Atrium l ein unheimlicher Neuer

  • Den neuen ließ ich lieber vor mir gehen und wies ihm den Weg zum Atrium.
    Hoffentlich ist Mansuri in der Nähe. So ein quatsch, die Handfesseln löse ich ihm.
    Kaum gedacht waren wir im Atrium angekommen und ich löste seine Fesseln.
    „Das du mir ja schön friedlich bleibst. Nun bleibst du hier stehen. Verstehst du mich überhaupt?“ Ich schaute den Neuen fragend an.

  • Dummkopf, dachte Keywan bei sich.
    „Du Tölpel, warum sollte ich dich nicht verstehen? Was bist du überhaupt? Der Eunuch des Hauses? Ich wusste gar nicht das sich die Römer auch einen Harem halten, oder wofür brauch man Knaben wie dich?“ Herablassend betrachtete er das Jungchen vor sich.
    „Ach ja, stimmt, ich habe ja schon von der Vorliebe der Römer gehört, sie liegen auch gern mal mit einem Knaben im Bett.“ Angewidert spuckte er Linos vor die Füße.
    „Hältst du deinen Hintern brav hin für deinen Herrn?“

  • Rot anlaufend vor Wut starrte ich den Neuen an. Ehe er überhaupt mit der Wimper zucken konnte griff ich zu seinem besten Teil und drückte fest zu.
    „Warum brauchst du einen? Außerdem ich bin Grieche und der Sekretär des Herrn des Hauses.“ Noch einmal fest zudrückend fragte ich noch: „Sonst noch eine Frage?“

  • Als der Knabe ihn bei den Eier packte, schnellte seine Hand nach vorn an seine Gurgel.
    „Wenn du weiterleben willst, nimm deine dreckigen Hände weg.“ Sich nach vorne beugend zischte Keywan dem Knaben ins Ohr. „Ich kann ihn die ja mal reinstecken, so einen großen hast du Grieche bestimmt noch nicht gespürt.“ Immer fester mit der Hand zudrückend, so dass Linos die Luft wegblieb.“ Dein Glück, das ich nur Frauen beglücke. Und die Kerle nur zu gern den Römern überlasse.“

  • Aus dem Officium entlassen, ging sie zurück. Im Atrium war Linos zu hören und eine ihr fremde Stimme. Sie ging auf Zehenspitzen um dem Gespräch zu Lauschen. Die Worte die da fielen, zwangen Mansuri ein Lächeln ins Gesicht. Sie ging näher und sah beide stehen. Linos hatte als Antwort mit seiner Hand kräftig zugegriffen. Au, das war herb. Aber fair. :D Der war hier neu und macht sich den ersten Feind. Unwohl wurde ihr als er Linos an die Kehle ging. Bruchstückhaft hörte sie was er dem Griechen ins Ohr flüsterte. Nicht alles, der Rest ging unter. Sie musste einschreiten, sonst war es um Linos geschehen. „ Würdest du Linos bitte loslassen und hier warten bis Dominus Menecrates Zeit hat. Wie ist dein Name?“ Ihre Worte waren laut und direkt. Sie blieb neben ihm stehen, sah ihm unverwandt in die Augen. Sie hatte keine Angst vor ihm. " Lass ihn los." sagte sie mit Nachdruck.

  • Sein Blick wandte sich dem Weib zu das es wagte ihm etwas zu befehlen.
    „Ah du bist wohl das Weibsbild, was meint, das sie hier das sagen hat?“
    Er musterte die Person voller Verachtung. „Mein Name ist Keywan. Und wie du wünscht.“
    Ruckartig ließ er den Knaben los und gab ihm noch einen Schupser mit, so dass der Knabe ins Taumel kam.
    Seine Blick lies er nicht von dem Weib, in Gedanken stellte er sich vor, wie sie seinen Namen brüllte, während er… ein fieses Lächeln huschte über sein Gesicht.

  • Morrigan hatte Stimmen gehört, sie schlich in die Richtung aus der sie kamen.
    Sie erblickte Mansuri, Linos und einen Unbekannten, die Kleindung… dieser Mann musste aus Persien kommen, sie wollte ihn gerade freudig begrüßen, als sie hörte was er zu Linos und dann zu Mansuri sagte. Sie sah seinen Blick.
    Erschocken hielt sie sich die Hand vor den Mund um nicht aufzuschreien.
    Dieses Exemplar musst von dem Stamm sein, von dem ihre Mutter ihr erzählt hatte, Frauen waren dort nichts wert, man behandelte sie schlechter als die Römer ihre Sklaven hier. Morrigan erinnerte sich, das einer von diesen mal um ihre Hand angehalten hatte, als sie es abgelehnt hatte, hatte er ihr aufgelauert und sie grün und blau geschlagen, sie war damals 10, wahrscheinlich wäre schlimmeres passiert, wenn ihr Vater nicht dazugekommen wäre. Darum hatte ihr Vater auch beschlossen, ihr das kämpfen beizubringen, damit sie sich wehren konnte.
    Der Blick mit dem der Typ Mansuri ansah gefiel ihr gar nicht. Entschlossen trat sie auf die kleine Gruppe zu und stellte sich demonstrativ neben Mansuri, sagte aber kein Wort.

  • Gerade noch rechtzeitig erlangte ich mein Gleichgewicht wieder, bevor eine Vase zu Bruch gegangen wäre.
    Das wirst du mir noch büßen und den Tölpel ebenso. Eine Gelegenheit dazu wird sich noch finden. Wütend ballte ich meine Faust.
    Als ich ihn anschaute fiel mir der Blick auf, mit dem er Mansuri musterte und dann dieses Lächeln.

  • Noch eine betrat den Raum, von der Erscheinung her konnte man annehmen, das sie aus seiner Region stammte. Einen Versuch war es wert.
    „He Weib, du stammst aus Persien?“ fragte er sie auf persisch. „Gibt es hier nur Weiber in dem Haushalt? Nicht das ich was dagegen hätte und du bist ja auch ein Lenkerchen. Du wirst mir heute Nacht das Bett wärmen. Viel zu lange lag ich nicht zwischen den Schenkeln einer Frau, da kommst du mir gerade recht.“ Anzüglich grinste er das Weib an und beobachtete ihre Reaktion.

  • Morrigan zuckte unwillkürlich zusammen. Sie war entschlossen ihn zu ignorieren, als er sie jedoch mit seinen kalten Augen musterte und ihr befehlen wollte, das sie zu ihm… Innerlich schüttelte sie sich. Allein bei der Vorstellung wurde ihr übel.
    „Nie im Leben, du... du widerst mich an.“ Antwortete sie auf persisch. Angewidert wandte sie sich von ihm ab.
    „Mansuri, bitte sei vorsichtig, dem ist nicht zu trauen, er ist ein böser Mann.“ Flüsterte sie ihrer älteren Freundin zu, die Hand, die sie auf Mansuris Arm gelegt hatte zitterte leicht und in ihren Augen konnte man ihre Furcht erkennen.
    Insgeheim wünschte sie sich, dass sie ein Messer bei sich hätte, und es immer bei sich tragen dürfte. Sie war sich sicher, das dem Kerl nicht zu trauen war und er bestimmt noch für Ärger sorgen würde.

  • Was ist das nur für ein Widerling: Ich verstehen ihn zwar nicht, aber aus seiner Mimik lässt sich vieles lesen. Nicht das Mansuri und Morrigan gerade meine Freunde sind, jedoch scheinen mir die Beiden in ernstlicher Gefahr zu sein.
    Ich stellte mich so hin, dass ich im Notfalle anspringen konnte, denn schließlich hatte ich auch, wenn auch nicht mit Freuden, eine gute Kampfbildung erhalten.
    Sicherlich würde er heute aber nichts unternehmen.

  • " Ich werde vorsichtig sein. Keine Angst." nickte sie ihr flüsternd zu. "Ihr scheint euch prächtig zu verstehen, zumindest sprachlich. stellte sie fest, nachdem die beiden sich in ihrer Muttersprache ausgetauscht hatten. "Um deine Frage zu beantworten. ich meine nicht nur, ich habe hier das Sagen. Was die anderen, dich und den Haushalt betrifft. So lange Dominus Menecrates beschäftigt ist, zeige ich dir das vom Haus was du wissen musst. Folge mir." Mansuri macht sich auf dem Weg einige Gedanken, freundlich klang es nicht was er von sich gab, schmierig und schlecht. Ein ungutes Gefühl befiel sie, als sie ihm wieder in die Augen sah. Abwarten, es war nicht aller Tage Abend.

  • Dankbar sah Morrigan Linos an, als sie sah, wie er seine Haltung veränderte, man sah, dass er bereit war im Notfall einzugreifen. Sie nickte ihm dankend zu und formte mit ihren Lippen ein stummes ‚Danke’. Auch wenn sie ihn gerne neckte, so mochte sie den Knaben doch, vielleicht war sie ja auch nur neidisch, schließlich hatte er eine Aufgabe, sie musste sich immer was suchen. Lepidius hatte sie gekauft, hier abgeladen, ihr aber nie wirklich gesagt was sie tun sollte und welche Aufgabe sie hatte. Linos hingegen wusste genau was seine Aufgaben waren, darum beneidete sie ihn und er musste immer mal wieder herhalten für ihre Scherze, sie meinte das aber nicht böse, eher so wie eine kleine Schwerster, die ihren großen Bruder gern mal nervt.
    Misstrauische schaute sie dann wieder auf den Neuen.

  • Ah sie verstand ihn also umso besser, die Kleine würde schon sein Bett wärmen, als ob er sie fragen würde. Ihre Meinung zählte eh nicht.
    Gut die andere hatte also das sagen, gut gut halten wir uns mal bedeckt, soll sie uns mal das haus zeigen, es konnte nicht schaden zu wissen was es hier wo gab.
    „Ja dann führe mich durch das Haus.“ Keywan schickte sich an ihr zu folgen, als er an Morrigan vorbei ging sprach er zu ihr.
    „Du wirst mir schon Gesellschaft leisten freiwillig oder unfreiwillig, das ist mir egal, ich nehme mir was ich brauche, eine Frau frage man nicht nach ihrem Willen, sie hat zu gehorchen, solltest du doch wissen.“ Eiskalt war sein Blick, den er auf Morrigan warf, bevor er Mansuri folgte.

  • Mansuri wurde das Gefühl nicht los, dass mit diesem Kerl nicht gut Kirschen essen war. Morrigan hatte mit ihm gesprochen. Es klang nicht sehr freundlich und verschreckt sah sie dazu aus. Nachher war Zeit sie zu fragen, was er zu ihr gesagt hatte. Der Rundgang war schnell erledigt. Er wusste wo das Balneum, die culina, den Hortus und das Officium des Dominus. Als letztes zeigte sie ihm die Sklavenunterkunft.

  • Die Begutachtung des Neuzugangs fiel zu Menecrates' Leidwesen in die Abendstunden. Er konnte sich nicht eher Zeit nehmen und so ließ er erst spät nach Keywan rufen. Die Zuweisung der Funktion für den neuen Sklaven musste erfolgen. Menecrates saß hinter seinem Schreibtisch und räumte die Papiere des Tages zusammen, während er auf den Neuen wartete.

  • Das Weib, hatte ihm, nachdem sie ihm das haus gezeigt hat irgendwann mitgeteilt, dass er sich bei Menecrates einzufinden hat.
    Endlich ein Mann! Noch mehr Weibsbilder hätte er heute nicht ertragen.
    Er klopfte an die Tür des Arbeitszimmers und wartete auf Einlass.

  • "Es darf eingetreten werden", erwiderte Menecrates, der soeben auch mit dem Sortieren der Papiere fertig wurde. Er stand auf und kam dem Eintretenden ein Stück entgegen - weniger aus Höflichkeit, sondern vielmehr, weil er so den Neuzugang besser betrachten konnte. Die Sehkraft seiner Augen ließ letztens ein bisschen zu wünschen übrig.


    "So, du bist also der Neue", empfing er Keywan. "Welcher Abstammung bist du?"

  • Keywan trat nach Aufforderung ein.
    Mit kalten Augen fixierte er den Mann, der sich erhoben hatte.
    „Ich stamme aus Persien... Herr.“ Nur schwer kam ihm dies über dies Lippen.
    Keywan stand ruhig und gelassen da, wusste er doch, dass er jetzt eine Begutachtung über sich ergehen lassen musste.
    Er war auch nicht so dumm, dass er es sich mit dem Herrn des Hauses verscherzen würde.
    Zähne zusammenbeißen und durch dachte er bei sich.

  • 'Also noch ein Sklave aus Persien', dachte Menecrates. Offensichtlich gab es dort eine Quelle für die Sklavenhändler. Er umrundete den Neuzugang.
    "Dein Name?" Man konnte sich bei Menecrates als Sklave Anerkennung und einen freundlichen Umgang verdienen, jedoch musste das jeder für sich selbst erarbeiten. Zu Beginn wahrte Menecrates stets Abstand und übte Zurückhaltung. Es stand je auch nie von vorn herein fest, ob der jeweilige Neuzugang für länger, für immer oder nur für kurz blieb. Seine Verwendung musste sich erst ergeben und seine Anpassungsfähigkeit musste sich zeigen.


    "Was sind deine Stärken bzw. worin bist du geübt? Und übrigens, dein Kopftuch wirst du hier ablegen. In Rom und speziell in diesem Haus brauchst du das nicht und es ist auch nicht erwünscht."

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