Stallungen der Factio Purpurea

  • Jetzt kam er ins Stocken. Wenn sie in Gefahr war? Warum sollt er sie beschützen? Er war doch Fahrer und kein Leibwächter. Natürlich würde er sie beschützen. Selbstredend. Eine Frau beschützte man immer,wenn sie bedroht wurde und Hilfe brauchte. Dann war auch das Töten für ihn als letztes Mittel zu ihrer Sicherheit legitim. " Ja, das würde ich tun, Domina."

  • Keiner kümmerte sich mehr um sie, und Aretas schien keine Einwände zu haben. Um die beiden nicht zu stören, suchte sie sich einfach einen anderen, der ihr helfen konnte. Sie holten Aischa aus der Box und führten sie nach draussen, über den Hof und von dort in eine kleinere Halle. Der Stallbursche bereitete alles vor und dann half er ihr aufs Pferd. Es war schon beruhigend, dass er Aischa nicht losließ, auch wenn die Stute keinerlei Anstalten machte, sich zu rühren. Endlich saß sie richtig, es konnte losgehen. Er führte, das Pferd folgte und so langsam bekam auch Chio ein Gefühl für das Tier. Dann ließ er los und stellte sich an den Rand. Nun konnte sie zeigen, was sie konnte.

  • Erst jetzt bemerkte Faustina das Chio Achia aus dem Stall geholt hatte und los ritt. Sollte sie. Sie hatte es sich verdient. Faustina beschloss zu warten, bis sie wieder zurück kam.


    Um so einfacher war es nun, sich mit Aretas über seine neuen Aufgaben zu unterhalten. Zumal Chio nichts davon wusste, das ich ausgerechnet Aretas zum Leibwächter küren wollte.


    "Es ist mir inzwischen klar geworden, das man in Rom als Frau besser nicht alleine unterwegs ist. Nebenher ist meine Familie ziemlich bekannt und mein Onkel hat sicher nicht nur Freunde in Rom. Hier brauche ich mehr Schutz als es in Griechenland notwendig war. Ich brauche einen Leibwächter! Einen der seine Augen aufhält und weis wie man lästige Mitmenschen los wird. Da hab ich an Dich gedacht. Es sei denn Du riechst lieber nach Pferdemist und willst hier bleiben!".

  • So hatte ihm das noch keiner gesagt. Er schnupperte an seiner Tunika, zuckte mit den Schultern. Was hielt hier in den Stallungen die Pferde, sein Gespann. Was jetzt keins mehr war. Es hatte ausgedient, ging in den Ruhestand.Nur das Warten auf die Rennen hielt in noch, war es das Wert.Er starb fast vor Langweile.Das Versprechen von Dolabella hatte sich in Luft aufgelöst. Was wollt er noch hier. Er zögerte keine Sekunde, oder doch lieber in den Stallungen bleiben? Nie wieder ein Rennen fahren. Sein Leben hing von ihrem ab, egal wo. Als Auriga oder Leibwächter. Als Leibwächter hatte er es selbst in der Hand.


    " Ich ....ich nehme dein Angebot an und werde dein Leibwächter."


    Was da auf ihn zukam, er würde es sehen. Bei einer wusste er, das sich ihre Begeisterung in Grenzen halten würde.

  • Mit einem eher mulmigen Gefühl nahm sie sein Einverständnis zur Kenntnis. Leibwächter hatte sie noch nie gebraucht. Hier in Rom war halt alles anders. Das hatte sie schon beim Theaterbesuch mit Avianus mitbekommen. Da gehörte es durchaus zum Stand, sich von Sklaven begleiten zu lassen. Nun denn, sie hatten nur einen, aber dafür, so hoffte sie, einen zuverlässigen.


    "Gut dann wirst Du hier deine Sachen packen und in die Villa ziehen. Dort werde ich den Majodomus anweisen, Dir eine Unterkunft zu zuweisen. Mit was kämpfst Du am liebsten? Was ist klein genug zum es zu verstecken und trotzdem wirkungsvoll?".


    Von Waffen hatte Faustina wirklich keine Ahnung. Zwar schaute sie gerne den Galdiatoren zu und kannte auch deren Waffen, mehr jedoch nicht.

  • Er hörte ihr aufmerksam zu. An Sachen hatte er nicht viel zu packen. Eine Unterkunft in der Villa das war was Neues. Seine Lieblingswaffe das Falx oder die Peitsche, beides war schlecht zu verstecken. Eine Waffe zu tragen war zu gefährlich. " Ja, Domina Tiberia Faustina. Darf ich eine Waffe tragen? Geht es auch ohne? Mit dem Falx oder der Peitsche kann ich sehr gut umgehen. Wenn du darauf bestehst, wäre ein Messer das Kleinste und am besten zu verstecken. Es kommt immer auf den Gegner an. " Gegen eine Peitsche am Gürtel hätte er nichts einzuwenden. Die konnte er auch in der Tunika tragen. Das war nicht so provokativ wie ein Messer und er konnte sehr gut damit umgehen. " Eine Peitsche würde auch gehen." Er kannte die Wirkung. Hatte sie nicht nur einmal zu spüren bekommen und als Auriga sehr oft ausgeteilt. Auf der Bahn hing der Sieg und das Überleben davon ab.

  • Ein Sklave aus dem Hause Claudia brachte die Einladung zu den Spielen direkt zu den Stallungen der Factiones, die sich bisher noch nicht für das Wagenrennen angemeldet hatten. Er gab sie einem Verantwortlichen.



    Bürger Roms!


    Nach den Tagen voller Trist und Plackerei, voller Gram der Götter und voller Unsicherheit ist die Zeit gekommen, in der Spiele und Opfer die Götter milde stimmen sollen und in der wir selbst wieder Sicherheit und Ruhe sowie Vergnügen finden.


    Zur besonderen Ehre Carmentas,
    wie es die Götter wünschten,
    veranstaltet der


    Aedil H. Claudius Menecrates


    zwischen den Tagen der Carmentalia
    vom ANTE DIEM III ID IAN DCCCLXI A.U.C. (11.1.2011/108 n.Chr.)
    bis ANTE DIEM XVIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (15.1.2011/108 n.Chr.)


    SPIELE

    der besonderen Klasse.


    [Blockierte Grafik: http://img132.imageshack.us/img132/5684/quadrigagut.gif]



    Seid geladen, alle die Beine haben, gleich welchen Standes,
    zur
    Eröffnungsveranstaltung mit Opferung und Gladiatoren- sowie Volksspeisung im Amphitheatrum Novum
    am
    ANTE DIEM III ID IAN DCCCLXI A.U.C. (11.1.2011/108 n.Chr.)


    zu
    Gladiatorenkämpfen im Amphitheatrum Novum am
    PRIDIE ID IAN DCCCLXI A.U.C. (12.1.2011/108 n.Chr.)


    zu
    einer Damnatio ad Bestias im Amphitheatrum Novum
    am
    ID IAN DCCCLXI A.U.C. (13.1.2011/108 n.Chr.)


    und zu
    großen Wagenrennen - alle Factiones sind hiermit herzlich eingeladen - im Circus Maximus
    am
    ANTE DIEM XVIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (15.1.2011/108 n.Chr.).


    Notwendige Vorläufe finden im Circus Maximus
    am
    ANTE DIEM XIX KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (14.1.2011/108 n.Chr.) statt.


    Eilt herbei! Erlebt Hysterie und Begeisterung! Feuert eure Helden an und feiert mit mir die ruhmreichen Sieger.
    Factiones schickt eure besten Lenker und Gespanne!



    Zu Ehren Roms!
    Zu Ehren der Götter!
    Zu Ehren unseres Imperators!






    Sim-Off:

    Jede Factio darf 2 Gespanne mit bekannter Regelung stellen.
    Anmeldeschluss ist Montag, 10.01. um 22:00 Uhr.
    Die Setzdaten bitte per PN an mich.

  • Sollte sie seine Bemerkung über die Peitsche als Anspielung verstehen oder nicht? Sie hatte ihn ja auspeitschen lassen. Sie beschloss das zu ignorieren. Es war auch dumm von ihr, ihn in diese Verlegenheit gebracht zu haben.


    "Laß es. Es reicht wenn Du mir eventuelle Bösewichter vom Leib hälst. Sie gleich in die Unterwelt zu schicken, ist nicht nötig.".


    In ihren Ausführungen wurden sie von einem Boten gestört, der die Einladung des Claudius Menecrates überbrachte. Interessiert las sie das was dort stand.


    "Claudis Menecrates richtet ein Rennen aus. Willst Du daran teilnehmen?", fragte sie hinterlistig.

  • Wie konnte sie ausgerechnet jetzt mit einem Rennen kommen. Er war hin und her gerissen. " Domina du weißt wie gerne ich das Renne fahren würde. Stellst du mich damit vor die Wahl, Leibwächter oder weiter Auriga? "


    Eben hatte er sich über die neue Aufgabe gefreut und nun standen Rennen an. Wie unfair konnte die Welt sein.

  • "Ich will Dich als Leibwächter!".


    Ob diese Entscheidung eine gute gewesen ist, muss sich zeigen. Jedenfalls hat er keinen Sinn für Humor und auch ihre, sicher nicht immer passenden, kleinen ironischen Bemerkungen, bekam er offensichtlich immer in den flaschen Hals. Das wird lustig, wenn er nun täglich um sie herum sein ist.


    "Mein Vater wird mich an die Löwen verfüttern, wenn er davon erfährt. Aber was solls, dann hätte er sich nicht zurückziehen dürfen!".



    Zur Führung der Factio fühlte sie sich nicht im stande. Viel hatte sie von Dolabella geerbt, aber nicht das Organisationstalent.

  • " Als Leibwächter zu den Rennen?" er grinste. Fahren wäre sein Wunsch gewesen, es sollte nicht sein. Die Pferde über die Bahn jagen. Um den Sieg kämpfen. Er und sein Gespann mit der Bahn, gegen die anderen Gespanne. Er hatte einen Traum. Es schmerzte ihn, diesen Traum nicht zu Ende träumen zu können. Die Realität sah anders aus. Er hatte die Chance genutzt die ihm Tiberia Faustina gab. Unter Menschen zu sein. Die Zeit, die er auf Caelyn wartete, dann schneller verging.

  • Immer noch war Chio mit ihrem Pferd unterwegs. Faustina wollte solange auf sie warten. Merkwürdig war, das sie nicht wütend wurde. Obwohl Chio im Grunde ungehorsam war und sich ohne zu fragen aus dem Staub gemacht hatte. Normalerweise wäre da wieder eine kurze aber heftige Umfärbung des Popos notwendig geworden, doch daran dachte Faustina nur ganz kurz.


    "Wir sollten auf Chio warten. Dann kann sie Dir in der Villa alles zeigen. Da warst Du bisher noch nicht dauerhaft oder?".

  • Nach einer halben Ewigkeit kam Chio wieder zurück, mit geröteten Wangen und einem Strahlen auf dem Gesicht. Wenn sie zuhause waren, würde sie sich noch viel mehr für dieses Geschenk bedanken, als es hier möglich war. Sie blickte in Gesichter, deren Miene sie nicht deuten konnte. Von allem hatte sie nichts mitbekommen und war nun dementsprechend ratlos, was ihre Begeisterung aber nur wenig schmälern konnte. "Domina, das Pferd ist wundervoll..." Dann schwieg sie, sie hatte das Gefühl, das wäre in dem Moment vielleicht das Beste.

  • Da war sie endlich wieder und schien unendlich glücklich zu sein. Somit hatte sich der Besuch in den Stallungen gelohnt.


    "Gut dann darfst Du gerne öfter herkommen und sie reiten! Bring sie dem Stallburschen dort und dann gehen wir nach Hause.".


    Dabei strich sie Chio eine Strähne aus der Stirn. Dann drehte sie sich zu Aretas um und meinte: "Am besten kommst Du gleich mit!".

  • "Reibe Aischa ordentlich trocken und gib ihr gutes Futter." rief er dem Stallburschen hinterher." Dann wandte er sich an Tiberia Faustina. " Ja Domina Faustina." Seine Kette hatte er bei sich , das kleine Lederpäckchen trug er versteckt unter seiner Tunika. Mehr hatte er nicht. Die kaputte Tunika ließ er da.

  • Der Stallbursche, der ihr gefolgt war, nahm ihr das Pferd ab. Chio verabschiedete sich liebevoll von Aischa. Dass sie nun öfter hierherkommen durfte, machte sie mehr als glücklich. Noch ein letzter Blick auf das stolze Pferd, dann drehte sie sich wieder zu den beiden um, bereit zu gehen. Verwundert war sie nur, dass Aretas mitkommen sollte. Sie sah von einem zum anderen. "Wieso kommt er mit? Er muß sich doch um die Pferde kümmern."

  • Sanft nahm Faustina ihr Chio in den Arm.


    "Aretas wird nun bei uns wohnen. Er ist ab sofort mein Leibwächter. In Rom braucht Frau so etwas. Wenn wir gleich in der Villa sind, kannst Du ihm ja alles zeigen, damit er sich auskennt. Ich denke, da ist er besser aufgehoben, als in den Ställen.".


    Vor allem hatte Faustina ihn besser unter Kontrolle.

  • Sie sah erst Faustina überrascht an, dann Aretas. Er sollte ihr Leibwächter sein? Aber... "Was ist mit den Pferden? Er soll doch Rennen fahren." Sie hatte sich das für ihn gewünscht, weil es sein Traum war.. und weil er so etwas mehr Freiheit hatte. Und natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken, was ihren Traum anging, und nun? Aber es war nicht ihre Entscheidung. "Verzeih mir, Domina, natürlich werde ich ihm alles zeigen." Das konnte was werden. Manchmal war er ja ganz nett, aber manchmal... Wenn das mal gutging.

  • Natürlich hatte Faustina bedacht, das Aretas ein guter Fahrer ist und im Grunde dazu perfekt geeignet war, Rennen zu fahren. Aber scheinbar war er nicht mehr sonderlich glücklich hier in den Stallungen. Es war zwar eine Entscheidung die SIE getroffen hatte, aber ungewöhnlich für Faustina war, das sie IHN gefragt hatte. Er hatte zugestimmt.


    "Die Pferde sind hier gut aufgehoben. Und was die Rennen angeht, sollte er mal wieder sein Mütchen kühlen und seine Männlichkeit unter Beweis stellen wollen, werde ich ihn nicht daran hindern, wieder in den Vierspänner zu steigen.".

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