Auf den Straßen von Confluentes.

  • Macrianus folgte der Straße bis zum Forum welches er überquerte und dann die Straße richtung Hafen erreichte. Es war schon spät und die Straßen waren menschenleer. Ungefähr auf halber Strecke zwischen Forum und Hafentor fand er das Haus vor in dem er seine Kinder-und Jugendtage verbracht hat. Das Haus war in einem sehr schlechten Zustand und die Tür stand einen Spalt offen. Macrianus stieß gegen die Tür, die sich mir einem lauten knarzen öffnete. Das Haus war leer und offenbar unbewohnt. Langsam schritt Macrianus durch die Tür. Der Raum, in dem sich einst die Werkstatt befand, war leer, dahinter lagen die Wohnräume. Das Bild welches sich im Hauptwohnraum bot war ebenso ernüchternd. Ein Tisch mit vier Stühlen und ein Brett neben der Kochstelle auf dem etwas Geschirr stand. Die Tür zum Garten, der sich hinter dem Haus anschloss stand weit offen und war aus den Angeln gerissen. Offenbar war es aber keine Gewaltanwendung sondern der schlecht Zustand des Holzes welches hierfür verantwortlich war. Jede Menge Laub und geäst wurden vom Wind ins Haus getragen.


    Macrianus gelangte über die Stiege zu den Schlafplätzen unter dem Dach. Einige Ziegel fehlten und der Regen sorgte für einen feucht-modrigen Geruch. Die Wände des oberen Stockwerks´, welche aus Fachwerk bestanden begannen an vielen stellen zu bröckeln und man konnte hier und da schon das unter dem Putz liegende Flechtwerk sehen.


    Zuletzt besichtigte Macrianus den Keller. In der Ecke stand ein Tisch auf dem einige umgestürzte Krüge lagen. In einer Mauernische fand er einen schimmeligen Klumpen, der wohl mal ein Brot war, in einer anderen etwas Hartwurst, die noch überraschend geniessbar aussah.
    Macrianus nahm die Wurst und steckte sie in seinen Beutel in dem er allerhand Utensilien aufzubewahren pflegte und die an seinem Gürtel befestiget war. Danach stieg er wieder nach oben, nahm die Amphore mit dem Wein, den er vom Fuhrmann bekommen hatte und einen erdfarbenen Becher aus Ton. Anschliessend verlies er das Haus und machte sich auf den Weg zum Ufer des Rhenus.


    Am Ufer angekommen setzte er sich auf einen Stein. Silbern lag das Band des Rhenus vor ihm ausgebreitet und floss ruhig vor sich hin.
    Macrianus öffnete den Verschluss der Amphore und füllte den Becher welchen er in einem Zug leerte. Dann nahm er Die Wurst aus seinem Beutel. "Etwas spärlich für eine Abendspeise" brummte er vor sich hin und biss ein großes Stück ab welches er mit einem Schluck Wein herunterspülte, den er sich zuvor noch eingeschüttet hatte.


    Monoton und rhytmischDrang eine Stimme an sein Ohr. Als er aufblickte bemerkte er das Patrolienboot der Rhenusflotte, welches stromabwärts an ihm vorbei fuhr. Im Takt des Kommandos tauchten die Rienmen in die Fluten ein um sich mit dem nächsten Kommando durchs Wasser zu ziehen. "Die Männer von der Rhenusflotte haben es gut seit man begonnen hat den Limes zu bauen. Früher, als der Rhenus die einzige Barriere zwischen dem Imperium und den Barbaren bildete, war die Gefahr allgegenwärtig. Heute werden mit den Booten der Flotte sogar Waren transportiert." Während seines Aufenthaltes in Noviomagnum hatte Macrianus einige male gesehen wie Weinfässer auf Patrolienboote der Rhenus- und Mosellaflotte verladen wurden.


    Es war schon fast dunkel als Macrianus die Wurst verzehrt und den Wein geleetr hatte. Baccus begann allmählich die Macht über seine Bewegungen zu übernehmen als er sich erhob und zurück in die Stadt wankte. Zurück im Elterlichen Haus, öffnete er das Bündel, welches seine Habe beinhaltete, nahm sich eine Decke und setzte sich auf den Boden in eine Ecke. Es dauerte nicht lange bis er mit hilfe von Baccus in Morpheus Armen versank...

  • Am nächsten Morgen stand die Sonne bereits hoch am Himmel als Macrianus aufgewacht und bereit zum Aufbruch war. Nun wollte er endlich seinen Plan verwirklichen. Er wollte seinen Dienst in einer Auxillareinheit antreten und am Ende seiner Dienstzeit das römische Bürgerrecht erlangen. Mach Generationen, die seinen Ahnen als Peregrini im Imperium gelebt hatten wollte er nun endgültig seine germanische Vergangenheit hinter sich lassen an die ohnehin nur noch sein Name erinnerte.


    Sein Weg führte ihn Richtung Hafen wo er über die Rhenusbrücke das Castellum am anderen Ufer erreichen würde.


    Die Brücke über den Rhenus war eine Holzkostruktion wie sie einst der große Iulius Caesar hatte errichten lassen als er, nur wenige Leugen stromabwärts, erstmals den Rhenus überquerte. Ungefähr 700 Eichenstämme, die mit eisernen Pfahlschuhen versehen waren, wurden paarweise quer zur Strömug in den Boden gerammt. Zwischen den einzelnen Paaren waren quadratische Langhölzer angebracht, die jeweils ein Paar der stromaufwärts stehenden Pfähle mit dem stromabwärts befindlichen verbanden. Darauf wurden in Längsrichtung weitere Hölzer gelegt. Eine letzte Lage von Hölzern, die miteinander Verbunden waren lag wiederum quer und bildete die Fahrbahn der Brücke. Vor jeder Pfeilergruppe waren wenige Fuss stromaufwärts drei weitere Pfähle, die mit Brettern verbunden eine Spitze bildeten und den Druck der Strömung auf die Brücke minderte.


    Am rechten Ufer angekommen führte der Weg stetig bergauf bis zu einem Plateau, das einen Blick ins Rhenustal, die Mosellamündung und die Stadt Confluentes bot. Von diesem ersten Plateau führte der Weg weiter auf ein etwas tiefer gelegenes wo sich das Castellum und ein kleiner Vicus befand.


    Nach fast 2 Stunden Fußmarsch erreichte Macrianus die häuser des Kastelldorfes. Streifenhäuser, wie sie in der Gegend typisch waren, aus Fachwerk auf einem gemauerten Sockel. Die Häuser waren mit der schmalen Giebelseite zur Straße hin ausgerichtet und waren mit ihrer Langseite dicht nebeneinander gebaut. Der vordere Teil der Häuser wurde meistens als Werkstatt oder Laden genutzt während sich im hinteren Teil der Wohnraum anschloss. Hinter den Häusern befanden sich kleine Gärten in denen die Bewohner Obst und Gemüse for den eigenen Bedarf anbauten. Hier wohnten Handwerker und Händler, die die Wirtschaftskraft der im Kastell lebenden Einheit nutzten, sowie Familienangehörige der hier stationierten und einige Veteranen.


    Als Macrianus auf das Tor des Castellums zu ging, blieb er stehen um sich die Mächtige Mauer anzuschauen. Die durchschnittlich 4 Fuss starke Wehrmauer war an ihren Ecken gerundet und um etwa 1,5 Fuss verstärkt. Sie wurde unter Verwendung von Kalkmörtel aus unbehauenen Grauwackesteinen gemauert.Die Mauer war nicht mit Eck- und Zwischentürmen versehen, jedoch wurden alle vier Tore von jeweils zwei seitlichen Türmen flankiert.Vor der Wehrmauer lagen, nach einer Berme von 4 Fuss Breite zwei Spitzgräben als Annäherungshindernisse. Der innere Graben war etwa 10 Fuss breit und 6 Fuss tief, der äußere Graben erreichte bei einer Breite von etwa 18 Fuss eine Tiefe von 5 Fuss. "Die waren wohl von Baccus beherrschtals sie das gebaut haben." hörte ich einen Bewohner lachend sagen. Macrianus verstand zuerst nicht was er meinte. "Das Tor sitzt nicht in der Mitte der Mauer." erklärte der Mann. Ich zählte die Zinnen auf der Prätorialfront um die umgefähre Mitte der Wehrmauer zu ermitteln. Tatsächlich war die Porta Praetoria, mit blossem Auge kaum wahrnehmbar, etwas nach rechts zur Mitte verschoben. "Ungewöhnlich für ein römisches Bauwerk," dachte Macrianus" wo man doch sonst immer Wert auf Symetrie legt."


    Nur noch wenige Schritte und Macrianus stand vor der Torwache an der Porta Praetoria.

  • Als er so durch die Stadt lief, faßte Apullunius einen Entschluß. Er wollte gleich zur Stadtverwaltung gehen und nach Arbeit fragen. Es war schließlich gerade erst Nachmittag. Da sollte doch wohl noch jemand anzufinden sein...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!