• Ein fast erleichtertes, aber auch etwas spöttisches. “Aber sicher ruh dich nur aus. Ich habe sowieso noch einiges zu erledigen, dann werde ich dich später abholen.“ Vorstellen wird er sich ja selber können wenn hier ein anderer vorbeischaut, dachte sich Menochares bevor er die Küche verließ. Er fand dies sollte auch vorerst reichen, denn innerlich verfluchte er schon lange Livineia wegen dieses Auftrages. Sicher saß sie wieder auf ihrem Bett und rieb sich ihre Schläfen.

  • "Vielen Dank!"


    Vieleicht half es ja wenn er freundlich war. Menochares schien einfach nur genervt von ihm zu sein. Als er gegangen war holte sich Delon etwas Wasser und setzte sich erstmal hin um nachzudenken.


    Das war ja heute schon ein Tag gewesen. Er hatte es geschafft als Sklave für den Haushalt der wohl edelsten Familie Roms gekauft zu werden. Das war ja sehr schön. Unschön war aber das Claudia Livineia es sich in den Kopf gesetzt hatte einen Eunuchen zu benötigen und er das Opfer sein sollte. Er hoffte die Kastration würde nicht zu schlimm weh tuen. Als Eunuch würde er gute Chancen haben als Sklave Karriere zu machen. Das Opfer dafür in Form seiner Hoden war allerdings schon sehr hoch.

  • Mit einem Krug Honig im Arm kam Mansuri aus den Vorratsräumen zurück. Das jemand am Tisch saß nahm sie wahr. In der Annahme einer der Haussklaven gönnte sich eine Verschnaufpause ohne das Zeit dafür war, stellte sie den Krug auf den Tisch neben den Herd und polterte los. " Hast du nichts zu tun? Machen die Mädchen oben alles alleine? Dann hole Holz für den Herd, aber plötzlich." Bei den letzen Worten hatte sie sich zu ihm gedreht und sah ihn finster an. " Oh,du bist gar nicht..." Sie musterte ihn. " Ein Neuer. Wer hat dich denn angeschafft?" Was für eine Frage, außer Livineia war kein Claudier im Haus. Der Rest trieb sich in Germanien und sonst wo herum.

  • Delon schrack aus seiner Grübelei auf. Das war wohl Mansuri und sie schien auch keine gute Laune zu haben. Als sie in fragte wer ihn angeschafft hatte antwortete er:


    "Hallo. Ich bin Delon. Claudia Livineia hat mich heute gekauft und Menochares hat mich hier hingesetzt um zu warten. Er hat mir gesagt das ich Wasser trinken darf. Sonst habe ich nichts angerührt. Bist du Mansuri?"

  • " Ich bin Mansuri. So ein bisschen für alles zuständig, was hier kreucht und fleucht. Im Besonderen für die culina." Sie stellte Delon eine Schüssel Puls hin. Heute mit dem restlichen Gemüse was übrig geblieben war. Ein Stück Brot und einen Becher verdünnten Landwein dazu. " Ah, Claudia Livineia, wer sonst. Na iss erstmal und warte." Mansuri begann sich mit ihren Töpfen zu beschäftigen. " Wo kommst du her? Mich wundert, dass sie dich gekauft hat. Sie hat Corona, die ihr ständig hinterher räumen muss und Menochares der aufpasst, dass sie nicht verloren geht. Für was bist du gedacht?"

  • Delon nahm dankbar das Essen und den Wein an. Mansuri war viel netter als Menochares. Darum entschied er sich auch direkt offen mit ihr zu sein:

    "Vielen Dank. Ich stamme aus Hispania und meine Eltern waren germanische Sklaven. Nach dem Tod meines Herren hat mich Livineia gekauft. Sie möchte unbedingt einen Eunuchen. Darum soll ich demnächst kastriert werden."


    Jetzt war es raus. Delon hoffte das Mansuri nicht mirt solcher Ablehnung wie Menochares reagieren würde.

  • " Ein Betthüpfer ohne Folgen." Sie zog die Augenbrauen nach oben. Auf die Idee hätte sie selber kommen können." Wie alt bist du? Ich schätze mal, du weißt wie das alles funktioniert und hast es auch schon mit der einen oder anderen probiert." Sie drehte sich um und zwinkerte ihm zu. "Behalte es gut in Erinnerung." Er tat ihr jetzt schon Leid. Armer Kerl. "Viel geht dir ja nicht verloren." Das war nur eine Mutmaßung nach seinem Äußeren zu urteilen. Sie hoffte, dass er dann nicht so deppresiv wurde wie Claudia Livineia. So einen hier in der culina, dazu Morrigan und Menochares. Die Vorstellung war grausam.

  • Delon wurde rot. Daran hatte er noch garnicht gedacht. Er war davon ausgegangen das er nur als Statussymbol gedacht war. Und ausprobiert hatte er noch nichts:


    "Ich bin glaube ich 18 Jahre alt und ich war noch nie mit einer Frau zusammen. Bei uns in Hispania wurden männliche und weibliche Sklaven streng getrennt. Manche haben sich nicht daran gehalten, aber wer erwischt wurde wurde ausgepeitscht. Ich weis also nicht wie es ist und bald ist das ja auch egal."


    Delon schaute melancholisch drein und sagte dann leiser:


    "Oder kennst du eine Sklavin im Haushalt die vieleicht bereit wäre mich einmal ein Mann sein zu lassen bevor ich kastriert werde?"


    Das klang ziemlich verzweifelt und das mit dem "wenig verlieren" hatte er überhört. Seine Lage war ja auch verzweifelt, warum sollte er da nicht verzweifelt handeln.

  • " Dein Herr hat dich nicht....? " benutzt wolle sie nicht sagen. Da hatte er einfach nur Glück gehabt. Blond gelockt, ordentliche Statur, ein niedliches Spielzeug für den Herrn.
    In einem Ludus oder einem anderen Haushalt, wäre er seine Jungfräulichkeit längst los gewesen.


    Als sie dann hörte was er von sich gab. Mansuri verschluckte sich fast an ihrer eigenen Spucke.
    Sie versuchte ernst zu bleiben. "Ich bin zwar sowas wie die Mutter für alles hier, aber DAS gehört nicht dazu. Da musst du dich schon selber bemühen. Ich gebe dir gleich einen guten Rat. Bei deiner Suche kannst du Morrigan und mich ausklammern. Morrigan dreht dir den Hals um ohne lange zu fackeln."

  • Delon war froh das sie es anscheinend mit Humor nahm. Vor dieser Morrigan sollte er also aufpassen. na ja wäre ja auch zu schön gewesen. Er sagte:


    "Nein, mein Herr war nicht so. Und vieleicht ist es auch besser so das ich entmannt werde ohne zu wissen was ich verliere. Aslo ich weis natürlich schon das es schön ist sich da unten anzufassen. Ich hoffe das geht nicht mit den Hoden komplett verloren."


    Delon widmete sich wieder dem Essen und wunderte sich wann er wohl kastriert würde. Das hatte ihm Livineia ja nicht gesagt.

  • " Das werden wir wissen, wenn du sie dann los bist. Nicht gleich, es wird eine Zeit dauern. Mit Glück behältst du alles was der Mann braucht um eine Frau zu befriedigen. Dir ist nicht mehr so oft danach, aber es wird reichen." Mansuri setzte sich mit einer Schüssel Möhren an den Tisch und begann sie zu putzen. " Ich setzte dich nach deiner Entmannung auf halbe Kost, dann bleibt dir der Eunuchenbauch erspart." Sie hielt ihm eine Möhre hin. " Hier, gewöhn dich dran." Sie war fertig mit der Putzerei und stellte die Schüssel beiseite. Die Schnippelei vor seinen Augen wollte sie ihm nicht zumuten.

  • Schon ehe er dort angekommen war rief er schon „Mansuri, Mansuri bist du da?“ Livineia hätte sich bei dem Geschrei, bestimmt über ihn aufgeregt. Was sollte er aber sonst machen. Dort angekommen atmete er beruhigt auf. „Gut das du da bist Mansuri komm sofort mit ins Cubiculum zu Livineia. Sie ist eben ohnmächtig geworden” Ungeduldig schaute er zu ihr hinüber, alles ging ihm nicht schnell genug.

  • Mansuri wurde regelrecht von Menochares Erscheinen in der culina überrollt. " Was ist mit der Claudia ? Wo ist Corona? Ja ja, ich komme mit. Delon du kommst auch mit." Sie gab ihm ein Tablett mit einem Krug Wein und einem Becher in die Hände. Menochares musste einen Krug Wasser und ein Tuch mitbringen. Mansuri verlor keine Zeit und ging mit den zweien zu Claudia Livineia.

  • Im Eingang pralle das Häuflein Elend, Morrigan, mit der Truppe zusammen, die gerade die Küche verlassen wollte.
    „Na das ist ja mal ein Empfang, Was ist den Los? Stürzt der Himmeln ein oder warum rennt ihr so?“

  • " Auwa...was...." Mansuri rieb sich den Oberarm. " Morrigan! du Langschläfer. Menochares und Delon geht vor. Ich komme gleich hinterher." Sie drehte um und hantierte geschäftig in der culina." Hier Moretum, Brot, Wein. Warte ich hatte noch...." Sie holte aus dem Ragal eine Schüssel mit Feigen. " Keine Dattel aber die schmecken sag ich dir. Die Schnippdistel ist ohnmächtig geworden. Zu lange im Bett gelegen, oder die frische Luft ist ihr nicht bekommen." Sie zuckte mit den Schultern. " Ich werd mal gehen, nicht das sie uns wegstirbt. Das wäre nicht gut für uns."

  • Mit einem stummen Nicken nahm sie das Essen entgegen und pflanzte sich auf die Bank. Sie stocherte eher lustlos im Essen herum, Hunger hatte sie irgendwie keinen. Sie war antriebslos, appetitslos und fühlte sich matt. ‚Soll sie doch sterben, die Olle, habe wir wenigstens unsere Ruhe.‘ dachte Morrigan mürrisch. Die Wein stellte sie bei Seite und trank lieber etwas Wasser.

  • Menochares nickte nur bei der Anweisung von Mansuri und verließ den Raum.
    Ihm selber war Corona auch in den Sinn gekommen, doch hatte er sich dann dafür entschieden zuerst Mansuri zu rufen, denn sie verstand sich am besten auf die Heilkunst in diesem Hause.
    So machte er sich nun auf die Suche nach Corona der Leibsklavin von Livineia.
    Wo konnte man besser mit der Suche beginnen als in der Küche.
    In der Culina angelangt saß Morrigan noch immer auf der Bank und starrte vor sich hin. „Morrigan hast du Corona gesehen, es wäre gut wenn sie zu ihrer Herrin ginge. Ach übrigens, du hast doch eben unseren Neuzugang gesehen. Livineia hat ihn sich angeschafft und weißt du was sie mit ihm vorhat?“ Schadenfroh lachte er dann auf.
    „Sie will ihn zu einem Eunuchen umändern lassen. Scheinbar hat sie mit Corona und mir noch immer nicht genug Spielzeuge. Eins kannst du mir glauben, irgendwann zeige ich ihr wozu ein richtiger Mann gut ist.“ Das Letzte fügte er nur ganz leise hinzu.

  • Auf dem Gang waren Schritte zu hören. Allerdings nur sehr leise Schritte. Denn Corona war wie beinahe immer eher unsichtbar. Sie trug einen kleinen Haufen getrockneter Tuniken auf den Armen und wollte diese in Livineias Cubiculum bringen, um sie dort zu verstauen. Am Enigang allerdings bleib sie stehen, weil sie Menochares lautes Auflachen hörte.
    Mit leicht vergrößerten Augen trat sie dann ein und lehnte sich an den Rahmen. "Wer will wen zu einem Eunuchen machen?" fragte sie ungläubig und blickte von Morrigan zu Menochares. Seine verbleibenden Worte hatte sie auch gehört, ließ diese aber erstmal unkommentiert.

  • Menochares, dessen Ohren geschult durch die Jagd waren, hatte die leisen sich nahenden Schritte gehört. Darum hatte er das Letzte auch so leise gesprochen, er war sich nur nicht sicher ob Corona nicht doch etwas mitbekommen hatte. Er wusste genau wem die leisen Schritte gehörten, sie gehörten zu ihrem Wesen, genau wie ihr unauffälliges sich unsichtbar machendes Verhalten. Menochares ahnte wie und wodurch sie so geworden war. In Zukunft wollte er versuchen, dies wenn eben möglich zu vereiteln. Nach Coronas Frage drehte er sich um und meinte: „Wer denkst du würde hier in der Villa solch einen Sklaven wohl besitzen wollen? Natürlich unsere Herrin, sie hat sich solch ein Opferlamm gerade heute gekauft. Du solltest jetzt aber besser mitkommen. Livineia ist vor einiger Zeit ohnmächtig geworden, keine Sorge sie ist wieder bei Bewusstsein. Der neue Sklave ist jetzt alleine bei ihr und Mansuri ist unterwegs um einen Medicus für sie zu holen. Ich glaube weibliche Hilfe wäre jetzt angebrachter.“ Morrigan zunicken machte er sich auf den Weg zu Livineia.

  • Morrigan sah nur kurz auf, jedoch bevor sie überhaupt antworten konnte, kam Corona auch schon. Gut Morrigan hätte eh nur sagen können, dass sie Corona nicht gesehen hatte. Die Information über den neuen Sklaven, nahm sie nur nebenher auf, es interessierte sie nicht wirklich ob die Claudia ein neues Spielzeug hatte. So widmete sie sich lieber wieder ihre Essen. Noch eine Weile stochere sie lustlos darin herum, bevor sie sich erhob und für sie untypisch leise sagte „Ich geh etwas in den Garten.“

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