Es war eigenartig, sie sollten heute hier Essen und auch noch bedient werden. Nicht von irgendwem, Dominus Claudius Menecrates höchstpersönlich. Sie war aufgeregt, bevor sie hier ankamen gab es mit Morrigan noch eine Diskussion. Sie wollte unbedingt eine lange Tunika. Das war ein Krampf. Mansuri willigte ein und ging nun gemeinsam mit ihr in langer Tunika.
Etwas verloren standen sie, vor dem Triclinum. Frisch aus dem Balneum. Die Haare ordentlich zurecht gemacht, die langeTunika an.
Triclinium | verkehrte Welt
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Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, das erste mal fühlte sie sich nicht nackt, endlich waren ihre Beine bis zu den Knöcheln bedeckt, dies gab ihr Selbstsicherheit.
Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass hier irgendwas nicht richtig war.
“Mansuri? Der Domius uns wirklich be.. bedient? Das ist nicht ... es ist .. Meinst du das Gut?”
Mit großen fragenden Augen, schaute sie Mansuri an. -
" Er hat es gesagt und er hält ganz bestimmt sein Wort." Ob das gut war, wusste sie auch nicht, aber was sollte daran schlecht sein. Es war einmalig und nur für sie.
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“Ja gesagt... aber.. Du meinst es ist recht? Ich ungutes Gefühl. Nicht weil er ist Herr. Aber er ist alter Mann. Bei uns sein Alte immer Personen, die man behandelt mit Respekt, den sie haben Erfahrung und sein weise. Man holt immer Rat bei ihnen. Sich von ihnen bedienen lassen ist ... irgendwie verkehrt. Du verstehen?"
Morrigan fühlte sich unbehaglich. -
Das meinte sie. " Dominus Menecrates ist ein, sagen wir, Mann im gesetzten Alter. Deswegen sollten wir es sehr hoch einschätzen, dass er uns heute diese Ehre zu teil werden lässt und uns bedient." Sie rückte den Gürtel an ihrer Tunika zurecht. " Er ist Weise keine Frage, er ist gerecht und er hält seine Versprechen. Er verspricht nur das was er halten kann und will. In dem wir uns angemessen Benehmen, erweisen wir ihm Respekt."
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Solange Meinecrates lebte, wurden in der Villa Claudia die Saturnalien gefeiert. Solange er lebte, kam es dabei niemals dazu, dass er die Sklaven bedient hätte. Seine Sehnsucht nach der Legion und der guten alten Zeit, die Freude, die er beim Kommandieren und vor allem dem Ausbilden empfand, hatte ihn dazu gebracht, dieses Novum einzugehen, nur um sich für kurze Zeit wieder als Offizier fühlen zu können. War es ihm die Sache wert? Ja, gestern war das der Fall, also sollte er heute nicht klagen. Er selbst hatte die spezielle Ausführung gensgebundener Saturnalien außer der Reihe als Belohnung für diejenigen ausgesetzt, die sein Spezialtraining fehlerfrei absolvierten. Mansuri und Morrigan war gelungen, was viele Legionäre nicht zuwege brachten und was auch seine Verwandten am gestrigen Tag nicht umsetzen konnten. Gut, mit einer Ausnahme: Galeo schnitt ebenfalls gut ab.
Nun musste Menecrates durch, wenn er sich selbst noch in die Augen sehen wollte. Sein Wort brechen, kam nicht in Frage. Mit einer roten Tunika bekleidet trat er ins Triclinium. Und jetzt? Er hatte nie Obacht gegeben, wie die Sklaven im Einzelnen vorgingen. Er überlegte, was ihm selbst zu Beginn wichtig wäre. Vielleicht eine Schale mit Wasser für die Hände."Äh, Harigastus, wir brauchen Wasser und ein Tuch." Er blieb wie angewurzelt im Eingang stehen und versuchte die Situation zu erfassen. Saßen die Sklavinnen bereits?
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Menecrates betrat den Raum. Morrigan fühlte sich immer unwohler. Als er nach einer Schüssel rief, wollte sie gerade los um diese zu holen. Im letzten Moment rief sie sich in Erinnerung, dass dies heute nicht ihre Aufgabe war. Aber was genau war ihre Aufgabe heute? Sich bedienen lassen? Ihn so durch die Gegend scheuchen wie es die Familie sonst tat?
Nein! Allein, dass er sein Versprechen einhalten wollte und es scheinbar auch umsetzen wollte, verdiente Respekt. Unsicher trat sie in den Raum.
“Dürfen wir uns setzen Domius Menecrates” fragte sie leise. Sie war sich einfach nicht sicher, ob sie wirklich auf den Klinen Platz nehmen druften. -
Wulfgar ging hinter Menecrates her und staunte nich schlecht als er Mansuri und Morrigan in Tuniken sah. Und er musste Menecrates immer mehr Respekt zollen. Er stand zuseinem Wort. Ein geborener Führer. Als er Wasser und Handtuch verlangte holte er das schnellstmöglich. "Habe ich hier. Lieber Wasser oder, lieber das Handtuch zum abtrocknen, Dominus Menecrates?" Da die Schüssel schwer war,hoffte Wulfgar mit allem Respekt, dass Menecrates lieber das Handtuch wählen würde. Aber er wagte es nicht auszusprechen.
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Die beiden Sklavinnen standen tatsächlich noch im Raum und Menecrates konnte sich nicht entscheiden, ob er das gut oder schlecht finden sollte. Schlecht vielleicht deswegen, weil alles nur noch linkischer und verkorkster wirken würde. Wer sollte wen zum Hinsetzen auffordern? Gut auf jeden Fall deswegen, weil so in ihm die Zuversicht wuchs, dass Morigan und Mansuri die Situation nicht bewusst überspritzen würden. Morrigans vorsichtige Frage bestärkte ihn in dieser Annahme.
Er atmete einmal tief durch und dachte bei sich: Entweder ist das heute das Ende jeden Vergnügens für ihn oder er gewann Vergnügen ohne Ende aus dieser paradoxen Situation. Entschlossen, sich möglichst an Letzterem zu orientieren, trat er einen Schritt nach vorn, als auch schon Harigastus mit dem Wasser neben ihm stand. Er blickte ihn zunächst ratlos an, denn sich Vergnügen vorzunehmen, war das eine. Es umzusetzen, das andere. Unentschlossen blickte er vom Wasser auf das Tuch und zum Wasser zurück.
"Lieber das Wasser", entschied er. Seine Hände wurden tagtäglich - und zwar mehrfach abgetrocknet - und er dachte überhaupt nicht darüber nach, wer das tat. Sich jetzt vorzustellen, dass er jemandes Hände abtupfen sollte, weibliche Hände, das überstieg sein Vermögen. Er breitete die Hände aus, um die Schale annehmen zu können.
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Sie nahm das Zepter in die Hand, schob Morrigan zu einer der Klinen und schupste sie vorsichtig drauf. " Setzt dich " flüsterte sie. Sie setzte sich auf die Kline gegenüber. Es war merkwürdig, ungewohnt und ging hoffentlich schnell vorbei. " Deine Hände." flüsterte sie zu Morrigan und hielt ihre nach vorn.
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Morrigan nahm auf der Kline Platz Kerzengerade, gerade so als hätte sie einen Stock verschluckt sass sie da. Sie hielt so wie Mansuri es vormachte ihre Hände nach oben.
Auch wenn sie sich jetzt nicht nur unwohl fühlte sondern nun auch noch dämlich vorkam.
Erstens waren ihren Hände sauber, sie hatte eben gebadet. Zweitens.... ach was soll’s sie versuchte die Situation einfach zu genießen. Sie schaute sich einfach ein wenig um, und wartete auf das Wasser um ihre Fingerspitzen drin zu baden. -
Das hatte Wulfgar sich gedacht. Naja. Menecrates war sehr rüstig für sein alter. Also überreichte er ihm vorsichtig die Schüssel mit dem Wasser, so das nichts überschwappte. "Hier ist das Wasser, Dominus Menecrates." Er selber Würde das Handtuch nehmen und die Hände abtrocknen. Er ging nochmal im Kopf durch, was in der Culina alles auf die beiden wartete. 'Vermutlich werden sie nach dem Frühstück schon so pappsatt für den ganzen Tag sein, so wie sich der Tisch dort schon fast biegt.'Dachte sich Wulfgar beiläufig.
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Das Gewicht der Schale auszubalancieren, stellte kein Problem dar. Menecrates verfügte durchaus noch über einen sehnigen Körper, wenn auch vom dekadenten Lebensabend gezeichnet. Jetzt laufen, 'kein Problem', dachte Menecrates. Falsch gedacht. Nie im Leben hatte er eine Wasserschüssel tragen müssen, seine Erfahrung ging gegen Null.
Als er einen der üblichen forschen Schritte nach vorn machte, konnte das Wasser nicht so schnell folgen. Gemäß der Massenträgheit blieb es zurück und benetzte seine Tunika. Erschrocken streckte er die Arme aus, um die Schüssel aus der Reichweite seiner Kleidung zu bringen, was die Situation nur noch verschlimmerte."Zum Hades!", schimpfte er und blieb abrupt stehen. Das Wasser jedoch - einmal in Fahrt - ließ sich nicht so schnell stoppen und schwappte vorn über den Schüsselrand. Als es auf dem Boden auftraf, schleuderten viele Spritzer gegen Menecrates‘ und Harigastus‘ Beine. Er blickte betroffen nach unten. Wieso scheiterte er schon an so kleinen Dingen?
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Das es so kommen würde, hatte Wulfgar erwartet. "Dominus Menecrates, ihr müsst vorsichtigere Schritte gehen, dann wird das Wasser nicht aus der Schüssel schwappen."
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Ungeschickt stellte sich Menecrates an. Gut, woher sollte er es auch wissen.
Schmerzhafte Erinnerungen wurden in Morrigan wach. Sie hatte ja auch einmal mit Wasser gekleckert, gut sie hatte Galus geduscht, die Konsequenz war, das sie Bekanntschaft mit einem Stock gemacht hatte.
Rasch war sie wieder auf den Beinen und ging auf Menecrates zu um sich die Hände zu waschen, anstatt zu warten, bis sie doch noch eine Dusche bekam.
Morrigan trocknete sich die Hände an dem Tuch an, welches Wulfgar in den Händen hielt.
“Oh.” ein verlegenes Lächeln. “Äh, ja ich weiß du sollen das mache, aber ... ach egal. Danke.” Sie setzte sich wieder hin. Unruhig ruschte sie hin und her. Sie hatte eh Hummeln im Hintern, aber hier rumzusitzen und sich einfach bedienen zu lassen ... Sie schaute zu Mansuri, was sie nun machen würde. -
Sie hatte den gleichen Gedanken wie Morrigan, war nur nicht so schnell beim Aufstehen. Die lange Tunika hinderte sie daran. Ihre Finger ins Wasser eintauchend sagte sie leise. " Danke." trocknete sie bei Wulfgar am Tuch ab. " Wulfgar, nimm bitte Dominus Menecrates die Schüssel ab. Er hat heute für uns einen ganz besonderen Wein ausgesucht. Ich bin gespannt wie er schmeckt." So besonders musste der Wein nicht sein, Wulfgar sollte ihn nur von der Schüssel befreien, sonst gab es ein nasses Chaos.
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Wulfgar nickte Mansuri zu und schulterte das Handtuch. Dann ging er zu Claudio Menecrates. "Ihr erlaubt, Dominus?" Er hielt seine Hände entsprechend um die Wasserschale in Empfang zu nehmen und wegzubringen.
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Harigastus' Vorschlag, langsame Schritte zu machen, kam eindeutig zu spät. Immerhin leuchtete Menecrates der Hinweis ein. Wichter als die kleinen Schritte noch würde aber sicherlich das möglichst ruckfreie Balancieren der Schüssel sein, was Menecrates eigentlich sofort ausprobieren wollte, denn eigene Unfähigkeit nagte stets an ihm. Er stierte auf das Wasser, während er vorwärtsschlich.
Weit kam er nicht, nur einen einzigen Schritt, denn Morrigan sprang auf und bediente sich selbst an der Wasserschüssel. Menecrates stand derweil genau in der Pfütze, die er selbst zuvor produziert hatte. Er wartete geduldig das Händewaschen der beiden Sklavinnen ab und übergab danach das Behältnis Harigastus. Sichtlich erleichtert atmete er auf, bevor er nach unten sah und seine rechte Sandale aus der Pfütze hob."Was kommt jetzt", flüsterte er Harigastus zu, der noch nicht losgegangen war.
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Wulfgar beugte sich zu Menecrates hinüber, und flüsterte ihn zu. "Nun servieren wir Wein für Mansuri und Morrigan." Der stand in der Culina auf einem Tablett mit 2 Bechern und einen weiteren Krug voll Wasser. "Ich gehe ihn holen, Dominus Menecrates."
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Selten empfand Menecrates Hilflosigkeit, aber im Augenblick sah er Harigastus mit einer Spur Wehmut nach. Dann blickte er die beiden Sklavinnen an und lächelte verlegen. Er trat von einem Bein auf das andere und weichte damit seine Sandalen umso mehr ein. Sein Blick bemerkte wohl zum ersten Mal, welch schöne Wand- und Deckenbilder das Triclinium aufwies. Aber der Raum barg nicht genug Sehenswertes, um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken. Wieder lächelte er, dann blickte er auf seine Füße. Mit den Zehen matschte er auf der feuchten Schuhsohle herum. Hoffentlich kam Harigastus bald zurück.
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