*Ein Schiff legt im Hafen von Ostia an.*
Ostia
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*Agrippa steigt zusammen mit Laodike vom Schiff, sie sind immer noch benommen von den Ereignissen der Schiffsreise. Der Tribun Curio einfach so weg.*
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Ich trieb mein Pferd zur Schnelligkeit an. Vor mir sah ich schon das Meer. Bei einem der bereits im Hafen liegenden Schiffe konnte es sich Agrippas Beschreibung zufolge um das Schiff aus Hispania handeln.
Agrippa hatte mir aus Hispania einen Brief geschrieben, in dem er mich bat ihn und Gaius Scribonius Curio vom Hafen in Ostia abzuholen, um als Begleitschutz für den Volkstribunen zu fungieren. Als guter Freund Agrippas verstand ich dessen Wunsch und konnte es einrichten, das mir der Abstecher nach Ostia möglich war. Durch einen Boten hatte ich in der Hafenmeisterei Ostia bereits 3 Pferde für die Reisenden bestellt, worum mich Agrippa ebenfalls gebeten hatte. Allerdings hatte er mir nicht verraten, für wen das dritte Pferd bestimmt war.
Ich ritt auf das betreffende Schiff zu und behielt mit meiner Vermutung recht. Ich erkannte Agrippa, der gerade im Begriff war, das Schiff über den Landungssteg zu verlassen. An seiner Seite erblickte ich eine junge, hübsche Frau. Anscheinend aus einer der östlichen Provinzen des Imperiums. Der Kleidung nach mochte es sich bei ihr um eine Sklavin handeln. Doch sonst war niemand bei Agrippa.
Wo war der Volkstribun?
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Ich sprang von meinem Pferd ab, band es an einen Pfahl und eilte auf Agrippa und seine Begleitung zu.
"Salvete Agrippa. Wo hast Du Curio gelassen? Ich habe Deinem Schreiben zufolge erwartet, ihn hier in Deiner Begleitung zu sehen ..."
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*Agrippa lief immer noch mit tränigen Augen auf Falco zu und begrüsste seinen Freund.*
"Salve Falco, es ist etwas schreckliches passiert. Wir waren auf hoher See, als dieser Sturm begann. In diesem ganzen Wirwar war Curio fiel Curio vom Schiff. Mir war so, dass ich ihn in den Fluten gesehen habe, aber der Kapitain wollte mir nicht glauben, ich und Laodike stellten das ganze Schiff auf den Kopf und fanden ihn nicht.
Wir müssen auf den schnellsten Weg zurück nach Rom, ausserdem habe ich bereits einen Boten zu Meridus gesendet, er wird der Familie schonenend beibrigen.
Ach, Falco wieso müssen immer die Gute so früh gehen?" -
Ich war bestürzt, fassungslos. Ich hatte mich auf das Wiedersehen mit Agrippa und Curio gefreut. Und jetzt diese schreckliche Nachricht. Curio, unser Tribunus Plebis, auf hoher See verschollen.
Obwohl ich selbst mit meinen Gefühlen zu kämpfen hatte, versuchte ich meinen Freund zu trösten. "Agrippa, mein Freund, verzage nicht. Das Geschehene ist entsetzlich und ich trauere gemeinsam mit Dir. Doch keiner von uns weiß, wann einen die Götter zu sich rufen. Es ist so wie Du sagst, die Besten müssen oft viel zu früh gehen."
Wir umarmten uns und gaben uns so gegenseitig Kraft und Beistand in dieser schweren Stunde. "Ich kann es immer noch nicht fassen, Curio, einfach über Bord. Es ist so sinnlos. Ein Unfall... Agrippa, Du sagtest doch, es war ein Unfall?"
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"Ein Unfall? Ich weisses nicht genau, da waren diese beiden merkwürdigen Männer, die danach nirgends auf dem Schiff waren.
Falco ich weiss es nicht.
Lass uns nun zurück nach Rom gehen und von diesem Unglück zu berichten. Curio, mein Freund, warum?" -
"Deiner Bitte entsprechend, habe ich drei schnelle Pferde für Euch bei der Hafenmeisterei bereitstellen lassen..." Nun kamen mir fast die Tränen. Wir brauchten jetzt nur noch zwei...
Gemeinsam gingen wir zur Hafenmeisterei. Auf dem Weg dorthin beratschlagten wir, wen wir von Curios Verschwinden informieren mußten. Agrippa schlug vor, Eilboten an Claudius Aurelius Crassus, Cicero Octavius Anton, Maximus Decimus Meridius und Tiberia Messalina zu versenden. Seinen Vorschlägen schloß ich mich an und fügte noch die Namen von Marcus Vinicius Hungaricus dazu, dem Praefectus Urbis, und von Quintus Caecilius Metellus Creticus, dem Scriba des Tribunus Plebis.
Wir beschrieben in aller Eile einige Wachstäfelchen, versiegelten und adressierten diese und instruierten die Eilboten ihre Nachricht auf dem schnellsten Wege und nur an die von uns benannten Empfänger persönlich auszuhändigen.
Nachdem dies erledigt war, machten Agrippa, Laodike und ich uns auf den Weg nach Rom. Jetzt konnte ich endlich meine Fragen an Agrippa richten, die in mir brannten. "Was waren das für merkwürdige Männer, von denen Du sprachst? Kannst Du sie beschreiben? Habe sie sich vor dem Unglück für Curio interessiert oder in seiner Nähe aufgehalten?"
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"Nun diese Männer waren miltärisch gekleidet, aber mehr habe ich von diesen Männer nicht gesehen.
Sie waren danach nicht mehr auf dem Schiff, ob sie was mit Curios verschwieden zu tun haben, wissen nur die Götter.
Nun aber auch nach Rom." -
Agrippa stand noch sichtbar unter dem Eindruck der Ereignisse und es fiel ihm schwer, über die Vorgänge auf dem Schiff zu sprechen. So trieben wir unsere Pferde zur Eile an und ritten zügig gen Rom.
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Unterwegs sagte ich zu Agrippa: "Du solltest von Deinen Beobachtungen auf dem Schiff aber auf jeden Fall den zuständigen Stellen berichten. Ich habe so ein komisches Gefühl dabei... Der Volkstribun war schließlich kein gewöhnlicher Mann. Er hatte sicher Feinde. Die Umstände seines Verschwindens sollten untersucht werden."
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"Bestimmt hat er Feinde, aber zuerst wollen wir Rom von der Traurigen Nachricht unterrichten. Ich habe bereits beim Orakel fragen lassen, wo wir unseren Freund Curio suchen sollen."
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"Am besten verkünden wir die Tragödie um Curio auf der Rosta, da können es alle Bürger hören."
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"Das halte ich auch für das Beste. Alle Bürger sollen es erfahren, noch heute."
Wir trieben unsere Pferde nochmehr zur Eile an. Zum Glück war auch Laodike eine ebenso gute Reiterin wie wir, wo sie das auch immer gelernt haben mochte, so das sie mit uns mithalten konnte.
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