"Ich hoffe, du kommst bei der Abrechnung deiner Geschäfte weniger durcheinander als bei den Namen", gab Macer zurück. "Ich kenne deinen Bruder bisher nur über den Rennsport und nicht auf geschäftlicher Ebene. Mit was handelst du?"
Casa Purgitia
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"Ach, ich handle mit allem möglichem: Stoffen, Töpferwaren, aber auch mit Wein und erlesen Früchten aus dem Orient.", antwortete er bedächtig.
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"Ein breit gefächertes Angebot. Ich besitze selber Obstplantagen in Oberitalien", begann Macer ein wenig zu plaudern. "Das sind natürlich keine exotischen Angebote, sondern nur einheimische Früchte. Früher, bevor ich Senator wurde, besaß ich auch eine größere Töpferei hier in Rom."
Mit einer einladenden Geste deutete er quer durch das Atrium in Richtung Garten. Das Gespräch schien sich angenehm zu entwickeln, da konnte man es auch im Garten fortsetzen. "Du hast nicht zufällig eine Kostprobe des von dir gehandelten Weins dabei? Darf ich dir sonst etwas aus meinem Bestand anbieten?"
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Interessiert hörte Samuel dem Senator zu. Als der Purgitier von dem Wein sprach musste er leicht, kaum merklich, grinsen. "Nun, leider habe ich nichts dabei.", meinte er. Als der Senator ihm Wien anbot antwortete: "Nun, wenn es keine Umstände macht nehme ich gerne ein wenig Wein:"
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Wenige Augenblicke später reichte eine Sklavin aus der Küche den beiden Männern jeweils ein Glas und schenkte verdünnten Wein ein. "Nun, was kann ich mir davon versprechen, dass ich dein Patron werde? Und auf was muss ich mich einstellen, wenn ich dir gegenüber meine Pflichten als Patron erfüllen will?"
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Die milites postierten sich vor der porta der casa purgitia und quatschten über dies und das und hin und wieder forderten sie die ein oder anderen Person auf eine andere Straße zu nehmen oder sich auszuweisen, denn es konnte ja nie schaden zu wissen wer hier überhaupt vorbeischlenderte.
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Der Türsklave beriet sich kurz mit dem Gärtner, als die Soldaten das Atrium wieder verlassen hatten. Während der Türkslave dann wieder seinen Platz hinter der Tür bezog, verließ der Gärtner das Grundstück durch den Hinterausgang und ging in die Stadt, um den Hausherrn zu informieren.
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Dankend nahm Samuel den Wein entgegen und antwortete dem Senator: "Ich bin mit der Idee gekommen dein Klient zu werden, doch mittlerweile ist mir eine, vielleicht bessere Idee gekommen. Was hältst du von einer Handelspartnerschaft?" Er war wirklich gespannt auf des Senators Meinung.
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Der Vorschlag kam nicht völlig überraschend, zumindest wenn der Gast ein guter Geschäftsmann war. Ein solcher war sicher immer auf der Suche nach handelspartnern. "Ich bin kein großer Geschäftsmann," leitete Macer seine Antwort ein, "und ich weiß daher nicht, ob ich der geeignete Partner für deine Geschäfte wäre. Die Erträge meines Landgutes werden in der Umgebung verkauft und das war es dann auch schon. Sehr viel weitreichendere Tätigkeiten im Handel sind mit als Senator ohnehin untersagt."
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Als wäre es nicht schon genug gewesen, und als würden ihm nicht schon jetzt die Füße abfallen marschierte Callidus samt Beamten noch zur domus eines der bekannteren Senatoren.
Auch dort ließ er anklopfen, um seine Erkundigungen einholen zu können. -
An
Spurius Purgitius Macer
Casa Purgitia
RomSalve Patron,
ich hoffe dieser Brief erreicht dich, denn immer weiter nach osten stoßen wir vor, so dass wohl der Postweg immer länger wird.Wir haben die ersten Scharmützel hinter uns, eine offene Feldschlacht allerdings blieb noch aus, lieber griffen uns die Parther aus dem Hinterhalt an, diesen feigen Hunde.
Ich nehme an sie haben unsere Stärke erkannt und wissen, daß eine offene Feldschlacht selbstmord wäre.
Die nächsten Tage wird es wohl weitergehen und ich bin gespannt was uns erwarten wird.
Ich werde versuchen dir weiterhin Informationen zu scicken, kann dies aber nicht versprechen.Vale bene
Appius Terentius Cyprianus -
Zitat
Original von Marcus Aelius Callidus
Als wäre es nicht schon genug gewesen, und als würden ihm nicht schon jetzt die Füße abfallen marschierte Callidus samt Beamten noch zur domus eines der bekannteren Senatoren.
Auch dort ließ er anklopfen, um seine Erkundigungen einholen zu können.
Der Türsklave öffnete die Pforte und begrüßte den Besucher. "Sei gegrüßt. Wer bist du und was führt dich zum Haus des Senators Purgitius Macer?" Der Besucher machte eine ordentlichen Eindruck, wobei sich der Türsklave allerdings sicher war, ihn bisher noch nie in der Casa gesehen zu haben. -
Callidus nickte dem Sklaven betont freundlich zu.
> Mein Name ist Marcus Aelius Callidus, pocurator a libellis des Imperator Caesar Augustus. Ich wünsche deinen Herrn, den Senator Purgitius Macer, in einer amtlichen Angelegenheit zu sprechen. <
Abwartend stand Callidus vor dem Mann und erwischte sich dabei, wie seine neugierigen Blicke bereits an jenem vorbei das Innere des senatorischen Hauses zu inspizieren versuchten.
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Eine amtliche Angelegenheit hörte sich wichtig an und dass der Procurator a libellis ein wichtiges Amt war, wusste der Türsklave natürlich auch. Es gehörte schließlich zu seiner Aufgabe, wichtige Amtsträger von Angebern trennen zu können. Also öffnete er die Tür weit und ließ den Mann eintreten. Das Glockenspiel über der Tür klimperte leise vom Windzug, als er die Tür wieder schloß und ins Atrium eilte, um von dort aus den Senator zu holen.
Es dauerte nicht lange, da hatte Macer Zeit für seinen Gast. "Procurator, willkommen in meinem Haus. Ich hoffe, es sind keine unangenehmen Dinge, die dein persönliches Erscheinen hier nötig machen. Darf ich dir etwas anbieten?"
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Callidus ließ sich durch den Sklaven in das Atrium des Hauses führen und erfreute sich an dem Zeitraum des Wartens, in dem er sich das Innere des Hauses nun genau anschauen konnte. Manchmal dachte er, er hätte auch Architekt werden können, so sehr interessierte ihn auch die Baukunst mit ihren vielfältigen Farcetten.
Dann jedoch, bald darauf, erschien der Senator.> Senator Purgitius Macer, ich grüße dich. Es ist nichts Unangenehmes, das mich zu dir führt, weder für mich, noch für dich. Es ist nur die Pflicht im Dienst des Augustus, die ich gewissenhaft ausführen möchte. <
Da er gerade erst bei seinem Freund Detritus etwas zu trinken bekommen hatte, lehnte Callidus dankend ab.
> Das ist nicht nötig und ich will dir nicht noch mehr Umstände bereiten als diejenigen, die du bereits durch meinen Besuch hast, Senator Purgitius.
Nun, was mich zu dir führt, ist die Frage nach einem Mann. Der Imperator Caesar Augustus hat erwogen einen Mann in den ordo senatorius zu erheben, erbittet jedoch eine Prüfung der Person unter den Senatoren. Du zählst gewiss zu den einflussreichsten und bekannstesten Roms. Sagt dir also der Name Kaeso Annaeus Modestus etwas? Für jenen Mann gab es einen Fürsprecher, der um seine Erhebung bat. Wenn du ihn kennst, so bitte ich dich um deine Meinung zu diesem Empörkömmling und zur Erhebung des selbigen. < -
Mit diesem Anliegen war der Procurator natürlich genau zum Richtigen gekommen, war Macer doch nicht gerade mit einem guten Personengedächtnis gesegnet. "Annaeus Modestus? Da muss ich nachdenken." Zum Glück war sein Ersatzgedächtnis in Form seines Leibsklaven im Haus und konnte ihm unbemerkt vom Procurator mit ein paar Handzeichen eine Gedächtnisstütze liefern. "Aus Mantua? Er war vor einigen Wochen einmal bei mir. Oder waren es schon Monate? Wir sprachen über ein Wagenrennen, welches er für die Factio Albata ausrichten wollte. Politisch kann ich wenig zu ihm sagen. Ist er mit Annaeus Florus verwandt?"
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Callidus nickte bei den Worten des Senators und selbst die geringste Kleinigkeit fand eine Notiz in der tabula des Aeliers.
> mhm...Wagenrennen.... <
Callidus hatte das Archiv, das der a memoria verwaltete, von einem officialis durchsuchen lassen, um eine Abschrift des Briefes zu erhalten, der den Bittantrag an den Augustus stellte.
> So ist es, Senator, Annaeus Florus bat in einem Schreiben um die Ernennung, des Modestus. Der Augustus erbat nun die Prüfung seines Rufes unter den Senatoren. Bisher erscheint er als unbeschriebener Papyrus, seine Taten für Mantua jedoch wurden gelobt. Der küzlich ernannte Senator und curator rei publicae Octavius Detritus hob die Taten des Annaeus Modestus zwar hervor, bedachte aber, dass Annaeus Modestus noch nicht über die Erfahrung verfüge, der es für eine Erhebung in jenen edlen Stand der viri clarissimi bedürfe. Auch in dieser Sache würde mich deine Einschätzung freuen. <
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"Dem ersten Teil der Einschätzung kann ich mich wohl anschließen. Der Mann ist mir zwar nicht sonderlich stark aufgefallen, aber wenn, dann eben nur positiv. Mangelnde Erfahrung würde ich ihm nicht attestieren wollen. Ich kann mich zwar nicht erinnern, ob er schon in Mantua tätig war, als ich dort noch bei der Legio I stationiert war, aber der Stadt geht es ja nun wirklich nicht schlecht. Da bringen andere, jüngere Männer aus anderen Schichten weniger Erfahrung mit, wenn sie standesgemäß direkt in den Cursus Honorum einsteigen."
Letztlich waren diese Kommentare des Senators mehr allgemein als konkret, aber er hatte bisher weder mit dem Kandidaten selber noch mit jemand anderem über dessen politische Ambitionen gesprochen, so dass er nichts konkretes beitragen konnte, als eben dieses allgemeine Wohlwollen. Und dass der Annaeer sich im Wagenrennsport engagierte, gab ihm natürlich einen Pluspunkt.
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Ein Sklave gab Post für den Senator ab.
Ad
Curator Aquarum
Spurius Purgitius Macer
Casa Purgitia RomaSenator M' Tiberius Durus Senatori Sp Purgitio Maceri s.p.d.
Ich möchte Dich gern ANTE DIEM VI NON OCT DCCCLVII A.U.C. (2.10.2007/104 n.Chr.) zu einem gemütlichen Abendessen in meinem bescheidenen Hause einladen.
Vide, ut valeas
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Callidus nickte auch hier. Zumindest hatte er einen Mann gefunden, der mit der Person des Annaeus Modestus etwas anfangen konnte.
> Nun, ich entnehme deinen Worten, dass du diese Erhebung wahrlich nicht ablehnen würdest. <
Callidus bemerkte die Zurückhaltung des Senators, der dieser Sache aber positiv gegenüber zu stehen schien. Schließlich wetterte er nicht gegen eine Erhebung in seinen Stand, der sich seit jeher abzugrenzen versuchte und Neulingen den Eintritt äußerst schwer gestaltete.
> Deine Einschätzung, Senator, hilft mir bereits weiter. <
Zum Abschluss fügte Callidus jedoch noch eine Frage an.
> Doch denkst du nicht, dass ein Mann aus einer der kleinen Städte, der noch keinerlei Bekanntheit unter den Senatoren genießt, nicht erhoben werden sollte, wenn seine Wahl durch den Senat so zweifelhaft ist? Die Verleihung des latus clavus an des princeps Günstlinge ist etwas sehr Besonderes. Jenen Mann kennt der Augustus so wenig, dass er Einkünfte über ihn einholen lässt. <
Bisher war Detritus der einzige, der die Verleihung skeptisch sah, die anderen Senatoren schienen gelassener mit einer Erhebung eines Unbekannten in ihren Stand umzugehen.
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