Auf dem Wege zu den Thermen

  • Eigentlich wollte Dolabella ja in den Thermen ein wenig auf andere Gedanken kommen, war dann aber bei einer Kutsche "hängengeblieben" deren Pferde (vor allem das Linke) irgendwie bekannt vorkamen. Zumindest die Schnippe, eine obere Keilsternblesse kam ihm irgendwie bekannt vor. Natürlich von einem anderen Pferd...


    Da stand er nun, seltsam ratlos mit einem Handtuch und seinen Erinnerungen die sich ihm nicht aufdrängten.


    Sim-Off:

    reserviert4af

  • Was Flora an diesem Tag suchte, war Zerstreuung, deshalb hatte sie beschlossen wieder einmal durch Rom zu streifen. Diesmal ohne Narcissa im Schlepptau. Sonst waren sie ja nicht zu trennen, besonders in letzter Zeit nicht mehr. Seit dem die beiden Schwestern wussten, dass sie schon bald nicht mehr Zusammen sein würden. Narcissa würde Vestalin werden. Mit diesem Gedanken wollte sie sich einfach nicht anfreunden. Sie gehörten doch zusammen. Aber eigentlich hatte sie gewusst, dass eines Tag der Tag kommen würde, dass sie nicht mehr ihre Schwester immer um sich haben würde. Einfach aus dem Grund heraus, dass sie verheiratet werden würden. Bisher waren sie diesen Plänen immer entkommen, einfach weil kein Bewerber in den Augen ihrer Mutter bestanden hatte. Deshalb hatte diese sie ja nach Rom geschickt. Glücklicherweise hatte ihr Bruder aber bisher wenig zeit gehabt um sich diesen Plänen zu widmen. Jedenfalls hatte sie das bisher immer geglaubt. Nur hatte sie sich wohl gründlich getäuscht. Narcissa würde Vestalin werden und wer wusste schon, welche Kandidaten auf der Liste der möglichen Ehemänner stand. Im Grunde war es das wovor sie sich am meisten fürchtete. Verheiratet zu werden! Festzustellen, dass sie ihr Leben nicht selbst bestimmen konnte und sich den Wünschen der Familie zu beugen hatte. Sie hatte immer gewusst, dass es so war, aber es mehr oder weniger erfolgreich verdrängt und auf ihre Weise war sie immer wieder kurz dem goldenem Käfig entflohen. Doch nun war diese Zeit der Unbeschwertheit vorbei.


    In diese Gedanken versunken ließ sie sich einfach von den Passanten treiben. Dicht gefolgt von einem wachsamen Custodes und Lysandra, die wohl ahnte was in ihr vorging. Unvermittelt blieb jedoch jemand vor ihr einfach stehen. Sie bemerkte es zu spät und stolperte glatt in diesen Jemand hinein. "Nicht so viel träumen, domina!" stupste Lysandra sie etwas unsanft an und lächelte dem Herrn dann entschuldigend zu.


    "Oh, entschuldige Bitte!" entschuldigte sich Flora dann verlegen.

  • "Es spricht für eure Bildung um Entschuldigung zu bitten, was nicht nötig wäre da nichts passierte, statt sich selbst zu entschuldigen, Puella" sinierte Dolabella während er die Zähne des Pferdes besah


    "Und bewahrt euch eure Träume. Das Leben wird noch früh genug auf ihnen herumtrampeln." worauf er sie zum ersten male ansah


    "Ihr seid sehr schön, müsst ihr wissen. Die Männer werden Schlange stehen um genau dies zu tun, seid also auf der Hut"

  • Reichlich verdutzt sah sie den Mann an in den sie da hinein gerannt war. Während dieser sich ausgiebig mit einem fremde Pferd beschäftigte, der Besitzer der Kutsche wirkte schon ein wenig genervt durch dieses aufdringliche verhalten, philosophierte er. Narcissa hätte jetzt gewusst, was man darauf erwidern konnte. Flora hingegen lächelte nur ein wenig scheu und musterte den Mann neugierig. Ihr Blick blieb an seiner Sandale hängen, dort baumelte der ihr bekannte Halbmond. Wer er wohl war? Das ließ sich ja recht schnell heraus finden. Nur verfärbten sich ihre Wangen erst einmal vor Verlegenheit, als er so unvermittelt ein Kompliment aussprach. Lysandra schnaubte hinter ihrem Rücken und dachte sich wohl ihren Teil.


    „Salve“, stotterte sie und lächelte etwas irritiert. „Ich bin Aurelia Flora!“ stellte sie sich dann erst einmal vor.

  • "Aurelia Flora.." fast schon zartschmelzend lies er ihren Namen auf der Zunge zergehen


    ".. man ist geneigt <hallo meine Blume> zu sagen." antwortete er lächelnd


    "ich bin Spurius Tiberius Dolabella. Ihr mögt Pferde? Diese Blesse..." er zeigte auf diese


    "... ist sehr selten. Wäre es ein Reit- und kein Kutschpferd würde ich es erwerben."

  • Blume, das brachte sie recht schnell wieder auf den Boden der Tatsachen und ihre Verlegenheit wich. Den Spitznamen Blümchen schien sie wohl nicht los zu werden. Böse war sie ihm deshalb nicht, er konnte ja nicht wissen, wie die Familie sie und ihre Schwester insgeheim nannten, es brachte sie aber auf den Boden der Tatsachen zurück. Um von ihrem Spitznamen abzulenken, nahm sie gern das Thema Pferde auf.


    „Meine Schwester und ich wir sind auf dem Land groß geworden. Unsere Mutter hat eine Pferdezucht von daher verstehe ich so einiges von Pferden. Meine eigene Stute befindet sich leider nicht in Rom, sondern auf einem Landgut der Familie“, plapperte sie drauf los.

  • "Beim Pluto, ihr spracht nur von eurer Mutter. Ihr seid doch nicht etwas die Tochter des Aurelius Sophus?"


    erwachte natürlich sein Interesse an Familienbanden die ihn fast zu interessierten wie die Banden des Circus Maximus


    "Ich erinnere mich noch gut an seine Quaestur, ich weilte damals kurz in Rom."

  • Kurz glaubte sie, der Tiberier würde ihre Eltern kennen, doch entweder er irrte sich gerade im Namen oder aber im Stammbaum. Ganz leicht schüttelte sie den Kopf. „Mein Vater war Aurelius Scipio“, erklärte sie ihm dann. Aber da sprach er schon weiter und schien sich ganz in irgendwelchen Erinnerungen zu verlieren.

  • "Dann muss Sophus..." er strich sich übers Kinn
    "...Euer Onkel sein. Auch so ein guter Mann auch wenn er keine schöne Tochter zu haben scheint. Ihr erwähntet eine Pferdezucht was mir als gutes Zeichen der Götter dünkt. Ich beabsichtige einen Verein zur Förderung der italischen Zucht zu gründen. Wäre es zu forsch euch dazu einzuladen? Es wäre morgen in der Villa Tiberia"


    Sim-Off:

    Die Sitzung läuft dort schon, komm einfach hinzu wenn Du magst.

  • Bei so vielen Familienmitgliedern konnte man schon selbst die Übersicht verlieren, außerdem hatte sie ihren Onkel Sophus nie kennen lernen können. Die Götter hatten ihn zu sich gerufen und ihr somit jede Gelegenheit verwehrt diesen verwandten kennen zu lernen. Aber anscheinend hatte der Tiberier das Vergnügen gehabt diesen kennen zu lernen. Kurz verspürte sie einen Anflug von Neugierde, wagte es aber nicht nach zu fragen. Schließlich kannte sie den Tiberier bisher nur flüchtig. „Nun… meine Mutter leitet diese Zucht. Ich weiß nicht ob sie Interesse hätte an einem solchen Verein“, meinte sie etwas zögernd. Wenn dann würde sie jedenfalls nicht allein gehen, sondern auch gleich Narcissa mitnehmen. „Ich werde mich mit meiner Schwester und meinem Bruder beraten!“ fügte sie hinzu, weil sie ihm nicht sofort eine Absage erteilen wollte. Vielleicht konnte sie ja ein Geschäft für ihre Mutter dabei heraus schlagen. Das würde diese sicherlich reichlich überraschen.

  • "Ja, sprich mit ihnen, das wird das beste sein. Vielleicht sehen wir uns ja bei den Rennen, dann kann ich Deine Mutter kennenlernen. Es wäre mir ein Fest. Präferiert Deine Familie eine bestimmte Farbe... ähhh Factio?"


    Der Farbenkoller der Römer rollte von einem Ohr zum anderen durch seinen Kopf.

  • "Ich fürchte, meine Mutter wirst du nicht so schnell kennen lernen können. Sie lebt in Terentum", erklärte sie ihm. "Ich werde ihr aber einen Brief schreiben!" Er konnte ja nicht wissen, dass ihre Mutter Rom verabscheute und ihre Töchter in die ewige Stadt geschickt hatte um dort passende Ehemänner zu finden und sie auf den Heiratsmarkt zu schmeißen. Bisher hatte sie Glück gehabt, ihr Bruder hatte sich nicht wirklich um einen Ehemann für sie bemüht, aber dafür würde Narcissa Vestalin werden. Etwas was sie ihm Übel nahm.
    "Also die meisten sind für die Goldenen!" Ob sie für diese Factio ebenfalls war, wurde aus ihrer Antwort nicht ersichtlich.

  • "Das wäre lieb, ja..."


    sinnierte er


    "Es ist nicht immer einfach NICHT mit dem Strom zu schwimmen. Die Familie ist für die eine, bei mir sind es die Farben der Veneta, da liegt es nahe auch für die Blauen zu fiebern. Bei und war das nicht anders als bei euch wo wohl auch viele Eier in einem Nest lagen. Ich... und mein Bruder richteten uns nicht nach den unsrigen sondern jeder nach seinem Gefühl. Er bei der Aurata, ich bei der Purpurea. Von Anfang an, seit die beiden neuen Parteien von Kaiser Domitian gegründet wurden. Es war stets Grund für... äh... lebhaftes Treiben."

  • In wie weit ihre Mutter sich von diesem Projekt begeistern ließ, blieb noch offen. Sicherlich wäre es für diese von Interesse wenn sie Mitglied sieses Vereins werden würde, doch ihre Mutter war von je her schon immer eigen gewesen und wollte sich nichts vorschreiben lassen. Sie hatte eben ihre Gründe warum sie Terentum Rom vor zog und dort ihr Leben verbrachte. Und Flora hatte sicherlich nicht vor, sich in die Angelegenheiten ihrer Mutter einzumischen. Das würde nur wieder zu Streit zu führen, wie so häufig. Aber schreiben würde sie ihr und auch einmal mit ihren Geschwistern die Köpfe zusammen stecken.
    In der zwischenzeit sinnierte der Tiberier über die Farben seiner Familie. Sie und Narcissa waren eigentlich fast immer einer Meinung und von daher war es auich nicht verwunderlich, wenn sie sich dann auch für die gleiche Faction entscheiden würden. Doch bisher waren sie nur bei einem Pferderennen gewesen und hatten sich auch noch nicht wirklich mit den Factiones auseinander gesetzt. Es wurde Zeit, dass sie sich wohl öfter bei Rennen und dergleichen Dingen sehen ließen.


    "Narcissa und ich sind eigentlich immer der selben Meinung!" meinte sie auf seine Anekdote über seinen Bruder.

  • Im Grunde wollte Faustina nur etwas die Gegend erkunden. Sie war noch nie zuvor in Roma gewesen. Jetzt nutzt sie die Chance, nahm sich einen Ortskundigen Sklaven und ging los. Ja, Faustina ging und ließ sich nicht in einer Sänfte tragen. Bei dem Gedränge in den Straßen und Gassen wäre sie nur hin und her geschüttelt worden. Trotz der Menschmassen schien Rom doch nur ein Dorf zu sein, denn als sie um die Ecke bog, sah sie ihren Vater. Er stand vor einem Pferd, was für Faustina schon fast normal war, was sie neugierig machte war die Tatsache das er scheinbar im Gespräche mit der Besitzerin des Pferdes war. Beim näher kommen, stellte Faustina ihren Irrtum von alleine fest und bewahrte sich so vor einer Peinlichkeit.


    "Tibierius Dolabella, liebster Papa, das ist kein Rennpferd und wird auch keines werden!", lachte Faustina und küßte ihren Vater auf die linke Wange.

  • "Genau wie ich, Liebes, genau wie ich"


    gab er zurück und sah wieder Flora an


    "Darf ich Dir meine Tochter Tiberia Faustina vorstellen?"


    um dann dann wieder seiner Tochter zuzuwenden


    "Dies ist Aurelia Flora, Liebes, sie ist die Tochter des Aurelius Scipio und Nichte des verstorbenen Aurelius Sophus."

  • Wie aus heiterem Himmel schien eine Verwandte des Tiberiers zu ihnen zu stoßen. Wie es sich herausstellte, handelte es sich dabei um dessen Tochter. Kurz verspürte sie einen kleinen Stich, so vertraut war sie mit ihrem Vater nie gewesen. Er war in Roma gewesen und sie in Terentum bei der Mutter. Deshalb konnte man das Verhältnis zu ihrem Bruder auch als unterkühlt bezeichnen, denn er war bei dem Vater aufgewachsen und hatte ihrer Mutter lange Zeit Vorwürfe gemacht, ihn im Stich gelassen zu haben. Im Grunde war die Familie zerrüttet und nur langsam gingen sie alle aufeinander zu. Es war so etwas wie ein Zeichen des Friedens gewesen, das ihre Mutter die Töchter zum Bruder geschickt hatte. Aber wirklich näher kennen gelernt hatte sie ihn nicht.


    „Es ist mir eine Freude ich kennen zu lernen, Tiberia!“ sagte sie förmlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. „Sowohl, als auch. Dein Vater versucht mich für seinen Verein zu begeistern. Doch ehe ich nicht mit meiner Mutter gesprochen habe, kann ich in dieser Hinsicht keine Entscheidung treffen. Es ist ihre Pferdezucht!“ fasste sie das Gespräch in wenigen Worten zusammen.

  • Wieder einmal Orginal mein Vater, wirbt für seine Factio wo er kann.


    "Das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite, Aurelia Flora. Dann bist Du sicher auch eine Pferdenärrin. Papa und ich, lieben Pferde ..... und die Rennen. Werden auf dem Gestüt deiner Mutter Rennpferde oder Pferde für den Alltag gezüchtet?", neugierig geworden, wollte sie mehr wissen.

  • „Auf dem Gestüt meiner Mutter werden Reitpferde gezüchtet“, berichtete sie und war erstaunt, dass sie endlich mal auch auf Pferdenarren getroffen war. Sonst standen sie und Narcissa mit ihrer Begeisterung meist ganz allein da. Aber wenn man nun einmal auf einem gestüt aufwuchs und von klein auf reiten lernte, dann war diese Begeisterung auch schwer abzulegen. Nur hatte ihre Mutter ihnen ja Grenzen vorgegeben, sodass aus ihnen doch recht anständige Römerinnen geworden waren. Sah man einmal von größeren und kleineren Eskapaden ab.

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