Kleines Balneum |

  • Morrigan lächelte, scheinbar genoss er die Massage, deswegen flüsterte sie auch weiter. „Ich spüle die Seife jetzt ab. Schließ deine Augen, damit nichts hineinläuft.“ Mit ihren Händen bildeten sie ein Art Schöpfkelle und lies langsam klares Wasser über seinem Kopf laufen, immer und immer wieder wiederholte sie das, bis der letzte Seifenrest aus ihnen heraus war. Sie strich danach sanft seine Haare nach hinten. „Macro ich zieh mir nur kurze eine trockene Tunika an, wenn du dich in der Zeit auf die Liege legen würdest? Dann Öle ich dir deinen Rücken noch ein.“
    Mit langsamen Bewegungen verließ sie das Becken. Ihre völlig durchnässte Tunika frang sie am Rand aus und verließ kurz das Balneum, um sich umzuziehen.
    Nach nur kurzer Zeit kam sie zurück um wie versprochen Marco noch einzuölen.

  • Und jetzt war es tatsächlich passiert: Macro fühlte Entspannung pur. Das ging nur, weil er durch Wein und Massage vorbereitet inzwischen Vertrauen gefasst hatte. Es beruhigte ihn weiter, dass Morrigan alles kommentierte, was sie tat. Es drohte keine Überraschung. Er konnte endlich die Anspannung und den Abscheu gegenüber den Erlebnissen der Arena loswerden.


    "In Ordnung", flüsterte er zurück und schloss anschließend die Augen. Mit jeder Hand, die Wasser über seine Haare vergoss, schienen der Schmutz, der Schweiß und der Staub von ihm zu rieseln. Endlich gereinigt, dachte er bei sich, als Morrigan mit dem Ausdrücken der Haare das Ende des Waschgangs ankündigte.


    Natürlich realisierte er, dass Morrigan ihm bewusst die Möglichkeit gab, unbeobachtet aus dem Wasser zu steigen. Er schätzte ihr Einfühlungsvermögen. Während er sich auf der Liege ausstreckte, merkte er, wie Morrigan durch ihr Verhalten in seiner Gunst stieg. Bislang kannte er kaum jemand in der Villa von seinesgleichen, kennen vom sehen schon, aber kennen in Bezug auf erkennen? Nein, da kannte er niemand. Er atmete einmal tief durch, dann legte er die Wange auf das Laken und wartete auf Morrigans Rückkehr. Am Heben seines Rückens merkte man, wie ruhig er inzwischen atmete.

  • Morrigan nahm lächelnd zur Kenntnis, dass Marco bereits lag. Sie hatte noch eine Decke mitgebracht, die sie ihn nun über die Beine legte, eingehüllt bis knapp über den Po lag er auf der Liege. Morrigan nahm sich das Öl und goss es sich in die Handfläche, sie rieb ihre Hände aneinander um das Öl anzuwärmen.
    „Ich fange bei deinen Schultern und Armen an, dann kommt der Rücken.“ Vorsichtig verrieb sie das Öl auf Macros Haut. Sie konnte deutlich die kleinen Knötchen der Verspannung seiner Muskeln spüren. Sie kümmerte sich um jeden dieser Knötchen, bis sie spürte wie sie sich nach und nach auflösten. Im Nacken, an den Schulterblättern weiter über die Wirbelsäule, die seitliche Rückenmuskulatur, sie ließ nichts aus. Sie spürte, wie Marco sich entspannte. Sie gönnte es ihm, so konnte er das Geschehen heute vergessen. Morrigan hatte deutlich in seinen Augen gesehen wie es ihn mitgenommen hatte. Sie deckte seien Rücken mit der Decke zu, damit er nicht auskühlte.
    „Nun die Beine.“ Sie setzte ihr Tun bei den Beinen fort. Von den Füssen bis zum Oberschenkel erst das eine dann das andere. Erst als auch hier alle Verspannungen beseitig waren, deckte sie seine Beine wieder zu. Sie ging an das Kopfende und streich Marco ein paar Haare aus der Stirn.
    Sie beugte sich vor und gab ihm einen zarten Kuss auf die Stirn.
    „Ruh dich noch etwas aus.“ Leise entfernte sie sich. Kurz bevor sie das Belneum verlies drehte sie sich nochmal um. „Und Marco. Danke.“

  • Er ließ seine Gedanken schweifen, als er auf Morrigan wartete. Sie wanderten von Morrigans Art, ihrer Fürsorge und ihrem Auftreten - ohne dass er es wollte - zu ihrem Äußeren. Eine kecke Kleine, dachte er bei sich und musste schmunzeln. Sie hielt wenig Distanz, ohne aufdringlich zu sein. Genau diese Mischung erlaubte es Macro, sich ohne eingeengt zu fühlen, mit ihrem Wesen vertraut zu machen. Zum ersten Mal gestand er sich ein, dass er Morrigan mochte. Und er fand sie anziehend.
    Bei diesem Gedanken angelangt, betrat Morrigan wieder das Bad und der Gedanke von eben sprang in den Hintergrund. Ein wohliges "Mmh" verkündete, wie sich Macro fühlte, als er zugedeckt wurde und die Massage begann. Wundervolle Hände, dachte er bei sich, dann musste er aufpassen, nicht einzunicken. Er fühlte sich nicht nur wohl, sondern auch geborgen und sicher. Nur wenn Morrigan eines der Knötchen bearbeitete, riss es ihn aus seinem Dämmerzustand.
    Doch auch die schönste Massage war einmal vorüber. Das realisierte er, als Morrigan über seine Stirn strich. Ihre Lippen ließen ihn vollends erwachen. Macro kämpfte mit sich. Sollte er seinem augenblicklichen Wunsch nachkommen? Oder sollte er sich unnahbar wie immer verhalten? Sie war längst schon auf dem Weg zur Tür, da schob ein Wort die Unschlüssigkeit fort.


    "Morrigan!?" Er blickte über seine Schulter. Dann fiel ihm siedend heiß ein, dass da ja etwas zwischen ihr und einem der Klienten seines Herrn lief. Macro wusste nicht was, aber er wusste, dass etwas lief, daher drängte er die Empfindungen zurück. "Ich muss dir danken", erwiderte er und hoffte, er konnte sich damit aus der Situation schlängeln. Dabei übersah er, dass seine Augen unverwandt an Morrigan klebten. Schließlich wandte er sich wieder um und legte den Kopf auf das Laken. Er musste erst einmal Ordnung in sich schaffen. Nichts drängte ihn, sie würden sich noch oft in der Villa über den Weg laufen. In diesem Punkt jedoch hatte er sich geirrt …

  • Morrigan schaute Marco an, sie mochte den Hünen, er war für sie wie der große Bruder, den sie so gern gehabt hätte. Sie legte ihren Fingen an ihre Lippen und schüttelte den Kopf. Nein er musste ihr wahrlich nicht danken. Er hatte so viel für sie und Mansuri getan, wahrscheinlich mehr, als er selbst wusste. Er war damals in der besagten Nacht in der Villa zur Stelle gewesen um ihnen zu helfen, und heute, hatte er Keywan von dieser Welt gefegt. Morrigan würde ihm ewig dafür dankbar sein. Sie war froh ihn hier in der Villa zu wissen. Das sich dies bald ändern würde konnte sie ja jetzt noch nicht ahnen….
    „Wenn du mal wieder eine Massage brauchst, dann sag es mir ja?“ flüsterte sie und zwinkerte ihm zu.

  • Im Baleneum angekommen überlegte sich Menochares, dass er selbst auch unbedingt ein erfrischendes bad brauchte. Es war auch an der Zeit seine Haare zu kürzen nur wer würde ihm das machen. Er sollte die Frauen am Besten um Rat fragen.

  • Das Bad sah wirklich toll aus. Kaum zu glauben das es das Sklavenbad war. Delon war wirklich beeindruckt. Zu Menochares sagte er:


    "Ohh. Das ist ja wirklich toll eingerichtet. Nicht schlecht für ein Bad für Sklaven."

  • Menochares nickte zu Delons Aussage. "Ja du hast Recht, das Bad und eiinfach alles ist vortrefflich eingerichte, auch für uns Sklaven, aber dennoch....ach lassen wir das lieber, ich denke du wirst mich sowieso nicht verstehen."
    Mechores Gedanken blieben noch eine Weile bei diesem dennoch hängen, während er auf den Wasserspielgel schaute. Was war denn so ein Bad gegen einen See in seiner Heimat. Einen See an dem sich in der Morgendämmerung die verschiedesten Tiere einfanden, um ihren Durst zu stillen oder ihre Beute zu jagen. Einen See über dem die mittägliche Hitze flimmerte. Einen See in dem der rot glühende Ball, der untergehenden Sonne, sich wiederspiegelte. Nein dies konnte ein noch so gut eingerichtetes Baleum nicht ersetzen.
    Abrupt wandte er seinen Blick zu Delon. "Wir sollten zur Sklavenunterkunft

  • „ Hier kannst du dich säubern und ein Bad zur Erholung nehmen, wenn du Zeit dazu hast.“ Mit dem Baden, das wusste sie aus eigener Erfahrung war es schwierig. Selten gab es die Zeit her oder man war einfach zu müde um sich ein Bad zu gönnen. „ Dort auf dem Sims steht Öl und liegt eine stumpfe Klinge zum Abschaben. Da in der Nische liegen frische Tücher. Erst nach dem du dich gereinigt hast gehst du ins Wasser. Willst du deine Bartstoppeln loswerden, sag Bescheid, da kann ich Abhilfe schaffen. Ich lasse dich jetzt alleine.“ Mansuri verließ das Balneum.

  • Kommend von: Atrium | Rückkehr vom Einkaufbummel


    Die Sklavin zeigte dann Luka das kleine Bad und trug ihm auf, wo was war und was er zu tun hatte. Luca schaute die Frau nur an und sagte noch danke ... aber das bekam sie wohl nicht mal mehr mit. Sie war eh sehr eintönig auf ihre weise, recht abweisend fast schon, wie fast auch die anderen Sklaven. Luca hatte kein gutes Gefühl. Er war zu alt, er war ein Mann, der am Anfang seine Meinung gesagt hatte, er sprach die Sprache nicht sonderlich gut und die Sklave hier schienen ihn erst recht nicht zu wollen, sahen in ihm vielleicht eine unbegründete Konkurrenz, wie auch immer. Irgendwas sagte Luca, dass es nicht einfach sein würde. Aber er selber war ja auch nicht einfach.Und so nickte er nur, schaute sich um, wo alles lag und verstand auch, dass er sich erst säubern solle bevor er ins Wasser stieg. Auch das hatte er verstanden. Das es ein Bad für Sklaven gab, erstaunte Luca nicht. Er kannte es nicht. Er wusste nicht einmal von solchen Bädern. Er wollte nur lieber nicht wissen, wie die Bäder der Herrschaften aussahen.


    Die Frau meinte dann noch, dass wenn er sich rasieren wolle, wusste sie Abhilfe und Luca rieb sich über sein Kinn. Nein, er wurde ja kurz vor dem Verkauf rasiert ... dabei mochte er seinen Dreitagebart. Aber das war nun alles nicht wichtig. Er wusste eh nicht, was gerade wichtig war. Die junge Frau entfernte sich dann auch schon. Verständlich einerseits. Egal.


    Luca tat dann alles genau, wie sie es ihm gesagt hatte. Er zog seine Tunika aus, säuberte sich, so gut er konnte und stieg dann schliesslich ins Wasser. Das war natürlich kalt, aber damit hatte Luca nicht das Problem. Er war kaltes Wasser gewöhnt. Und dachte dann noch an die Worte der Sklavin, dass er hier baden könnte, wenn er denn die Zeit hätte. Sie meinte wohl, für später? Nun aber hatte er die Zeit. Und nun genoss er es, alleine zu sein und sank ein wenig tiefer in das Wasser.
    Er dachte über sein Leben nach, über seine Heimat. Er dachte an seine Familie.. Alles betrübte ihn ein wenig und wenn er ehrlich war, fühlte er sich sogar einsam. Aber er strich das gleich wieder aus seinem Hirn.
    Luca wollte nach vorne sehen. Er hatte nur dieses Leben. Und er wollte es nicht anderen alleine überlassen, darüber zu verfügen, nur weil er nun ein ""Sklave" war. In seinem Innersten war er frei. Und das würde ihm niemand nehmen können. Nicht durch Schmerzen oder sonst was. Luca hielt sich sehr zurück. Er wollte abwarten.


    Und so genoss er erst einmal das Bad ... und schwelgte in Erinnerungen, sowie in Gedanken an die noch ungewisse Zukunft. Er legte seinen Kopf zurück, schloss die Augen ... und schlief voller Erschöpfung schliesslich ein, denn der Marsch hier her mit den Sklavenhändlern war sehr aufreibend gewesen.
    ...


    Und Luca träumte sogar ...

  • Menochares war gerade auf dem Weg zum Bad als ihm dort Mansuri begenete.
    "Ah gut Mansuri dass ich dich hier treffe, dich suche ich nämlich. Ich hätte da ein Anliegen oder eine Bitte an dich."
    Nachdem sich die Versammlung, nach dem Einkauf im Atrium, aufgelöst hatte war er zu dem Entschluss gekommen, weil sich unterwegs die ersten lästigen Fliegen in seinem dichten, nun etwas längerem, krausen Haar verfingen, dass es Zeit für einen gründlichen Haaschnitt war.

  • Sie hörte Menochares zu und lächelte. " Ich hole eine scharfe Klinge." Sie ging zu ihrer Truhe im Servitricium und holte eine geschärfte Klinge vor, die schon des öfteren gute Dienste beim Rasieren der Gladiatoren geleistet hatte. In ein Tuch gewickelt, nahm sie sie mit ins Balneum. " Bist du soweit?" Menochares saß vor ihr auf dem Boden, Sie schabte die Seiten Stück für Stück frei. Zwischen durch schärfte sie nach, mit stumpfer Klinge war es sehr mühselig. Mansuri sah sich die Seiten an und ölte sie leicht ein.


    Mit ihrem Kamm kämpfte sie sich durch sein Drahthaar. Der Nubier blieb still sitzen. Mansuri begann im kleine Zöpfchen zu flechten. Die Zeit ging hin. "Fertig Menochares." Sie hielt ihm eine polierte Messingscheibe hin.

  • Für Menochares war es schon ein merkwürdiges Gefühl sich von einer Frau die Haare schneiden zu lassen. Zu Hause übernahm dies immer ein Mann. Frauen pflegten sich gegenseitig und Männer übernahmen diese Aufgabe für Männer. Hier im Hause hatte Menochares dafür noch niemand geeigneten gefunden. So hatte er den Entschluss gefasst, Mansuri darum zu bitten. Zu ihr hatte er Vertrauen. Morrigan konnte dies vielleicht auch, doch sie, wie er glaubte, war zu sehr mit anderen Sachen beschäftigt, schließlich wollte er nicht wie ein Römer aussehen. Überhaupt fand er sie hatte sich verändert.
    Er spürte genau wie sorgfältig Mansuri arbeitete.
    Nickend nahm er die Scheibe und betrachtete sich prüfend darin. „Mansuri du könntest als Barbier arbeiten. So sorgfältig wurde mir schon lange nicht mehr mein Haar geschnitten.“ Zufrieden lächelnd gab er ihr die Scheibe zurück. „Jetzt fehlt eigentlich nur noch eins. Weiß du wir haben uns oft Perlen aus Holz oder Elfenbein eingeflochten. Ich glaube Morrigan ist in den Garten gegangen, gehen wir doch zu ihr und hören was sie zu deiner Arbeit sagt.“

  • Luca war doch tatsächlich einfach im Wasser eingeschlafen. Ein Glück, dass er nicht einfach unter Wasser gerutscht und dann ertrunken war. Aber nein, er wäre sicherlich vorher aufgewacht, bevor das Wasser in seine Lungen eingedrungen wäre.
    Aber er war doch noch ziemlich erschöpft von der Reise hierher. Und schliesslich hatte man ihn nicht gerade in einer prächtigen Sänfte hergetragen, sondern eher in Fesseln her geschleift. Aber das gehörte erst einmal der Vergangenheit an, auch wenn sich die Erinnerungen nicht einfach so leicht abschütteln liessen von dem, was passiert war.


    Luca stieg schliesslich aus dem Wasser. Seine Handflächen und Fußsohlen waren leicht runzelig durch das Wasser, in dem er viel zu lange gelegen hatte. Und leicht durch gekühlt war er nun auch. Aber durch die Kälte, welche seinen Körper nun durchfloss, war er aufgewacht. Und es wurde auch Zeit. Und dann nieste er einmal. Er trocknete sich ab und zog sich dann wieder an. Das Tuch wickelte er sich um seine Lenden, darüber kam die neue Tunika. Er strich sich dann noch mit beiden Händen durch seine schwarzen Haare und dann verliess er das Balneum. Er schaute sich, um sich zu orientieren, aber bald fand er dann die Sklavenunterkunft, die ihm ja die eine Sklavin vorher gezeigt hatte und begab sich dort zu seiner Schlafstatt.


    tbc: Villa Claudia » Sklavenunterkunft

  • Eilig verließ ich das Atrium, so hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt. Schon in so kurzer Zeit mussten wir zum Essen erscheinen.
    Es blieb mir nur wenig Zeit alles für ein Säuberungsbad und für saubere, bessere Kleidung, eines im Dienste eines Claudier stehenden Sklaven, zusammen zu suchen.
    Nachdem ich meine Tunika abgestreift hatte, schöpfte ich Wasser aus dem kleinen Becken schüttete es über mich und begann mich einzuseifen. Schnell aber gründlich nun folgte, nach dem die Seife abgespült war, ein längerer Aufenthalt in dem großen Becken. Dort dachte ich über unserer Situation nach. Wenn Macro so weit war mussten wir uns unbedingt noch schnell absprechen.

  • Vor zwei Stunden hatte er es angeheizt. Der Fußboden und die Wände hatten sich erwärmt. Das Wasser hatte fast Badetemperatur erreicht. Vor dem Entspannungsbad im Becken kam die Körperpflege. Dracon legte seine Tunika und das subligaculum ab. Öl stand da, eine kleine Schale mit einer Paste. Dracon traute dem Zeug in der Schale nicht, er nahm das Öl und rieb sich ein. Mit einem Schaber entfernte er es. Der unangenehmere Teil kam erst. Mit einer scharfen Klinge begann er sich vorsichtig den Bart zu schaben. Langwierig, weil er das Messer immer wieder schärfen musste. Der Kopf war zuletzt dran. Früher war es einfacher, im Ludus hatten sie sich gegenseitig geholfen. Wen sollte er hier Fragen? Bis jetzt hatte er sich mit keinem richtig anfreunden können. Er war zu sehr Eigenbrödler und Gleichgesinnte wie in Britannia gab es hier nicht.
    Nach der Tortur war die Kopfhaut gerötet. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Einen Moment ruhte er auf der Bank aus, lehnte sich zurück. Brummend beugte er sich vor und stand auf. Das Wasser war warm und tat gut. Er legte sich in eine Ecke und ließ es sich gut gehen.

  • Das Balneum der Claudier war angeheizt. Zeit für das kleine Balneum. Heute war ein besonderer Tag. Sein Dominus hatte ihn ausgeliehen. Ausgeliehen an die Flavier für eine Festlichkeit. Candace wieder sehen und vielleicht fand sich Zeit für ein paar Worte und ein bisschen mehr. Die Rasur war beendet. Dracon fuhr prüfend über seinen kahlen Schädel. Keine Stoppel durfte ihm entgehen. Mehrmals schabte er über verdächtige Stellen bis er nichts mehr daran auszusetzen hatte. nichts mehr störte.
    Beim Einölen und Abschaben nahm er sich viel Zeit. Ein kurzes Bad zum Entspannen. Keine Ahnung was er tun musste. Hauptsache es hielt sich im Rahmen. Sauber und gepflegt sollte er bei den Flaviern auftauchen. Sein bestes Benehmen an den Tag legen.
    Nicht zu lange brachte er im Wasser zu. Nach dem abtrocknen, ein wenig eingeölt. Das Subligaculum angelegt und eine frische Tunika über gezogen. Der Wollgürtel verschwand unter der darüber wallenden Tunika. Seine calligae , nach einer Ewigkeit ansehnlich genug, waren angezogen und geschnürt. Mit sich und seinem Aussehen zufrieden verließ Dracon das kleine Balneum.

  • [Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150529/57qfgm58.gif] | Naevia


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    Naevia hatte man dazu auserkoren, sich zunächst um das Wohl der neuen Sklaven zu kümmern. Die Syrerin kam sofort ihrer Aufgabe nach und führte die Neulinge tief hinein, in die Eingeweide der Villa Claudia, dorthin wo das „Reich der Sklaven“ begann. Hierher verirrte sich nur selten eine der Herrschaften. Auch optisch gesehen, merkte man schnell, dass dies ein anderer Part der Villa war, der trotz allem unweigerlich mit dem herrschaftlichen Teil gezwungen war, eine Symbiose einzugehen.
    Das Servitriciuum zeichnete sich in erster Linie dadurch aus, dass hier die Einfachheit und Zweckmäßigkeit die vorherrschenden Stilelemente darstellten. So suchte man feine Fresken und aufwendige Mosaike hier vergebens.


    In der Culina hatten die Neulinge gelegenheit, ein paar Happe zu sich zu nehmen, die ihnen Abrota, die Köchin vorgesetzt hatte. Doch viel Zeit zum verweilen blieb den neuen Sklaven nicht. Naevia drängte sie dazu, sich zu beeilen. Ihre Herrin erwartete sie noch später am Abend. Deshalb konnte sie sich keine Trödelei leisten.


    Die nächste Station der Neuankömmlinge war zweifellos das Balneum servorum, oder wie man es hier auch schon fast liebevoll das "Kleine Balneum" zu nennen pflegte. Doch dieser Name konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Bad einzig den Sklaven vorbehalten war. Was allerdings auch nicht weiter schlimm war, denn der unansehnliche kalte Raum konnte eigentlich niemanden dazu animierend, länger als nötig dort zu verbringen.


    Auf Naevias Geheiß hatten ein paar Sklaven heißes Wasser in Bottichen herbeigetragen. und einen hölzernen Zuber damit gefüllt. Das musste für die vier ausreichen.
    „Was ist, wollt ihr euch nicht ausziehen und waschen?“ Die beiden Frauen zierten sich anfangs noch etwas, sich vor den beiden Sklaven zu entkleiden. Doch schließlich war es Ferun, die kleine Germanin, die den Anfang machte.

  • [...] Lange blieben sie nicht im Atrium stehen, auch wenn er sich noch längst nicht alles angesehen hatte. Doch das würde man zu späterer Zeit gewiss noch nachholen können. Nun ging es dem Bad entgegen. Zumindest glaubte Onatas das, während es tief hinein ging in die Villa, deren Gänge sich schließlich in karge Schlichtheit wandelten. Auch die Üppigkeit der Ausstattung ließ nach und letzten Ende meinte man, man würde wieder in der bescheidenen Wohnung irgendeines Mietshauses stehen. Das war es also, das Reich der Sklaven. Simpel und ohne Schnörkel, wie Onatas es zum Beispiel von der Behausung des Batidius Denter gewohnt war. Somit störte die Umgebung also wenig. Erst recht nicht, weil man ihr nun etwas zum Essen bekam. Onatas versuchte dabei nicht zu schlingen, obwohl sein Magen bereits ordentlich geknurrt hatte. Sprechen tat er dabei nicht und er ließ auch alle anderen außer Acht. Wichtig war nur das, was er auf dem Teller hatte, ehe es dann recht schnell auch in das Balneum ging. Dieser Raum bestand wieder nur aus vier tristen Wänden, zwischen denen die Möglichkeit eines Bades gegeben war. Er beschaute sich alles, doch so schmucklos das Ambiente auch auf ihn wirkte, umso mehr freute er sich auf das erfrischende Nass, welches von einigen Sklaven herbei geschafft wurde. Sogleich wurde ihre kleine Gruppe auch aufgefordert, sich zu entkleiden und den Wasserbottich zu erobern.


    Onatas Blicke waren bei der jungen Sklavin, die soeben die Frage formuliert hatte, die von ihrer Art her doch eher eine Aufforderung war. Die Sklavin hatte einen dunkleren Teint, dunkles Haar und er schätzte, dass sie aus den Provinzen um Asia stammen musste. Die anderen zögerten noch, doch auch er hatte es nicht eilig, sich seiner verschmutzten Tunika zu entledigen, denn er musste gestehen, dass die Scham vor den anderen nun doch ein wenig mitspielte. Die Germanin war nun diejenige, die den Anfang machte. Und recht hatte sie damit eigentlich auch. Was nutzte schon alles zaudern, wenn das Bad bereits wartete und auf großartige Intimsphäre brauchte er immerhin an diesem Abend auch nicht hoffen. Zumindest nicht hier. Also streifte er sich seine Tunika über den Kopf und stand daraufhin so nackt da, wie die Götter ihn geschaffen hatten. Den groben Stoff warf er dann einfach neben den Bottich, in welchen er sodann hinein stieg. Die Blöße der Damen bedachte er nur mit einem kurzen Blick und nahm sich vor, auch nicht weiter auf diese zu achten. Immerhin hatte er sich noch auf dem Markt selbst zugesprochen, dass er kein wilder Geselle war und es in diesem Hause wirklich besser war, man kehrte sein Interesse am weiblichen Geschlecht ein wenig unter den Teppich, wenn man nicht als Schnipp schnapp- Eunuch enden wollte.


    Noch einmal hatte er unter diesem Gedanken zu Aristotles hinüber geschaut. Vielleicht sollte er ihm und den Frauen ein wenig Platz im Zuber lassen. “Wie ist dein Name?“, wollte er dann neugierig von der Sklavin wissen. “Und was kannst du über die Claudier erzählen, die hier wohnen? Sind sie streng? Was wird auf uns zu kommen?“ Beherzt griff er nach einem kleinen Schwamm und rieb sich damit über die Arme und unter den Achseln.

  • Aristoteles hatte wenkg Appetit gehabt und nur ein wenig herunter bekommen. Wie sollte es auch anders sein an so einem Tag? Aber es ging gleich miserabel weiter. Als man sie ins Bad führte erkannte er das man für sie alle wohl den selben Zuber vorgesehen hatte. Die konnten doch nicht erwarten das er sich direkt nach seiner Kastration hier vor allen auszog? Vor allem vor Sklavinnen!


    Irritiert schaute er um sich und machte keine Anstalten sich auszuziehen. Die Germannin machte den Anfang und mit starken seelischen Schmerzen schaute Aristoteles auf ihre weibliche Form. Er erkannte noch was einen Mann erregte, dlch bei ihm rührte sich nichts. Er hatte gehört das manche Eunuchen die erst nach dem Stimmbruch die Hoden eingebüßt hatten noch mit einer Frau verkehren konnten doch er war wohl im Moment deutlich zu traumatisiert das sich irgendetwas tat.

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