[hortus] Abseits mit Ruja

  • Frija war dagegen, den Dreck in der Kammer zu haben. Das war nicht ganz unverständlich. Baldemar suchte sich die nötigen Werkzeuge zusammen. Er musste Ruja fertig bekommen. Damit er noch würde üben können. Der Germane hockte sich etwas abseits. Auf den Boden. Ein großes Tuch vor sich auf dem alles bereit lag. Das Holz für den Griff hatte er bereits vorgefertigt.
    Zuerst entfernte er den Stiel. Dann kümmerte er sich um das Blatt der Axt. Der Rost musste runter. Sie musste geschärft werden. Gepflegt.
    Nach einer Stunde saß er nur noch mit Hose bekleidet da. Er schwitzte leicht, wobei er die Umgebungswärme durchaus genoss. Er war sehr genau in der Bearbeitung von Ruja. Sie war perfekt. Der Marser dachte bei der Arbeit darüber nach, wer sein Gegner sein würde. Wie schwer es werden würde. Wenn er verlieren würde, was wäre dann? Es kam darauf an, ob es ein 'Frischling' war oder aber ein trainierter Soldat. Er traute es Ursus zu, das er ihm den schwerst möglichen Gegner geben würde. Sobald die Axt fertig war, musste er unbedingt mit Cimon üben.
    Neben ihm lag noch sein Sax. Der Germane wollte dies nicht hinten anstehen lassen.

  • Er arbeitete. Bis Ruja wieder vollkommen hergestellt war. Es blieb Zeit. Die Sachen waren schnell beiseite geräumt. Baldemar fing an Übungen mit Sax und Axt zu vollziehen. Erst gegen Schatten. Dann warf er Stöcke in die Luft und schlug abwechselnd mit Sax oder Axt darauf.
    Später hatte er nur noch wenig Zeit um mit Cimon üben zu können. Für diesen Tag reichte es.


    Doch er übte jeden Tag. Jede freie Minute. Er war nicht gerade wenig trainiert. Ganz im Gegenteil. Dank seiner Aufgabe. Dank Septimas hohen Ansprüchen. War der Marser gut in Übung. Doch er wollte auf keinen Fall unvorbereitet sein. Dabei half ihm der dunkle Sklave. Sie übten an den folgenden Tagen jede Freie Minute. Sollte der Nubier mal keine Zeit haben. Übte Baldemar alleine. Dabei spielte Cimon den Römer. Baldemar merkte rasch, das er dennoch um zu denken hatte. Denn die Römer waren weitaus kleiner als der große Sklave. Dieser überragte den Germanen sogar.
    Irgendwann war er bereit. Ehrgeiz trieb ihn sogar Nachts hinaus. Doch nur bis Frija es merkte. Dann musste er ihr versprechen es nicht zu übertreiben. Das tat er. Er hielt sein Wort. Auch jenes, das er auf sich acht geben würde.

  • Die Wunde am Kopf war verheilt. Mit Ruja ging er hinaus. In jene Ecke. Dort, wo er sie gepflegt hatte. In der einen Hand die Axt. In der anderen die selbst gebaute Trommel. Sie war nicht groß. Baldemars Gesicht war wie Stein. Noch immer spürte er den Verrat. Er stellte die Trommel ab. Tief atmete er durch. Der Germane holte aus. Bei Tanfana. Ich gehöre Niemandem! Mit aller Kraft schlug er auf die Trommel. Das Holz splitterte. Das Fell riss. Es dauerte nicht lang. Ruja flog beim letzten Schlag neben die Überreste. Der Marser sah auf das Bild nieder.
    Er hockte sich dazu. Geschickte Hände zerlegten die Axt. Denn es konnte nur eine Ruja geben. Und dies war nur eine Kopie. Eine römische. Eine schlechte Kopie.
    Danach würde er das Blatt der Axt zurück in das Lager bringen. Und sich auf eine Suche begeben. Die beim Wein enden würde. Er fühlte sich schlecht. Von den Göttern verlassen. Von Menschen verraten. Er wurde stiller. Sprach noch seltener als sonst. Lachte kaum. Seine Tränen würde er nur Frija zeigen.

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