So ein Mistmistmist! Mit hängendem Kopf verliess Tilla die Mauern schola und liess sich von der Menschenmenge zum mercatus urbis treiben, wo sie sich schliesslich an den Rand eines kleinen Brunnens setzte und ihre voll geschriebene Tafel betrachtete. Sie hatte die ganze Nacht damit verbracht aufzuschreiben, was der rector der schola wissen musste, damit sie als Sklavin einen Harfe- oder Kithara-Kurs für Anfänger belegen konnte und durfte. Und nun das... das Büro war bis auf weiteres geschlossen. Der rector nur noch per Brief erreichbar.
Seufzend steckte Tilla die Tafel in ihre Tasche, formte die Hände zu einem Schöpflöffel, mit welchem sie Wasser vom Brunnen entnahm, um den Durst zu löschen. Sie schwitzte in der prallen Sonne, nahm gleich noch einen vollen Schöpflöffel, um das Gesicht nass zu machen. So wars schon besser! Mit den Unterarmen wischte sie die Tropfen fort und betrachtete nachdenklich die Menschenmenge, welche rastlos an ihr vorbei eilte. Was machte sie nun am freien Tag der zur Hälfte ihr alleine gehörte?!? Ihre Mutter Esther musste arbeiten und Geld verdienen, um den Unterhalt für zwei Personen zu sichern. das stumme Mädchen hatte große Lust etwas Neues zu erleben.. leider war die musikalische Welt fürs Erste versperrt.
Mag mir jemand Gesellschaft leisten?