Cubiculum | Tiberia Faustina

  • Tragen... Er sollte Chio nach drinnen tragen? Hätte er lieber ein paar caligae mit genommen und nicht diese Tunika. Er musste wohl, na gut ganz so unschön war das Ganze nicht. :D Die Fackel steckte er in die lockere Erde am Rand des Weges. Die Tunika warf er sich über die Schulter. Er stellte sich schräg neben Chiomara. " Halte dich fest." Ein Arm um die Taille, den anderen in die Kniebeugen und hopp. Heeeeee, sie war leicht wie eine Feder und... " Das Tuch, es rutscht." Er wollte ja garnicht hinsehen, aber er konnte nicht anders. Das rot verflüchtigte sich nicht mehr aus seinem Gesicht. Er musste auf andere Gedanken kommen. Welches Pferd war das beste im Stall. Nein, das wurde so nichts. Die Tür zum cubiculum. Nichts wie rein und Chio abgeladen. Er legte sie behutsam auf ihr Bett. " Ich werde dann mal ganz fix verschwinden, Domina Faustina, wenn du gestattest." Er legte die Tunika auf den Hocker und war bereit zur Flucht aus dem cubiculum.

  • 'Aus Männern soll jemand schlau werden!', dachte Faustina. Jeder andere Mann wäre stehen geblieben und hätte sich den Anblick einer nackten Schönheit nicht entgehen lassen. Dabei war sie noch nicht einmal richtig nackt. Doch der frisch ernannte, mutige Leibwächter machte sich schneller aus dem Staub als eines seiner Pferde beim Start.


    "Er scheint schüchtern zu sein!", sagte Faustina mit einem ironischen Unterton. Dann deckte sie ihre Sklavin zu, küßte sie noch einmal auf die Stirn und hielt ihre Hand. "Geht es Dir nun besser?".

  • Sie sollte sich von ihm zurücktragen lassen? Ausgerechnet von ihm... Aber sie war zu müde, um zu protestieren. Er stand auch schon neben ihr und hob sie hoch. Brav legte sie die Arme um seinen Hals, um sich festzuhalten. Müüüüüde... gerade, als sie ihren Kopf an seine Schulter legte, begann das Tuch zu rutschen. Er hatte es natürlich sofort bemerkt. Eilig griff sie mit einer Hand danach, um zu verhindern, dass es vollständig von ihrem Körper rutschte. Nun war sie mindestens genauso rot im Gesicht wie er. Glücklicherweise beeilte er sich, sie ins cubiculum zu bringen und legte sie mehr als sanft ab. "Danke." konnte sie ihm gerade noch hinterherrufen, da war er auch schon aus dem Zimmer geflohen. Verwundert sah sie ihm nach, auch wenn er schon längst nicht mehr zu sehen war, als Faustina meinte, er wäre schüchtern. "Er ist doch nicht schüchtern, er ... " Sie kam ins Grübeln. Ja, was war er denn dann? Egal, darüber wollte sie nicht nachdenken. Faustina deckte sie liebevoll zu und nahm ihre Hand. "Ja, jetzt geht es mir schon viel besser. Es tut mir leid, ich glaube, das war zuviel Wein. Ich hätte nicht soviel trinken sollen... glaub ich." Chio drehte sich auf die Seite, legte ihre Wange in die Hand, die sie hielt. "Bleibst du bei mir?" .. murmelte sie noch leise, bevor sie die Augen schloß und einschlief.

  • Selbst nicht ganz nüchtern und über sich selbst erstaunt, das sie so kühl gehandelt hatte, konnte sie dem Wunsch Chios alleine schon deshalb nicht wiederstehen, weil sie selbst mehr als nur müde war. So rutschte sie zu Chio unter die Decke. Kuschelte sich an sie und schlief sofort ein.

  • Raus aus dem cubiculum. Im Atrium stellte er sich an eine der Säulen. Unter den Gästen würde er nicht sonderlich auffallen.
    Chio ins cubiculum tragen. Sie nur mit einem Tuch bekleidet, dazu gewährte das Ding dann Einblicke....Artemis es war .... und er war kein Holzklotz oder Eunuch, der das hätte eiskalt ignorieren können. Ein Wein um sein Blut wieder abzukühlen wäre nicht zu verachten. Ein Mundschenk verteilte gefüllte Becher. Aretas ließ sich einen geben, stürzte ihn hinter und ließ ihn gleich nachfüllen. Die Nacht wurde lang. Der Morgen kurz und in seinem Kopf dröhnte es.

  • Gemeinsam mit Chio kam Faustina vom Abendessen, als sie hörte wie ein dezentes Schnarchen aus der Nische vor ihrem Cubiculum, deutete an, das Aretas zurück war. Ein wenig angesäuselt vom Wein, war Faustina bester Laune. Das Rennen war in fast vergessen. Immerhin hatte er sich vom letzten zum dritten Platz vorgearbeitet. Mit dem neuen Gespann durchaus ein Achtungserfolg.


    Sie zog sich in ihr Cubiculum zurück und befahle Chio, den Rennfahrer zu wecken. Ein paar Worte zum Rennen und der Zukunft der Factio waren schon von nöten.

  • Das Rennen war zwar nicht so gelaufen, wie erhofft, dennoch, zwischendurch sah es schon schlechter aus. Immerhin war es ein neues Gespann, ohne Erfahrung. Ein bisschen mehr Training, und Aretas konnte mit ihnen siegen, da war sich Chio sicher. Alles in allem war es ein tolles Fest gewesen und selbst nach dem Abendessen war sie immer noch in Feierlaune. Fröhlich ging sie neben Faustina her, als auch sie das leise Schnarchen vernahm. Er war also schon zurück. Leise wollte sie ihrer Domina folgen, doch die hatte andere Pläne. Sie sollte ihn wecken.


    Langsam näherte sie sich der Nische, da lag er. So schlafend, sah er eigentlich ganz nett aus. Eher wie ein kleiner Junge, nicht wie dieser Besserwisser, der er sonst immer war. Aber zum Anstarren war sie nicht hier, also ging sie neben ihm in die Hocke und rüttelte ihn leicht an der Schulter. "Aretas... aufwachen.. "

  • Er lag im Gras, es war warm. Caelyn saß neben ihm. Eine kleine Gruppe Pferde graste um sie herum. Eine der Herden, die seiner Familie gehörten. Zu Hause, bald waren sei bei ihm zu Hause. Nur ein paar Schritte. Caelyn beugte sich zu ihm. Flüsterte ihm ins Ohr. „ Aretas...aufwachen.“ Wieso nannte sie ihn nicht bei seinem richtigen Namen? Sie waren frei. Er streckte die Arme nach ihr aus und umarmte sie. Das war nicht Caelyn‘s Stimme. Er öffnete seine Augen,starrte Chio an, zog hastig seine Arme zurück. „ Entschuldige...das war ...ich habe geträumt.....“ Ganz durcheinander setzte er sich hin. Fuhr mit beiden Händen über sein Gesicht. „ Bist du schon lange hier?“ murmelte er. Gleich gabs wieder eine Standpauke, weil er sie angefasst hatte. Mit geschlossenen Augen hatte es sich gut angefühlt. Wasser oder Wein wäre was. Er sah sich um, nichts da. „ Wieso hast du mich geweckt?“

  • Sie wartete... er bewegte sich leicht, dann öffnete er die Arme, zog sie an sich. Viel zu überrascht, ließ sie es geschehen. Er roch gut, frisch und sauber. Dann öffnete er die Augen und ließ sie sofort los. Wäre sie nicht so gut gelaunt, hätte sie ihm sicher eine geknallt. "Das muß ein schöner Traum gewesen sein." Sie stand auf, wartete, bis er langsam richtig wach wurde. "Noch nicht lange, wir sind eben zurückgekommen. Faustina will dich sprechen." Lächelnd ging sie zur Tür, drehte sich vorher aber nochmal um. "Gratuliere zu deinem dritten Platz!" Noch bevor er etwas erwidern konnte, öffnete sie die Tür und ging voran. "Domina... der Rennfahrer... " Kichernd verbeugte sie sich und deutete dabei zur Tür. Wieso war sie nur so albern, da war sicher etwas in den süßen Teilchen, anders konnte sie sich das nicht erklären. Besser, sie schloß die Tür, bevor sie noch Ärger bekam.

  • Er fuhr sich durch die Haare. Auf Chio konnte er gar nicht so schnell reagieren. Sie war mächtig aufgekratzt. Er nickte ihr dankend zu und wunderte sich über ihre gute Laune. Was wollte Tiberia Faustina von ihm. Er wusste, dass er schlecht gefahren war. Na gut, er betrat das cubiculum. Seinen Gürtel zurechtrückend kündigte er sich an. „ Domina Faustina, du wünscht mich zu sprechen.“ Ein kurzer Huster. Das Ergebene, den Blick senken, lernte er wahrscheinlich nie.

  • Sie drehte sich um, lächelte ihren Leibwächter und Rennfahrer an.


    "Allerdings. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz!", sie ging auf Aretas zu und gab ihm einen kleinen Lederbeutel voller Sesterzen. Zumindest eine kleine Belohnung. "Bitte nimm Platz.", sagte sie freundlich und deutete mit einer Handbewegung an, das er sich auf den Korbsessel neben dem kleinen Tisch setzten sollte. Die Peitsche hatte sie schon lange wegräumen lassen. Sie setzte sich in ihren Sessel und schaute Aretas freundlich an.


    "Ich habe erfreut zur Kenntnis genommen, das Du ein wahrer Kämpfer bist. Nicht alle wären in der Lage gewesen, von letzten auf den dritten Platz zu fahren. Das ist dein Sport! Ich hatte gedacht, das es Dir gut tut in der Villa zu leben, unter Menschen um deine Einsamkeit etwas zu mildern. Was ich aber heute gesehen habe, läßt mich fast schon bereuen, das Du nicht mehr Zeit mit dem Gespann verbringen konntest. Wie schätz Du das neue Gespann ein? Ist es Wert das Du wieder mit ihm trainierst?"".

  • Ihm blieb beinahe der Mund offen stehen, als der kleine Lederbeutel in seiner Hand landete. Das Klimpern hörte sich gut an. Wein, Therme mit ......Tiberia Faustina unterbrach seine Gedankengänge. Er sollte sich setzen. Mit gemischten Gefühlen nahm er Platz. Wie Öl gingen ihre Komplimente herunter und dann kam der Haken. Sagte er das was er dachte, könnte ihn das in die Stallungen zurück bringen. Dort hatte er mehr Freiheiten, war immer bei den Pferden. Aber kaum jemanden, mit dem er zu tun hatte, reden konnte. Er wusste nicht wie weit sich Tiberia Faustina mit Pferden auskannte. Sagte er nicht die Wahrheit und sie kannte sich aus. Dann hatte er genauso schlechte Karten, hier zu bleiben. Er sah nach unten, hatte seine Hände ineinander gelegt.


    „Mmmhh... Es ist ein gutes Gespann. Die Pferde sind jung. Das war ihr erstes Rennen. Sie hat der Lärm irritiert. Ich müsste genauso viel Zeit wie in das alte Gespann investieren. Das Zusammenspiel ist noch nicht so wie es sein müsste. Die Feinheiten fehlen. Das braucht viel Zeit.“ Er war seinem Gewissen gefolgt, Lügen würde die Vertrauensbasis zerstören, die er langsam von sich aus versuchte aufzubauen. „ Sie sind auf mich eingestellt. Ich bin ihre Hauptbezugsperson.“ Es fiel ihm nicht leicht. Was jetzt daraus wurde, lag in der Hand der Domina.

  • Faustina hatte das Gefühl, das er die Wahrheit sagte. Ausserdem schien es ihm schwer gefallen zu sein, dies so offen zu sagen. Ihr schien als ob er selbst nicht wusste, was er wollte.


    "Den Eindruck hatte ich auch. Sie sind noch kein echtes Gepann. Da müssen wir noch probieren, um zusehen auf welcher Position welches Pferd am besten geeignet ist. Vielleicht sollten wir das Traning etwas ausweiten und die Pferde schon vor dem nächsten Rennen, an Lärm gewöhnen.". Langsam tastete sie sich vor und begann Spaß an dieser Arbeit zu finden. Vielleicht würde sie doch ihren Vater in der Factio vertreten, wenn sie ihn auch nie würde ersetzen können. "Würdest Du weiterhin für die Factio Rennen fahren wollen? Es würde nicht dein Schaden sein". Sie deutete diskret auf den kleinen Lederbeutel. "Vielleicht kommen wir auch zu einer ganz anderen Vereinbarung. Ich dachte da an ein gemeinsames Ziel ... an den Sieg beim Rennen, verbunden mit deiner anschliessenden Freilassung! ... Zusätzlich zu deiner Entlohnung für gute Rennen!".

  • Rennen fahren. Nichts lieber als Rennen fahren. Die Pferde über die Bahn jagen. Da brauchte er nicht zu überlegen. Aber....Er schlug alles in den Wind. Die Aussicht auf Freiheit und Geld,waren das beste Lockmittel. Dem konnt er nicht widerstehen. " Ich will weiter Rennen fahren."

  • Froh über ihre Entscheidung und genauso über die rasche Entscheidung Aretas, erhellte sich ihr Gesicht zu einem strahlenden Lächeln.


    "Dann sind wir uns einig! Du wirst weiter Rennen fahren und sobald Du das erste Rennen gewohnen hast, bist Du frei! Allerdings hoffe ich, das Du noch eine Zeit für die Factio fahren möchtest. Natürlich bezahlt!". Auch wenn sie das mit den Mitglieder der Factio nicht besprochen hatte, das mit der bezahlung, würde sie ihn bezahlen und wenn es das Geld ihres Vaters kosten würde. "Aber einen kleinen Hacken hat die Sache! Ich werde oft in den Stallungen sein und Dir bein Training zu sehen!". Diese Kröte wird er wohl schlucken müssen.

  • Wo ein Haken war konnten auch zwei sein. Das bekam er gerade zu spüren und ein dritter kam dazu. Es war kein Haken, ein Dorn. Kyros konnte sich jetzt breit machen. Das gefiel ihm gar nicht. Dazu kam, dass er Chio mehr und mehr mochte. Was nicht gut war und das wusste er. "Ich vertraue auf dein Wort und gebe meins, danach weiter für die Factio zu fahren. Natürlich bezahlt." Er grinste. " Dass sie öfter beim Training zusehen würde,in den sauren Apfel biss er. Dafür winkte viel zu viel, um es nicht zu tun.

  • Der Wein war willkommen, auf diese Abmachung gab es nichts besseres. Die Wermuthstropfen schluckte er hinunter.Aretas dankte den Göttern, prostete ihr zu und trank seinen Wein. Den kleinen Lederbeutel in der Hand erhob er sich. " Ich danke dir Domina und Wünsche eine angenehme Nacht."

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