Stallungen der Factio Purpurea

  • So ein Mist! Das hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt. Aber gut, so war´s jetzt einfach. Damit mussteich mich abfinden.
    Ich wartete auf Aretas, bis er den Hengst aus der Box geführt hatte, dann auf sein Rufen schlich ich mich aus seiner Unterkunft. Mein Herz klopfte wie wild. Aber irgendwie hatten wir mächtiges Glück. Keiner kam uns entgegen un keiner hatte mich gesehen. Hoffentlich!
    Ein letzter Kuss zum Abschied noch. "Bis heute Abend!" Und dann rannte ich, wie vom Blitz getroffen, durch die Straßen zurück zur Casa. Diesmal war ich früher wach, als Diomedes. "Du riechst nach Pferd!", sagte er, nachdem ich ihn geweckt hatte.

  • Sie hatten Lysandra zur Villa Tiberia geschickt, um Nachricht zu geben, während die aurelischen Zwillinge selbst bereits zu den Stallungen der Purpurea vorgegangen waren, um die Lage vor Ort zu observieren. Auf dem Weg hierher hatte Flora sie über ihr Treffen mit Tiberia Faustina aufgeklärt, jetzt warteten sie auf die Dritte im Bunde.
    Der Geruch nach Heu und Stroh und Tier schlug ihnen angenehm entgegen, als sie durch das Tor in die lange Stallgasse spähten. Es herrschte geschäftiges Treiben. Stallburschen schoben Schubkarren, trugen Eimer und Kisten, während über allem das mahlende Geräusch von Kiefern und das entspannte Schnauben von Nüstern lag. Narcissa war sich inzwischen nicht mehr ganz so sicher, ob es wirklich vernünftig gewesen war.
    "Meinst du wirklich, dass...dass es klappt?", flüsterte sie ihrer Schwester zu....

  • Der Hengst stand wieder in seiner Box. Frisches Heu und Hafer waren in der Raufe. Den drei anderen hatte er die Raufe ebenfalls gefüllt. Fehlte nur noch das Wasser. Mit zwei Eimern, ging Aretas los und schöpfte das erfrischende Nass. Füllte die Tränken der Pferde auf.
    Sein Magen knurrte, es war fast Mittag. Vor dem Anspannen und dem Training wäre es besser was zu essen. Eine Schüssel Puls,besser als gar nichts. Ein Stück Brot dünn mit Käsepaste bestrichen, aß er auf dem Rückweg in den Stall.
    In den Boxen seines Renngespanns war alles in Ordnung. Er konnte die Pferde für das Training fertig machen.

  • " Na meine Süße ? Heute so nervös?" Seine Hand streichelte sanft über ihren Hals. " Bist du etwa eifersüchtig? Das musst du nicht, dir kann keiner das Wasser reichen. Du bist die beste auf der Bahn." Klopfte ihr sacht den Hals und sah nach ihren Hufen und Fesseln. " Du siehts gut aus Aischa." Er legte ihr das Halfter an." Du bist meine Beste. Gut ich bürste dich, bevor wir raus gehen. Damit keiner sagen kann die Dame ist ungepflegt erschienen."

  • Die aurelischen Zwillinge hatten sich dazu entschlossen zu Fuß die Stallungen der Factio zu besuchen. Im Grunde auch deshalb, weil es ein kleines Ablenkungsmanöver war, dass sie Lysandra zusammen mit der Sänfte zur Villa Tiberia geschickt. Es sollte aussehen, als sei es eine offizielle Einladung.
    Ein aufgeregtes Kribbeln machte sich in ihr bereits, als sie die Stallungen betraten und sich umsahen. „Nicht so ängstlich, Narcissa. Wir versuchen unser Glück einfach mal. Entweder es klappt, oder nicht und ich will ja auch nicht mit der Höchstgeschwindigkeit die Runden drehen, sondern nur einmal drauf stehen. Einfach nur um zu wissen wie es ist!“ grinste sie ihrer Schwester zu und verspürte keinerlei Zweifel. „Oh“, machte sie begeistert und streckte die Hand nach einem braunen Pferd, welches dies Nase aus seiner Box streckte. „Du bist aber ein ...“, kurz warf sie einen Blick in die Box, „Schöner!“ bewunderte sie den Hengst. „Hey, Bursche! Wie heißt der hier?“ fragte sie den Sklaven, welcher sich gerade neben an mit einer Stute unterhielt.

  • Er dachte er hatte sich verhört. Eine Frauenstimme vor der Nachbarbox." Frag ihn doch." antwortete Aretas, auf ihre Frage. Wieder eine der Sklavinnen aus ihrem * Valetudinarium*, die sich ein Opfer suchte. Er hatte aber heute abend was anderes vor. Seine Antwort war deutlich genug und sollte gereicht haben. Aber er machte es am besten noch deutlicher.
    " Ich bin mit einer Dame beschäftigt. Das reicht vorerst." das war nun eindeutig genug. Sie war sicher schon gegangen und suchte sich einen Anderen. Ohne sich umzudrehen bürstete er Aischa's Rücken. " Keine Angst du kommst nicht zu kurz. Ich habe sie abgewimmelt."

  • Der braune Hengst ließ nur zu gern die Zärtlichkeiten über sich ergehen und schnaubt einmal kurz, als sie ihm die Nase kratzte. Auf Grund ihres Standes erwartete sie einen gewissen gegenüber ihrer Person, um so überraschter war sie, dass dieser Kerl, ohne sie einmal anzusehen abfertigte. Sonst regte sich ja eher selten ihr aurelischer Stolz, aber in diesem Moment spürte sie einen gewissen Ärger in sich aufsteigen. "Anscheinend weißt du nicht wie man mit Aureliern redet", meinte sie recht bissig. Die schlechte Laune, welche sie wegen dem brief ihrer Mutter bereits gehabt hatte, kehrte zurück undrohte sich gegenüber diesem Kerl zu entladen. Doch da sie ja eigentlich Pläne hatte, schluckte sie zumindest ein wenig ihren Zorn hinunter. Dieser Kerl hatte ja nicht einmal sie angesehen, er konnte also nicht ahnen, dass Patrizier hier waren und seine Aufmerksamkeit verlangten.
    "Wie heißt das Pferd? wiederholte sie ihre Frage und diesmal deutete ihre Stimme darauf hin, dass sie eine Antwort erwartete. Schließlich stand sie über ihn und auch wenn er seine Verpflichtungen hatte, aber eine gewisse Freundlichkeit sollte er schon wahren.

  • Nun drehte er sich doch um, hörte auf, Aischa zu bürsten. Eine Aurelierin...., sagte ihm nichts. Er stellte sich auf die Zehnspitzen um sie genauer sehen zu können. Gut angezogen war sie. Nicht so aufgedonnert wie es die Frauen einer bestimmten Fraktion waren, also keine aus ihrem *Valetudinarium*. Was wollte sie hier in den Stallungen? Hierher kamen außer den Förderern der Fraktion kaum Bürger. Es sei denn sie waren lebensmüde genug, selber fahren zu wollen.
    " Telos." war seine knappe Antwort. Aischa war fertig. Er sah die Stute an und musste Grinsen. Wie sich Stuten und Frauen glichen. Wenn man ihnen keine Komplimente machte wurden sie zickig. Besonders die aus guter Zucht. " Aischa komm. Die Dame zuerst." Er führte die Stute vor die Box und legte ihr das Geschirr an.

  • Nicht so ängstlich! Ihre Schwester hatte gut Reden. Offensichtlich kam ihr Zwilling nicht in den Genuss eines Ansturms ihres vernünftigen Gewissens. Sie schluckte eine bissige Antwort hinunter. Flora war ohnehin schon genug aufgebracht (gewesen) und sie wollte ihren Unmut nicht ein zweites Mal herausfordern. Das übernahm schon ein anderer. Sogar äußerst erfolgreich. Mit einer Treffsicherheit, die sogar einem Speer Iuppiters zur Ehre gereicht hätte, traf er in das aufgewühlte Wespennest namens Aurelia Flora - und die ging sofort ab wie ein Rennpferd um die gebotene Freundlichkeit einzufordern.
    "Flooooraaaa!", wisperte Narcissa an ihrer Seite und griff ihre Schwester bei der Hand. Es war vorerst besser, unentdeckt zu bleiben. Die gens Aurelia war bekennende Anhängerin der Aurata - und die Leute der Purpurea würden es bestimmt nicht sehr amüsant finden ausgerechnet zwei Aurelier in ihren Stallungen vorzufinden. Das hatte sich mit Floras Ausbruch erledigt. "Wir sind wegen etwas anderem hier, schon vergessen? Lass ihn..." Der Bursche trat aus der Box hervor, ein Pferd am Strick, die Stimme bekam einen Körper. Groß, braunharrig und ganz und gar auf das Tier neben sich konzentriert, bei dem es sich offenkundig um eine Stute handelte. "Salve", grüßte sie ihn und versuchte ein wenig die Situation zu retten: "Machst du sie für das Training fertig?", erkundigte sie sich leise lächelnd.

  • Flora war im Augenblick fast alles recht um ihren Unmut los zu werden. Da kam ihr ein Sklave, der ne große Klappe hatte, ganz recht. Wäre Narcissa nicht gewesen, die sie daran erinnerte, dass sie ja eigentlich wegen etwas Anderem hier waren, dann hätte sie wohl eine Bestrafung verlangt. Aber so, schluckte sie einen weitere bissigen Kommentar hinunter und widmete sich Telos, wie der Hengst anscheinend hieß. Dennoch brodelte es gefährlich unter der hübschen Fassade. Viel zu sehr war sie aufgewühlt. Von daher war es besser, wenn ihre Schwester nun einfach das Gespräch aufnahm. Sie selbst war eindeutig zu empfindlich.

  • Endlich hatte es Faustina geschaft sich bei den Stallungen einzufinden. Erst hatte sie sich nicht getraut sich mit einer Sänfte herbringen zu lassen, weil Sklaven sicher kein Geheimnis für sich behalten können. Da sie aber noch fremd in Rom war, hatte sie keine Ahung wie sie denn herfinden würde. Somit ergab sich zähneknirschend wieder Plan A. Sie entstieg ihrer Sänfte und erkannte Flora, die sich offentsichtlich angeregt mit einem hübschen jungen Mann unterhielt. Vielleicht war es der Kandidat für die Runde auf dem Wagen.


    "Da bin ich!", sagte sie etwas ausser Atem, "Es ist doch nicht so einfach gewesen hierher zu finden. Aber nun bin ich da. Was gibt es neues, liebste Flora?".

  • Auf die Antwort des Fahrers wartend, blickte Narcissa auf, als sie unvermittelt von einer dunkelblonden Frau, die in sichtbar feinen Stoff gekleidet war, der sie zweifelsohne als Patrizierin auswies, angesprochen wurde. Flora heben ihr, war immer noch mit dem Pferd beschäftigt, das sich sichtlich über die Zuwendung der Aurelia freute. Es kam nicht selten vor, dass die beiden Aurelia miteinander verwechselt wurden. Kein Wunder, als Zwillinge glichen sie sich rein äußerlich bis auf die Haarspitzen. Kannte man nicht ihre beiden doch recht verschiedenen Gemüter, so gab es bis auf die beiden silbernen Armkettchen mit den jeweiligen Namen darauf, die ihre Mutter ihnen bei der Geburt zur Unterscheidung für die Sklaven verpasste hatte, nichts um die eine von der anderen abzugrenzen.
    "Oh...äh...du musst Tiberia sein, richtig?", Narcissa war doch etwas irritiert - dabei war sie an solche Verwechselungen eigentlich gewöhnt. "Ich bin Narcissa", sie reichte ihre rasch die Hand. "Und das Flora...", Sie deutete auf ihre Schwester halb hinter sich.

  • Das Geschirr saß, Aischa stand ruhig. Als hinter ihm ein Salve erklang. Die Stimme klang anders, freundlicher, so hörte sich das wesentlich besser an und war eine Beachtung wert. Er drehte sich um. Verdutzt sah er in zwei gleiche Gesichter. "Ähm,....Salve..." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er von einer zur anderen. Zwillinge. Einer gut, der andere Böse, fiel ihm prompt dazu ein. " Ja, ich mache sie für's Training fertig und was macht ihr hier? Kommen noch mehr von euch ?" Mit der Frage drängte er sich an ihnen vorbei und öffnete die Box von Telos." Komm,lass Aischa nicht warten." Das Geschirr angelegt, stellte er Telos neben Aischa. Ein Stallknecht hatte den Wagen bereit gestellt und holte die zwei anderen Hengste aus ihren Boxen." Wer hat euch überhaupt hier rein gelassen ? Wer seid ihr und was wollt ihr hier?" fragt er beim Einspannen weiter. Musste man den beiden alles aus der Nase ziehen? So richtig traute er dem Frieden nicht über den Weg.

  • Als Narcissa mit ihrem Namen angesprochen wurde, hob sie den Kopf und lächelte der Tiberier zu. Sie hatte dieser ja erzählt, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Wie so häufig waren sie verwechselt worden und sie musste Kichern. Es war immer wieder lustig zu sehen, wie die Leute auf zwei völlig gleich aussehende Menschen reagierten. Besonders wenn zwei paar grüne Augen den Gegenüber durchdringend musterten. Heute war nicht einmal anhand ihrer Kleider genau zu bestimmen, wer wer war, denn Flora hatte es vorgezogen, ebenfalls zu schlichten Kleidern zu greifen. „Salve Tiberia Faustina, darf ich dir meine ältere Schwester vorstellen. Das ist Narcissa!“ grinste sie und stellte sich neben ihr Ebenbild. Welches sich selbst kurz zuvor vorgestellt hatte. Der Stallbursche war für den Moment vergessen. Erst als er seine Fragen stellte, drehte sie sich leicht zu ihm um. In ihren Augen funkelte es schelmisch, was meist nichts Gutes verhieß. „In der Regel lässt man eine Patrizierin überall hin“, erklärte sie ihm, diesmal wesentlich freundlicher. Ein hübsches unschuldiges Lächeln zeichnete sich auf ihren Zügen. „Ich bin Aurelia Flora, das ist meine Schwester Narcissa und Tiberia Faustina ist die Tochter von Tiberius Dolabella“, erklärte sie ihm dann, als seine Fragen nicht enden wollten. Auf die frage was sie hier wollten, ging sie erst einmal nicht ein.

  • Jetzt erst wurde Faustina klar, das es Flora "zweimal" gab. Erstaunt und das gleiche hübsche Gesicht zweimal zu sehen, wurde Faustina doch etwas verlegen. Als dann der Kerl mit seinem dummen Geschwätz sie von der Seite an redete, wurde sie ärgerlich.


    "Oh, das habe ich nicht gewusst, das .... das ihr Zwillinge seid. Entschuldigt bitte meine Unachtsamkeit.".
    Den Kerl schaute sie dann mit aller Arroganz die sie fähig war zu entwickeln, von oben bis unten an, hob ihre linke Augenbraue und sprach ihn sehr kühl an: "Meinen Namen kennst nun und vor allem wessen Totcher ich bin und wer bist DU, das Du hier so dumme Fragen stellen darfst? "

  • " Die Tochter von Tiberius Dolabellla. Aha, ich kann Tiberius Dolabella nur nirgends sehen. Er läßt es sich selten nehmen hierher zu kommen, wenn jemand zu den Pferden will." Er sah sie nochmals an. "Patrizierin? Hier im Stall ? Recht ungewöhnlich ohne Herrenbegleitung." Er drehte sich zum Wagen. " Ihr könntet unter die Hufe kommen oder ein Wagen überrollt euch, so wie beim letzten Rennen, dieser Verrückte da. Sein Blut klebt immer noch am Wagen." grinzend rückte er das Geschirr zurech, legte die Zügel nach hinten in den Wagen. Da mischte sich die dritte junge Dame auch noch ein.
    " Wer ich bin? Ein Stallbursche beim Anspannen der Pferde für einen Auriga der sehr ungemütlich werden kann, wenn nicht alles fertig ist." Dabei zog er die letzten Riemen straff und klopfte gegen den Wagen. " Fertig."

  • "Wenn Du meinen Vater kennst, dann kennst Du seine Liebe zu Pferden. Ich bin nicht umsonst die Tochter meines Vaters. Was ich damit sagen will ist, das mein erstes gesprochenes Wort nicht Mama, sondern Pferd war! Ich bin mit Pferde gross geworden, weil bei Papa sich halt alles um Pferde dreht. Und solltest Du die Absicht gehabt haben, mich mit dem bischen Blut am Wagen aus der Fassung bringen zu wollen, muss ich Dich enttäuschen. Blut gehört zum Rennen, wie der Tod zum Leben.!", die kühle war aus ihrer Stimme nicht gewichen, "Trotzdem bist Du mit immer noch eine Antwort schuldig, Besserwisser!".

  • Verblüfft verfolgte sie den Wortaustausch zwischen dem Sklaven und Faustina. So sprach eigentlich kein Sklave mit ihnen, einzige Ausnahme war Lysandra, aber diese hatte sie aufgezogen. Aber ansonsten wurde so ein Ton ihnen gegenüber nicht angeschlagen. Egal welche Stellung ein Sklave hatte, an Respekt ließ er es nie mangel, einfach aus der Tatsache heraus, was denen blühte, wenn sie sich im Ton vergriffen. So hatte sie sich das nun nicht vorgestellt.
    Ein Kurzer Schauer lief ihr über den Rücken, als er meinte, dass das Blut eines Mannes an seinem Wagen klebte. Er wollte ihnen Angst einjagen, aber allein sein Tonfall ließ sie leicht das Kinn recken und den Entschluss fassen, dass sie sich nicht von ihrer Idee würde abbringen lassen. Gegen Vernunft hätte sie ja nichts sagen können, aber dieses freche Auftreten provozierte sie ja fast. Kurz tauschte sie mit Narcissa einen fragenden Blick. Faustina war bereits so aufgebracht, dass sie scheinbar vergessen hatte, weshalb sie eigentlich hier waren. Am besten sie überließ ihrer Schwester das reden, diese war meist viel diplomatischer wie sie selbst.




    Sim-Off:

    Wir sind auch noch da ;)

  • He, die Kleine hatte es faustdick hinter den Ohren. Wie der Vater ? Könnte hinkommen. Sie ließ sich nicht so einfach abschütteln, wie die anderen feinen Damen, die auf der Tribüne umfielen, wenn ein Auriga unter die Hufe kam. Er sah an ihr vorbei zu den Zwillingen. Die waren fast aus dem selben Holz geschnitzt, die eine von beiden auf alle Fälle. Was sollte er tun, den Besserwisser konnte er so nicht stehen lassen. Dazu schien sie wirklich die Tochter Dolabella's zu sein. Moment, wenn sie es war, dann konnte sie ihm auch eine ganz simple Frage beantworten. " Erst will ich wissen, welche Plätze die Factio zu den Ludi Victoriae Augusti belegte. Für die Tochter Dolabellas ein Kinderspiel. Er lebt schließlich für die Factio."

  • Es ging heiß her zwischen der Tiberia und dem Stallburschen. So heiß, dass es eigentlich unmöglich war irgendetwas dazu beizutragen, um die Situation zu entschärfen ohne dabei der Tiberia über den Mund zu fahren, die im Stall ihres Vaters sozusagen die Oberherrschaft hatte.
    Vor den bildlichen Gefahrbeschreibungen des jungen Mannes ließ auch sie sich nicht einschüchtern. Es waren ja nicht die Gefahren des Fahrens, die sie unsicher machten, sondern viel mehr der Ärger der hinterher daraus erwachsen konnte. Auch die Zwillinge waren mit Pferden groß geworden, konnten also auch vortrefflich mit den großen Tieren umgehen.
    Mochte der Mann – der namenlose Mann, um genau zu sein – auch ein Sklave sein, so galt es ihn eher für sie zu gewinnen, anstatt ihn herunter zu machen. Das war zumindest Narcissas Ansicht, auch wenn sie es nicht sonderlich für gut befand, wie er mit Mitgliedern des Adels sprach. Selbst wenn sie ihm befehlen konnten, sie auf seinem Wagen mitzunehmen, so konnte er sich doch hinterher an ihnen rächen, indem er es an Tiberias Vater weitergab und der Ärger sie einholte.
    „Du solltest an den Worten deiner Herrin nicht zweifeln, wenn sie vor dir steht.Welchen Grund sollte Tiberia Faustina haben, sich als Tochter des Tiberiers auszugeben, wenn sie es gar nicht ist? Wir wurden zu Ehrlichkeit erzogen.“, meinte Narcissa sanft, aber mit einem subtilen ton der Unnachgiebigkeit. „Wir könnten uns allen weitere Diskussionen ersparen, indem du einfach ihre Frage beantwortest...Also, wie ist dein Name?“

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