die eigenen sind."


    Traurig dachte er daran das selbst er seine Mutter gebraucht hatte. Und nun fehlte sie ihm so sehr wie sein ganzes Leben der vermisste, fremde Vater. Cimon war sich aber sicher, das Marei gut von Frija würde lernen können. Zufrieden nickte er.

  • Ursus grinste und es wirkte durchaus lausbübisch. "Aber es ist doch wohl eher die Mutter, die für das Futter und die Wärme zuständig ist, oder?" Er lachte leise und zwinkerte, um zu zeigen, daß es nur ein Scherz war. Da Septima so an den Tieren hing, sollte Cimon sich ruhig weiter intensiv um die Tiere kümmern.


    "Frija und Marei verstehen sich also gut? Ja, es wäre schön wenn Frija die Mutterstelle bei dem Mädchen einnehmen könnte. Wie sieht es mit Baldemar aus? Verstehen sich Baldemar und Marei auch? Meinst Du, sie würde ihn als eine Art Vater akzeptieren?" Wenn sie als Familie zusammenfinden würden, fände Ursus das sehr schön.

  • Cimon sah das Grinsen und musste es unwillkürlich erwiedern. Das leise Lachen gab den Rest der Lockerheit und der Nubier achtete darauf, das diese Vertrautheit ausschließlich in seiner Stimme zum Ausdruck kam. Denn nach außen hin war er ansonsten der aufmerksame Leibwächter und ergebene Sklave.


    "Ja, da hast du vermutlich recht, Ursus. Vieleicht bin ich also der mütterliche Vater."


    Kurz musste er schwer schlucken. Denn Marei war ihm sehr ans Herz gewachsen. Gerne wäre er der Vater. Aber wenn er ehrlich war...so sah sie sicher nur soetwas wie den großen Bruder in ihm. Im grunde war dies auch gut so. Denn ein guter Vater wäre Cimon sicher nicht.


    "Ja, Herr. Es wäre wünschenswert, für beide. Frija hätte sicher ihre Freude daran, Marei eine Mutter zu sein. Und ihr würde es Halt geben. Baldemar? Schwer zu sagen. Er ist sehr ..... ruhig und schweigsam. Aber das muss nichts schlechtes sein. Ob Marei ihn akzeptieren würde, kann ich nicht sagen. Aber in seiner Art ist er zumindest nicht aufbrausend. Es wird seine Zeit brauchen...denke ich."


    Sie kamen der Villa immer näher und Cimon vermisste schon jetzt dieses angenehm vertraute Gespräch. Also versuchte er etwas langsamer zu gehen. Aber sicher würde er niemals den Takt vorgeben. So nahm er rasch wieder den Schritt seines Herren an. Der Sklave hoffte, das Ursus es nicht bemerkt haben mochte.

  • "Der mütterliche Vater", Ursus mußte nun doch lachen. Ein netter Begriff. Und eigentlich auch passend. Nur würde niemand diesen Begriff mit Cimon in Verbindung bringen, so rein vom Anblick her.


    "Du meinst also, auch Frija würde es gut tun, sich um die Kleine zu kümmern? Hm. Ich werde darüber mal mit ihr sprechen. Sicher weiß sie auch ihren Mann einzuschätzen, was das angeht. Für mich ist er ein Buch mit sieben Siegeln, das muß ich gestehen. Er ist unnahbar, verschlossen und wirkt manchmal geradezu feindselig." Besonders wohl fühlte sich Ursus in der Gegenwart des Germanen nicht. Doch Septima schien ihm vollkommen zu vertrauen. Womit er sich dieses Vertrauen wohl verdient hatte?


    Das kurze Zögern in Cimons Schritt ließ auch Ursus in seinem Schritt innehalten. Sie hatten das Haus fast erreicht. Und dort würden sie nie so ungestört reden können, schienen doch sämtliche Wände dort Ohren zu haben. "Gibt es noch etwas?", fragte er leise, um Cimon die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern, solange sie noch nicht angekommen waren.

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