Seneca schlenderte durch die Gassen Roms, er war sichtlich verwirrt und auch ein wenig überfordert mit all den Menschen und seinem eigenen Unwissen. Er war nach Rom gekommen um sein Leben zu ordnen, auf den Spuren seiner Familie zu wandeln und die leere Hülle des Wortes "Familie" mit einem Inhalt zu füllen.
Seinen Vater kannte er kaum, Flavianus Iunius Valentius, ein Legionär, welcher an den Folgen einer Wunde starb, welche er sich im Kampf zugezogen hatte. Ein ehrbarer Tod, der eines Kriegers, und auch wenn Seneca selbst zum Militär wollte, und bisher ein gutes Leben in einem ruhigen Städtchen führte, so kamen ihm immer wenn sich die Märkte leerten und die Menschen zu ihren Verwandten nachhause gingen die gleichen Sehnsüchte nach einer eigenen Familie, eben so eine wie er nie hatte.
Schritt für Schritt bahnte sich Seneca den Weg durch die Straßen und Gassen, auf der Suche nach seinem Fleisch und Blut, seinen Verwandten.
Jedoch kannte er sich in Rom nicht aus, er kam aus einem sehr überschaubaren Örtchen und irrte nun unter dem Deckmantel der gespielten Sicherheit umher, um vielleicht, in nicht allzu ferner Zukunft endlich die Casa Iunia zu erreichen...