Der Nachmittag empfing die beiden Aurelier mit all der Hitze, die sich über den Tag in den Gassen und Straßen Roms gesammelt hatte. Natürlich hätten die beiden auch eine Sänfte benutzen können, was ihnen als Angehörige des Adels zugestanden hätte. Doch Narcissa zog es vor zu Fuß zu gehen und hatte sich gegenüber Avianus durchgesetzt. Nebeneinander schritten sie die Straße in Richtung des Forum Romanum, das sie über das Forum Traiani betraten. Je näher sie dem Stadtzentrum kamen, desto mehr wimmelte es von Menschen, die scheinbar alle zur selben Zeit auf ein und dasselbe Ziel zustrebten. Zumindest ihr Ziel war das Theatrum Marcelli, im Südwesten des Forums gelegen.
Sie lächelte ihren Verwandten an und streckte ihr Gesicht dann der Sonne zu. Nach dem Dunkel im Atrium war das Licht und die Wärme wohltuend und auch Avianus, machte zumindest äußerlich, einen besseren Eindruck, als im Zwielicht. Ein wenig Sonne und die Sorgen waren vergessen. So einfach war es für sie.
„Weißt du denn, was sie zur Zeit im Theater spielen?“, erkundigte sie sich. Narcissa hatte keine Ahnung was derzeit auf dem Spielplan stand, aber falls sie nichts ansprechendes fanden, so konnten sie immer noch weiter in einen der zahllosen Gärten der Stadt, die zu dieser Jahreszeit besonders schön sein sollten.
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