Wer sonst nichts gebacken bekommt...

  • "...der isst seinen Zwieback" dachte sich Dolabella und betrat die Taverna Apicia um etwas von diesem wunderbaren 857er Tusculaner Falerner zu kosten, dessen fast schon ölige Konsistenz seiner, vom vielen Schreien im Circus sichtlich moroden, Stimme so gut tat.


    Sei erster Blick galt dem Plenum... War jemand hier den er kannte?

  • Varena war schon mit dem Einkaufen fertig und für heute hatte sie nichts mehr geplant. Mit ihrem Korb voll frischem Obst und Blumen kam sie in die Taverne und blickte sich noch ein wenig geblendet um. In einer Ecke entdeckte sie einen älteren Patrizier, dem sie nun schon ein paar Mal begegnet war und winkte ihm freundlich.

  • Dolabella wank freundlich zurück, deutete auf seinen inzwischen längst vor ihm stehenden Weinbecher, dann auf Varena worauf er eine trinkende Bewegung machte.

  • Die junge Octavia blickte im ersten Moment verständnislos, ehe sich Verstehen auf ihrem Gesicht breit machte. Sie lächelte und kam dann zu Dolabellas Tisch und begrüßte ihn. "Salve Tiberius Dolabella.." sprach sie dann und wartete anscheinend auf die Aufforderung sich zu setzen.

  • "Salve Octavia Varena"


    begrüßte er sie auf den freien Platze ihm gegenüber deutend


    "Ich fliehe gern in diesen Trubel vor dem Trubel der Stadt, erwartete allerdings kaum so nette Botinnen der Flora zu treffen."


    Ein verstohlender Blick fiel in den Korb


    "Riecht es hier nach Äpfeln?"

  • Varena ließ sich anmutig auf dem angebotenen Platz nieder und schaute sich kurz nach einer Schankmaid um, konnte diese jedoch im Moment nicht bemerken. Dann wandte sie sich dem älteren Patrizier zu und lächelte charmant. "Dieser Trubel ist auch wesentlich leichter erträglich als der Trubel da draußen will ich mal sagen." Als er auf die Äpfel zu sprechen kam, stellte sie ihren vollen Weidenkorb mit köstlichen Äpfeln und allerlei anderem Obst und Blumen auf den Tisch, sodass sich sofort ein Wohlgeruch ausbreitete. "Nimm ruhig einen Apfel...sie sind sehr saftig und süß" bat sie Dolabella an. Auch Varena hatte sich mittlerweile sehr an Trubel gewöhnt und wich nicht mehr so verschreckt vor anderen Menschen zurück wie an ihrem ersten Tag in Rom, als ihr Dolabella über den Weg gelaufen war.

  • Er nahm einen Apfel und biss herzhaft hinein


    "Rom ist ein Bienenkorb."


    sinnierte er


    "Aber ein besonderer Bienenkorb, es gibt hier mehr Drohnen als in anderen Körben. Sicherlich versucht es die eine oder andere an Dir, denn hier haben selbst diese Stacheln ;)"


    Dolabella hatte sich einige Zeit als relativ erfolgloser aber auch relativ ungestochener Bienenzückter versucht und wusste deshalb wovon er sprach

  • Varena war sich nicht so sicher, ob Dolabellas Worte wirklich der Bienenzucht galten, oder ob er nur versuchte einen zweideutigen Scherz an zubringen. Sie beschloss jedoch zu lächeln und zu antworten. "Ich glaube die Bienen haben es oft besser als die Menschen, denn bei ihnen funktioniert alles viel geordneter und reibungsloser." Als die Schankmaid endlich vorbeikam bestellte sie einen mit Wasser vermischten Wein, denn aus der Sache auf dem Fest hatte sie gelernt lieber verdünnten Wein zu trinken.

  • Dolabella schob der Schankmaid den nötigen Obolus zu und wehrte Varenas abwehrende Geste geschickt ab


    "Wenn man Honig mag sicherlich. Das Leben als Biene ist aber auch langweilig, so denke ich. Das ländliche Leben, einst von Cato gepriesen, will heute mit ansprechender Unterhaltung gewürzt werden. Hattest Du schon die Gelegenheit die Deinen zu treffen? Ich für meinen Teil, habe von den Tiberiern jetzt fast alle getroffen seit ich wieder in Rom bin. Ich hatte schlimmeres erwartet."


    Er seufzte


    "Vielleicht werden alte... wie sagt das Christenvolk... Sünden ja vergessen. Es hat zumindest den Anschein."


    Man merkte seiner Geschwätzigkeit den genossenen Wein an

  • Varena hob den Becher zum Dank und prostete ihm zu, ehe sie erneut lächelte. Sünden? Sie hatte vom Christentum keine besondere Ahnung und auch kein Interesse an diesem monotheistischen Kult.


    "Ach ich habe bisher nur Octavius Macer getroffen in der Casa Octavia. Ich hatte ja gehofft meinen Bruder hier in Rom anzutreffen, aber er scheint schon seit einiger Zeit in Germanien verschollen zu sein und mein Onkel scheint auch geschäftlich unterwegs zu sein. Ansonsten hab ich noch nciht sonderlich viele Leute in Rom getroffen, aber ich halte immer Ausschau danach."

  • "Ich treffe mich hier mit meiner Tochter Faustina, vielleicht könnt ihr Rom ja zusammen unsic... entdecken..."


    antwortete er in der Hoffnung die Sorge um Faustinchen würde dann weniger, er konnte sie ja nicht dauernd beglucken

  • Varenas Gesicht leuchtete bei dieser Aussicht und sie nippte mit einem Lächeln an ihrem Wein. "Eine Freundin in dieser Stadt wäre bestimmt nicht das Schlechteste für mich...bisher habe ich noch kaum andere Frauen in meinem alter kennengelernt. Es wäre mir eine Freude sie kennenzulernen"

  • Etwas geschaft, weil zunächst die Lokalität nicht gefunden, betrat Faustina die Taverne. Immer noch mit sicher, ob es sich als höhere Tochter schickte, eine solche zu betreten. War aber der Wunsch des Vater nicht Befehl ..... zumindest manchmal?


    Sie sah ihren Vater an einem der Tische im Gespräch mit einer jungen Frau. Diesmal fragte sie sich, woher er wohl die Damen allte kannte. Anmerken ließ sie sich aber nichts, als sie an den Tisch trat und ihren Vater in bekannter Art und Weise begrüßte, nämlich mit Küßchen auf die Wangen.


    "Da bin ich Papa, wie Du gewünscht hast."


    Zur unbekannten Schönen:


    "Salvete, mein Name ist Tiberia Faustina."

  • Varena sah auf, als eine junge Patrizierin die Taverna betrat und zielstrebig auf Dolabella und sie zuging. Das musste wohl die angesprochene Tochter sein und sie nickte Faustina freundlich grüßend zu. Da hier nicht soviel Platz war, rutschte sie ein Stück, damit sie sich ebenfalls dazusetzen konnte. Ein Schmunzeln konnte sich die junge Octavia allerdings nicht verkneifen, als Faustina ihren Vater so überschwänglich begrüßte.


    "Salve, Tiberia Faustina. Es freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Octavia Varena."

  • "Ich lernte Varena im Hause meines ähh Großneffen, also Deines Onkels Octavius Macer kennen."


    erklärte Dolabella Faustina kurz, wandte sich dann aber an Varena


    "Meine Tochter ist auch neu in der Stadt angekommen, vielleicht mag sie ja etwas über die Reise erzählen..."

  • Freundlich nahm Faustina das angebotene Sitzplätzchen neben Varena an. Für sie hörte sich Papas Erklärung bezüglich Varenas schon fast wie eine Entschuldigung an. Denn Papas zweite Leidenschaft, waren Frauen.


    "Von meiner Reise erzählen? Oh, da gibt es nicht viel zu berichten. Es war eine schöne, lange und ruhige Überfahrt. Da ich ein Schiff bis Ostia genommen habe, war das was man am häufigsten sah, halt Wasser. Auch wenn die abendlichen Aufenthalte in den Häfen etwas Abwechslung boten. Aufredendes ist nicht passiert."

  • Varena prostete auch der Patrizierin zu und meinte dann "Ich bin auch erst einige Wochen hier in Rom und kenne bisher nur wenige Leute. Vielleicht hättest du ja Lust einmal etwas gemeinsam mit mir zu unternehmen. Ich habe gehört es soll herrliche Thermen und Gärten hier geben, aber bisher war ich noch in keinem von beiden."

  • Dolabella hatte inzwischen eine seiner Angestellten entdeckt die er zwar sprechen musste, dies aber nicht vor Varena und vor allem nicht vor seiner Tochter tun wollte. Er hoffte jetzt nur Gloria Amalthea würde ihn zwar sehen, nicht aber zu ihm kommen... Er beschloss es mit grenzdebilem, glücklichen Gesichtsausdrucke darauf ankommen zu lassen. Der Ausdruck klappte, den Rest würde man sehen.

  • "Von Roma hab ich bisher nicht viel gesehen. Ich würde mich auch bestimmt alleine verlaufen. Deshalb nehme ich deinen Vorschlag gerne an. Wir könnten doch zunächst in die Thermen. Von denen hab ich so viel gehört."


    Es wurde Zeit, das sie sich etwas umsah und auch neue Kontakte knüpfte. Schliesslich war Roma nun ihr Lebensmittelpunkt. Und zum Anfang gleich in die Thermen, das wäre genau der richtige Einstieg. Hier traf sich Rom.

  • Varena nickte der jungen Patrizierin verschwörerisch zu und winkte nach mehr Wein. "Wir müssten uns nur für eine der Thermen entscheiden...es gibt ja so viele davon! Und zum Verlaufen...wir müssen uns einen Sklaven schnappen, der den Weg kennt. Vielleicht finden wir ja in den nächsten Tagen gemeinsam die Zeit dazu. Es gibt da nämlich noch etwas anderes, das ich planen muss." Varena beließ es bei einem wissenden Lächeln, aber so einfach wollte sie ihr kleinen Geheimnis noch nicht verraten. Dass Dolabella sich abseilen wollte, merkte sie gar nicht. Sie war viel zu sehr mit dem Gespräch mit Faustina beschäftigt.

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