Wenn sie wüssten was sich hier manchmal abspielte. Ihnen schienen die Gepflogenheiten der Fractionen untereinander nicht geläufig zu sein. Jeder versuchte an Informationen über den anderen heranzukommen um diese zum Vorteil seiner Factio zu nutzen. Mitteln und Wegen waren dabei keine Grenzen gesetzt. Jetzt könnte er den jungen Damen auch noch einen Vortrag über Ehrlichkeit halten. In den obersten Schichten gab es mehr Lug und Betrug als unter den Dieben in der Subura Roms. Aber das würde zu weit gehen und ihre heile Welt durcheinander bringen. " Aretas , mein Herr ist Tiberius Dolabella."
Stallungen der Factio Purpurea
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"Geht doch!", meinte Faustina schnippig. Über diesen Aretas hatte ihr Vater noch nicht gesprochen. Aber wann hatte sie ihren Vater überhaupt zuletzt gesprochen? Er war nur noch unterwegs. Was sie etwas traurig machte. Ein guter Grund die schlechte Laune an besagtem Besserwisser auszulassen ....
Doch waren die Zwillinge noch da, daher empfand es Faustina als unhöflich sich weiter nur mit diesem frechen Kerl herumzuschlagen. Ausserdem könnte der Kerl noch nützlich sein, schliesslich war man hier um etwas zu erleben und nicht um sich mit dem Personal zu streiten."Flora, Du hast mich rufen lassen. Steht es im zusammenhang mit unserem Vorhaben?", fragte Faustina und schaute dabei Aretas abschätzig an.
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Dieser Sklave hatte wirklich eine große Klappe, erstaunlich dass sein Herr dies zu ließ, dass er sich aufführte, als sei er selbst der Herr und sie irgendwelche dumme Mädchen. Besserwisser passte zu ihm. Wie die Faust aufs Auge. Eine Lektion hätte er allemal verdient. Vielleicht nicht in Form von Bestrafung, sondern im Umgang mit jungen Frauen der Gesellschaft. Zustimmend nickte sie zu Narcissas Worten. Sie hätte wohl eher weniger diplomatisch geantwortet. Jedenfalls antwortete er endlich einmal, wobei er so aussah, als lag ihm irgendeine Spitzfindigkeit auf den Lippen. Er hatte ja keine Ahnung, ihre Mutter hätte ihn wegen seiner großen Klappe auf die Räder seines Wagens gespannt und die Pferde dann einfach laufen lassen. Da war sie recht mitleidslos, wenn ein Sklave vergaß, wo sein Platz war. Egal ob siegreicher Fahrer einer Fractio oder nicht.
„Ich dachte mir, wir sollten die Gelegenheit nutzen um unsere Pläne in die Tat umzusetzen und ich glaub wir haben auch schon einen Freiwilligen gefunden“, grinste sie frech und taxierte Aretas einmal von Kopf bis Fuß. „Zumindest würde ich meinen, dass er sich Freiwillig zu unserer Verfügung stellt, nachdem er den Mund soweit auf gerissen hat. Sicherlich tut er alles, um einer Bestrafung, wegen seines Auftretens zu entgehen. Seines Schweigens können wir uns also sicher sein!“ Sie sprach bewusst ihn nicht direkt an und auch nicht direkt aus, was sie vor hatten. „Und sollte er doch nicht tun, was wir wollen, werden wir einfach mit deinem Vater reden und ihn einmal aufklären, dass sein Sklave sich aufführt, als sei er Herr… Fahrer oder nicht, durchgehen können wir diesen Benehmen nicht. Oder was meinst du, Narcissa?“ sie warf ihrer Schwester einen vielsagenden Blick zu. Bestechen brauchten sie Aretas wohl nicht, dafür aber eben Erpressen. Wäre er freundlicher gewesen, hätte er noch eine Belohnung abfassen können, aber auf diese Weise sparten sie ein paar Sesterzen, auch wenn es darauf nicht ankam.
Schließlich sah sie ihn direkt an. "Du stehst doch sicherlich zu unser freien Verfügung?"Es war keine Frage. Er hatte im Grunde keine andere Wahl. -
Hätte er sich bei Aischa beeilt,wäre er längst auf der Bahn. Ausgerechnet heute hatte er sich Zeit gelassen. Lief den jungen Patrizierinnen in die Fänge und sagte wieder da was er dachte ohne auf die Konsequenzen zu achten. Er war in einer Zwickmühle, passierte den Pferden etwas, saß im Dominus Dolabella im Nacken. Sträubte er sich jetzt zu tun, was die jungen Patrizierinnen verlangten, bekam er es auch mit ihm zu tun und war seine Freiheiten, die er bis jetzt genoss, los.
Was sollte er tun. Seine Aufmerksamkeit galt wieder den Patrizierinnen. Was sagte die eine da? "Freiwilliger und zur freien Verfügung?" sein Training fiel damit aus. Die Pferde..." Von freiwillig kann keine Rede sein." murmelte er.
Kannst du nicht einmal dein Schnauze halten. Ist ja schon gut.
"Was kann ich euch zeigen? was wollt ihr sehen? Eine Führung durch die Factio? Domina Tiberia Faustina" widerwillig und mit einem leichten bissigen Unterton sagte er dazu. " Du kannst frei über mich Verfügen." -
Mit einem sehr breiten Grinsen, hatte sie verfolgt, wie die kleine Flora den frechen Kerl in die Ecke gedrängt hatte. Damit scheint der forsche Junge nicht gerechnet zu haben. Allerdings war die Formulierung "als Freiwilliger zur freien Verfügung" zu stehen, doch etwas mehrdeutig, wenn nicht sogar etwas schlüpfrig. Wer weis was so ein junger Mann, voller Enerige und Kraft, sich darunter vorstellte? Faustina wollte das gleich klarstellen.
"Was wir von Dir möchten ist ganz einfach. Du wirst jede von uns in deinem Wagen mitnehmen! Nach einander, ein paar Runden und Unfallfrei!", die Kälte war immer noch deutlich zu hören in ihrer Stimme
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Narcissa schwieg. Der Blick ihrer Schwester traf sie. Sie war ein Gutmensch, das wusste Flora. Ein Gutmensch mochte andere nicht erpressen. Bestechen vielleicht, aber nicht erpressen. Vielleicht war das ja der Sinn der Auseinandersetzung zuvor gewesen. Um eine Möglichkeit der Erpressung zu haben. Da war es besser nichts zu sagen.
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Was er vermutet hatte und was ihm gar nicht gefiel. Seine Blicke blieben an den langen Tuniken der Drei hängen. Das wird was werden. Vorher wollte er sich aber umziehen. Musste er dazu was sagen? Besser er tat es, wer weiß was ihnen sonst noch einfiel. " Ich gehe mich umziehen, bin gleich wieder da."
Erst ging er zu einem Eimer, zog sich die Tunika aus und wusch sich. Dann verschwand er in seinem Raum. Die dreckige Tunika flog in die Ecke. " Dreck, muss das sein ?" murmelte er ud zog sich seine purpurne Tunika an, das Lederriemen-Korsett. Das Messer und die Peitsche lagen in der Nische. Sollte er sie mitnehmen, ohne wäre leichtsinnig. Mit beidem in der Hand ging er zurück. Die Peitsche am Gürtel festknüpfend blieb er bei Tiberia Faustina stehen. " Welche der Dominas will zuerst ?" sah Tiberia Faustina an, schmunzelte, ging zum Wagen und stieg auf. Nahm die Zügel und wickelte sie um seine Taille. Die Pferde wollten anziehen. Seine Hände griffen hart in die Zügel. Er drehte sich um ,hielt auffordernd eine Hand hin und nickte. -
Nach dem Blick ihrer Schwester zu urteilen, war die gar nicht glücklich über den Verlauf der Dinge. Es war keine Absicht gewesen, Aretas zu erpressen, weil er die Klappe so weit aufriss, aber es kam ihnen gelegen. Ganz leicht drückte sie die Hand ihrer Schwester. Wirklich begeistert war sei auch nicht darüber, aber jedenfalls kamen sie dann nun doch zu ihrem Vergnügen. Am Ende würde sie dem dreisten Sklaven, dann doch noch ein paar Münzen in die Hand drücken, aber erst einmal sollte er ruhig lernen, dass er in Zukunft etwas vorsichtiger sein sollte, wenn er nicht erneut in eine solche Situation geraten wollte. „Mach dir nichts draus“, flüsterte sie ihrem Ebenbild zu, während der Sklave erst einmal kurz verschwand. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er so gar nicht begeistert war, aber im Grunde hatte er keine andere Wahl mehr. „Er ist selbst schuld. Was klopft er auch so große Sprüche“, fügte sie noch hinzu. „Stell dir nur vor, was Mutter mit ihm angestellt hätte, wegen seiner frechen Art“, das würde zwar das schlechte Gewissen nicht beruhigen, aber sie wollte es ein wenig abmildern.
Aretas kam zurück und seine Miene sprach Bände. Leicht nickte sie Faustina aufmunternt zu, sie sollte ruhig den Anfang machen. -
Nach dieser Aufforderung wurden die Zwillinge deutlich ruhiger. Scheinbar bekamen sie es nun doch etwas mit der Angst. Also blieb es an Faustina hängen. Immerhin hatte sie die größe Klappe gehabt. Faustina war aber eine Tiberia! Mutig schaute sie Aretas an und fragte nur:
"Ist meine Kleidung in Ordnung oder sollte sie etwas kürzer gehalten sein?". Kürzer wäre aber gleich unschicklicher und das bei einer jungen Frau aus sehr guten Hause. Peinlich, wenn das bekannt würde. Doch war die Fahrt nicht schon peinich? Da würde eine kurze Tunika auch nicht mehr viel verändern.
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Ach, sieh da. Erst vorpreschen wie eine übermütige junge Stute und wenn es ernst wird, die Ohren anlegen und das Weite suchen. Von der freundlicheren der Beiden hatte er nicht erwartet, dass sie zuerst oder überhaupt mitfährt. War das Flora oder Naricassa ? Egal, die forschere der Beiden machte einen eleganten Rückzieher und schickte Tiberia Faustina vor. Uhh, und die sah ihn richtig mutig an. Ob es hinter dem mutigen Blick auch weiter so mutig zuging. Die Fahrt würde es zeigen.
Ihre Frage unterbrach seine Betrachtungen.
Sehr viel kürzer.... . Er sah auf ihre Tunika, auf die der Zwillinge und dann auf seine." Ein kleines Stück kürzer, wäre besser." Wieviel kürzer, das überließ er ihr, sonst fing sie wieder an. Zickende , bockige Frauen gab nur Ärger. Er konnte es doch nicht lassen. " Ich habe hinten eine frische in den Farben der Factio, wenn du willst." natürlich ohne Hintergedanken. Seine Mine verriet nicht was er dachte.
Die Pferde wurden unruhig, langes Stehen vor den Boxen waren sie nicht gewohnt. " Es wäre gut, wenn du dich schnell entscheidest." -
Flora wäre nur zu gern, als Erste auf dem Wagen gestiegen, aber sie fand, dass Faustina das Vorrecht hatte, schließlich gehörte Aretas ihrem Vater. Außerdem war es nur höflich. Nur Narcissa wusste, wie gern sie nun auf das Gefährt geklettert wäre. Für den Fahrer mochte es so aussehen, als würde sie einen Rückzieher machen, dabei kannte sie bei solchen Dingen eigentlich kein Halten. Als der Kerl sie dann so eindringlich musterte, konnte sie förmlich spüren, wie er sie mit den Blicken auszog. Dieser verdammte Mistkerl, selbst jetzt, wo sie ihn in der Hand hatten, konnte er seine Frechheiten nicht lassen. Das würde sie ihm irgendwie noch heimzahlen. Nur um zu zeigen, dass sie sich von seinem losen Mundwerk nicht ärgern ließ, steckte sie den Saum ihrer Tunika kurzerhand in den Gürtel. Nun reichte ihr der Stoff noch gerade so bis zu den Knien. „Ich denke das dürfte reichen“, meinte sie schnippisch.
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Schnell war sie verschwunden. Suchte sich etwas aus und zog sich um. Nun ja, viel kürzer hätte es nicht sein dürfen, aber die knie waren noch bedeckt. Denn dies purpurne Tunika war für einen Mann gemacht und die sind nun mal größer als die meisten Frauen. Somit schien es als ob es doch nicht so unschicklich sein würde. Zu Hause hatte sie Tuniken die erheblich kürzer waren als diese, aber das brauchte der Sklave nicht zu wissen.
"Fertig! Und nun?", fragte ich keck.
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Lucilla hätten diesen Kerl auspeitschen lassen. Oder: „Sie hätte ihm wohl das Fell von den Ohren gezogen...“. Da war die alte Dame rigoros gewesen. Narcissa war da etwas anders gestrickt. Vielleicht war es aber auch der sehr kreative Strafenkatalog ihrer Mutter gewesen, der in ihr eine gewisse Abneigung gegen allzu große Grausamkeiten gewirkt hatte. Ihr hohes Maß an Empathiefähigkeit tat ihr übriges. An Aretas´ Stelle wäre sie wohl angesichts der eigenen Ohnmacht, die der junge Mann erfahren musste, verzweifelt – oder im besten Fall: Sie wäre zornig geworden. Er aber ertrug ihre Anmaßungen mit einer Art Verbitterung, die sich, wie sich herausstellte, in einer Art anzüglichem Trotz entlud. Der Kerl hatte Feuer unterm Deckel.
Ihr Unmut regte sich erneut, dieses Mal jedoch nicht für, sondern gegen ihn. Ihr Schweigen war als Angst fehl gedeutet worden. Seine allzu eingehende Musterung missfiel ihr.
„Behalte du deine Augen auf den Pferden und der Bahn und sorge lieber dafür, dass du uns heil zurückbringst“, versetzte sie im harschen Ton. -
Autsch. Zweimal Autsch. Ihm wurde ganz anders bei dem Anblick und dann gleich zwei. Sein Mund wurde trocken. Er musste unweigerlich husten, sah Tiberia Faustina an. Nein, Frauen durfte man nie Wagenrennen fahren lassen, das stand fest. Es gäbe keinen Sieger mehr, hinterherfahren wäre da viel interessanter.
Sein Blick ging zum forschen Zwilling. Der Anblick war nicht schlechter und hätte er nicht die Zügel umgebunden gehabt, er wäre glatt vom Wagen gefallen. Der verschärfte Tonfall, des anderen Zwilling, holte ihn wieder zurück. " Keine Angst, ich bin nicht auf der Suche. Aber Schönheit ist kein Makel und sollte dementsprechend mit einem wohlwollenden Blick gewürdigt werden."
Seine Hand hielt er Faustina immer noch entgegen, widmete ihr schnell wieder seine volle Aufmerksamkeit. Einmal tief Luft holen, es wird alles gut. Nur nicht weiter denken. "Du stehst, die Göttin möge mir verzeihen, Artemis in nichts nach. Steige auf. Stell dich so, dass du dich gut festhalten kannst." -
Faustina nahm die hilfreiche Hand und zog sich auf den Wagen. Ungewohnt war das schaukeln, weil ja nur zwei Räder angebracht waren. Die Wagen in denen Faustina bisher gesessen hatte, hatten vier Räder und wurden von Ochsen oder müden Zossen gezogen. Hier war es anders. Die Pferde waren unruhig. Sie wollten laufen, nein, rennen!
Sie hielt sich fest und ließ es auch zu, das Aretas sie festhielt. Vielleicht war sie Arrogant, aber sie war nicht Lebensmüde. Daher war sie im Grunde dankbar das er sich kümmerte. Die lockeren Komplimente des Fahrers überhörte sie daher.
Ihren Kopf zu Aretas gedreht, ein breites Lächeln aufgesetzt, war sie stolz auf sich. Immerhin stand sie nun schon auf einem Wagen. Was noch kommen würde ... daran wollte sie nicht denken.
"Wenn Du magst ... ich bin soweit!".
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Wenn das Dolabella das sehen würde, ich wäre geliefert. Er nickte Faustina zu. Dem Lächeln konnte man nun wirklich nichts abschlagen. Wieso nicht ? ... Er schnalzte mit der Zunge und gab den Pferden die Zügel. Sie zogen den Wagen mit einem Ruck an. " Aischa ruhig. " Sie war heute sehr nervös. Eifersüchtig ? Er grinste . Stuten und Frauen sie waren sich ja soooo ähnlich. Langsam ging es zur Bahn. Als die Pferde die Bahn witterten, zogen sie an. Er hatte Mühe sie weiter ruhig laufen zu lassen. " Halt dich fest an den Riemen oder dem Gürtel. Entschuldige, wenn ich fester zugreife." Er legte den Arm etwa fester um sie. Die Zügel von Darius und Artax hatte er fest in der Hand. Aischa reagierte auf Zuruf, Telos richtete sich nach der Stute. Es konnte los gehen. Sie aren auf der Bahn. "HEEEE. " Die Zügel klatschten. Das Zeichen für Artax, der Hengst zog an. Darius folgte ihm. Die Stute und Telos hielten mit. Für sie war es wie das Auslaufen. Artax wollte mehr. Die Zügel strafften sich. Das gefiel dem Hengst nicht sonderlich, er schnaubte. Aretas Blick ging zu Faustina, war sie immer noch mutig? Die Wende kam in Sicht. " Halt dich mit beiden Händen richtig fest, ich lass dich los." rief er ins Rumpeln des Wagens und dem Schnauben der Pferde. Er ließ Faustina los und griff mit beiden Händen in die Zügel, bremste die Pferde ab und ging langsam in die Kurve. Nach der Wende, dachte er nicht dran sie wieder fest zu halten. Der Wagen fuhr nicht so schnell und zwei gesunde Hände nannte sie auch ihr eigen. Er ließ die Pferde an der Ausfahrt halten. " Noch eine Runde, Domina Faustina?"
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Faustina stieg zu Aretas auf den Wagen - und einen Wimpernschlag später war von dem Wagen, außer einer dichten Staubwolke nichts mehr zu sehen. "Bona dea!", entfuhr es der Aurelia, als sie die Hand zum Schutz gegen die Sonne über die Augen hob und dem Gespann nachsah. Nicht ängstlich, sondern eher beeindruckt. Sie glaubte nicht daran, dass der Fahrer so risikofreudig war, die Kraft der Tiere voll auszunutzen. Immerhin stand mit dem Leben seiner Herrin auch sein eigenes auf dem Spiel. Und dennoch, so nah war Narcissa noch nie an der Bahn geschweigedenn an einem Wagen gewesen. Von hier unten sah alles ganz anders aus. Entgegen ihrer Vernunft verspürte sie einen Schwall der Vorfreude in sich aufschäumen. "Ich halte es immer noch für unvernünftig", meinte sie in Richtung Flora, ohne den Blick von den beiden Menschen und den Pferden da draußen zu nehmen..."Aber es sieht nicht schlecht aus..."
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Aufgeregt verfolgte sie, wie Aretas die Tiere laufen ließ. Es war Beindruckend und sie verspürte ein kribbeln der Vorfreude. An dem Gesichtsausdruck ihrer Schwester konnte sie erkennen, dass es ihr ähnlich ging. Das Abenteuer rief und selbst, wenn ihr Ebenbild gerade meinte, das es unvernünftig sei, so wusste sie doch, dass es Narcissa ebenso in den fingern juckte, wie ihr selbst. „Niemand braucht je etwas hier von erfahren“, meinte sie und stupste ihr leicht in die Seite. „Du darfst als nächstes“, meinte sie dann großzügig. Einfach auch nur damit Narcissa nicht doch noch plötzlich einen Rückzieher machen konnte. „Stell dir vor, wir hätten auch so einen Wagen…“, meinte sie verträumt und begeistert.
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Als es los ging, viel ihr schon das Herz fast in die Unterwäsche. Doch blieb sie mutig. Sie wollte es nun wissen, daher tat sie alles genauso wie es Aretas ihr sagte. Sicher war das nicht das Tempo, das man normalerweise fuhr, aber für Faustina war es schnell genug. Trotzdem genoss Faustina die Geschwindigkeit, das Schnaufen der Pferde, den Staub der Bahn und das Gerumpel des Wagens.
Auf die Frage, ob Faustina noch eine Runde wollte, war die Antwort ebenso klar, wie deutlich: "JA!" -
Damit hatte er nicht gerechnet. Also noch eine Runde." Festhalten." Diesmal hielt er sie nicht fest. Er fuhr auf die äußere Bahn und gab den Pferden die Zügel. " Los! Hee.. , Hee..." Sie zogen richtig an. Artax hing sich ins Geschirr, griff aus. Die Wende kam. Durch den großen Kurvenradius war es nicht schwer die Pferde in der Bahn zu halten. Aretas musste die Geschwindigkeit nicht merklich drosseln. Auf der Geraden feuerte er sich nochmal an und im letzen Drittel der Bahn, zog der die Zügel sanft aber stetig zurück und ließ sie auslaufen. Der Wagen kam neben den Zwillingen zum Stehen.
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