[Atrium] Besuch aus Rom

  • "Da magst Du recht haben, Du bist allerdings auch andersweitig eingebunden. Ich dagegen habe ausser <Panem et Circensis> nichts weiter zu tun. Im übrigen möchte ich euch herausfordern um genau das zu erreichen was Du ansprachst: PRAXIS, unsere Factiones sollten sich nämlich auf ihre gemeinsame Entstehung besinnen. Seit den Zeiten Domitians sind wie die neuen, aufstrebenden. Ich habe genug von den Siegen anderer. Doch erst ein Lied..."


    Er wank Marei herbei und streichelte ihr sanft übers Haar


    "Und dann ein Imbiss..."

  • "Oh.. entschuldige, das wusste ich nicht, dominus." beeilte sich Marei mit der Entschuldigung. Sie war in ein tiefes Fettnäpfchen getreten... wie dumm von ihr. Ursus schien es nicht einmal übel zu nehmen, belohnte sie mit dem Streicheln ihrer Haare. "Ja, klar, Lieder singe ich gerne." Der Gast winkte sie zu sich und berührte auch ihre Haare. Marei verzog innerlich das Gesicht, denn der Gast war für sie immer noch ein fremder Mann. "Der Nachtisch kommt ganz bestimmt. Die Köchin hat gesagt, sie macht einen Milchbrei mit Nüssen." verriet Marei lächelnd.



    "Ting, tang, Tellerlein!
    Wer sitzt in diesem Turm?
    Des Vaters schönes Töchterlein
    Und das sprach so:


    "Brecht einen Stein,
    Den zweiten Stein,
    Den dritten Stein,
    Damit ich kann befreiet sein."
    Ting, tang, Tellerlein ...


    "Den vierten Stein,
    Den fünften Stein,
    Den sechsten Stein,
    Damit ich kann befreiet sein."
    Ting, tang, Tellerlein ...


    "Den siebten Stein,
    Den achten Stein,
    Den neunten Stein,
    Des Vaterstochter ist jetzt frei!"

  • "Das bin ich in der Tat. Und Du hast wahrhaftig nichts anderes zu tun? Und beabsichtigst auch nicht, Dich weitergehend einzubringen? Keine Ambitionen, in die Politik zu gehen und mehr zu bewegen?" Nicht, daß er Dolabella dafür verachten würde, aber für einen Tiberier fand er es doch sehr ungewöhnlich, daß er keinen weitergehenden Ehrgeiz hatte.


    Die kleine Marei sang ein reizendes Liedchen und Ursus lächelte. Sicher, sie war noch ein Kind und weit entfernt von der Kunst ausgebildeter Sänger. Aber sie hatte eine frische, ergreifende Art an sich, die jeden gefangen nehmen mußte, der kein Herz aus Stein besaß. "Das war sehr schön, Marei. Und nun schau bitte, daß die Becher stets gefüllt sind, ja?" Er nahm sich etwas von dem Essen und bedeutete seinem Gast, ebenfalls zuzugreifen.


    "In welcher Art hast Du Dir die Besinnung auf die gemeinsame Entstehung unserer Factiones denn vorgestellt?", fragte er dann gerade heraus.

  • "Ich glaube fest daran, dass Ambitionen von alleine kommen und einen ansprechen wenn man das was man tut gut macht. Eine längere Lebensplanung als bis zu den Rennen gönnt sich ein alter Mann nicht wirklich."


    Er lächelte und sprach sehr leise während Marei sang


    :app:


    "Das hast Du wirklich sehr schön gemacht. Magst Du vielleicht mal nach den Nüssen sehen? Ich liebe nämlich Milchbrei mit Nüssen."


    Als sie davongeelft war wandte er sich wieder an Ursus


    "Ich dachte an ein Rennen zwischen uns. Jede Factio stellt vier Wagen, die Plätze werden addiert, der bessere gewinnt einen Preis den er ein Jahr behalten darf. Ich dachte das Rennen <Teumessischer Fuchs> zu nennen. Zwei Factios, einander ebenbürtig..."

  • "Alter Mann, ja? Du fischst nach Komplimenten", stellte Ursus grinsend fest und löste etwas Fleich von einem der Hühnchen, um es in die scharfe Soße zu dippen. Ihm schmeckte es jedenfalls. Von einem noch warmen Brotfladen brach er ebenfalls ein Stück ab, um davon zu essen. "Ein regelmäßig stattfindendes Rennen nur zwischen unseren beiden Factiones? Die Idee ist durchaus verlockend und wird alle Fahrer voranbringen. Wieviele Fahrer hast Du eigentlich inzwischen unter Vertrag?"

  • "Ja, dominus." erwiderte Marei lächelnd und schaute gleich nach den Bechern. Die Krüge nacheinander mit beiden Händen haltend schenkte sie nach und bemühte sich an die vorhin vorgegebene Mischung von Wein und Wasser zu errinnern beziehungsweise diese Mengen einzuhalten. Marei freute sich über das großartige Lob das Gastes. "Danke schön.. danke schön!" freute sie sich, machte einen kleinen Knicks. Sie wartete auf Ursus Erlaubnis-Zeichen, ob sie denn wegen des Gastes Wunsch in die Küche eilen dürfte. Der namenslose Diener, ihr neues Vorbild, marschierte hinterher.


    Es dauerte, bis die beiden wiederkamen, denn die Köchin war noch nicht fertig mit Zermahlen und verrühren des süßen Breies. Der Duft war nicht zu überriechen. Dem kleinen Sklavenmädchen lief das Wasser im Mund zusammen, während sie dem Diener hinterherlief, der die längeren Arme für ein großes Tablett hatte. Nun mussten sie nur noch abräumen, um den Nachtisch servieren zu können. Der Diener zeigte ihr, wie das Zeichen zum abräumen aussah und erklärte flüsternd, dass wieder Ursus Hand es zeigen würde...

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Wieviele Fahrer hast Du eigentlich inzwischen unter Vertrag?"


    "Zwei Griechen, Menekles und Pheidon, hinter dem Afrikaner bin ich noch her. Dazu fahren drei Sklaven unter unseren Farben. Zwei meiner Klienten fahren nicht für mich, sie sammeln erstmal woanders Erfhrung, Gutta bei der Albata, Scorpus hat sich noch nicht entschieden."

  • "Also sieben fahren schon für Dich, einen willst Du noch kaufen, zwei andere werden in absehbarer Zeit ebenfalls für Dich fahren. Ist das nicht ein bißchen viel auf einmal?" Der Nachtisch wurde schon herbeigetragen, dabei hatten sie gerade erst mit dem Mahl begonnen. Die kleine Sklavin würde noch sehr lange warten müssen, bis sie das Zeichen bekam. Denn ein Mahl sollte stets langsam und mit Genuß eingenommen werden.

  • Hatte er sich unklar ausgedrückt oder war Ursus ein Arithmetikgenie?


    "Du scheinst einiges doppelt zu zählen, Menekles und Pheidon, macht zwei, dazu drei Sklaven macht fünf. DIE fahren jetzt für mich. Was aus Scorpus und Gutta wird werden wir sehen, sie werden bei Zeiten ein Angebot bekommen falls sich einer meiner Leute nicht wie erwartet entwickelt. Ob sie es dann annehmen überlasse ich natürlich ihnen. Hast Du Interesse an Scorpus? Er ist Suppliciter der Societas Rei Equariae Italiana. Ansonsten spreche ich mit Sedulus wenn ich wieder in Rom bin."

  • "Oh, dann habe ich Dich falsch verstanden, verzeih." Ursus runzelte ein wenig die Stirn. Er fand dennoch, daß es viele auf einmal waren, aber das mußte natürlich jeder selbst wissen. "Scorpus? Ein Klient von Dir, wenn ich Dich in diesem Punkt richtig verstanden habe? Nun, ich lege Wert darauf, daß unsere Fahrer treu zu ihrer Factio stehen und auch dabei bleiben. Es nützt mir wenig, wenn ich einen Fahrer fördere und zu Höchstleistungen ausbilde - und er dann, wenn er endlich für Siege reif ist, zu einer anderen Factio wechselt. Im Übrigen habe ich bisher nichts von ihm gehört. Wie alt ist er und welche Erfahrungen hat er bisher gesammelt?"

  • "Mir dünkt er sei 19, Erfahrungen hat er bislang keine gemacht. Ich werde also mit Sedulus sprechen, macht ja nichts. Wann hätten die Deinen denn für ein Rennen Zeit? Nach den Ludi Romani wäre ein guter Termin."


    Treu zu ihrer Factio stehen... das erinnerte Dolabella an die Reden seines Onkels Ahala, der meinte es auch stets gut, erreichte aber nicht viel da er stets eine gewisse Flexibilität vermissen lies


    "Fahrer sind übrigens Profis die für Geld, Freiheit oder was auch immer fahren. Den Farbenkoller überlassen sie uns. Wir können nur hoffen sie an uns binden zu können."

  • "Nach den Ludi klingt für mich gut. Da liegt noch nichts weiter an." Ursus runzelte ein wenig die Stirn, als Dolabella ihn über die Moral der Fahrer meinte aufklären zu müssen. Wer war hier denn der Neuling im Geschäft? "Mir sind diese Prioritäten der meisten Fahrer bekannt", sagte er ein wenig verschnupft, da er sich für dumm verkauft fühlte. "Dennoch liegt es mir fern, geplant einen Fahrer von Grund auf aufzubauen, damit er dann zu einer anderen Factio wechselt, um dort seine Erfolge zu feiern. Es mag ja sein, daß andere Factiones häufiger gewinnen, da sie häufiger ihre Fahrer wechseln. Doch die Aurata hat eben ihre Traditionen. Überlasse uns unsere Entscheidungen und treffe Deine für Deine Leute."

  • Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen. "Mennoo.. wann zeigt er uns denn jetzt dieses Zeichen?" fragte sie den namenslosen Diener flüsternd. Sie verspürte ein dringendes Bedürfnis im Bauch und verzog das Gesicht. Immer wenn sie lange still stehen musste, noch schlimmer war das still sitzen, musste sie mal für kleine Mädchen. "Duhu.. ich muss mal austreten.. kann ich kurz weg gehen?" fragte sie nochmals und bekam ein Kopfschütteln sowie ein ermahnendes Zeichen von Lux.


    Marei konnte nicht mehr still stehen noch der Unterhaltung der Erwachsenen zuliebe leise flüstern "Nein?? Ich muss aber wirklich..." quengelte sie. "Ich bin bestimmt genauso schnell wie die Rennenfahrer... ich zeigs dir, ja?" Marei stob mit schnellen Schritten zur Tür. Lux war mit seinen langen Beinen war sehr rasch bei ihr und gab ihr einen unfreundlichen Klaps auf den Po. "Aua.. was machst du? Ich will nur zur latrine.." jammerte Marei und versuchte ihren zierlichen Arm aus seinem Griff zu entwinden. Lux hielt sie eisern am Arm fest. Er schimpfte mit bemüht leiser Stimme und versuchte zugleich sie zurück zum alten Standort zu ziehen.

  • "Traditionen"


    Dolabella wirkte leicht verschnupft


    "Mit den Traditionen unserer beiden Factios ist es nicht so weit her, die Gründung haben ich und mein Bruder damals ja selbst begleitet. Wir sollten uns also weniger auf diese berufen als versuchen Realitäten zu schaffen die unsere Urenkel ... aber lassen wir das. Ich werde also mit Sedulus sprechen. Hast Du vier Fahrer für den snstehenden Vergleich? Ich würde Dir ansonsten mit Scorpus aushelfen, auch wenn es nur für ein Rennen ist."

  • Das kleine Gerangel zwischen den Sklaven blieb dem Herrn nicht verborgen. Ursus schoß einen zornigen Blick in Richtung Lux ab. Er hatte gefälligst für Ruhe zu sorgen. Auch die Ungeduld des Mädchens war unangemessen. Ein Mahl dauerte eben, sollte in Ruhe und mit Zeit eingenommen werden.


    "Zur Zeit habe ich drei Fahrer. Du würdest mir mit Scorpus aushelfen? Wie ich schon sagte, es nützt mir nichts, für andere Fahrer auszubilden. Ich denke, ich werde einen vierten Fahrer für das Rennen haben, wenn das Rennen stattfindet." Er hatte auch schon eine Idee, wie er das hinbekommen konnte.

  • Lux zerrte Marei nach draußen, nahm eine der Amphoren die zur Dekoration herumstanden und stellte sie Marei hin. Mit großen Augen sah sie den Mann zweifelnd an und bekam einen groben Stups. Nun mach schon, sollte dies wohl heißen. Mit zögernden Bewegungen entkleidete sich Marei unten rum und erledigte ihr Geschäft in die Amphore. Lux liess sie kaum aus den Augen erfreute sich mit lüsternem Blick an der zarten Haut, die zum Vorschein kam. Marei merkte nichts davon, schämte sich die Amphore zweck zu entfremden. Lux stellte die Amphore wieder an den ursprünglichen Standort und nahm Mareis Hand, um sie wieder hinein und an den alten Standort zurück zu führen. Die Wangen Mareis waren immer noch gerötet. Immer dann wenn sie daran dachte, dass jemand die Amphore entdecken würde. Sie musste diese Entdeckung vor allen anderen verhindern.. das war allein Lux's Schuld. Marei bemühte sich trotzdem aufmerksam zu bleiben und den ersehnten Wink nicht zu verpassen.

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