Ermittlungen in der Vermißtensache Curio

  • Ich hatte den Miles der CU angewiesen, mich und die beiden Augenzeugen zum Castra Praetoria zu begleiten. Ich wollte ganz sicher gehen, das ich Agrippa und Laodike unversehrt dem Praefectus Urbis zur Befragung vorführen konnte. So lenkten wir unsere Pferde zu viert - der Eilbote von Hungaricus war selbstverständlich auch beritten gewesen - Richtung Castra Praetoria. Ich achtete argwöhnisch darauf, das Agrippa und Laodike nichts passierte. Sobald ihnen jemand zunahe kam, ritt ich sofort mit meinem Pferd dazwischen.


    Angesichts der vollen Straßen war unser Tempo natürlich gering, aber wir kamen schließlich wohlbehalten im Castra Praetoria an. Der diensthabende Offizier war von Hungaricus bereits vorinformiert worden, so daß wir sofort eingelassen wurden. Als sich das Tor des Castra hinter uns schloß, atmete ich auf.


    Wir stiegen von unseren Pferden und ich bugsierte Agrippa und Laodike Richtung Officium des Praefectus Urbis. Der Stellvertreter des Präfekten, Schwanzus, bedeutete mir, das mich Hungaricus bereits erwartete. So klopfte ich an die Tür. Nachdem ein lautes, befehlsgwohntes "Herein!" zu vernehmen war, öffnete ich die Tür und schob Agrippa und Laodike mit in den Raum.


    Dann nahm ich Haltung an und meldete gewohnt zackig: "Salve, mein Präfekt. Princeps Prior Marcus Didius Falco erscheint auf euren Befehl mit den beiden Augenzeugen in der Vermißtensache Curio. Es handelt sich dabei um den Mercator Publius Matinius Agrippa und die Sklavin Laodike, welche der Popa Tiberia Messalina Oryxa gehört."

  • Ausgezeichnet, Princeps Prior Falco. Geh nun zum Manöver, Centurio Victor erwartet Euch bereits.


    Zu den Ankömmlingen gewandt:


    Nehmt Platz. Ich werde Euch nach der Reihe befragen, was während dieser Überfahrt nach Italia geschah. Ich möchte mit Euch beginnen, Publius Matinius Agrippa. Bitte erzählt mir nach der Reihe, was genau passiert ist. Überlegt bitte genau, lasst Euch ruhig Zeit. Bitte auch Einzelheiten, jede kleine kann von großer Wichtigkeit sein. Beginnt nun.


    Hungaricus wartete gespannt auf die Ausführungen, Griffel und Papyrus waren für seine Notizen bereit, auch wenn ein Sklave als Schreiber zusätzlich anwesend war.

  • Ich salutierte und antwortete "Wie ihr befehlt, mein Präfekt". Danach vollführte ich eine schneidige Kehrtbewegung und verließ das Officium des Praefectus Urbis.


    Natürlich wäre ich gern bei der weiteren Vernehmung von Agrippa und Laodike dabeigewesen, denn die Sache interessierte mich brennend. Aber Befehl ist Befehl. Und wenn Hungaricus sich die Sache persönlich auf den Tisch zog, mußte er ihr selbst große Bedeutung beimessen.

  • Ich kann dir eigentlich auch nicht viel mehr erzählen, als ich es bereits auf der Rosta erzählt habe.
    Ich und der Volkstribun wollten zusammen nach Italien reisen, dabei sind wir in einen Sturm gekommen. Eine riesige Flutwelle überflutete das Schiff und dabei muss Curio von Board gespühlt worden sein. Ich entdeckte ihn in den Fluten, ich fragte den Kapitain, ob er ihn auch gesehen hätte, dieser aber verneinte. Danach durchsuchten wir das gesamte Schiff, aber Curio war weg. Er muss also vom Schiff gespühlt worden sein.

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  • An welchem Tag geschah dies? War es Tag oder Nacht? Ungefähr um welche ora? Wurde das Schiff auch beschädigt? Ist sonst noch wer vermisst? Konnte noch jemand anders ihn in den Fluten entdecken? Wie lange nach dem Sturm legtet ihr in Ostia an?


    Ich bitte Euch wieder, seid ganz genau.

  • Das Unglück fand am ANTE DIEM X KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (23.8.2004/101 n.Chr.) statt. Zur sechsten Stunde nachts (24.00). Der Sturm fand etwa auf der Höhe der Balearischen Inseln statt. Das Schiff wurde beschädigt, aber nicht allzu schwer. Es war noch genug See tauglich um uns nach Italien überzuschiffen. Im gesamten waren fünf Leute Spurlos verschwunden, die Crew traf es besonderes hart. Der Sturm war heftig und ich bin selber froh in Heil uberstanden zu haben.
    Nein, ich muss der einzige gewesen sein, wo ihn gesehen hat.
    Am ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (24.8.2004/101 n.Chr.) etwa um die erste Stunde der Nacht (19.00)


    Neptun war an diesem Tag besonderes wütend, er wird Curio mit in die Tiefe hinabgeriesen haben. Wenn man bei einem solchen Sturm ins Meer fällt, sind meiner Meinung nach die Überlebens Chancen gleich Null. Nein, Neptun wollte Curio und er hat ihn auch bekommen. Er will auch nicht, dass Curio gesucht wird.

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  • Mit einem Herzen voller Sorge kam ich zur Castra Praetoria um meine treue Leib-Sklavin Laodike abzuholen...

  • ... und die Popa mußte draußen auf ihre Sklavin vor den Toren der Castra Praetoria warten. Frauen durften nur in äußerst seltenen Fällen in die Castra Praetoria und Hungaricus hielt sich auch daran. Nur in einigen seltenen Fällen durften Frauen in ein militärisches Lager.


    Unterdessen wartete auch Hungaricus auf den Bericht der Laodike.

  • Nein, ich danke dir, Agrippa. Wenn du willst, kannst du jetzt gehen. Desweiteren hat die Sklavin Laodike nichts mehr hinzuzufügen, auch sie kann gehen.


    Ich wünsche dir einen guten Heimweg, doch sieh dich vor. In letzter Zeit ist Rom ein heißes Pflaster geworden. Soll ich dir eine Eskorte bereitstellen?

  • Gut, dann werde ich meinen Bericht anfertigen. Hungaricus rief seinen Schreiber und diktierte ihm.


    Bericht


    Die Ermittlungen im Falle Gaius Scribonius Curio haben folgendes ergeben:


    Es wurden folgende Personen angehört: Publius Matinius Agrippa, die Sklavin Laodike im Besitz von Tiberia Messalina Oryxa.


    Publius Matinius Agrippa sagte folgendes aus: Ein Sturm kam über das Schiff ANTE DIEM X KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (23.8.2004/101 n.Chr.) zur sechsten Stunde nachts (24.00 Uhr), etwa auf Höhe der Balearischen Inseln. Der Sturm forderte 5 Opfer, darunter der Volkstribun Gaius Scribonius Curio, der Rest Crewmitglieder des Schiffes. Das Schiff wurde beschädigt, jedoch nur leicht, das Schiffe konnte nach dem Sturm seine Reise fortsetzen und legte ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLIV A.U.C. (24.8.2004/101 n.Chr.) etwa um die erste Stunde der Nacht (19.00) am Hafen in Ostia an. Agrippa meint auch , den Volkstribuns noch im Meer gesehen zu haben, doch konnte niemand diese Beobachtung bestätigen.


    Die Sklavin Laodike hatte dem nichts hinzuzufügen.


    Es ergibt sich hiermit folgender Schluß: Gaius Scribonius Curio ist ohne menschliche Fremdeinwirkung über Bord gegangen. Durch die leichte Beschädigung des Schiffes ist es möglich, daß Gaius Scribonius Curio überlebt hat und derzeit verschollen ist. Eine Todeserklärung kann daher nicht mit vollständiger Sicherheit abgegeben werden.


    Marcus Vinicius Hungaricus
    Praefectus Urbi


    Hungaricus wies den Schreiber an, eine Kopie des Berichtes in der Gerichtshalle abzugeben.

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