Eine kleine Lehmhütte in der Nähe des Sarapeions

  • Auf die Geldbeutel-Geschichte ging Celeste nicht ein. Die Keltin wusste, dass sie dies nur bedingt nötig hatten und sie meist nur die Langeweile zu solch kleinen Diebstählen verleitete. Im Moment fehlte der Auftraggeber aber das würde sich auch noch ändern. Jedoch machte sie die Bezahlung neugierig. Scheinbar waren ihre Fähigkeiten wirklich langsam ernsthaft gefragt und sie nicht nur Laufburschen, die sich alles gefallen lassen mussten.
    "Dann nenne uns die Art des Auftrages und die Bezahlung. Dann werden wir sehen was wir weiter machen. Zur Not sind es eben wieder Geldbeutel, die wir klauen müssen. Ganz sicher jedoch nicht lange. Dann findet jemand anderes Gefallen an unseren Fähigkeiten."


    Die beiden Frauen beäugten ihr Gegenüber erneut. Etwas neugierig waren sie schon. Ernsthaftes Interesse bestandt auch. Natürlich nur wenn der Auftrag stimmte und die Entlohung auch.

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    Sethon



    Sethon grinste verschlagen, jetzt also begann das Feilschen, er blickte erst die eine dann die andere der beiden "Damen" an und meinte dann mit einem zufriedenen Grinsen ...


    "Nun die Bezalung ist definitiv aussergewöhnlich, aber es ist ja auch nicht der einfachste Diebstahl den ihr da aufgetragen bekommt!"


    Ein weiteres Grinsen wärend Sethon das Gespräch und die Wartezeit unnötig in die Länge zog, um wie er dachte die Spannung zu erhöhen ...


    "Ihr sollt in den Kunstkeller des Kapeleion Archaon einbrechen, es gehört einem alten Ägypter der allerdings mehr in der Politik tätig ist ... hat vor Jahren angefangen die Bilder einer hiesigen Malerei zu sammeln die allerdings vor einiger Zeit dicht gemacht hat ... dementsprechend sind die Bilder also recht wertvoll geworden! Der Kunstkeller ist im hinteren Teil des Gasthauses und bei Nacht gibt es soweit wir wissen nur einen Wächter ... also eigentlich ein Klaks!"


    Schlussfolgerte Sethon mit einem weiteren frechen Grinsen ...


    "Ihr bekommt dafür beide 250 Sesterzen, wenn ihr es schafft!"

  • Mehr als einmal ertappte Amneris sich bei der Überlegung, wie es wohl wäre diesen Sethon einfach mal beim Hals zu packen und zu würgen. Er ging ihr auf die Nerven. Sein Grinsen ging ihr auf die Nerven. Und seine Art zu reden ging ihr auf die Nerven. Vermutlich unter anderem bedingt durch Celestes vorige Erzählungen. So wechselte sie einen leicht entnervten Blick mit ihrer Freundin, ehe sie sich wieder an ihren Auftraggeber wandte.
    "Eigentlich?", wiederholte sie skeptisch. "Eigentlich ein Klaks und dennoch scheint das Ganze schwierig genug zu sein, um als Testauftrag für uns herhalten zu können. Du wirst verstehen, dass ich nun ein wenig verwirrt bin. Wo ist also der Haken?"
    Sie legte eine kurze Pause ein und schürzte nachdenklich die Lippen, ehe sie ein wölfisches Grinsen aufsetzte.
    "Abgesehen davon, dass 250 Sesterzen mir ein bisschen... wenig erscheinen. Wenn diese Bilder so wertvoll sind sollte es doch mehr wert sein, diese Bilder auch tatsächlich zu euch zu bringen. Wir können schließlich davon ausgehen, dass wir, sollten wir wider Erwarten erwischt werden, auf ewig in den Kerkern verschwinden werden. Politiker sind was ihren Besitz angeht erfahrungsgemäß sehr engstirnig und nachtragend."

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    Sethon


    250 Sesterzen waren ihr zu wenig? Die Frau musste ja wirklich eine begabte Diebin sein wenn sie eine solche Summe noch mit dem Wort "wenig" in einem Satz unterbringen konnte ...


    "250 Sesterzen sind dir zu wenig? Soviel verdient ein römischer Centurio in einem Monat ... wenn überhaupt! Und du sagst es sei zu wenig für einen einzelnen Abend Arbeit?"


    Natürlich gab es noch Spielraum und wenn sie einfach mehr verlangt hätte, dann hätte Sethon auch sicher einfach mehr rausgerückt, aber 250 Sesterzen als wenig zu bezeichnen war für jemanden der in diesem Gewerbe tätig war doch etwas merkwürdig. Sethon überlegte ob er einfach mit dem Preis raufgehen sollte oder ob er erst hinterfragen sollte wie jemand wie diese Wilde zu so viel Geld kommen konnte das 250 Sesterzen schon wenig waren ...


    "Außerdem bekommt ihr schließlich beide jeweils soviel!"

  • Innerlich plusterte Amneris sich bereits immer weiter auf, in Vorbereitung einer entsprechend hochnäsigen Entgegnung für Sethon. Als sie jedoch gerade Luft holen wollte, um etwas zu erwidern stockte sie kurz. Jede 250? Hm, das rückte das Ganze wiederum in ein etwas anderes Licht. Allerdings konnte sie nun selbstredend nicht mehr offenbaren, dass sie den komischen Kerl falsch verstanden hatte. So zuckte sie leichtfertig mit den Schultern, lächelte Celeste unschuldig an und richtete sich letztlich wieder mit ebensolcher Miene an Sethon.
    "Sehe ich aus wie ein Centurio?", fragte sie und blickte prüfend an sich hinab. "Ich glaube nicht. Schließlich sitze ich nicht den halben Tag faul in der Sonne und warte darauf, dass mein Herrchen mir einen Befehl gibt, während ich die andere Hälfte damit verbringe Besucher und Untergeben zu schikanieren. Nein, mein Lieber, ich riskiere Freiheit und Leben indem ich nur hier stehe und mit dir rede, von einem Einbruch gar nicht zu sprechen."
    Beim Reden bemerkte sie, wie sauer sie noch immer auf jene elendigen Soldaten war, die sie vorm Castellum hatten brüten lassen. So zügelte sie sich nun und breitete in versöhnlicher Geste die Hände aus.
    "Aber schön, garantiere mir, dass wir nach getaner Arbeit endlich über diese Spielereien hinaus sind, dann sollen mir auch je 250 Sesterzen genug sein. Hälfte vorab."

  • So langsam konnte es einem wirklich auf den Geist gehen. Zum einen konnte sie natürlich verstehen, dass man sich nicht auf ihr Wort verlassen wollte und das sie beide durchaus gute Diebe oder Informationsbeschaffer waren zum anderen kam sie sich vor wie ein Kind, das man mit vielen kleinen Spielen vom eigentlichen Ziel abhalten wollte. Beschwichtigend legte Celeste ihre Hand auf die Schulter ihrer Partnerin.
    "Wir werden diese Aufgabe auch noch erfüllen. Die Bezahlung schein gut zu sein. Allerdings erwarte ich dann auch, dass wir endlich wie Erwachsene arbeiten können. Sonst müssen wir wirklich jemanden anderen suchen und den werden wir auch finden. Ich bin mir sicher, dass ihr es dann bedauern werdet, das wir auf der anderen Seite tätig sind. Es wird euch leid tun."
    Celeste hatte sehr ruhig gesprochen. Man konnte sicher wütend darüber sein, aber das brachte auch nichts. Man konnte auch einfach gehen, aber ob das ihnen beiden so zuträglich war, wusste sie auch nicht. Ihm direkt zu drohen brachte auch nichts. Er war nur ein kleines Licht und tat einfach was man ihm sagte. Aber er konnte vermutlich einiges ausrichten und sie hoffte, dass er ihre Worte entsprechend weitergab.
    Das Bauchweh, das sie aufgrund ihrer neuen Aufgabe versürte, ignorierte sie so gut wie es ging. Irgendetwas stimmte da nicht. Noch konnte sie nicht ahnen was.

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    Sethon


    Fast hätte Sethon breit gelächelt, wohl wissend was die beiden erwartete, aber das wäre weder Klug gewesen noch hätt er sich das in Gegenwart der scheinbar recht zornigen Amneris überhaupt getraut, die Frau verstand mit Sicherheit nicht nur vom klauen etwas, so wie ihre Augen funkelten wusste sie auch wie man Schmerzen bereitete. Unbewusst zog Stehon die Beine etwas zusammen, bevor wieder ein gewinnendes "fastlächeln" ... er war halt nicht so mutig ... aufsetzte und einfach weiter mit Celeste sprach, um die vermeindliche Nubierin so wenig wie möglich anzusehen und sie damit womöglich noch zu provozieren ... aber was wenn sie sein Abwenden als Provokation verstand?? Schnell warf er ihr ein etwas zu freundliches Lächeln zu und sah dann gleich wieder zu Celeste ...


    "Keine Sorge der Käufer ist gleichzeitig euer neuer Auftraggeber, er wird euch dann mit weiteren Aufträgen versorgen und euren Lohn auszahlen selbstverständlich!"


    Die beiden machten Sethon immer nervöser und das nicht nur weil beide nicht hässlich waren, sondern auch weil er sich mit jeder weiteren Minute klarer darüber wurde das in diesem speziellen Fall das stärkere Geschlecht sicherlich nicht ausreichen würde um ihn vor Amneris Zorn zu retten oder auch nur vor Celestes wobei er aus irgendeinem Grund glaubte das er lieber von der Blondine umgebracht werden würde ... was dachte er da schon wieder? er wollte garnicht sterben und schon garnicht in dieser verkeimten Hütte ... hoffentlich waren die beiden nun zufrieden undließen ihn endlich wieder allein ...

  • Warum nur hatte sie bei der ganzen Angelegenheit so ein ungutes Gefühl? Sie wurde vor irgendetwas gewarnt und konnte sich nicht denken vor was. Es hörte sich alles ganz normal an. Wirklich einfach war es nicht. Aufträge waren nie wirklich einfach ganz egal ob die Aufttraggeber es so nannten. Ehe sie beide in das Haus einbrechen würden, würde Celeste darauf bestehen die Angaben zu überprüfen. Das machte sie immer. Vertrauen war gut, doch Kontrolle besser. Gerade in ihrem Berufszweig. Dennoch wollte sich dieses aufgeregte Kribbeln nicht einstellen das sie sonst immer empfand wenn sie Aufträge bekam und diese in ihrem Kopf langsam Gestalt annahmen.
    "Nachdem die Bezahlung geregelt ist und auch das wo und wer. Sollen alle Bilder sicher gestellt werden oder nur ausgewählte. Was wurde dir dazu gesagt."
    Inzwischen war Celestes Stimme geschäftsmäßig geworden. Alles andere hätte ihre im Magen grummelnde Unsicherheit nicht überspielen können. Kurz blickte sie zu Amneris und dann wieder zu Sethon.

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    Sethon


    Sethon legte kurz die Stirn in Falten und offenbarte so das er angestrengt überlegte ...


    "Nun ihr sollt eigentlich nur die Bilder stehlen die von diesem Bantotaken geschaffen worden waren, also wenn ihr erkennen könnt welche Bilder welche sind dann nehmt meinetwegen nur die des Bantotaken, soweit ich weiß sollten es weniger als zehn sein! Aber ich weiß nicht ob ihr auch für die anderen vieleicht Geld bekommt ... die 500 bekommt ihr für die bantotakischen Bilder und den Rest bekommt ihr ja vielleicht auch noch los, der Käufer ist ein fanatischer Kunstsammler!"


    Sethon überlegte kurz ob er in dieser Hinsicht auch noch spezielle Anweisungen erhalten hatte oder ob es sich hier nur um eine Lapalie handelte die seinen Auftraggeber letztendlich überhaupt nicht interessierte ...


    "Mein Tip: Nehmt soviel mit wie ihr tragen könnt, umso mehr könnt ihr verscherbeln!"

  • "Gut, dann werden wir sehen was wir alles machen können und was wir retten können."
    Dann schwieg sie für einen Moment, sah fragend Amneris an, ging selbst noch einmal ihre im Kopf gemachten Notizen durch und entschied, dass nun alles besprochen war und sie dieses Etablissement verlassen konnten.
    "Dann wäre ja soweit alles besprochen und du könntest uns dann bitte rauslassen."
    Die Keltin wand sich der Porta zu und wartete darauf, dass die Schutzmechanismen gesichert wurden und die beiden das Gebäude unverletzt verlassen konnten.
    Da fiel ihr allerdings noch was ein.
    "Nach getaner Arbeit treffen wir uns dann wieder hier?"
    Das wäre wohl auch noch gut zu wissen.

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    Sethon


    Sethon tat wie ihm gehießen und öffnete die Porta nachdem er die "Sicherheitssysteme" entschärft hatte, dann sah er Celeste etwas verdutzt an. Wozu sich wieder hier treffen? die beiden würden doch eh ... ah achso das wussten sie ja natürlich nicht ...


    "Achso ja klar, obwohl eigentlich köntte ich euch die Adresse auch glei.. nein, lieber treffen wir uns wieder hier du hast Recht!"


    Nachdem die beiden Damen an ihm vorbei nach draussen gegangen waren und er Amneris Hintern einer genaueren Betrachtung unterzogen hatte fügte er noch an ...


    "Aber wo das Kapeleion Archaon ist wisst ihr oder?"

  • Irgendwie wirkte Sethon schon ein wenig neben sich. Sie hatten doch auf dem Herweg niemanden gesehen, der ihn unter Druck hätte setzen können. Wartete jetzt etwas jemand draußen auf sie? Nein, das war sicher nur ein Hirngespinst und sie schob es schnell aus ihren Gedanken.
    "Den Weg dorthin kennen wir. Danke. Wir sehen uns dann nach dem Sicherstellen. Bis dann."
    Kurz lächelte sie Sethon zu. Kurz fragte sie sich noch wie sie den komischen Blick Sethons deuten sollte, den er Amneris zugeworfen hatte. Sicher hatte sie sich auch da einfach nur getäuscht. Im Moment war sie wohl viel zu übervorsichtig. So zog sie einfach die Kapuze ihres Umhangs über die blonden Haare und verschwand mit Amneris gemeinsam bald im Gewirr der vielen Gassen.

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