• Einer der wenigen tage, dies es zuließen, das Varus einen Abstecher über den Markt wagen konnte. Die Arbeit in der Kanzlei, die Dinge die sich in und um die Albata sammelten ließen es kaum noch zu, einfach mal ohne Eile und Stress über den Markt zu schlendern.
    Eigentlich hatte er sich ja mit einem alten freund verabredet, doch so wie es aussah, wurde er versetzt. Die tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch und so war Varus nun mit zwei seiner Leibsklaven von Stand zu Stand unterwegs. Kostet hier dies und probierte dort das. Grüßend lief er an Ndoumbe vorbei, den er noch aus Mantua kannte.
    Varus wollte sich gerade einer Gruppe an Würfelspielern anschließen, als seine Aufmerksamkeit von einer gegenüber liegenden kleinen Freifläche angezogen wurde. Ein kleines Schauspiel ward dort aufgebaut und zog die Aufmerksamkeit nicht nur von Varus auf sich.
    Flankiert von seinen Leibsklaven näherte er sich der Menge, die nun schon in einem Halbkreis um die eher provisorisch anmutende Bühne sammelte.
    Die Leibsklaven sorgten indes dafür, das Varus auch genug Platz zum atmen blieb.





    Sim-Off:

    reserviert

  • Es war einfach nicht zum aushalten. Arvinia konnte und wollte einfach nicht mehr in ihrem Cubiculum sitzen und vor sich hin trauern, nur weil es ein Mann nicht schaffte sich bei ihr zu melden, sich um sie zu sorgen, sich für sie zu interessieren. Sie war eine Frau von Stand, wieso sollte sie sich so demütigen lassen? Angewiesen war sie auf diesen jeweils nicht.. also beschloß sie mit ein paar Sklaven über den Markt zu schlendern, um sich sich ein bisschen umzuzsehen und sich in der Öffentlichkeit zu zeigen als stolze Tiberia, die sie nun mal eben war. Zu oft war sie zu warmherzig gewesen und doch enttäuscht worden.
    Zwischen den ganzen Anpreisern und dem minderen Volk bewegte sie sich in ihrer Sklaventraube fort. Bei einem Freiplatz, an dem ein Schauspiel sich aufzubauen schien blieb sie stehen. Junge Menschen, nichtssagende Menschen, arm an Geld, aber vielleicht doch reich an Witz ließen gespannt auf die Vorstellung warten. Sie schaute in die Runde, konnte aber kein bekanntes Gesicht erkennen.

  • Mit Mühe und Not schafften es die beiden Leibsklaven, für den nötigen Platz von Varus zu sorgen. Derweil lief das vermeintliche Theaterstück schon. Die Akteure hantierten mit Masken und die ein oder andere Szene ob gewollt oder nicht ließen Varus ein ums andere mal ein schmunzeln entlocken.
    Für einen kurzen Moment ließ ich meinen Blick von der Aufführung entlocken und ich musterte die weiteren Zuschauer. Novellius Lucanus erblickte ich. Er arbeitet hin und wieder in meinem Altarbauer, je nachdem ob gerade ein Engpass bestand. Aber ansonsten eher nichtssagende Gesichter. Sicher auch der ein oder andere Beutelschneider, der sich bei solch Veranstaltungen gern unter das Volk mischte. Unweit von mir war ein weiterer kleiner Tross mit einer handvoll Sklaven zu erkennen, jedoch vermochte ich nicht auszumachen, um wen es sich handelte.

  • Anfangs waren es noch nicht all zu viele Menschen in der Menge von Zuschauern, die dem Schauspiel mit ihrem Augen und Ohren folgten.
    Irgendwann allerdings, als das Gelächter über die Zuschauertraube an die Stände des Marktes schallte, interessierten sich immer mehr Leute für das Schauspiel. Das Gedrängel nahm zu, was für Arvinia allerdings kein Problem dar stellte, da sie genug Sklaven dabei hatte, die ihr den nötigen Platz verschafften. Nun.. Platz war nicht immer das, was man unbedingt brauchte, viel mehr war es nun die Sicht. Durch das Gedrängel wurde sie ihr nämlich versperrt. "Ilias, meine Augen vermögen nicht durch die Leute zu sehen." sagte sie fast schon genervt, dabei hätte sie damit rechnen müssen, es war ja kein Schauspiel für eine gehobenere Dame, sondern viel mehr für das alltäglich auf dem Markt verkehrende Volk. So sorgte Ilias mit Marcus zusammen für etwas mehr Sicht, einigen Leuten passte das gar nicht, da Arvinia nun wirklich viel Platz für sich beanspruchte, aber keiner erlaubte es sich etwas zu sagen, denn sie wussten, dass sie aus einer reichen Familie, manche sogar aus welcher, kam.

  • So langsam schien Bewegung in die ganze Sache zu kommen.Anscheinend schien der Platz für die Person in der Traube nicht mehr auszureichen. Varus´ erachten nach, schien es sich um eine doch etwas angesehenere Person zu handeln als sich hier gewöhnlich aufhielt.
    Für einen kurzen Moment blickte ich wieder zu der eigentlichen Attraktion direkt vor mir doch die Gegebenheit, das sich einige Fuß neben mir ein doch bekanntes Gesicht aufhielt, ließ meinen Blick wieder schwenken und die Aufführung zur Nebensache werden. Ohne es selbst so richtig zu bemerken, drängten sich zu meiner linken eine weitere Menschenmasse in den Kreis der Zuschauer, sodass ich allmählich weiter nach rechts geschoben wurde. Auch meine zwei Leibsklaven schienen dem nichts entgegenzusetzen zu haben.
    Ein was Gutes hatte die ganze Sache aber auch. Das Objekt meiner Beobachtungen kam mir allmählich näher und so konnte ich mittlerweile auch erkennen, um wen es sich handelt.
    Allmählich war ich sogar froh, etwas nach rechts abgetrieben zu sein denn ich erblickte eine Frau, ihrer Aufmachung nach eine Patrizierin. Doch ich wusste nicht so recht, mit welcher der Familien ich sie in Verbindung bringen sollte.

  • Jetzt konnte sie endlich das Schauspiel wieder sehen. Entzückt von den kreativen Masken der Schauspieler, die wohl irgendwelche heidnischen Götter darstellen sollten war sie doch sogleich etwas entrüstet über die Sprache.. vermutlich waren es fahrende Leute aus den Barbarenlanden, die wirklich sehr schlecht Latein sprachen. Trotz dieser stumpfen Vorführung strömten immer mehr Menschen in die Menge und es entstand wieder einmal ein Gerangel. Den Göttern sei Dank hatten die tiberianischen Sklaven ihre Schutztraube gut unter Kontrolle, mussten sich aber doch schwer ins Zeug legen. Nicht unweit ihrer Trauge sah sie auf einmal einen recht ahnsehnlichen jungen Mann, zuerst erschrak sie.. konnte er es sein? Nein, das wäre unmöglich! Als sich der Fremde durch die Masse gedrängt drehte, sah sie sein Gesicht, er war es nicht, er hatte zwar Locken und von hinten hatte er ihm etwas Ähnlichkeit, aber es war nicht Orestes!
    Nun.. Arvinia hatte nicht die beste Laune was dieses Thema anging, sie wollte sich endlich mal wieder frei fühlen, da kam der fremde junge Mann gerade recht! Wieso kam er denn gerade recht, wenn sich die Tiberia frei fühlen wollte? Es gab doch nichts besseres, als gezielt durch Schiekanen Gerüchte in Umlauf zu bringen, natürlich wollte sie den jungen Mann nicht dafür benutzen! Jedoch würde seine Anwesenheit bei ihr einige Münder zum reden bringen.
    Der Fremde tat sich trotz seiner zwei Sklaven etwas schwer, sich in der Menge zu behaupten, um sich angemessen Platz zu verschaffen.
    "Marcus, bitte den jungen Mann zu mir."
    sie konnte etwas Gesellschaft in ihrer Traube gebrauc]hen, er würde es schon nicht abschlagen, wenn doch .. war er wohl Liebhaber des anderen Geschlechtes. "Wie du wünschst, domina."
    Marcus drängelte sich von der tiberianischen Traube zu dem Fremden und lud ihn ein "Meine Herrin bietet euch ihre Gesellschaft an, sie möchte euch etwas Platz verschaffen."

  • So langsam wurde es ungemütlich und spätestens jetzt bereute ich, nicht mit mehr Leibsklaven das Anwesen verlassen zu haben. Von der Darbietung vor mir war nun ganz und gar nichts mehr mitzubekommen geschweige denn ein Wort zu verstehen, als sich plötzlich ein Sklave vor mir aufbaute und mir einen besseren Platz bei seiner Herrin anbot. Mein Blick wanderte kurz in die Richtung, aus welcher der Sklave kam und meine erste Vermutung bestätigte sich dadurch.
    "Deine Herrin?" Entgegnete, blickte in die Richtung der Herrin und lächelte.
    Mit einer nickenden Geste zu meinen zwei Leibsklaven befahl ich ihnen mir zu folgen und ich setzte mich langsam in Bewegung. "Dann wollen wir mal!" Und ich folgte dem Sklaven der Unbekannten.
    Wir kämpften uns durch die Menschenmasse und kamen schließlich bei der großzügigen Dame an.


    "Salve, mein Name ist Decimus Annaeus Varus, Procurator a Libellis der Kaiserlichen Kanzlei, du hast mir deine Gesellschaft angeboten? Mit wem habe ich die Ehre?"
    Die Anzahl der Bediensteten welche die Dame begleiteten war wesentlich größer als die meine, dies war jedoch seit eben hinfällig.

  • Relativ geschickt und unauffällig musterte sie ihren zukünftigen Gast in ihrer tiberianischen Sklaventraube. Der Fremde war jung, ahnsehnlich und gut gekleidet, gar nicht mal so schlecht für einen Plebejer, als den sie ihn einschätzte. Als er sich dann schließlich vorstellte, bestätigte sich ihre Vermutung. Ein Annaer.. kannte sie den Namen Annaeus nicht irgendwo her? Ach genau! Modestus.. Annaeus Modestus.. sie kannte ihn nicht persönlich, allerdings von einigen Festen und Geselligkeiten, da er genau wie ihr Cousin Manius Senator war. In der kaiserlichen Kanzlei arbeitete er auch noch, der Spaß nahm für die junge Tiberia immer mehr zu, sie ließ sich also ganz - patrizisch - darauf ein.
    "Ich bin Tiberia Arvinia, Cousine des Pontifex et Senator Tiberius Durus." sagte sie schon fast etwas zu stolz, das sie die Schwester des verstorbenen Tiberius Vitamalacus war, wollte sie allerdings nicht in ihre Auflistung mit einbeziehen.. arrogant zu sein war nicht ihre Art, außerdem wollte sie nur spielen.
    "Demnach bist du verwandt mit Senator Annaeus Modestus?" immer wieder musterte sie den Mann unauffällig. Sein Gesicht war sanft, fast schon etwas weich, was ihr sehr gefiel, allerdings bemerkte sie seine Hände, er schien nicht schon immer hinter einem Schreibtisch zu sitzen. War er etwa Soldat gewesen oder war es immer noch?

  • Ich irrte nicht. Die meiner Meinung nach junge Dame war tatsächlich eine Patrizierin. Doch war ich etwas irritiert, wieso sie gerade mir ihre Gesellschaft anbot. Gut, andere Patrizier schienen hier nicht gerade anwesend sein aber vielleicht hatte sie mich auch schon so beobachtet, wie ich sie.
    "Sehr erfreut Tiberia Arvinia. Senator Tiberius Durus ist mir nicht unbekannt." Schließlich arbeitet ich in der Kanzlei, da war es nur normal das ich mit Menschen solchen Ranges Umgang hatte.
    Als sie mich auf Modestus ansprach, nickte ich. "Das stimmt, Annaeus Modestus ist mein Vetter. Wir wohnen zusammen in dem Stadthaus der Annaeer ganz in der des Iunotempels."
    Soviel zu mir aber was eine Patrizierin zwischen all dem Pöbel machte war für mich immer noch fraglich.
    "Aber sag, was macht so eine bezaubernde Tiberia hier zwischen all dem Pöbel?"
    Solch Worte hatte ich schon ewig nicht mehr in den Mund genommen. Ich war selber von mir überrascht.

  • Sein Vetter also.. wieso hatte sie ihn noch nie auf irgendwelchen Festlichkeiten beziehungsweise noch nicht einmal als Begleitung von Modestus gesehen?
    Sollte sie ihm jetzt die Wahrheit sagen? Das sie es Leid war in ihrem Cubiculum einem Mann hinterher zu weinen, der sich nicht bei ihr meldete, sich nicht für sie interessierte, sich nicht um sie kümmerte? Auf keinen Fall, das würde sie nicht tun. Allerdings mochte Arvinia es auch nicht zu lügen, vielleicht würde sie ein bisschen Wahrheit Preis geben.
    "Die Langeweile zwang mich unsere Villa zu verlassen. Ich erhoffte mir angemessene Unterhaltung auf dem Markt." sie wies auf das Schauspiel mit ihrem Blick "Wie du siehst hat es sich wohl gelohnt mein Cubiculum zu verlassen." sagte sie mit einem gewissen Unterton von Ironie.
    Auf sein Kompliment ging sie nicht ein, sie bemerkte es sogar kaum.. wie viele Männer hatten ihr schon solche Fkloskeln an den Kopf geschmissen.
    "Ihre Masken sind bunter als es ihre Worte je sein könnten, nicht wahr?" brachte sie das Schauspiel in das Gespräch mit ein.

  • "Nun, für eine Frau deines Standes ist wohl aber der Mercatus nicht der richtige Ort um die Langweile zu verjagen!" Bemerkte ich mit einem schmunzeln an, blickte kurz zu den Schaustellern.
    Das die Tiberia dies als lohnend hinstellt, beantwortete ich mit einem weiteren schmunzeln.
    "Für den Merctus ist es nicht schlecht, doch im Vergleich zu den Aufführungen im Theater nicht vergleichbar." Entgegnete ich auf die Beobachtungen bezüglich der bunten Masken. Doch diese waren mir schon seit geraumer Zeit irgendwie gleichgültig. Hatte ich doch eine wahrlich interessantere Unterhaltung gefunden.
    "Wieso trübt die Langweile deine Alltag? was ist mit deiner Familie, so eine bezaubernde Frau hat doch sicher einen angemessenen Ehemann und Kinder?"
    Dies war natürlich nur eine Mutmaßung und der Anfang etwas mehr über die junge Tiberia herauszufinden.

  • "Da sprichst du wahre Worte.. eigentlich wollte ich mir die Zeit bei den Ständen vertreiben, bis ich dieses Schauspiel vernahm.."
    ins Theater war sie schon lange nicht mehr gegangen, war es das letzte mal doch mit ihrem Orestes vor mehr als einem Jahr..
    Plötzlich stellte Varus eine schon recht intime Frage und Arvinias Augen wurden nur innerlich schlagartig groß, nach außen hin zeigte sie es nicht. Er hatte ihren wunden Punkt angesprochen, sie wollte ihn nicht anlügen, aber sie würde ihm bestimmt nicht erzählen was vorgefallen war."Mir fehlt es an Begleitung für das Theater." entgegnete sie ihm also kurz und knapp. Um schnell von ihr abzulenken fragte sie ihn zurück
    "Welche Frau darf dich ihr Eigen nennen?"

  • Da schien die beiden in etwa das gleiche Schicksal ereilt zu haben, wenn man das so salopp sagen kann.
    "Ich bin auch mehr oder Minder hier aufgehalten wurden und war dann neugierig."



    Zugegeben, im Theater war Varus auch schon Ewigkeiten nicht mehr. Zum einen fehlte einfach die Zeit und zum anderen ging es ihm ähnlich der Tiberia. Mit Stella war er das letzte mal, meinte er sich zu erinnern. Doch das war jetzt unwichtig für ihn.
    Bei der nächsten Frage von Arvinia war er doch ein wenig aus der Reserve gelockt worden.
    "Die Frau an meiner Seite gibt es nicht."
    Meinte Varus lapidar und irgendwiemwar das ein wunder Punkt, den er sich jedoch nicht anmerken ließ.

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