Ein Wiedersehen aus der Kindheit

  • Es war bereits später Nachmittag am Tage der Ankunft in Roma. Livilla hatte nicht vorgehabt sich auszuruhen. Sie machte sich viel lieber auf durch die Märkte der Stadt zu streifen und danach noch so manchen Lieblingsplatz aufzusuchen, welcher sich nicht zu weit weg befand. Es interessierte sie eigentlich kaum, was es an neuen Kostbarkeiten bei diversen Ständen gab. Sie wollte einfach nur Rom spüren, nach ihrem kurzen Aufenthalt in Misenum. Auch nannte sie diese gewaltige Stadt noch nicht ihre Heimat, denn die war Tarraco. Doch sie hatte nach ihren kleinen Urlaub in Misenum schon ein bisschen Sehnsucht nach Roma bekommen. Sie knabberte an einem kleinen Stück Brot, welches sie bei ihrer Lieblingsbäckerei umsonst bekommen hatte. Es war gerade erst fertig geworden und war immer noch warm. Und gerade lief sie am Stand eines Obsthändlers vorbei, als sie ihren Augen kaum glauben konnte. Vielleicht irrte sie ja, das konnte vorkommen. Aber diese Ähnlichkeit, das war fast unmöglich sich zu täuschen. Sicherlich ein paar Jährchen waren vergangen und beide waren herangewachsen. Bei ihm dachte sie sofort an Hispania, also musste sie Recht haben. Übermütig sprang sie auf und winkte einem jungen Mann zu, damit er sie entdecken konnte. „Aulus Iunius! Hier bin ich! Hier drüben!“


    Sim-Off:

    Reserviert

  • Seneca war an diesem Tage in Roma unterwegs um sich etwas umzuschauen, er hatte noch nicht viel von der Stadt gesehen und war neugierig und zugleich auch beeindruckt von der Größe der Metropole.
    Im Getummel des Marktes schien Seneca förmlich zwischen den Ständen unterzugehen. Soviel Vielfalt, soviele Farben, all das hatte er in Tarraco noch nie gesehen. Doch plötzlich, im Gewirre der Stimmen welche die Waren anpriesen, und die Preise aushandelten, meinte Seneca seine Stimme hören zu können..


    Er blickte sich um, und schaute verwirrt umher... Er blickte in die einzelnen Stände, auf die Gassen.. Drehte sich einmal um die eigene Achse ehe er eine junge Frau sah welche ihm zuwinkte..
    Seneca ging ein paar Schritte auf sie zu und versuchte sie zu erkennen...
    Sie kam ihm bekannt vor, irgendwo im Hinterkopf wusste er dass er sie kannte.. Aber er kannte niemanden in Rom, er könnte sie höchstens aus der Heimat kennen.
    Seneca neigte seinen Kopf ein wenig..
    "Livilla? Livilla von den Iuliern?", fragte er ein wenig unsicher..

  • Er kam näher und näher. Und er war es tatsächlich. Eigentlich wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen, aber natürlich schickte sich das nicht. Er war ein Mitglied einer Bande von Kiindern, welcher auch Livilla vor einigen Jahren angehörte. Und nun waren sie erwachsen. Sie wollte ihn wohl mehr aus dem Grund umarmen, da er aus Tarraco kam. So als käme ein Teil ihrer Heimat zu ihr.
    „Ja, ich bin es Livilla! Ich kann es einfach nicht glauben. Roma ist so….“, ja, sie stammelte sogar ein wenig….“riesengroß und wir treffen uns an. Was machst du hier? Hat man dich aus Tarraco gezerrt, damit etwas Taugliches aus dir wird?“
    Sie hatte ihn nicht umarmt, war aber auch so aufgeregt vor Freude, das sie mit ihren Händen nicht wusste wohin. In ihrer Stimme lag so eine Glückseligkeit. Sie dachte vorerst gar nicht daran, das der Grund für Senecas Anreise auch negativ sein konnte. Oder vielleicht war sie doch zu stürmisch, vielleicht hatte er bereits einen Berufsweg eingeschlagen. Und ihn somit gekränkt.

  • Seneca lachte,


    "Ja, es ist wirklich unglaublich, ich hätte nie gedacht jemals wieder auf ein bekanntes Gesicht zu treffen..", als Livilla fragte was er in Roma mache, stockte Seneca kurz. Er konnte ihr schlecht sagen dass seine er seine Familie in Tarraco verloren hatte und nun seine Familie in Rom kennenlernen will, er wollte die Freude des Moments nicht trüben.


    "Nun, ich besuche hier Verwandte.. Und dann werde ich der Legio beitreten. Ich hoffe dass dann etwas aus mir wird."
    , sagte er scherzhaft..



    "Was verschlägt dich hierher? Genug vom Provinzleben?", fragte er verschmitzt. Er mochte Tarraco und auch die Provinz, jedoch konnte er sich gut vorstellen dass es vielen Menschen in Rom besser gefällt.

  • „Oh, Seneca mir geht es genauso. Ich habe seit meiner Zeit in Roma keinen Bekannten aus Tarraco getroffen. Und du schon kurz nach deiner Ankunft. Roma führt also die Menschen zusammen.“


    Er war also hier um seine Verwandtschaft kennen zu lernen. Livilla glaubte sich zu erinnern, das auch Seneca als Kind einst von Roma träumte, so wie sie. Und nun waren beide in dieser mächtigen Stadt. Ein gemeinsamer Traum, der für beide wahr geworden war. Und das er Soldat werden wollte, das passte zu ihm.


    „Du willst dich also als Probatus herumschlagen. Ist deine Familie auch so eine Soldatenfamilie wie meine? Hm, wollen wir nicht ein Stück gehen?“


    Kichernd stand sie nun an seiner Seite und fühlte sich pudelwohl bei ihren alten Freund. Ihr war nicht direkt aufgefallen, das Seneca erwachsen geworden war, so unbeschwert wie sie mit ihm sprach.


    „Du musst wissen Roma ist nicht mein erster Aufenthalt nach Tarraco gewesen. Ich war auch eine Weile in Germania, als mein Vater noch dort stationiert war. Mit ihm ging ich dann nach Italia. Aber, wenn ich ehrlich zu dir sein soll. Rom ist vielleicht eine Stadt wie keine andere. Doch kann ich es auch nicht mit Tarraco vergleichen. Es geht nicht. Ich meine jetzt nicht die Größe der beiden Städte oder deren Gewohnheiten. Tarraco ist eben mein Zuhause, vielleicht muss ich irgendwann dorthin zurückkehren.“


    Nachdenklich blickte sie in das Gesicht des Iuniers.


    „Aber was rede ich nur für einen Unsinn. Ich träume schon wieder von daheim. Warst du schon bei deiner Verwandtschaft?“

  • Der Iunier lächelte. Livilla war immernoch so hübsch wie sie als kleines Mädchen war, und auch immer noch so quirlig. Es war fast so als ob Seneca ein gutes Stück Heimat mit nach Rom genommen hatte und darüber war er sehr froh.


    "Ja, das Elysium kennt viele Iunier, viele dienten Rom und viele fielen für Rom. Ich will Rom auch dienen. Nur das mit dem Fallen muss ich nicht unbedingt haben.", sagte er breit grinsend während er auf Livilla's Frage ob sie nicht ein Stückchen gehen wollten stumm reagierte und langsam loschlenderte.


    Er hörte Livilla die ganze Zeit zu, musste sich aber beherrschen da er immer wieder für kurze Momente in Kindheitserinnerungen schwelgte. Livilla's Frage riss ihn eben aus diesen heraus...



    [B]"Ja, ich hab meine Verwandten schon getroffen, sie sind sehr nett. Leider kann ich nicht viel mehr Zeit mit ihnen verbringen da sie alle beschäftigt sind und ich bald zur Legio aufbrechen werde. WIe geht es deiner Familie?"[/B, fragte er neugierig..

  • Sie war erleichtert, das Seneca ihre Worte nicht falsch verstanden hatte. Doch glaubte sie auch ihn zum Nachdenken gebracht zu haben. Vielleicht glaubte er auch wie sie, sich für einen kurzen Moment in Hispania befunden zu haben.


    „Das freut mich für dich, das deine Verwandtschaft dich so gut aufgenommen hat. Aber sollte dir mal etwas auf dem Herzen liegen oder dich Probleme quälen, denke auch an mich. Ich helfe dir wo ich nur kann. Und wenn wir uns nicht sehen können, schreibst du mir dann? Sicherlich vielleicht bin ich keine große Hilfe, aber ich will dich nicht alleine lassen, wenn es dir schlecht geht. Das verstehst du doch!“


    Es war ihr wichtig, Seneca deutlich zu machen, das sich in Roma noch jemand aus seiner Heimat befindet, der ihn ebenfalls nicht in Stich lassen würde. Aber eigentlich war Livilla vollkommen davon überzeugt, das Seneca nie in eine solche Situation geraten würde.

    „Nahe Verwandte habe ich kaum noch. Erst kürzlich verstarb mein Vater und meine Mutter, wie du vielleicht weißt, lebt in Hispania. Mein Verwandter Iulius Centho ist Tribun der CU und dann gibt es noch Iulius Antoninus er ist Miles bei der CP. Eben eine Soldatenfamilie. Außer Iulius Proximus, er scheint vernünftig zu sein.“

  • Als Livilla erzählte dass sie ebenfalls keine nahen Verwandten in Rom habe und auch ihr Vater verstorben sei fühlte sich Seneca an sein eigenes Schicksal erinnert. Auf der anderen Seite freute es ihn umso mehr dass Livilla im versicherte dass sie für ihn da sein würde. Er lächelte..


    "Ich danke dir Livilla, auch ich werde für dich da sein wenn du mich brauchst." sagte er leise und blickte ihr tief in die Augen..


    dann fuhr er fort...


    "Nun, es hat wohl nichts mit Vernunft oder Unvernunft zutun wenn man Rom dient. Wenn sich jemand zum Soldaten berufen fühlt, warum nicht? Sicherlich das Risiko ist größer als zum Beispiel als Weinhändler, aber vielleicht mögen ja manche das Risiko.", meinte er grinsend und ging weiter...


    "Sag was machst du heute noch?", fragte er neugierig bevor er ohne wirklich große Pause fortfuhr...


    "Ich will dich einladen. Du sucht jedoch die Taverna aus, schließlich kenne ich Rom nicht wirklich."

  • „Seneca, anscheinend liebst du auch das Risiko. Ach, wie sehr du mich an meine Familie erinnerst. Doch glaube nicht, das ich die Entscheidung für Rom zu dienen als schlecht empfinde. Eigentlich bin ich stolz, so viele ehrbare Männer in meiner Familie zu haben.“


    Doch Angst hatte sie um jeden von ihnen. Auch wenn so mancher Weinhändler auch seine Feinde hatte. Doch der Händler verkauft seinen Wein an Kunden, der Soldat ist nicht da zu handeln, sondern er tötet um zu verteidigen.


    „Oh, du möchtest mich einladen? Dann würde ich die Taverna Apicia vorschlagen. Dann kann sich auch ein so anständiges Mädchen wie ich aufhalten.“


    Kichernd über ihre Worte, ging sie voraus und um eine Ecke. Schon waren sie am Ziel.

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