Sie war klein und leicht. Mansuri wurde sie mit jedem Meter schwerer auf dem Arm. Hoffentlich wachte sie jetzt nicht auf. Ihre Schritte wurden schneller. Die Tür zur Unterkunft. Mansuri lief hinein. Das erste Bett war ihrs. Weiter schaffte sie es nicht. Ihr war es gleich, die kleine Kratzbürste begann ihr aus dem Arm zu rutschen, behutsam legte sie sie auf der Seite ab. Der Rücken sah schlimm aus. Sie rollte ihre Decke längs zusammen und legte sie vor Morrigan, damit sie nicht auf den Bauch rollte. So lag sie am Besten. Das dünne Laken vom Nachbarbett, damit deckte sie Morrigan zu, ließ den Rücken frei. Suchend schaute sich Mansuri um. Sie brauchte dringend ein paar Sachen um Morrigan zu verarzten, aber alleine lassen wollte sie sie auch nicht. Wulfgar,der musste hier irgendwo sein. " WULFGAR! WULFGAR! Schnell!"
Sklavenunterkunft| Teppichkauf und seine Folgen
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Wulfgar war gerade auf dem Weg vom Hortus in die Sklavenunterkünfte, als er Mansuri seinen Namen rufen hörte. Es kam aus den Unterkünften und klang sehr besorgt. Er beschleunigte seinen Schritt und kam nach kurzer Zeit zu ihr. "Mansuri, du ruf...." >rufen< wollte er sagen, als er Morrigan sah. "Was passiert Mansuri. Was mit Morrigan? Wulfgar nicht war. Nein, nicht wollen, das Morrigan blutet an Rücken. Kann was gegen machen, Mansuri?" Wulfgar war entsetzt über die Striemen die Morrigan an ihrem Rücken hatte. Erst vor kurzem hatte er sie doch dort schwer verletzt. Er hoffte das Morrigan genesen würde. Er könnte es sich nicht verzeihen, wenn sie nicht genesen würde.
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" Ich brauche eine Schüssel Wasser aus der Küche und Tücher aus der Kammer. Beeil dich!" Die Kräuter und das Öl was sie brauchte musste sie dann selber holen. Erschöpft setzte sie sich auf die Bettkante. Dominus Lepidus hatte sie angeschrien. Völlig zu unrecht, aber was wusste er schon und was war sie denn, nur ein Sklavin. Ob ihm Domina Romana die Wahrheit sagen würde. Sie gab sich nicht die Blöße, nicht für eine Sklavin, vor allem nicht für die kleine Kratzbürste.
Ihr Blick fiel auf ihren Arm, blutverschmiert. Ihr Tunika sah nicht besser aus. Wie unwichtig. Wann kam Wulfgar endlich wieder. -
Wulfgar schaute wie gebannt auf Morrigans Rücken als Mansuris Worte ihn ins hier und jetzt zurückholten. Er nickte und rannte los. Er rannte so schnell er konnte um eine Schüssel Wasser und Tücher zu holen. Zum Glück war Mansuri sehr reinlich und er fand schnell das gesuchte. Er legte sich die Tücher über die Schultern und füllte die Schüssel mit Wasser.
Mit beidem ausgerüstet rannte er zurück. Auch wenn etwas Wasser auf den Boden fiel. Das war Wulfgar gerade egal. Hauptsache war es, das genug Wasser in der Schüssel war, wenn er bei Morrigan und Mansuri ankam.
"Mansuri hier. Wasser und Tücher." Er stellte die Schüssel neben Mansuri und reichte ihr die Tücher. "Kann ich helfen anders? Nicht will, das Morrigan stirbt." Er schaute sehr besorgt auf die kleine Perserin und wusste, das auch er seinen Teil dazu beigetragen hatte, das sie jetzt so dalag. -
Morrigan erwachte, sie schaute in Mansuris besorgtes Gesicht. Sie flüsterte leise.
„Morrigan ist wie Fels, nicht geht so schnell kaputt.“
Nur ihre Augen straften sie lügen, leer, ohne Feuer, ohne Lebensmut, ohne die Unbekümmertheit.
Dann schloss sie wieder die Augen und fiel wieder in einen Dämmerschlaf. -
" Kleiner Fels." Mansuri schüttelte besorgt den Kopf. Sie feuchtete das Tuch an und wischte das heruntergelaufene Blut weg. Auf die offenen Stellen wollte sie nicht, dafür hatte sie anderes. Sie spülte das Tuch aus und sagte zu Wulfgar." Du passt auf Morrigan auf. ich gehe die in die culina und hole ein paar Sachen."
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Er nickte. "Wulfgar passen auf. Außer Mansuri niemand kommen an Morrigan ran. Ich verspreche." Er hielt seine Rechte Hand auf sein Herz um den Schwur zu verstärken. "Ich passen auf. Aber Mansuri müssen machen schnell."
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Sie kam zurück. In der Schüssel war frisches Wasser. Zwei Döschen und ein kleines Bündel frische Blätter in einem Leinentuch hatte sie sich unter den Gürtel geklemmt. Sie setzte sich und rieb einige Blätter Scharfgarbe aneinander, den Saft tupfte sie vorsichtig auf die blutenden Wunden, nach und nach hörten sie auf.
Mehr tat sie nicht, es musste alles abtrocknen, dann konnte sie vorsichtig Salben auftragen, die die Haut geschmeidig hielten, die Heilung beschleunigten und hoffentlich kaum Narben zurück ließen. Ein ganz kleines Döschen hatte sie in ihrer Tunika versteckt. Es war für Notfälle. Sie hatte es auf ihrem Weg nach Rom zugesteckt bekommen. Selber hatte sie es nur einmal benutzt. Es half bei starken Schmerzen. Abwartend bleib sie auf dem Bettrand sitzen. Die nächsten Stunden würden zeigen wie Morrigan die Verletzungen verkraftete. -
Wulfgar beobachtete was Mansuri da machte mit großer Neugierde. "Mansuri Heilkräfte? Mansuri dann mehr weise, als ich schon von ihr dachte. Morrigan wieder gesund werden?" Man sah Wulfgar an, das er sich Sorgen machte um die kleine Perserin.
Selbst wenn sie ihm den Rechen auf den Kopf knallen hat knallen lassen. Das war ja nur Rache für die Schläge die er ihr verabreichen musste. -
Trotz des Ernstes der Situation lächelte sie, eher ein Lächeln des Bedauerns,die Kräfte nicht zu besitzen. Ein alter Grieche hatte sie in die Geheimnisse der Kräuter eingewiesen, als er nicht mehr selbst in der Lage war die geschundenen Rücken ihrer Leidensgenossen zu behandeln. " Nein Wulfgar. Ich habe keine Heilkräfte. Es sind Kräuter, die helfen. Du kannst aber etwas für Morrigan tun. Bitte deine Götter um schnelle Heilung. Ich werde Aesculapius ein Opfer bringen, sobald es ihr besser geht."
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"Germanische Götter nur helfen, wenn Opfer. Sonst nicht wollen, weil nicht sein ernst gemeint von Mensch. Wenn du haben Huhn oder Essen, welches du Opfern wollen, ich Opfere großer Mutter und Erde. Da Morrigan sein Kampfnatur, ich auch Opfern Wodan. Dann ich aber brauchen Messer und Schüssel für Blut von mir." Wulfgar meinte jedes seiner Wörter ernst. Er würde sich für Morrigan in den Unterarm schneiden, damit Blut floss und Wodan käme um ihn beizustehen, oder in dem Falle Morrigan. Auch würde er Ursus der Mutter in der Erde bitten, ihre Kräuter verstärkt wirken zu lassen. Und Frijö die Mutter um Morrigan zu umsorgen. Aber wichtig waren die Opfer auf alle Fälle. So wurde es jedem Chatten gelehrt. Nur wenn ein Opfer dargebracht würde, kämen die Götter und würden helfen. Ansonsten meint man es ja auch nicht ernst genug.
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Sie lag da, ruhig still, bewegungslos, bekam nichts mit von dem was um sie herum geschah. Weit weg waren ihre Gedanken, weit weg war ihr Geist.
Weg war die schwarze Leere, die sie eben noch umgeben hatte.Morrigan wanderte über die saftige grüne Weide. Hunderte Pferde tummelten sich auf ihr. In einiger Entfernung ihr Vater, es war einer dieser tage, wo sie gemeinsam zur Herde geritten sind. Sie begutachteten die Pferden, berieten welche man zum Verkauf....
Ein Sturm, plötzlich wie aus dem Nichts kam ein Sturm auf..die Pferd unruhig, ihr Vater immer weiter und weiter von ihr weg... Hände greifen nach ihr... ziehen sie vom Pferd......
Unruhig wälzt Morrigan sich hin und her...”Htschd...Htschd*”
Fremd ist die Umgebung, die Stimmen, die Sprache alles fremd. Den Schleier haben sie ihr genommen. Wo war sie? Was wollten dies Menschen von ihr... Ein Plattform, ein Markt sie die Ware? Verkauft? Verkauft Nein, nein, sie war doch kleine Sklavin.... Schmerzen....Leder auf ihrem Rücken... Schmerzen... eine wütende Frau.... Schmerzen....
Morrigan schreit auf, ein greller Schrei dringt durch die Sklavenunterkunft. Schweiß auf ihrer Stirn... Sie zittert am ganzen Leib.
*nein
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„ Kein Blut wir sind keine Barbaren. Wo denkst du hin. In der Küche ist noch Brot und Obst. Wenn das reicht, nimm das.“ Er wollte Blut opfern, in seinen Augen eine noble Geste. Mansuri verstand nicht, wie man so etwas tun konnte.
Die Zeit für das Essen kam heran. Während Mansuri die junge Sklavin einwies, was es zur Cena gab, wachte Wulfgar über die kleine Kratzbürste. Der Abend kam. Sie löste Wulfgar ab und setzte sich wieder zu Morrigan. Die offenen Stellen waren zum größten Teil abgetrocknet und begannen zu verschorfen. Wenn alles zu war, konnte Mansuri ihre Salben benutzten, die Haut blieb dadurch geschmeidig und die Narbenbildung hielt sich in Grenzen.
Sie schreckte hoch, Morrigans Schrei, es war dunkel. Mansuri war auf der Bettkante eingenickt. Licht war ihr erster Gedanke. Sie ging ein paar Öllampen anzünden. „ Morrigan, ruhig. Ist gut.“ Sie strich ihr die verschwitzten Haare aus dem Gesicht. Die Kleine glühte, ihr Körper wurde vom Fieber geschüttelt. Das fehlte noch. Mit einem Eimer Wasser und frischen Tücher kam sie zurück. Wickel , Wadenwickel. Sie musste damit versuchen das Fieber zu senken. Die ganze Nacht, wechselte sie die Tücher. Deckte sie zu. Beruhigte Morrigan , wenn sie von Fieberträumen geschüttelt wurde. Trocknete ihre Stirn ab, gab ihr Wasser, sofern sie in der Lage dazu war, zu trinken. Gegen Morgen wurde Morrigan ruhiger. Ihr Kopf glühte nicht mehr. Ihre Fieberträume hatten sich gelegt. Ganz war es nicht vorbei, Mansuri wechselte stoisch die Wickel. Was kam nach dem Fieber? Die Schmerzen. Mansuri spürte das kleine Döschen unter ihrer Tunika. Der Inhalt sollte Morrigan helfen auch das zu überstehen.
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Beinahe wäre Wulfgar erzürnt gewesen, als Mansuri ihn einen Barbaren nannte. Oder seine Götter. Aber er wusste ja, das Mansuri nicht seine Kultur teilte. Ebenfalls waren auch die Umstände, das Morrigan verletzt dalag ausschlaggebend dafür, das er sich im Zaum hielt. "Gut Mansuri. Ich nicht Opfern Blut für Wodan. Aber ich nehmen Brot und Obst für Götter. Ich vergraben in Hortus, wo niemand finden außer Götter. Dann sicher helfen."
Während Mansuri das Essen vorbereitete blieb Wulfgar bei Morrigan. Sie schien sich nicht gerade gut zu fühlen. Wulfgar überlegte, wo er die Opfer am besten verscharren konnte, so das man diese nicht sah. Dann kam ihn der richtige Ort. Dort würde er ein Loch graben und die Nahrung opfern. Er schaute wieder besorgt zu Morrigan. "Keine Angst Morrigan. Meine Götter sind sehr alt und sehr mächtig. Sie werden dir helfen, wenn ich opfern war. Aber du musst genesen wollen. Sonst können dir meine Götter nicht helfen." sagte Wulfgar in seiner Heimatsprache.
Als Mansuri wiederkam berichtete Wulfgar vom Unruhigen Schlaf Morrigans und machte sich auf den Weg um in der Culina etwas Brot und Obst zu nehmen und ging in Richtung Garten. -
Es dämmerte, als Morrigan erwachte, sie sah die Müden Augen von Mansuri.
Ihre Hand nehmend und diese drückend flüsterte Morrigan leise. „Mansuri muss schlafen. Mansuri müde aussieht.“
Sie bewegte ich sich leicht und plötzlich waren da die Schmerzen, Morrigan stöhnte auf.
Schnell vergrub sie ihren Kopf auf dem Lager, damit niemand ihre Tränen sah. -
" Ich bin nicht müde." am liebsten wäre sie auf der Stelle umgefallen und hätte geschlafen. Am Tag ging das nicht, die Arbeit wartete und wer weiß was noch zusätzlich anfiel.
Das Aufstöhnen Morrigan's bedeutete nichts Gutes. Das was sie befürchtet hatte trat ein. Morrigan hatte Schmerzen, mehr als im üblichen Sinne. Seufzend stand sie auf und holte einen Becher Wein mit Zimt versetzt, er sollte den Eigengeschmack des Opiums überdecken.
Sie fasste Morrigan vorsichtig an der Schulter. " Trink das...... Alles." Sie passte auf, dass Morrigan auch wirklich alles trank. Es war gut wenn sie schlief. Tagsüber hatte Mansuri nicht die Zeit ständig bei ihr zu sein. "Wulfgar und ich werden nach dir sehen, sowie es unsere Zeit zulässt." Sie wusste, dass keiner nachsehen brauchte, Morrigan würde der Wein ein paar Stunden Ruhe schenken. -
Als Wulfgar wiederkam, trank Morrigan gerade aus einem Becher. "Ich gebeten habe Götter von meine Stamm. Mit Opfer von Brot und Apfel. Sicher werden helfen. Opfergabe gut versteckt, so nur Götter wissen wo ist." berichtete er Mansuri. Dann schaute er wieder besorgt zu Morrigan. "Wie geht, Morrigan?" Es war sicherlich nicht angenehm für sie, das wusste er. Aber er konnte nur in etwa erahnen, wie schmerzhaft diese Striemen sein müssen, selbst, wenn sie inzwischen verkrusteten. "In meiner Sippe, wir haben Gesang für Heilung. Ich aber nicht gut kennen. Auch nicht gut können singen, so das helfen bei genesung." Wulfgar lächelte entschuldigend.
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Morrigan setzte den Becher an und verzog das Gesicht, trank aber den ganzen Becher aus. Sie reichte Mansuri den Becher zurück. “Danke.” Ein müdes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie drückte die Hand der Älteren. “Mansuri wie Châmwschy* wie Mama.“ Schlaftrunken wurde ihr Blick, sie schloss die Augen.
*Mama
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Sie sah Morrigan mit traurigen Augen an. "Mama... Für dich , wenn es dir hilft. Als Sklavin nie." kam es leise über ihre Lippen. Sie stand auf deckte Morrigan mit einem dünnen Leinentuch zu. Am späten Nachmittag hatte sie wieder Zeit um nach ihr zu sehen, bis dahin hielt der Becher Wein ungefähr an. Übermüdet ging Mansuri an ihre Arbeit. Die nächsten Tage war kaum an Schlaf zu denken. Die Kleine musste wieder auf die Beine kommen. Lepidus hatte Mansuri die Schuld daran gegeben. Wer weiß mit was sie rechnen hatte, wenn sich die Heilung nicht schnell genug einstellte und Morrigan länger liegen musste.
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Morrigan dämmert vor sich hin, immer wieder wurde ihr etwas eingeflösst. So konnte sie wenigstens schlafen. Irgendwann erwachte sie, die Schmerzen waren erträglich, nur noch ein Ziehen vorspürte sie im Rücken. Es war dunkel, wahrscheinlich tiefe Nacht. Sie wollte niemanden wecken, sie wusste, dass immer jemand der andere für sie da gewesen war. Sie wusste nicht mal wie lange sie gelegen hatte. Langsam setzte sie sich auf, ganz leise setzte sie ihre Füße auf den Boden. Noch etwas zittrig auf den Beinen zog sie sich ihre Tunika über und schlich sich nach draußen.
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