Die Neugier einer Zugezogenen

  • Freundlich von ihm das er Faustina den Weg zeigen wollte, wenn auch etwas von oben herunter. Nun ja, dachte sich Faustina, man sieht mir wohl das Landei an.


    "Es ist wirklich nett von Dir mir den Weg zu zeigen. Hoffentlich machst Du deshalb keinen Umweg."

  • Endlich, es geht weiter... Zwar hatte sie den Blick ihrer Herrin bemerkt und auch die Anspielung verstanden, machte sich darüber aber gerade keine Gedanken. Den Weg zurückfinden, das war nun ihr größeres Problem. Glücklicherweise bot dieser nette Senator aber an, sie ein Stück zu begleiten und ihnen den Weg zu weisen. Brav ging sie den beiden hinterher, sah sich dabei weiter neugierig auf dem Platz um und nutzte natürlich auch jede Gelegenheit, Faustinas neue Bekanntschaft in Augenschein zu nehmen. Wirklich ein nettes Lächeln..

  • Zitat

    Original von Tiberia Faustina
    Freundlich von ihm das er Faustina den Weg zeigen wollte, wenn auch etwas von oben herunter. Nun ja, dachte sich Faustina, man sieht mir wohl das Landei an.


    "Es ist wirklich nett von Dir mir den Weg zu zeigen. Hoffentlich machst Du deshalb keinen Umweg."


    Naja... eigentlich macht er einen Umweg, aber das wollte er ja nicht zugeben, zumal er eine Chance sah, einige politische Kontakte zu knüpfen.
    "Ach, Umwege hin oder her", winkte Avianus mit einem Grinsen ab, "Ein paar Schritte mehr bringen mich auch nicht zur Strecke." Sie verließen so zunächst das Forum und Avianus war die kurze Stille aufgefallen, die währenddessen herrschte... irgendetwas musste ihm doch einfallen, worüber er reden konnte. Doch wofür interessierte sich die Frau wohl? Hmm... vielleicht war das sogar eine gute, erste Frage, dachte Avianus sich.


    "Und", fragte er im Gehen, "Interessierst du dich für Kunst oder Theater?"

  • Amüsiert registrienrte Faustina das Avianus versuchte das Gespräch in Gang zu halten. Vielleicht wollte er wirklich etwas mehr über sie wissen.


    "Damals in Achaja bin ich oft ins Theater gegangen. Meistens gemeinsam mit meinem Vater. Wenn er mal nicht beim Pferderennen war.", lachte Faustina, "Ehrlich gesagt, bin ich auch lieber zu den Rennen gegangen, als mir Virgil oder Platon anzuhören.".


    Vielleicht macht das einen ungebildeten Eindruck, aber es war nun einmal die Wahrheit.

  • Ah, die Rennen! Rennen waren vorzüglich - auch wenn Avianus, ging er doch selten zu Spielen, die Gladiatorenkämpfe bevorzugte. Dabei fand er dies nicht einmal ungebildet, es war nun einmal eine beliebte Tradition, Unterhaltung für die Massen!
    "Nun, in Rom gibt es durchaus viele Möglichkeiten, sich zu unterhalten", sagte der Aurelier, "Theater und Rennen sind nur Wenige davon. Es gibt auch einige wunderbare Stücke und Aufführungen."

  • Daran musste sich Faustina noch gewöhnen. Rom war nicht Achaja. Hier war alles größer, viel größer, auch das Angebot um sich die Zeit zu vertreiben.


    "Das kann ich mir vorstellen. Es wird sicher mehr geben, als ich bisher zusehen bekam. Welche Stücke bevorzugst Du?".

  • Eine der liebsten Formen des Theaters waren für Avianus die Komödien und wenn man ihn fragte, wessen Komödien er am meisten bevorzugte, so antwortete er immer das Gleiche, ohne nachzudenken: "Ich bevorzuge die Komödien, die von Plautus überliefert sind. Auch wenn Komödien manchmal etwas derbe erscheinen mögen, so weiß ich ihren kulturellen Wert durchaus zu schätzen."

  • Da traf er Faustinas Geschmack. Komödien sah sie sehr gerne.


    "Das finde ich jetzt wirklich Interessant. Wenn ich ins Theater gehe, dann am liebsten um mir Komödien anzusehen. Auch wenn es derbe Stücke sind. Ich liebe es.".


    Faustina ging wie ein kleines Kind neben dem gewandten Senator und freute sich darüber, das er ebenfalls das leichte an der Kultur liebte.

  • Sie hatten das Forum schon längst verlassen und Avianus vergaß vollkommen die Zeit und achtete mehr auf das Gespräch mit Faustina als auf das restliche Umfeld. Die Tiberierin hatte ähnliche Interessen wie er und Avianus empfand so etwas wie Symphatie ihr gegenüber. Er lächelte.


    "Es tut gut, den Alltag zu vergessen. Das Theater befördert einen für eine kurze Zeit in eine andere Welt. Man vergisst seine Sorgen. Es ist so ähnlich wie mit den Spielen, finde ich. Und man kann sich an den Werken früher Autoren durchaus auch selbst bereichern."

  • Schon erstaunlich, dass sie sich in der Hinsicht gut verstanden. Sie kannten sich kaum und schon wusste man, das man die selben Stücke liebte. Sie lächelte zurück.


    "Da gebe ich Dir Recht. Sich vom Theater in eine Traumwelt bringen zulassen ist einfach wunderbar. Beim lesen der Klassiker geht es mir genauso. Doch erst im Theater entfalltet eine gute Komödie ihr volle Wirkung. Das ist dann wirklich wie bei den Spielen. Eine ganz eigene Welt."


    Da sie nicht wusste, wo sie gerade waren, vertraute Faustina ihrem Begleiter, das er schon den richtigen Weg eingeschlagen hatte.

  • Mittlerweile näherten sie sich dem Porticus Liviae am Mons Esquilinius, in dessen Nähe sich die Villa Tiberia befand. Sie hatten demnach noch einige Schritte zu laufen, würden aber bald da sein. Und als Avianus dies merkte, empfand er es als schade. Das Gespräch war unheimlich interessant geworden! Und die zufällige Begegnung war ebenso interessant gewesen!


    "So ist es", stimmte der Aurelier zu. Er fand die Frau symphatisch und wollte aus einem unbestimmten Grund nicht, dass ihr Kontakt abbrach. Vielleicht konnten sie sich ja treffen? Doch wie fragte man das am Besten, ohne überrumpelnd zu wirken?
    Er musste sich wirklich anstrengen... und dies war beschämend! Schon ein Dutzend Reden... und nun war es schwierig, eine Frau nach einem Treffen zu fragen? Er schwieg kurz, während er überlegte.
    "Naja... hättest du vielleicht Lust", begann er etwas versichtig, "Einer solchen Vorstellung beizuwohnen?"

  • Nun ja, nicht das sie darauf gewartet hatte, doch war sie froh das er endlich auf den Trichter gekommen war, sie zu fragen.


    "Das würde ich gerne. Zumal ich in Rom noch nicht im Theater gewesen bin. Mich reizt dann besonders der Unterschied zwischen dem Theater in Achaja und Rom. Ob es überhaupt einen Unterschied in der Qualität gibt."


    Eine weitere Verabredung. Es konnte nicht schaden.

  • Natürlich wusste Avianus nicht über die Menge der Verabredungen Bescheid und dass die Dame begehrt war in der Männerwelt. Bei ihm ging es nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Hätte er es besser gewusst, die Frage hätte er sich dann verkniffen.


    "Es gibt zumindest einen Größenunterschied. Nun, wann hast du Zeit für unseren Theaterbesuch", fragte er unauffällig.

  • Scheinbar war er nicht nur bereit sie nach Hause zu begleiten, sondern daran interessiert sie wiederzusehen. Faustina überraschte das, aber sie war dankbar darfür.


    "Da ich in Rom kaum jemanden kenne, liegt es eher an deiner als an meiner Zeit. Denn ich hab reichlich davon.", traurig aber wahr. Trotzdem sah Faustina das gelassen. Es würde sich bald ändern und Avianus war ein gutes Beispiel dafür.

  • "Und ich werde gewiss Zeit finden", lächelte Avianus optimistisch und versuchte dabei, charmant auszusehen. Ein charmantes Lächeln sorgte schnell für Sympathien, hatte er die Erfahrung gemacht.


    "Übermorgen bei Sonnenuntergang wäre gut", schlug er vor, "Aber zur Abendstunde sollten wir starke Sklaven mitnehmen. Ich laufe zu solcher Stunde nicht gerne schutzlos herum."



    Sim-Off:

    Den Thread könnte ich dann am WE eröffnen. :D

  • Ein wenig Begleitung wäre sicher angebracht. Nicht nur wegen der dunklen Gesellen die in Rom um diese Zeit aus ihren Höhlen kamen, sondern auch des Anstandes wegen. Schliesslich war man ja nicht irgendwer.


    "Das ist eine gute Idee. Wo werden wir denn hingehen?".


    Neugierig und gespannt war sie jetzt schon auf ihren ersten Theaterabend in Rom.



    Sim-Off:

    Das kannst Du gerne tun.

  • Sie hatten die Villa Tiberia erreicht und hielten vor dem Eingangsweg zu dieser an. Schade, dass sie nun getrennt waren. Avianus war gerne in der Nähe der Tiberierin, und das konnte er von erst kürzlich kennengelernten Fremden nie sagen... wirklich, noch nie.


    "Wir werden zum Theatrum Marcelli gehen. Dort wird es einen Auftritt geben. Ich werde dich abholen und dann gehen wir dort hin. Bis dahin: Vale. Ich freue mich schon auf unseren Abend."


    Sim-Off:

    In dem Thread gehe ich davon aus, dass die Abholerei schon passiert ist. Hoffentlich ist's recht. :)

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