Ein wertvoller Moment zu zweit

  • Besorgt runzelte Valerian die Stirn. "Ich weiß ihre Bemühungen wirklich zu schätzen und wir sollten uns überlegen, was wir ihr zum Dank Gutes tun können. Aber sie soll sich deswegen nicht ins Unglück stürzen. Ich fürchte, dieser Vescularius ist weit mächtiger, als wir alle es wahrhaben wollen. Und er ist unberechenbar, rachsüchtig und böswillig gegenüber allen, die nicht deutlich für ihn sind." Vielleicht war das der Weg? Versuchen, ihm in den Hintern zu kriechen und sei es nur zum Schein? Aber ihm würde der Mann sicher nie wieder trauen. "Nein, er hat sich nicht wie ein Gast verhalten. Aber ich hätte wissen müssen, daß es besser ist, in solch einer Situation mit einem Scherz zu antworten. Ich war dumm, Calvena. Zwar im Recht, aber dumm. Und leider läßt es sich nicht zurückdrehen. Ich bin eben kein Diplomat, war ich nie." Er seufzte und schüttelte den Kopf.


    Ein unerfreuliches Thema, das Valerian nur zu gerne gegen ein angenehmeres tauschte. "Das erleichert mich sehr, daß Du nicht vorhast zu verreisen. Zumal der Winter vor der Tür steht." Seine Worte schienen wie ein Witz, denn heute war es so sonnig und warm, daß sie sich im Hochsommer wähnen könnten. "Sag mal, wann wollen wir eigentlich für das Kinderzimmer einkaufen gehen, hm?" Natürlich waren noch viele Monate Zeit, doch es machte Valerian Freude, sich vorzustellen, wie sich Vater sein anfühlen würde.

  • „Was Romana angeht, da lass ich mir etwas einfallen. Ich weiß genau womit man ihr eine Freude machen. Mach dir nicht zu viele Sorgen um sie, sie weiß recht genau was sie tut und ist auch ziemlich besonnen. Außerdem hat sie einen recht klaren Blick auf die Dinge wird die nötige Vorsicht walten lassen, was Salinator angeht.“ Romana hatte zwar deutlich gemacht, was sie von diesem Mann hielt, würde aber sich nicht zu irgendeiner Dummheit verleiten lassen. Außerdem war sie ja recht sicher in ihrer Position als Vestalin, zwar nicht unangreifbar, aber sicherer, als die übrigen Gegner dieses Mannes. Er besaß Macht, zu viel Macht als für einen Mann gut war. „Es lässt sich nicht rückgängig machen, was du gesagt hast und ich glaube Salinator wäre jeder Grund recht gewesen um dich zu versetzen.“


    Kinderzimmer einrichten? Darüber hatte sie sich noch so gar keine Gedanken gemacht. Sie hatte sich ja grad an den Gedanken gewöhn schwanger zu sein und Mutter zu werden. „Noch haben wir Zeit, aber von mir aus so Bald wie möglich.“ Ein grinsen zierte ihr Gesicht. „Aber dafür solltest du dir viel Zeit nehmen!“

  • Naja, das mit der Besonnenheit und dem klaren Blick auf die Dinge konnte Valerian nicht unbedingt unterschreiben, aber er hielt wohlweislich seinen Mund. Der Moment, den sie hier miteinander teilten, war viel zu schön über einen Streit, der nichts bringen konnte. Außerdem war er Romana auch viel zu dankbar für ihren Einsatz, als daß er jetzt schlecht über sie sprechen würde.


    "Einen Grund hätte er nicht mal gebraucht. Er ist der Vertreter des Kaisers und der Kaiser kann jeden überallhin versetzen, wenn es ihm gefällt. Er kann sogar Zivilisten einfach so zum Dienst berufen. Tja... vielleicht hatte ich sogar noch Glück im Unglück. Germanien ist mir tausendmal lieber als Syrien, Judäa oder Aegyptus. Und ich hoffe ja immer noch darauf, daß Balbus etwas für mich tun kann. Es gibt einen Mann, der die Versetzung rückgängig machen kann: Der Kaiser selbst." Es war eben die Frage, wann Balbus zurückkehrte - und ob sein Einfluß beim Kaiser ausreichte, um ihn zurückzuholen.


    "Viel Zeit? Du meinst, ich sollte meinen Legaten mal um ein, zwei Tage Urlaub bitten?" Solch eine Bitte war ungewöhnlich, aber keineswegs völlig abwegig. Valerian glaubte schon, daß Livianus mit sich reden lassen würde. Er hatte ja bis jetzt auch sehr viel verständnis für ihre besondere Situation gezeigt.

  • Sie konnte einfach nicht verstehen warum Romana gegenüber Valerian bedenken hatte und umgekehrt. Kurz hatte sie das Gefühl, dass er noch etwas sagen wollte, aber da er schwieg, vergaß sie es. Schien nicht wichtig zu sein.


    „Eindeutig zu viel Macht für einen einzigen Mann. Das wird nicht gut ausgehen, wenn es so weiter geht“, meinte sie nachdenklich. Niemand wusste welche Pläne Salinator verfolgte, aber etwas Gutes konnte es nicht sein. Vermutlich wollte dieser Mann sich einfach zum Imperator aufschwingen. Zu zutrauen wäre es ihm. Er müsste nur den Kaiser aus dem Weg schaffen. Wobei die Senatoren wohl diese Machtergreifung nicht über sich ergehen lassen würde.


    An Urlaub hatte sie nicht gedacht, aber jetzt wo er es erwähnte fand sie diesen Gedanken herrlich verlockend. Ein, zwei Tage in denen sie ihren Mann für sich allein hatte. „Warum nicht. Spricht doch nichts dagegen!“ Ob sie dann wirklich dazu kommen würden ein Kinderzimmer einzurichten, dass bezweifelte sie ein wenig. Es gab schließlich andere Dinge die sie dann wohl mit ihm anstellen würde.

  • "Nein, vermutlich wird es nicht gutgehen. Entweder in die eine oder in die andere Richtung wird es zur Katastrophe können. Tun können wir nichts dagegen. Wir müssen abwarten, was die Mächtigen des römischen Imperiums tun und entscheiden." Wen er damit meinte, ließ er offen. Er konnte sowohl den Kaiser und Salinator meinen - als auch die Männer, die sich gegen den Vescularier verschworen. Eigentlich aber meinte er alle. Denn ihre Entscheidungen waren es, von denen alles abhing.


    Ihre Begeisterung machte Valerian fast Angst. Vielleicht hätte er die Möglichkeit von Urlaub besser nicht erwähnen sollen? Er lachte. "Ich werde mit dem Legaten sprechen. Wie wäre es übrigens, wenn wir ihn auch mal einladen würden? Das gesellschaftliche Leben hier in Mogontiacum ist ja eher... sagen wir mal mager. Da wird er sich gewiß auch über eine Einladung von einfachen Leuten wie uns freuen. Und hast Du eigentlich Deinen Onkel Avarus besucht? Er lebt hier ziemlich zurückgezogen, scheint mir."

  • Warten… das war das Einzige was sie tun konnten. Schließlich waren sie fern ab von Rom mitten in der Provinz. Das Schlechteste war es nicht, aber sie wusste, dass Valerian nicht wirklich glücklich war mit diesen Umständen. Er wollte zurück nach Rom, doch das lag nicht in ihrer Macht. „Früher oder später wird irgendwas geschehen“, prophezeite sie. Die Zeit würde zeigen, was auf sie zukommen würde.


    Kurz sah er so aus, als würde er einen Rückzieher machen wollen. Ihre Begeisterung schien ihn jedenfalls nicht anzustecken. Stattdessen schien er plötzlich ein paar kleine Zweifel zu haben, doch der Eindruck verschwand recht schnell, als er dann lachte. Den Legaten einladen? An sich sprach ja nichts dagegen. „Gute Idee. Schaden kann es jedenfalls nicht.“ Bisher war Decimus Livianus recht verständnisvoll gegenüber ihnen gewesen, da sollte man schon etwas Dankbarkeit auch zeigen. Er war ja schließlich der Vorgesetzte ihres Mannes. „Avarus hab ich besucht. Es geht ihm gut, ich hatte den Eindruck er genießt die Ruhe.“

  • Sie sprach ihre Prophezeiung in solch einem Tonfall, daß es Valerian für einen Moment eiskalt den Rücken hinunter lief. "Wie Du das sagst... Da frage ich mich glatt, ob wir zwei hier, so weit von Rom, nicht sehr gut aufgehoben sind." Wobei er sich auch vorstellen konnte, daß dieses Geschehen von Germanien ausgehen würde. Hier waren so viele Menschen versammelt, die Salinator hergeschickt hatte, um sie los zu sein. Wenn die nun alle zusammenarbeiten würden? Er schüttelte den Kopf. Nein, bisher war nichts dergleichen zu bemerken. Das war Wunschdenken.


    "Hm. Warum nicht beides miteinander verbinden? Wir laden ihn zum Essen ein - und wenn er dann so richtig gut gelaunt ist, fragen wir ihn wegen des Urlaubs. Was meinst Du?" Valerian hielt das zumindest in diesem Moment für eine wirklich gute Idee.

  • Es war abzusehen, dass es wohl krachen würde. Jeden Tag schien Salinator immer mehr Macht zu gewinnen und den Senat in seiner Entscheidungsfreiheit zu beschneiden. Das gefiel den mächtigen Roms natürlich nicht. „Vielleicht sind wir das, aber ich weiß, du wärst gern vor Ort um den vielen Gerüchten nach zu gehen.“ Das war kein Vorwurf. Sie wusste, dass er Rom vermisste und wieder zurück nach Hause wollte. Doch das lag nun leider nicht in ihrer Macht. Sie konnten im Augenblick nur das Beste aus der Situation machen.
    Was ihre Gedanken erst einmal wieder auf das hier und jetzt brachte und sie daran erinnerte, dass sie ihren Mann ganz für sich allein hatte.


    Calvena musste lachen. „Du willst also Decimus Livianus abfüllen und ihn dann überfallen?“ fragte sie kichernd. „Wann möchtest du ihn denn einladen?“ Elissa würde dann jede Menge zu tun bekommen.

  • "Ich bin allzu leicht zu durchschauen, was?", lachte Valerian. Ja, sie hatte Recht. Nur zu gern wäre er vor Ort und würde selbst den Gerüchten nachgehen. Aber er mußte sich endlich damit abfinden, daß so etwas zur Zeit nicht drin war. Solange sein Patron verschwunden war, konnte er nicht damit rechnen, zu den Praetorianern zurückzukehren. Also mußte er hier etwas aus seinem Leben machen. So gut es eben ging.


    "So in etwa habe ich mir das vorgestellt", nickte Valerian und lachte wieder. "Auch wenn wir es vielleicht nicht gar so deutlich sagen sollten, vorher. Also... wir sollten es nicht zu sehr auf die lange Bank schieben, denke ich. Wann würde es Dir denn passen? Immerhin wird die Hauptarbeit bei Dir und Elissa liegen."

  • „Du bist nicht durchschaubar. Ich kenn dich nur sehr gut, mein Schatz“, erklärte sie ihm mit einem leisen Lachen. Er war für sie durchschaubar, durch und durch. Es gab nur klitzekleine Geheimnisse zwischen ihnen. Es waren Geheimnisse zwischen Freundinnen, nichts das Ehemänner spannend finden würden. Wobei ihr Mann da wohl eine Ausnahme bildete, er war furchtbar neugierig. Kein Wunder das er zu den Prätorianern gekommen war. Da gehörte er hin. Sie beide. Aber im Augenblick würden sie hier bleiben und das Beste daraus machen.


    Ein Abendessen mit Valerians Vorgesetzten, so etwas ließ sich schon einrichten. Kurz streckte sie sich ein wenig und kuschelte sich ein wenig anders an ihn ran. „Mhm… also jede Menge Wein“, witzelte sie noch ein bisschen, ehe sie sich dann Gedanken zu dem geplanten Abendessen machte. „In zwei Wochen?“ schlug sie dann vor. Das würde ihnen genug Zeit für die Planung geben.

  • "Das beruhigt mich jetzt sehr, sonst hätte ich an meinen Fähigkeiten doch glatt gezweifelt." Valerian grinste ein wenig verschmitzt. Es war ja auch nicht so, als wollte er seiner Liebsten gegenüber irgendetwas verheimlichen. Meistens zumindest. Das Grinsen wurde noch ein wenig breiter, als ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen. Besser aber, er sprach sie nicht aus.


    "In zwei Wochen also. Gut, dann werde ich ihn bei der nächsten Gelegenheit einladen. Darf er Begleitung mitbringen?" Soweit sich Valerian erinnerte, gab es Gäste im Haus des Legaten. Wobei es natürlich eine Menge Getuschel im Castellum gab, was diese Gäste anging.

  • Dieses verschmitzte Grinsen kannte sie bereits sehr gut an ihm. Nur zu gern hätte sie gewusst, was in seinem Kopf nun vor sich ging. Kurz überlegte sie ihn einfach zu fragen, ließ es dann aber. Auch er sollte seine kleinen Geheimnisse haben. „Du brauchst nicht an dir zweifeln“, zärtlich küsste sie ihn und erwiderte sein Grinsen schelmisch.


    „Begleitung? Warum nicht. Und Iulia Cara dürfte sich auch freuen“, meinte sie nachdenklich und streichelte ihm über die Brust. „Ich hab das Gefühl, dass Centho sie mit Decimus Livianus verkuppeln will!“

  • Lachend erwiderte Valerian den Kuß seiner Frau und fragte sich unwillkürlich, woran sie wohl dachte, wenn sie so schelmisch grinste. Ohne zu ahnen, daß auch sie darüber grübelte, was wohl hinter seiner Stirn vorging. Manchmal waren die beiden sich einfach viel zu ähnlich. Vielleicht paßten sie aber auch gerade deshalb so gut zusammen.


    Als Calvena so beiläufig von der jungen Iulia berichtete, horchte Valerian auf. Unwillkürlich hielt er Calvenas streichelnde Hand fest. Nur leicht und sanft, aber doch so, daß ihn das Streicheln nicht ablenken konnte. "Iulia Cara, ja, das war der Name. Kennst Du sie? Woher weißt Du das nur schon wieder alles? Iulius Centho will sie also mit Decimus Livianus verheiraten? Das ist nicht das Dümmste, das muß ich zugeben. Ich sage Dir, der hat es faustdick hinter den Ohren. Wenn es jemandem gelingt, diesen Zweig der Iulier zu gleichem Glanz zu führen, wie ihn die alten Iulier inne hatten, dann er. Die Decimer sind zwar in letzter Zeit ein wenig zurückgezogen, doch sie haben großes Potential. - So... Iulia Cara und Decimus Livianus. Laden wir sie also beide ein." Er wollte sich diese Iulia Cara auch gerne mal näher ansehen.

  • Anscheinend wusste sie wieder einmal mehr wie er. Valerian hielt doch glatt ihre Hand fest um die Informationen zu verarbeiten, die sie ihm da vor die Nase hielt. Ein geheimnisvolles Lächeln zierte ihre Lippen. "Auch ich hab so meine geheimen Quellen", zwinkerte sie ihm zu. Ließ ihn dann aber doch nicht so lange zappeln. "Cara hab ich in Rom flüchtig kennen gelernt. Centho hat sie mit zum Wagenrennen an den Megalesien mitgebracht. Und dann sind wir uns hier auf dem Markt gelaufen und du weißt ja wie wir Frauen sind, wir sind auch gleich ins Gespräch gekommen", erklärte sie ihm dann. "Du hast sie also noch nicht kennen gelernt?" fragte sie dann nach. Eigentlich konnte sie sich das schwer vorstellen, mit ihrer roten Haarpracht, war die Iulia sehr auffällig, aber ihr Mann hatte ja andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel seine Jungs vernünftig ausbilden.

  • "Geheime Quellen also, soso", lachte Valerian. "Hm, meine Frau ist wohl heimlich eine ganz geheime Geheimdienstlerin, was?" Es war nur Spaß. Er freute sich ja, wenn er von ihr Neuigkeiten erfuhr. Es mochte manchem unwichtig erscheinen, wenn es sich um "Weiberkram" handelte, aber geplante Verbindungen zwischen zwei Familien, zumal wenn sie Senatoren stellten, waren durchaus von Wichtigkeit. "Nein, ich glaube nicht, daß ich sie schon kennengelernt habe. Aber im Castellum ist natürlich bekannt, daß sie Gast beim Legaten ist."

  • Auf Calvenas Zügen zeigte sich ein freches Grinsen. „Du hast ja keine Ahnung“, meinte sie lachend und zwinkerte ihm zu. Im Augenblick waren ihren Freundinnen die besten Quellen um das politische und gesellschaftliche Geschehen in Rom und auch Mogontiacum. Bessere Spione würde man wohl nicht finden, denn im Grunde wussten Frauen meist zuerst die neuesten Gerüchte. „Dann wirst du sie ja bald kennen lernen“, meinte sie schmunzelnd. Das würde sicherlich ein vergnüglicher Abend werden. Zumindest hoffte sie das. „Sag mal… wann erwartet man dich eigentlich zurück?“ fragte sie mit einem kleinen verschmitztem Grinsen. Hoffentlich hatten sie noch ein bisschen Zeit für einander, so schnell wollte sie ihn gar nicht gehen lassen.

  • Vergnügt fiel Valerian in das Lachen seiner Frau ein. "Nein, offenbar habe ich das wirklich nicht." Er wußte die Neuigkeiten, die seine Frau durch ihre Freundinnen erhielt, durchaus zu schätzen. Die meisten davon zumindest.


    "Was weißt Du denn über Iulia Cara? Ja, ich werde sie dann wohl kennenlernen, aber trotzdem bin ich neugierig, Du kennst mich doch." Wieder lachte er. Inzwischen wußte Calvena sehr wohl, was für ein außerordentlich wißbegieriger Mensch er war. Aber geschadet hatte es ihm bisher nie, sich immer gut umzuhören.


    "Hm... naja, vermutlich jetzt schon. Aber darüber mag ich eigentlich gar nicht nachdenken." Zu schön war es, mit Calvena hier zu liegen, sich gegenseitig zu liebkosen und einfach in den Tag hinein zu leben. Warum nur nagte nun das schlechte Gewissen an ihm, nachdem sie ihn an seine Pflichten erinnert hatte? Nun konnte er sich gar nicht mehr richtig entspannen.

  • Ihre Freundinnen waren wirklich die beste Quellen, was Neuigkeiten aus Roma angingen. Nicht alles war von belang für ihn, aber vieles durchaus interessant.


    Und wie neugierig er war. Da warf sie ihm ein paar kleine Informationsbröckchen hin und er wollte sogleich absolut alles wissen. „Und wie ich dich kenne…“, grinste sie liebevoll. „Aber alles erzähl ich dir nicht. Ein paar Dinge musst du schon noch selbst herausfinden. “ Ansonsten würde er sich langweilen bei dem Abendessen und Cara würde sich wohl wundern, woher Valerian so viel wusste. „Also Cara ist hier in Mogontiacum geboren und aufgewachsen. Ihr Vater war Soldat“, das waren schon mal die wichtigsten Informationen. „Ihre Mutter war krank, deshalb ist sie von Rom hier her gereist. Aber aus irgendwelchen Gründen hat Centho sie bei Decimus Livianus untergebracht!“ Da lag wohl die Vermutung nahe, dass Centho wirklich vor hatte Cara an den Decimer zu verheiraten.


    Eigentlich ungewöhnlich, das ihr Mann einfach mal seine Verpflichtungen vernachlässigte. Besser für sie, so konnten sie noch die Nähe des Anderen genießen. Hoffentlich bekam er nicht im Anschluss irgendwelchen Ärger, weil sie ihn einfach entführt hatte.

  • "Wer war denn ihr Vater?", konnte sich Valerian nun doch nicht mehr verkneifen zu fragen. Ein Iulier, der hier Soldat gewesen war? Vielleicht kannte er ihn? Er grinste seine Frau an. "Jaja, ich weiß schon, ich bin zu neugierig. Aber so bin ich nunmal. Und gib es zu, so sehr stehst Du mir darin auch nicht nach." Er wußte sehr wohl, daß seine Frau durchaus auch neugierig war und gerne den Dingen auf den Grund ging.


    "Ach... solche Tage wie dieser gehen viel zu schnell rum. Wir sollten wirklich langsam aufbrechen. Die Sonne steht schon recht tief und der Wind wird auch langsam kühl." Immerhin lagen sie noch immer unbekleidet auf der Wiese und Valerian war schon zwei mal leicht zusammengeschaudert, als ein kühler Wind über sie strich.

  • Hatte Cara erwähnt wer ihr Vater war? Sie musste einen Augenblick überlegen. Mit der Iulia hatte sie sich über vieles unterhalten. Da ging so ein Detail manchmal unter. „Ihr Vater war Tiberius Iulius Drusus“, antwortete sie ihm schließlich. „Du darfst ruhig neugierig sein“, versicherte sie ihm schmunzelnd. „Aber ein paar Dinge musst du aber schon selbst raus finden“, scherzte sie.


    Wie recht er hatte, es war spät geworden. Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Calvena war überrascht, sie hatte glatt alles um sich herum vergessen. „So spät schon?“ sie musste lachen, setzte sich dann aber auf. Kurz sah sie sich um, die Kleider waren überall zerstreut. „Fällt es auf, wenn ich dich einfach nach Hause mitnehme?“ Es war ein Scherz, aber sie meinte es auch ein wenig ernst.

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