• Hallo an alle!


    Ich bin neu hier und habe ein paar Fragen an Euch:


    Meine Idee besteht darin, einen Christen in Alexabdria zu spielen, vielleicht den Bischof, auf jeden Fall jemanden, der für die Gemeinde der Christen Verantwortung übernommen hat.


    Meine Fragen: Wie steht das Christentum 107 n.Chr im römischen Reich da?


    Kann ich, auch wenn ich in Alexandria lebe, römischer Bürger sein?
    Danke Euch für eure Rückmeldungen und ich freu mich schon darauf, von Euch zu lesen.

  • Ich nehm mal an, es geht hier vor allem um das SimOn im Spiel und weniger um die tatsächlichen historischen Gegebenheiten? (Wenn es doch um letzteres geht, ignorier meine Antwort, die bezieht sich auf das Spiel)


    Also, erstmal: Du kannst auch als römischer Bürger in Alexandria wohnen. Tun auch einige Guckst du hier. Aber in Alexandria musst du nicht römischer Bürger sein, um was erreichen zu können. Ich mach hier mal an dieser Stelle ein wenig Werbung für die Provinz, die die einzige ist, wo man als Peregriner ohne Probleme in die Stadtverwaltung etc. kann. Denn der Großteil der Menschen in ALexandria war Griechen, gefolgt von Juden und Ägyptern, und dann erst kamen prozentual gesehen die Römer.
    Wenn du also Peregrinus bleiben möchtest (denn für deine Idee bietet sich das meiner Ansicht nach eher an. Dann hast du keine Gens, die sich erst mit der Idee eines Christen in den eigenen Reihen anfreunden muss (wobei das auch sehr viel Spielpotential bietet), sondern kannst das für dich machen, wie du willst. Das musst du entscheiden, wo da dein Schwerpunkt liegt: Familienanbindung oder Freiheit), dann würde ich dir empfehlen, die Ephebia zu machen. Ist sozusagen eine Prüfung, ob du Bürger der Stadt Alexandria sein kannst. SimOff (also außerhalb des SPielgeschehens) heißt das, du kriegst (ich glaube) 10 Fragen zugeschickt und hast 1 Woche Zeit, die zu beantworten. Mit ein wenig Lesearbeit und der guten alten Freundin Wikipedia geht das aber sehr gut.
    Wenn du die Ephebia hast, dann hast du innerhalb von Alexandria das aktive wie passive Wahlrecht.



    So, dann noch was zu den Christen: Also, wirklich verfolgt werden sie nicht. Aber sie werden im allgemeinen verlacht und verspottet, weil ihre Religion so anders ist. Und man sieht sie durchaus auch als Gefährdung der Pax Deorum, weil sie sich so beharrlich weigern, die Existenz der Götter anzuerkennen. Und - noch schlimmer für den aufrechten Römer - die Göttlichkeit der Kaiser. Misstrauisch ist man auch, weil die Religion vor allem bei Sklaven sehr beliebt ist, die ja vom römischen Selbstverständnis her noch ncihtmal so wirklich Menschen sind, geschweige denn so eine Entscheidung einfach ohne Einverständnis ihres Herrn treffen können. Sklaven haben ja eigentlich wie jedes andere Hausmitglied den Hausgöttern und den Ahnen zu opfern, und nciht so einem Zimmermannshansel, der auch noch Aufwiegler war ;) Aber du musst jetzt nicht gleich befürchten, auf Sicht abgeführt und an den nächsten Löwen verfüttert zu werden. (Gut, aktuell ist in Italia die Pax Deorum gestört, da ist die Gefahr wohl etwas gestiegen :D Aber im Allgemeinen gilt: Solange du es nicht schreiend auf dem Marktplatz verkündest und alle aufforderst, die Tempel niederzubrennen, sondern dich bedeckt hältst, ist alles im Grünen Bereich)


    In Alexandria gibts jetzt in Bezug auf Christentum einen "kleinen" Sonderstatus, denn dort ist die jüdische (und damit auch die christliche) Gemeinde sehr groß. Zwar schaut man auch da, dass die Christen keine höheren Ämter innehaben, denn die Religion der Griechen unterscheidet sich nur unwesentlich von der der Römer, allerdings lässt man die Christen in ihrem Viertel (was das "Delta" wäre) weitestgehend in Ruhe. Man weiß, da gibt es Christen, aber solange die brav Steuern zahlen und ihre Lehren nicht zu heftig verbreiten, toleriert man sie eben. Vor allem wegen ihrer Anzahl :D



    Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Ansonsten frag ruhig weiter, hier beißt keiner :D

  • Ägypten ist eigentlich kaum von Römern bewohnt (Im vergleich zu der Masse an Gesamteinwohnern). Die Römer sind die Oberschicht der Provinz und im Normalfall entweder Soldaten oder Angestellte der Verwaltung. Händler, Handwerker, Bauern etc. also alles was es in den westlichen Provinzen auch von Römern gemacht wird ist hier in der Hand der Griechischen Oberschicht, der Ägypter und Juden. Kannst natürlich trotzdem Römer sein aber gerade in dieser Provinz macht es finde ich Sinn bei den Möglichkeiten halt mal keinen Römer zu spielen. Was die Christen angeht: Alexandria ist ein Schmelztiegel und gerade daher sind Christen hier nicht besonders auffällig, außer sie predigen öffentlich gegen den Kaiser. Ansonsten gilt Leben und leben lassen außer Juden und Griechen kloppen sich wieder mal und Rom muß eingreifen :D

  • In Rom müßte es ja eigentlich eine nennenswerte christliche Gemeinde geben. Ich bin jetzt nicht im Bilde - wenn nicht, könntest du sie ja begründen - wobei ich empfehlen würde, sie dann allerdings tatsächlich als bereits seit Jahrzehnten bestehend einzuführen, d. h. seit sie eben spätestens in den 40er Jahren ihren ersten Anfang nahm (bevor Claudius die Juden um 48 aus Rom verwies, denn das geschah aufgrund des innerjüdischen Streits um Christus, siehe Sueton; sowie Act, da ist ja von einem solchen Ehepaar die Rede), bevor sie dann von Paulus besucht wurde (und Petrus freilich.) und dann Clemens Bischof, d. h. Apostelnachfolger wurde. Wer es um 107 war, weiß ich jetzt nicht. Also fühle dich frei. ;)


    Jdf., sowohl in Rom als auch anderswo war die jüdisch-christliche Trennung um die Zeit ja ausgebildet. D. h. ich weiß nicht, ob es so angemessen ist, eine christliche Gemeinde bspw. in Alexandria im jüdischen Umfeld spielen zu lassen. Paulus hat freilich im jüdischen Umfeld stets zuerst missioniert, wobei es da ja viele "Heiden" gab, die sich zur Synagoge hielten. Aber hier geht es ja um eine weitaus spätere Zeit. Die Spaltung verhärtete sich ja. Es sei denn, man möchte die Konflikte simulieren. Wäre ja auch ganz spannend - hellenistische Juden nebst Proselyten und heidnischen Gottesfürchtigen, vielleicht einige palästinische Juden, dann Christen mit hellenistisch-jüdischem wie heidnischem Hintergrund, und "gewöhnliche" Griechen. Ach und Ägypter, freilich. Naja. Dann jdf. müßte Rom durchaus gelegentlich eingreifen. ;)

  • Rom mußte in Alexandria sowieso ständig eingreifen weil diese ganze Stadt ein ewiges Pulverfass war. Grieche gegen Jude. Ägypter gegen Griechen und alles gegen Rom usw. Die Statthalter zum Beispiel waren ständig damit beschäftigt diese Streitgkeiten zu schlichten.
    Ergo ist es auch schon (und im Spiel sowieso ) egal wenn wir noch Christen haben^^ Und solange es nicht zum Volksaufstand kommt können theologische Debatten und anderes durchaus zur Belebung dieser provinz beitragen *werbung macht*:D

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Ägypten ist eigentlich kaum von Römern bewohnt (Im vergleich zu der Masse an Gesamteinwohnern). Die Römer sind die Oberschicht der Provinz und im Normalfall entweder Soldaten oder Angestellte der Verwaltung. Händler, Handwerker, Bauern etc. also alles was es in den westlichen Provinzen auch von Römern gemacht wird ist hier in der Hand der Griechischen Oberschicht, der Ägypter und Juden. Kannst natürlich trotzdem Römer sein aber gerade in dieser Provinz macht es finde ich Sinn bei den Möglichkeiten halt mal keinen Römer zu spielen. Was die Christen angeht: Alexandria ist ein Schmelztiegel und gerade daher sind Christen hier nicht besonders auffällig, außer sie predigen öffentlich gegen den Kaiser. Ansonsten gilt Leben und leben lassen außer Juden und Griechen kloppen sich wieder mal und Rom muß eingreifen :D


    Römischer Bürger muss ja nicht gleich automatische eine ethnische Herkunft auf Rom bzw. Italien bedeuten. Er (oder seine Vorfahren) könnten als Hellenen auch das römische Bürgerrecht erhalten haben.


    Ich will hier nur an Paulus von Tarsus erinnern der hellenisierter Jude und Pharisäer war und zugleich römischer Bürger. Später wurde der Gute dann der wohl bekannteste Missionar und Theologe des Christentums und blieb auch dabei, so vermutet man, bis zu seinem Märtyrertod römischer Bürger.



    So weit ich weiß gibt es in der Simulation hier keine bis kaum aktive christliche IDs. Es gibt ein recht diskriminierendes Gesetz bezüglich des Christentums.


    Du kannst römischer Bürger sein. SimOff hat das nur einen Haken: Dazu musst du in der Anmeldung eine Gens nennen, welcher du beitreten willst und ob die Verwalter der Familien des IR einen Christen in ihren Reihen haben wollen weiß ich nicht.


    In der realen Geschichte gab es, soweit ich mich entsinne, zu Beginn des 2. Jahrhunderts keine systematische und/oder reichsweite Christenverfolgung. Es gab aber immer wieder lokale Ausschreitungen oder Maßnahmen gegen Christen.



    Soweit ich mich entsinne waren das wohl eher Vorurteil oder eine Apologetik, dass das Christentum eine Religion von "Weibern und Sklaven" ist. Vor der Individualisierung der Moderne sind Menschen in aller Regel im Familienverband zu einer Religion übergetreten. Ausnahmen gab es sicher, aber die würde ich nicht zum Normalfall erklären.


    Richtig ist aber das man Christen als sehr seltsame Gestalten wahrgenommen hat. Sie wurden verdächtigt den Frieden mit den Göttern zu stören und man vermutete das sie weder Kaiser noch Senat und dem römischen Volk treu sind. Was wir heute (da wir ja alle, auch die Atheisten unter uns vom Christentum beeinflusst sind) als Glauben verstehen, dass kam dem Römer wie Aberglauben (superstitio) vor. Die enge Gemeinschaft der Christen (wie oft bei neu entstanden religiösen Gemeinschaften, besonders wenn sie irgendwie diskriminiert werden) wirkte auf die meisten Römer wohl so wie heute diverse Sektierer auf uns wirken. Wie schon angedeutet wurden das Christentum aufgrund seiner Weltlosigkeit zudem von den Römern oft als Religion für Schwächlinge ("Weiber und Sklaven") wahrgenommen. Die christliche Verehrung des Martyrium verstand man nicht als Mut oder Aufopferungsbereitschaft, sondern als wirre Schwäche ("sogar ihren Messias hat man schon hingerichtet und sie rennen ihm nach ans Kreuz"). Hinzu kam, dass man schnell verstand, dass das Christentum etwas mit dem Judentum zu tun hat und das war (leider) in der Geschichte ja sowieso immer verpönt. Oft wurde das Christentum nur als jüdische Sekte wahrgenommen, was noch dadurch begünstigt wurde, dass die ersten großen Missionen der Christen in jüdischen Gemeinden in der Diaspora stattfanden.


    Allgemein gibt es aber auch zu beachten, dass sehr viele Menschen einfach (fast) nichts über das Christentum wussten.


    Überzeugte Juden und Christen hätten es auch aus sich selbst heraus sehr schwer gehabt öffentliche Ämter in Alexandria zu bekleiden da diese Ämter nicht nur säkulare Verwaltungsämter waren, sondern auch mit sakralen Pflichten verbunden waren und das gegenüber Gottheiten die für Juden und Christen nichts als Götzen oder Dämonen waren.


    Momentan dürfte ein Christ in der Sim seine Ruhe haben. Aber nur so lange, wie ein eifriger Kommandant oder Beamter auf die Idee kommt, dass die Verfolgung subversiver Elemente gut für die Karriere sein könnte.

  • ich hatte mich da wohl etwas falsch ausgedrückt. ich meinte damit nicht daß er unbedingt ein aus der westlichen Reichshälfte sein muß, nur daß die Römer (egal welcher Ethnie) hauptsächlich im Militärdienst und Verwaltungsdienst waren in Ägypten. Die einzig wirklich große Kolonie der Römer in Ägypten ist das Legionslager und die Römer die dort aufwuchsen wurden meistens auch Soldaten. Sicher gibt es auch Ausnahmen aber ich meinte halt jetzt für die breite Masse :)

  • Das römische Bürgerecht wurde, wenn wir mal bei Paulus bleiben, ja auch durch seinen Vater an ihn vererbt udn ich hoffte, dass das bei mir auch möglich sein könnte, außerdem mag es eine Möglichkeit geben, das mich die Gen Decimus aufnimmt.


    Ich orientiere mich in meiner ID schon ein wenig an Paulus, auch wenn wir sechzig Jahre später ansetzen. Meine Basis ist die Christengemeinde in Alexabdria, übrigens gegründet von Johannes Markus, dem Evangelisten, und habe hier auf der einen Seite die Auseinandersetzungen mit den Juden und Römern uns auf der anderen den Kontakt halten zu den Gemeinden in den großen Städten unserer Welt.

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