Atrium | MTD et STD

  • Dolabella wurde in das Atrium geführt, das seit dem Tod des Bruders renoviert worden war. Man führte ihn zu einer Sitzgruppe aus Korbsesseln und ließ ihn dort warten, während der verbrannte Ianitor loseilte und sich informierte. Schließlich wies ein Sklave den Neuankömmling darauf hin, dass Tiberius Durus gleich käme.


    Tatsächlich dauerte es noch eine ganze Weile, ehe man zuerst ein Klopfen und schließlich die schlurfenden Schritte von Sandalen vernahm. Um die Ecke kam Tiberius Durus, gestützt auf seinen Elfenbeinstock und gestützt von seinem treuen Sekretär Lukios. Als er den Fremden erblickte, stockte er. Er flüsterte ein paar Worte mit Lukios, dann kam er ächzend näher.


    "Salve, Tiberius Dolabella. Ich sagen, du bist deinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten! Was führt dich hierher?"


    Er ließ sich zu einem der Korbsessel bugsieren und nahm darauf Platz.

  • "Der Wunsch heimzukehren führt mich hierher. Ich, das schwarze Schaf der Familie für viele, möchte das laszive Leben in Achaja hinter mir lassen"


    antwortete Dolabella offen


    "Wir, mein Bruder und ich überwarfen uns einst. Ich kam auch um meinen Frieden mit ihm zu machen."

  • Das schwarze Schaf? Durus kannte diesen Zwillingsbruder Dolabellas eigentlich nicht (nur vom Hörensagen). Dass er aber offenbar nicht der beliebteste Spross der Familie war, hatte er irgendwo schon einmal gehört. Dennoch zeigte sich der alte Tiberier ungerührt. Stattdessen erwiderte er knapp


    "Er ist tot. Du findest sein Grabmal an der Via Latina. Es tut mir leid."


    Er wartete einen Augenblick um Dolabella die Möglichkeit zu geben, diese Information zu verdauen (obwohl er glaubte, dass er einen Brief nach Achaia geschrieben hatte).


    "Du kannst dich gern eine Weile hier bei uns erholen - was hast du eigentlich vor?"


    Wenn er das Leben in Achaia hinter sich ließ, musste logischerweise auch ein Leben vor ihm liegen, das er plante!

  • "Du schriebest mir davon. Unser Frieden ist ein anderer, Versöhnung war lange kaum denkbar" er seufzte


    "Ich plane in Rom zu bleiben, mich in der Gesellschaft zu etablieren und der Gesellschaft und damit Rom von Nutzen zu sein. Ich strebe kein Amt an..." "...würde aber annehmen wenn man mir was anböte, schließlich..." dachte er sich seinen teil weiter


    "...doch lebt man nicht vom Brot allein. Dein Angebot hier zu verweilen nehme ich deswegen dankbar an."

  • Durus nickte, obwohl er wenig davon hielt, länger über Verstorbene zu schwadronieren, die keine direkten Vorbilder waren. Aber wahrscheinlich rief die Erinnerung bei Spurius Dolabella viele Erinnerungen hervor.


    "Du möchtest kein Amt, aber Rom von Nutzen sein? Wie genau stellst du dir das vor?"


    fragte er dann verwirrt. Alles in allem klang es in jedem Fall so, als ob Dolabella der Familia Tiberia Romae für eine Weile auf der Tasche liegen würde...

  • "Ich finde es halt nicht angemessen jahrelang auf der faulen Haut zu liegen und dann, als völlig Unbekannter in Rom gleich wer weiß was werden zu wollen. Ich möchte mich erst ein wenig sozial aklimatisieren." Er lächelte, suchte er doch erstmal eine Tasche auf der er bequem liegen konnte...


    "Dafür benötigt man aber ein wenig liquides Kapital und das meinge ist in Achaja gebunden. Es wäre natürlich nur temporär..."

  • Durus seufzte. Arme Verwandte kamen in den letzten Jahren wirklich genügend. Dennoch verbot es die Pflicht zur Unterstützung der Seinen, ihnen diese Hilfe zu versagen.


    "Wie viel brauchst du denn für welche Zeit?"


    Einen Augenblick überlegte der Tiberier, ob er diese Angelegenheit seinem Procurator überlassen sollte...

  • "Ich dachte an 1000 für ein Jahr. Aus den Erlösen meines Landbesitzes würde ich es nach und nach zurückzahlen. Wenn ich allerdings eine Stelle mit ansprechender Arbeit und angemessener Dotierung hätte könnte ich es früher zurückzahlen. Diese ganze an der Schola anzulegenden Prüfungen sind ganz schön teuer geworden." nölte er ein wenig rum

  • "Tausend Sesterzen? Kein Problem."


    meinte Durus knapp. Das war nun wirklich keine bedeutende Summe! Scheinbar fehlten Dolabella wirklich nur ein paar Sesterzen, denn für einen angemessenen Lebenswandel reichten die paar Münzen wohl kaum lange genug aus.


    "Dann sprich mit meinem Procurator Syricus. Er wird dir das Geld auszahlen - kein Problem."

  • "Danke für Dein Verständnis. Ich erhoffte solch generöses Verhalten und werde es nicht vergessen. Meine Tochter Faustina sollte in diesen Tagen herkommen, kennt Ihr euch eigentlich?" welchselte er das Thema um sofort einen weiteren Haken zu schlagen


    "Und, ähhh, ja genau: Kannst Du mir sagen wer für die Leitung der Sacerdotalen Spiele von Seiten des Cultus Deorum zuständig ist? Die Consualia sind ja bald"

  • Einen Moment stutzte Durus. Das Erbe von Dolabella? Er hatte das Erbe ja damals für ihn angenommen, hatte aber völlig vergessen, worum es sich dabei gehandelt hatte. Da der gute Dolabella es aber nicht zu sonderlich viel gebracht hatte, war es wohl kein Problem, das Geld wieder abzugeben.


    "Kein Problem, auch das kannst du mit Syricus regeln. Ich habe jetzt nicht im Kopf, wie viel das war. Und ich glaube, er war mir ohnehin nichts mehr schuldig."

  • Mit aufatmender Seele, vor allem weil Faustinas Ankunft offenbar nicht unerwünscht war dankte Dolabella mit nettem Lächeln


    "Dann bleibt mir nicht viel als großen Dank auszusprechen und mich nach Syricus durchzufragen, weisst Du wo ich ihn finden kann?"

  • "Lukios wird dich hinführen."


    meinte Durus und nickte seinem Sekretär zu, der stumm in der Ecke stand und dann und wann Notizen machte.


    Sim-Off:

    Ich denke, wir müssen das nicht ausspielen. Wegen dem Erbe muss ich nochmal nachschauen, ob das überhaupt bei mir angekommen ist...das Konto von Faustus existiert nämlich noch...wenn das geklärt ist, bekommst du es natürlich!

  • "Nach dem geschäftlichen nun zum privaten. Wie geht es Dir? Nutze die Ruhe bis meine Tochter sich von Dir Rom zeigen lässt. Ich glaube Du kennst Faustina noch gar nicht, oder?


    Sim-Off:

    alles klar

  • "Oh, mir geht es gut."


    erwiderte Durus und musste lächeln, als Dolabella ihn vor seiner Tochter warnte. Er erinnerte sich nur noch dunkel an seine Kindheit, als er ebenfalls mit seinen beiden Schwestern hatte auskommen müssen. Honoria war immer recht lebhaft gewesen und man hatte sich oft gestritten!


    "Nein, ich kenne sie nicht. Wie alt ist sie denn? Und warum ist sie nicht mit dir hierher gereist?"


    Wenn er darüber nachdachte, war aber wohl die überraschendste Neuigkeit, dass Dolabella überhaupt eine Tochter hatte!

  • "Faustina und ihr Halbbruder reisten lange mit mir und ihrer Mutter bzw. Stiefmutter. Als sie..."


    er schluckte schwer


    "...starb gab ich meine Augensterne zur Erziehung in die Pflege eines befreundeten Paares, besuchte sie allerdings mindestens einmal im Monat. Jetzt, nach meiner Rückkehr, wollte ich sie nachholen."


    lächelte dann aber stolz, fast so als habe er ein goldenes Ei gelegt


    "Faustina ist fast 17"

  • "Oh, also im besten Heiratsalter!"


    meinte Durus erfreut, der langsam Routine darin hatte, junge Tiberierinnen an vielversprechende Ehemänner zu verteilen. Dass dies in diesem Fall Dolabella selbst zukommen würde, bedachte er in diesem Augenblick gar nicht.


    "Und was ist mit ihrem Bruder?"


    fragte er dann weiter.

  • "Klingt fast, als hättest Du jemanden im Sinn"


    nahm er Durus' Faden auf, verlor ihn dann aber ebenso wie dieser


    "Der Junge wollte nach Rom kommen..." was fast schon resignierend klang


    "...wir werden sehen."


    Sim-Off:

    Sim-Off muss da noch einiges geklärt werden.

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