Reitausbildung für Fortgeschrittene

  • Primus selber führte die kleine Schar auf den nahen Wald zu.
    Kurz vorher ließ er halten und drehte Orcus zu seinen Männern um.
    Männer!...seit Varus birgt der Wald für uns nur Furor...wir werden diesen Schrecken jetzt besiegen!
    Die Männer klopften zustimmend gegen ihre Schilde.
    Er hob die Hand und fuhr fort.
    Die Pferde haben Kopfschutz angelegt, damit das Geäst sie nicht beim Ritt verletzt...und ihr legt nun eure Gesichtsmasken an.
    Er wartete bis dies geschehen war.
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    Seine Männer sahen ihn jetzt an wie Metallmenschen...ebenso unwirklich wie der Wald vor ihnen.

  • Jeder der Equites stülpte sich die Maske über, aus Bronze gefertigt mit den angedeuteten Gesichtszügen eines Meschens.


    Alle wartete nun auf den Befehl von Primus, starr saßen sie auf ihren Gäulen und atmeten laut durch den Gesichtsschutz. Nur das leise Rascheln der Blätter auf den Bäumen war zu hören und ab und zu ein Schnauben eines der Pferde.


    Scarpus hielt sein Schild fest in der rechten Hand, die Zügel seiner Stute in der Linken. Er war Linkshänder.

  • Auch Lucius tat wie geheißen. Sofort nahm er den metallischen Geruch der Maske wahr.Er hörte seinen Atem, es war schon fast wie ein Keuchen.
    Ein wenig seltsam berührt starrte er durch die Augenschlitze auf den Waldrand. Zwar hatte Primus ihm erklärt um was es ging, jedoch hatte er nur mit halbem Ohr zugehört.
    Was auch immer es war...zum ersten Mal war er nicht mit Feuereifer dabei.

  • Unter seiner Metallmaske spürte der Grieche, wie sein Atem Wärme produzierten, die sich in der besagten Maske staute. Er hatte keine Ahnung, was der Praefekt vor hatte. Etwas unwohl fühlte sich der Eques schon, denn man konnte nie wissen, ob sich im Dickicht nicht Germanenpack versteckt hatte, so könnte aus einer Übung schnell ein Hinterhalt werden. Natürlich waren sie besser ausgerüstet und ausgebildeter, aber gegen eine Scharr dieser stinkenden Barbaren hätten sie keine Chance, vor allem nicht auf ihren Pferden. Da musste er an Varus denken, Serafím war kein Römer, ihn erschütterte diese sagenumwobene Schlacht nicht, es waren ja nicht seine Landsleute. Viel mehr war er schockiert, wie machtlos Varus gegen diese räudigen Hunde war. Es muss wohl ziemlich grausaum gewesen sein, wenn man es sich bis über Griechenlands Grenzen hinaus erzählte.

  • Auch Apollonius hatte sich die Maske aufgesetzt, zum erstenmal unter realen Bedingungen und er merkte sofort dass das sichtfeld sehr eingeschränkt wurde.


    Doch dachte er auch bei sich wie verheerend der Anblick solcher Wesen ohne erkennbaren Gesichtsausdruck auf die Wilden Germanen wirken musste, weder furcht noch freude würde sie ihnen verraten sondern nur die Anwesenheit von Wesen aus Metall



    und so wartete er auf die weiteren Anweisungen seines Vorgesetzten

  • Männer,...achtet nicht nur auf das was vor euch ist,...achtet auch auf das was um euch herum ist!
    ...folgt mir jetzt,...bleibt mir auf den Fersen!

    Er zog Orcus herum und das riesige Pferd machte einen gewaltigen Sprung nach vorn.
    Einzig Lucius konnte ihm folgen, sein Pferd war aus der gleichen Zucht.
    Die Pferde der übrigen Ala-Reiter waren kleiner,...konnten den gewaltigen Sprüngen der Großpferde nicht wirklich folgen.
    Vor Primus tat sich ein Hohlweg auf. Der Atem ging ruhig und er schmeckte Metall auf der Zunge.
    Er hob seine Parma um damit seine linke Seite gegen Gestrüpp zu schützen.
    Orcus brach wie ein Sturmwind in den schmalen Hohlweg ein.
    Lucius auf Aeolus keine zehn Fuß hinter ihm. Es wurde schlagartig dunkler. Sein Herzschlag nahm zu. Zweige peitschten gegen seine Parma und Gesichtsmaske,...doch Orcus raste weiter, wie von Furien gehetzt.
    Da schlug der Erste Pfeil gegen sein Schild.

  • Primus ritt wie durch ein Weizenfeld.
    Der verdammte Wald wurde immer dichter,...der Hohlweg, so schien es,...immer enger. Er dankte Primus für die Idee mit der Maske, wenn sie auch das Gesichtsfeld einschränkte,...sie hielt so manchen Ast davon ab sein Gesicht zu entstellen.
    Als die ersten Pfeile einschlugen waren die Männer etwa 100 Fuß hinter ihm.
    Er dankte den Göttern, daß es Pfeile ohne Spitzen, umwickelt mit Werck waren. Er sah sich um und erschrak im nächsten Augenblick als hinter ihm schreiende Gestalten aus dem Unterholz brachen.
    Sicher, er wußte daß es die eigenen Leute als Germanen verkleidet waren, aber nach dieser Sache würde er mit Primus mal ein Wort über Realistisch und Übertrieben wechseln.
    Der nächste Schreck erfolgte auf dem Fuße, als er wieder nach vorn sah, erblickte er Orcus, der gerade auf den Hinterläufen herumgedreht wurde.
    Sonnenlicht brach sich von hinten durch das Dickicht und verlieh der Szene etwas unwirkliches.
    Instinktiv zog er die Zügel durch und riss Aelius ebenfalls herum.
    Primus preschte an ihm vorbei.
    Seiner Maske entrann ein furchtbarer Kriegsschrei der Lucius eine Gänsehaut verschaffte.
    Ein wenig irritiert folgte er Primus zurück zu seinen Leuten...was hatte er vor?

  • Primus war kaum noch zu sehen, denn die Männer der Turma hatten schwierigkeiten dem Präfekten zu folgen als plötzlich wildes Kriegsgeschrei einsetzte und durch Mark und Bein ging.....


    Apollonius umklammerte seine Hasta und ritt weiter in richtung des geschehens um seinem Vorgesetzten im Kampf beistehen zu können...


    Ein hinterhalt so dicht an unserem Castellum, er hielt dies eigentlich für unmöglich aber bevor er zu einer eindeutigen Bewertung der situation kam preschte Primus hervor und hielt auf die Männer der Turma zu


    was geht hier vor


    sagte Apollonius zu sich selbst

  • Scarpus Stute preschte nun ebenfalls vorwärts. Die Maske war hinderlich was das Blickfeld anging aber ein guter Schutz gegen die Zweige die einem beim Ritt durch den Wald ins Gesicht schnalzten.
    Etwas langsamer als die anderen galoppierte er hinter den anderen her als plötzlich schauderhaftes Gebrülle zu hören war.


    Sapperlot. Ein Hinterhalt so nah am Lager? Das konnte nicht sein. Wenn davon höhere Stellen erfuhren gabs Ärger.


    Als nun Paullus durch den Wald brach und die Lichtung erreichte erblickte er gerade noch wie Primus gerade kehrt machte. Ein Pfeil hatte sich in sein Sculum gebohrt und mit Geschrei stürmte er nun in die Gegenrichtung.


    Dann entfuhr im ein Schrei des Schreckens. Da er langsamer war als die anderen befand er scih plötzlich in einer Gruppe Germanen die vorher aus dem Unterholz gebrochen waren und nun die anderen bedrängten. Im Schrecken, nicht durch kalkuliertes Handeln, gab er Laila die Fersen und schrammte an 3 oder 4 der Wilden vorbei die durch den Schwung in der Berührung zu Boden geworfen wurden. Leicht Verzweifelt rieß er sein Spatha aus der Vagina und zügelte das Pferd

  • "Was zum.." war das einzige was er noch verlauten ließ, bevor er eines seiner Wurfspeere zog und bereit war es zu werfen. Immer wieder wanderte sein Blick zwischen den Kammeraden hin und her, Deckung halten und geben war angesagt. Der Praefekt und Lucius waren vorgeritten, kamen aber nach dem Gebrüll, was nicht zu überhören war, zurück. Was ging hier nur vor?

  • Obwohl er wußte, daß die "Barbaren" verkleidete Equites waren schlug sein herz laut und hart. Er fühlte Orcus zwischen seinen Beinen, der kraftvoll ausholte und ihn den Seinen immer näher brachte.
    Er zog die Spatha, während er mit der Parma tiefhängende Äste beiseite schlug. Er stieß den vereinbahrten Kriegschrei aus, als er an Lucius vorbeiraste.
    Roomaaa victoooor!
    Die "Barbaren lösten sich augenblicklich von den eingekesselten Eqiutes und zogen sich in den Schatten der Bäume und Büsche zurück um kurz darauf verschwunden zu sein.
    Kurz vor der Gruppe zog Primus an Orcus Zügel und brachte diesen so zum stehen. Schweratmend sah er seine Männer an.
    Während hinter ihm Lucius vom Pferd sprang um die nähere Umgebung von Primus zu sichern.
    Jemand verletzt?

  • Scarpus wusste dass er es versemmelt hatte. Sein Pferd war eindeutig zu langsam für einen schnellen Vorstoß. Und hinzu kam noch seine Perplexität was das überraschende Auftauchen der Germanen anging.


    Ja, er hatte zwar 3 von ihnen umgeritten aber das konnte man nicht als Pluspunkt anrechnen wenn man bedenkt dass sie noch laufen konnten und entkamen.


    Die Frage ob jemand verletzt war verneinte er. Es gab ja nichts dass ihnen schaden hätte können.

  • Lucius sicherte nicht nur offensichtlich, er suchte auch den Boden nach verletzten "Barbaren" ab, denn die Equites hatten manchen von ihnen umgeritten. Und wie zur Bestätigung kam auch ein leises Stöhnen aus einem Gebüsch rechts von ihm.
    Er ging hin und sah zwei wild aussehende Equites. Eine von beiden war offensichtlich verletzt und wurde von seinem Kameraden verbunden.
    Lucius trat hinzu.
    Schlimm?
    Nein,nein,...unser heldenhafter Capsarius hat ihn nur umgeritten und dabei ist ihm der Gaul ordendlich auf den Fuß getreten.
    Lucius begutachtete den Fuß, welcher schon teilweise verbunden war und meinte,
    Nimm´s ihm nicht übel,...aber im Ernstfall könnte ein Barbar weniger weglaufen...Ohja,...das tröstet mich jetzt, Decurio! knirschte der Verletzte zwischen den Zähnen hervor.

  • Scarpus der sichtlich zerknirscht aus der Wäsche guckte spracng vom Pferd und widmete sich nun um den verletzten Equites.


    Mit schnellen Handgriffen holte er eine Salbe und Verbände aus seiner Capsa, eine kleine Ledertasche für Utensilien zur Versorgung von Verletzten. Er begutachtete auch noch genauer den Fuss der beträchtlich angeschwollen war.


    Ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung an. Im Eifer des Gefechtes.....aber ich glaube so schlimm ist es nicht. Genaueres müsste man bei einer eingehenden Untersuchung erst sagen können.


    Danach reichte er dem Mann die Hand und half in auf die Beine. HAT DER MANN EIN PFERD HIER? ER SOLLTE NICHT LAUFEN SOLANGE DIE VERLETZUNG NICHT GENAUER UNTERSUCHT WURDE.

  • "Nimm meines." er ging dem verletzten Kammeraden mit den Zügeln seines Pferdes in der Hand entgegen. "Stélios wird dich auf dem Rücken tragen, aber ich behalte die Zügel, ist besser für deine Gesundheit." zwinkerte er ihm zu.

  • Es war zum Glück nur eine Übung gewesen und die Anspannung wich aus dem Gesicht von Apollonius als er unter den Angreifenden ein paar vertraute Gesichter erblickte.


    Scheinbar hatte es einen Unfall gegeben aber Scarpus war bereits dabei den Verletzten zu behandeln und Serafim überließ dem sehr mitgenommenen Kameraden sein Pferd womit dieser ins Krankenhaus geführt werden sollte.


    Apollonius hielt sich derweil etwas im Hintergrund um die Bergung nicht zu stören und wartete auf neue Anweisungen

  • Primus hängte seinen Gesichtsschutz aus und betrachtete das Geschehen vor ihm. Kopfschüttelnd stieß er einen Pfiff aus und wartete bis alle ihm seine volle Aufmerksamkeit widmeten.
    Männer!... was wir gerade hier und heute erlebt haben ist der Normalfall bei einer Walddurchquerung im feindlichen Gebiet...nicht nur der Wald ist unser Gegner, auch das Unterholz, welches den wahren Feind verbirgt.
    Er sah sie an...in ihren Gesichtern stand geschrieben...daß ihnen dies nichts Neues war.
    Trotzdem werden wir nicht umhinkommen in Wälder einzudringen...
    Was kein Wunder war denn Germania war nun mal größtenteils bewaldet.
    Wir haben n ur zwei Möglichkeiten Überfällen wie diesen hier zu begegnen,...
    Er hob die Hand und spreizte den Daumen ab.
    Durch Speculatores...welche mit gezielter Aufklärung den Wald erkunden und Wege markieren...falls wir ein Gebiet infiltrieren möchten...oder...
    Der Zeigefinger gesellte sich zum Daumen...
    Durch Geschwindigkeit...sollten wir gezwungen sein ohne Aufklärung in ein Waldgebiet vorzudringen,...gilt es dieses so schnell wie möglich zu durchqueren...
    Er wies auf Atius und den verletzten "Barbaren".
    Hier gilt nur das Lösen vom Feind,...durch Geschwindigkeit und brachiale Gewalt...
    Sein Blick glitt über die Männer.
    Barbaren haben im Gegensatz zu uns keine Disziplin,...keine Taktik,...sie kämpfen nicht im Verband...
    Er hatte bereits Waldkämpfe erlebt. Nur diesem Umstand der barbarischen Raserei verdankte er es noch am Leben zu sein. Hätten die Gegner damals eine Taktik angewandt und die Equites aus sicherer Stellung heraus von den Pferden geschossen,...
    Deshalb folgt dem Offizier,...wenn dieser fällt oder verschwindet,...folgt dem Unteroffizier,...bleibt im Verband...und seht zu, daß ihr geschlossen den Wald verlasst...

  • Primus tat sein bestes um den Männern die Fehler aufzuzeigen, jedoch tat er es in einer Weise die ihnen mehr als Rat zu Ohren kam als eine Belehrung.


    Scarpus lächelte verkniffen. Er wusste wo es hakte und würde so schnell es ging die Sache aus der Welt schaffen. Nicht noch einmal sollte dieser Fauxpas vorkommen.

  • Apollonius hörte aufmerksam den Belehrungen des Präfekten zu, das nächste mal schwor er sich selbst würde er seinem Pferd alles abverlangen um dem Komandierenden so dicht wie möglich zu folgen.

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