Wer sonst nichts gebacken bekommt...

  • Die dralle ältere Frau drückte sich in eine der Nischen am anderen Ende der Taverne und warf ab und an einen Blick zu Dolabella. Obwohl die Schankmaid sie angesichts ihrer eher einfachen Kleidung ein wenig auffällig musterte, machte sie sich nichts daraus. Leise bestellte sie einen Becher Wein und eine Kleinigkeit zu essen und beschloss zu warten. Wenn der gute Herr Zeit gehabt hatte und die Weiber da abgeschoben hatte, konnte man immer noch übers Geschäft reden.

  • Mit einem Hinweis auf wichtige Obligenheiten und dem Versprechen sogleich wieder da zu sein bat Dolabella Varena und Faustina um Entschuldigung um danach zügigst dem Ausgange zuzustreben. Direkt vor dem Eingange wartete er nun langsam davonschlendernd auf Gloria die ihm hoffentlich folgen würde.

  • Sie ließ einige Minuten verstreichen, in denen sie genüßlich den Becher Wein trank und ein Schinkenbrot gegessen hatte, zahlte sie und verließ dann ebenfalls die Taverne. Einige Meter vor sich sah sie schon den wartenden Tiberius Dolabella und sie schlenderte gemütlich auf ihn zu. Als sie auf seiner Höhe war ging sie langsam weiter, denn man konnte ja während des Spazierens plaudern.

  • "Salve Gloria..."


    begrüßte er sie


    "Ich war gestern auf dem Sklavenmarkt wo ich zwei <Angestellte> für unser <Krankenhaus> erworben. Ich hoffe Du findest sie brauchbar."


    Sie waren auf einen Sklaventreiber zugeschlendert der zwei Sklavinnen an der Kette bei sich führte, eine war blond


    [Blockierte Grafik: http://1422.empire-francais.de/ir/freja.jpg"Dies ist Freja..." und die andere nicht


    [Blockierte Grafik: http://1422.empire-francais.de/ir/roxanne.jpg".... und dies Roxanne."



    Er gab dem Treiber ein paar Sesterzen

  • Papa war verschwunden und schon wieder in einem anderen Gespräch vertieft. So wuselig hatte Faustina ihn schon lange nicht mehr erlebt.


    "Wann Du möchtest. Ich kenne hier noch so gut wie niemanden. So hab ich viel Zeit.", lächelte sie etwas traurig, zumal sie in ihrer alten Heimat eine Menge Freunde hatte. Hier fing sie von vorne an, aber das war auch eine Herausforderung. "Für welche Therme wir uns entscheiden, können wir ja bis dahin entscheiden. Es gibt sicher Bekannte, die Auskunft geben könnten."


    Was sie überraschte war die Schnelligkeit mit der Varena den Wein zu sich nahm. Sie beschloss etwas langsamer zu trinken.

  • Varena trank ja nur verdünnten Wein, nach dem verhängnisvollen Abend auf dem Fest, wo sie schon ziemlich angetrunken nachts unterwegs gewesen war. So machte es ihr nur wenig aus schon beim zweiten Becher zu sein. Und nachdem das Gespräch mit der sehr netten Faustina so gut verlief, beschloss sie gleich Nägel mit Köpfen zu machen. "Hättest du vielleicht Anfang nächster Woche einmal Zeit? Wir könnten uns ja in der Casa Octavia oder auch in der Villa Tiberia treffen und dann gemeinsam ein wenig die Stadt erkunden. Irgendein Haushaltssklave wird sich bestimmt als Führer eignen und es schätzen, mal ein wenig rauszukommen" sagte sie mit einem verschwörerischen Lächeln.

  • Das freundliche Lächeln verschwand und wich einem professionellen Ausdruck, als sie die Sklavinnen taxierte. Ernst maß sie die Reize der beiden Frauen und nickte dann leicht, ehe sie auf sie zutrat und sie rüde anwies den Mund zu öffnen. Freier mochten keine Ruinen im Mund und sie nickte zufrieden, auch wenn ihr die dunkelhaarige ein wenig zu dürr vorkam. Die Erfahrung sagte ihr, dass Männer eher auf weibliche Formen als auf Klappergestellte stand. Sie würde sie wohl ein wenig auffüttern müssen. Dann wand sie sich wieder mit einem Lächeln an Dolabella.


    "Die beiden Weiber sind brauchbar...ich hoffe nur, dass sie wenigstens Latein beherrschen. Wobei zum Reden sind sie ja nicht da." Gloria lachte meckernd und setzte dann ihren Redefluss fort, als müsste sie nicht einmal atmen. "Wir sollten uns aber nicht nur auf Frauen konzentrieren. Vielleicht solltest du auch noch einen hübschen jungen Mann besorgen oder ich sehe mich einmal selbst danach um. Es gibt durchaus Bedürfnisse, die Frauen nicht befriedigen können." Mehr wollte sie zu diesem Thema nicht sagen...zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Der Tiberier würde auch so ihre Einwände verstehen und die richtigen Schlüsse ziehen.

  • "Du weisst aber schon, dass der Focus des <Krankenhauses> auf der Pflege der Auriga liegt, oder?"


    wollte sich Dolabella vergewissern


    "Oder hast Du bei einem Lenker eine Vorliebe zu griechischer Liebe bemerkt? Wenn er dagegen für die <Öffentlichkeit> bestimmt sein soll so kann ich nur warnen, ich selbst möchte da ungern die Büchse der Pandora aufmachen."

  • Gloria schmunzelte nur und nickte dann. "Ich bin mir durchaus bewusst, dass wir ein Krankenhaus führen. Aber ich dachte bei dieser Anschaffung nicht nur an griechische Liebe, sondern eher an die Kraft eines starken Männerarms. Ich bin zwar auch nicht schwach auf der Brust und beherrsche die Kunst der Massage, aber es gibt Dinge die nicht kann. Knochen einrichten, Verkrampfungen lösen und dergleichen und wenn der Mann darüber hinaus auch noch ansehnlich ist...nunja"

  • Das, was nach dem nunja noch kommen möge tat Dolabella mit einem Seufzer ab


    "Da magst Du recht haben, ich überlasse es folglich Dir. Bis zu einer Grenze von 1000 Sesterzen gebe ich Dir da freie Hand, engagiere also wen Du brauchst. Ich möchte nur die Quittung sehen. Für unsere Sponsoren... Ich selbst vertraue Dir..."

  • Gloria lachte nur wieder meckernd, als Dolabella aufseufzte. Sie würde schon den richtigen Kerl finden...


    "Ich regle das schon, Herr. Wie sind die Rennen gelaufen? Ich war ja leider anderweitig beschäftigt und habe es nicht mitbekommen." Gloria setzte ein engelsgleiches Unschuldslächeln auf und erwartete, dass Dolabella das Gespräch bald beenden würde.

  • Dolabella erzählte es ihr und verabschiedete sich dann. Da die Rennen an anderer Stelle noch laufen wird die Kamera in der späteren Verfilmung dieser Szene wegschwenken. Der geneigte Leser mag dies mit dem Kopf nachvollziehen.

  • Die Götter mussten es gut mir Faustina meinen. Schon die zweite Bekanntschaft in kurzer Zeit. Natürlich wollte sie die Gelegenheit nutzen, die sich eben bot.


    "Ja gerne, wir werden sicher viel Zeit damit verbringen, unsere Lieblingstherme zu finden. Wir sollten uns wirklich beraten lassen. Ich will mal sehen, wen ich zu Hause dazu befragen kann. Wenn Du möchtest, dann komm doch einfach zu Villa Tiberia, sobald es Dir passt."

  • Varena trank langsam ihren Wein aus und antwortete der jungen Patrizierin dann. "Ich bin sicher, dass wir die richtige Therme finden werden. Und wenn du gerne philosophierst oder Lyraspiel magst, wird uns bestimmt nicht der Gesprächsstoff ausgehen. Ich bin zwar nicht reich, aber ich besitze einen kleinen Schatz an Schriftrollen, wenn du gerne liest." Vielleicht hatte sie das Mädchen schon wieder überfallen. Manchmal war Varena einfach so überschwänglich in diesen Dingen.

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