Tablinium | Contio Arvalium Fratrum

  • Wie besprochen hatte Durus die häuslichen Vorbereitungen getroffen, um die Arvalbrüder bewirten zu können: Das Triclinium war hergerichtet, angemessene Speisen eingekauft und Wein kaltgestellt worden. Durus hatte außerdem eine eher schlichte Synthesis in königsblau angelegt.


    Angetan mit dieser hatte er sich nun auf seine Kline - die an der Stelle des Gastgebers stand - gesetzt, während er die ersten Brüder erwartete.


    Sim-Off:

    Die Porta muss nicht benutzt werden, gerne gleich hier schreiben!

  • Das Lucius das Amt des Magisters niedergelegt hatte kam etwas überraschend für Lepidus. Jedoch hatte er schon längere Zeit nichts mehr von ihm gehört, geschweige denn von seiner Schwester.
    Auch aber nicht nur deswegen hatte er den Weg in die Villa Tiberia gefunden und vom Ianitor eingelassen, betrat Lepidus das hergerichtete Triclinium, wo Durus sitzend auf einer Kline die weiteren Mitglieder erwartete.
    >Salve Patronus! Wie ich sehe, bin ich einer der ersten?!<
    Ging Lepidus auf Durus zu und begrüßte ihn.

  • "Salve, Lepidus! In der Tat!"


    antwortete Durus, als sein Klient als erster auftauchte. Mit einem leichten Ächzen erhob er sich und ging auf den Claudier zu.


    "Wie geht es dir, mein Freund?"


    fragte er dann. Auch er hatte lange nichts mehr von Lepidus gehört und erinnerte sich plötzlich daran, dass er ja geplant hatte, Arvinia mit ihm zu verheiraten! Vielleicht ergab sich ja die Gelegenheit, kurz in dieser Sache mit ihm zu sprechen!

  • Die Villa Tiberia war Piso mittlerweile schon vertraut, er war ja schon ein paar Male hier gewesen, nämlich zu allen Anlässen, wo er von Durus etwas gewollt hatte. Nun war es wieder so weit. Dieses Mal war er nicht alleine, nein, er hatte Flaccus mitgeschleppt, mitgezerrt, mitgeleitet, egal, wie man es formulieren wollte. Denn der Junge musste sich in eine Sodalitas einbringen – etwas anderes war einem Flavier nicht angemessen!
    Als er das Triclinium betrat, sah er sofort Durus und einen anderen Mann... Glatzkopf... hmm... das war doch... genau. Claudius Lepidus hieß der Kerl. Hatte ein Vigintivirat gemacht. Wäre nicht spektakulät abgelaufen, sagte man sich. Und tatsächlich wusste Piso davon nur, dass man munkelte, der Claudier wäre nie auch nur ein einziges Mal überhaupt in der Amtstube des Tresviri Capitales aufgetaucht. Nun ja.
    Mit einnehmenden Lächeln schritt er auf Durus und Lepidus zu. “Salvete, Tiberius Durus und Claudius Lepidus!“, begrüßte er die beiden Arvalbrüder. “Nochmals meinen Dank für die Einladung. Darf ich vorstellen? Mein Neffe Quintus Flavius Flaccus. Flaccus, das sind Manius Tiberius Durus, Consular und Pontifex pro Magistro, und Quintus Claudius Lepidus, sein Klient und gewesener Vigintivir.“ Er deutete nacheinander, als er die Namen fallen ließ, auf den Ergrauten und den Glatzkopf.

  • "Salvete, Flavii!"


    erwiderte Durus, als die nächsten Arvalen eintraten. Da der Tiberier den zweiten jungen Mann noch nie bei den Arvalbrüdern gesehen hatte, ging er davon aus, dass dieser ein Kandidat war - nicht schlecht, denn viele Stellen waren vakant!

  • Keineswegs gezwungenermaßen oder gar widerwillig, sondern vielmehr aus freien Stücken und mit der ihm eigenen Neugier war Flaccus mit Piso zur Contio in die Villa Tiberia gekommen und so stand er nun auch an der Seite seines Onkels vor jenen beiden Männern, die eben dieser im nächsten Augenblick als den ehrwürdigen Pontifex pro Magistro und einen gewesenen Vigintivir vorstellte.


    "Salve Pontifex.", ein ehrfürchtige Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören, "Claudius.", auch der zweite der Männer bekam ein freundliches Nicken, wenngleich die Stimmlage nun eher nüchtern, denn ehrfürchtig zu nennen war.

  • "Und du möchtest unserer Sodalitas beitreten, Flavius?"


    fragte Durus, nachdem niemand ein Gespräch begann. Zugleich bedeutete er seinen Gästen, bereits Platz zu nehmen. Blieb noch die Frage, wo sein Sohn steckte...

  • Durus erhob sich und kam auf Lepidus zu. Solange man auf die anderen Mitglieder wartete, konnte man getrost das ein oder andere Thema ansprechen.
    >Danke der Nachfrage Patronus. Ich kann mich derzeit nicht beschweren, obgleich es derzeit noch etwas Tauziehen um mein Militärtribunat gibt. Wie dir sicher schon bekannt ist, hat der Praefectus Urbi eine chronische Antipathie gegen uns Patrizier. Aber ich denke, das ich zur nächsten Amtsperiode mein Tribunat ableisten kann.<
    Doch auch Lepidus war auch daran interessiert, wie es Durus ging.
    >Wie geht es dir, wie ist das Wohlbefinden?<


    Während des Gespräches mit Durus, bereicherten weitere Mitglieder der Arvalbrüder oder jene die es werden wollten, mit ihrere Anwesenheit.
    Mit einem
    >Salvete ihr beiden.<
    erwiderte ich die Begrüßung zum einen zu Flavius Piso sowie seinem Neffen.

  • "Sehr schön."


    antwortete Durus, der sich tatsächlich aufrichtig auf frisches Blut in der Sodalität wünschte. Dann hörte er auch schon wieder Lepidus zu, den man offensichtlich nicht ordentlich berücksichtigt hatte - welch eine Unverschämtheit!


    "Es freut mich, dass du beharrlich bist! Auch dieser aufgeblasene Vescularier kann uns nicht ewig hinhalten!"


    bemerkte er. Um dann noch auf die nachgeschobene Frage zu antworten, lächelte er leicht.


    "Es geht, es geht! Mein Bein macht zwar wieder einige Probleme, aber ich komme zurecht!"


    Tatsächlich schmerzte das Bein besonders, wenn es kälter wurde. Und der Herbst verbesserte seine Situation dementsprechend kaum.

  • Auch Piso setzte sich, sowie Durus Flaccus aufforderte, Platz zu nehmen. Kurz entspann sich ein kurzer Wortwechsel zwischen dem Claudier und dem Tiberier, bei welchem der Claudier über das Leid der Welt klagte – nun, was wusste der schon davon? Er war ja schließlich in den Ordo Senatorius hineingeboren worden! – und beschloss, nachdem Durus seinerseits sein Herz ausgeschüttet hatte, die Initiative zu ergreifen. Und so räusperte er sich kurz dignifiziert.
    “Vescularius Salinator...“ Wie hatte Durus ihn genannt? Aufgeblasen? Das mochte gut stimmen. “Ist nicht unbedingt ein Mann, dessen Anwesenheit ich heute sehr vermisse. Besonders, weil er nicht zu schätzen weiß, was es heißt, Patrizier zu sein; welche Mühen wir Patrizier auf uns nehmen, um die Pax Deorum zu erhalten. Das bringt uns wohl auf den Punkt dieses Abends. Ihr habt ja schon Quintus Flavius Flaccus kennen gelernt. Wie es der Brauch bei uns Arvalbrüdern ist, würde ich vorschlagen, dass er sich einmal bei uns aufstellt und eine Kandidaturrede hält.“ Er nickte Flaccus freundlich zu. Als nächster Verwandter des resigniert habenden Magister Arvalium fühlte er sich irgendwie verpflichtet, jetzt einmal kultischere Saiten aufzuziehen. Denn sie waren ja hier, um sich darum zu kümmern, dass die Arvalbrüder nicht zu dem verkamen, als das Salinator sie sicher sah – ein Haufen von zahnlosen alten Tattergreisen! Frisches Blut musste her! Und Flaccus war der richtige Mann dafür.

  • Mit gerunzelter Stirn war auch Flavius Flaccus dem kurzen Gespräch gefolgt, das sich zwischen Tiberius Durus und dem Claudier entsponnen hatte, war aber ehrlich erfreut, dass Piso sich nun anmachte, die bisher scheinbar lose Zusammenkunft der Brüder in ihrem Zweck etwas zu präzisieren. "Danke, Onkel.", erwiderte Flaccus Pisos freundliches Nicken, und erhob sich um die von ihm jetzt wohl erwartete Kandidaturrede zu halten, den im sitzen konnte man schwerlich überzeugend sprechen. Der junge Flavier hatte nicht viel Zeit gehabt, sich hierauf vorzubereiten, sodass nur die gröbsten Punkte seiner kleinen Rede feststanden, die Verbindung derselben sowie die rhetorische Ausschmückung des Ganzen würde wohl in Improvisation geschehen müssen, ein Umstand der dem jungen Mann keineswegs fremd war, war schließlich die Stehgreifrede ein gewichtiger Teil seiner rhetorischen Ausbildung in Athen gewesen.


    "Ehrwürdige Fratres, Diener der Dea Dia, Träger des heiligen Ährenkranzes, ich bin Quintus Flavius Flaccus, Sohn des Cnaeus Flavius Flaccus und es erfüllt mich mit Stolz, dass ich heute, selbst in Anbetracht meiner Jugend, dennoch um die Aufnahme in diese alte und ehrenvolle Bruderschaft vor euch sprechen darf. Keine lange politische Karriere, keine Auszeichnungen für besondere Verdienste um Rom kann ich noch vorweisen, als deutliche Zeichen der nötigen Ehre und Würde für die Aufnahme in die Bruderschaft und doch möchte ich einige Gründe anführen, weshalb meine Absicht fas ist und es verdient, wohlwollend von euch überdacht zu werden. Als erster und gewichtigster Punkt mag meine Abstammung gelten. Ich bin ein Flavius, und selbst, wenn mein Vater kein Senator Roms war, so haben sich doch viele meiner Vorfahren im Dienst um Rom Ruhm und Ehre bereitet und gleichermaßen auch das Ansehen der flavischen Gens als solche in strahlende Spären gehoben. Nicht die bloße Abstammung aus erlauchten, einer so ehrenvollen Bruderschaft würdigen, Kreisen allein soll es jedoch sein, die heute gleich einer gewaltigen Fürsprecherin für mich eintritt, nein, auch meine eigene Person verdient es, genau von euch betrachtet zu werden. Ich wurde in bei Paestum geboren, in Campanien, fern ab von dem politischen Trubel der letzten Jahre und konnte mich früh bereits ganz auf die Studia konzentrieren, jene Studia, die mich auch meinen weiteren Lebensweg stets begleiten sollten. Die letzten drei Jahre kam ich in den Genuss einer erstklassigen Ausbildung in Athen und habe mich seit meiner Rückkehr nach Rom, die noch gar nicht allzu lange zurückliegt, mit aller Kraft und nach bestem Gewissen nicht nur in den Dienst am Staat, so vollende ich momentan meine politische Ausbildung bei dem ehrenwerten Consul Purgitius Macer, nein auch - und das erachte ich in diesen Zeiten als das weitaus bedeutendere - in den Dienst an den Göttern gestellt, wo die ehrwürdigen Aedituae Pedania Iunor und Iunia Serrana zweifelsohne von meinem großen Einsatz berichten können. Ich selbst kann also weder Ruhm noch Bekanntheit in diese Bruderschaft einbringen und doch will ich alles geben, was ich habe: mich selbst, mit all meinem Wissen und Fertigkeiten, um so die alten Riten zu Ehren der Dea Dia nicht nur einfach zu pflegen, sondern ihnen vielmehr zu neuem Glanz zu verhelfen und das Bewusstsein um die unverzichtliche Tätigkeit der Bruderschaft in der Bevölkerung Roms wachzurütteln, auf dass die Arvales Fratres einst die alte Würde und das Ansehen beim Populus Romanus zurückerlangen."


    "Nicht durch mich allein soll das natürlich geschehen.", stellte Flaccus klar, damit niemand auf die Idee käme, seinen hehren Absichten ein allzu großes Maß an Unbescheidenheit zu unterstellen. "Aber ich will mein Bestes geben und mich ganz in den Dienst der Bruderschaft stellen." Hiermit war das Conclusium und gleichsam auch die Quintessenz seiner kleinen Rede erreicht und Flaccus legte den Ausgang der wohl nun folgenden Abstimmung allein in die Hände der Götter, wenn nicht vielmehr ohnehin bereits vom selbst für die Götter unantastbaren Fatum der Weg des Flaviers vorbestimmt war. Insgesamt glaubte er jedoch, durch seine Worte einen positiven Eindruck auf die meisten Brüder gemacht zu haben, sodass er durchaus, trotz seiner Jugend, zu hoffen wagte.

  • Ein wenig überrascht stellte Durus fest, dass der junge Flavier sogar aufstand und mit einer kleinen Rede begann, die nach dem Geschmack des Tiberiers besser in den Senat als ein Triclinium gepasst hätte. Allerdings zeugte sie auf jeden Fall von dem rhetorischen Talent des jungen Mannes.


    Als er geendet hatte, war es an Durus als dem angesehensten der Arvalbrüder, in Vertretung des Magisters das Wort zu ergreifen.


    "Solch eine Motivation ist für unsere Bruderschaft selbstverständlich immer gut und nützlich! Ich denke, du hast alles zu deiner Person gesagt, dennoch möchte ich kurz Raum für Nachfragen geben."


    Auch wenn das Urteil des Consularen bereits feststand, bestand doch die Möglichkeit, dass der ein oder andere unter den Anwesenden noch etwas wissen wollte.

  • Eine gefühlte Ewigkeit blickte der schlanke junge Flavier sich um, von dem Gesicht eines Bruders in das das nächsten. Keiner der Brüder jedoch meldete sich zu Wort. Nun konnte man Schweigen wohl, wie es einst auch der große Arpinate getan hatte, als Zustimmung werten, doch wären dem Geschmack des jungen Mannes verbale Äußerungen durchaus willkommen gewesen. Als sich jedoch nichts dergleichen ereignete, blickte er etwas hilflos zu Tiberius Durus, dem wohl angesehnsten der Brüder.

  • "Nun, da es keine Fragen gibt, schreiten wir sofort zur Abstimmung!"


    meinte Durus fröhlich, wobei er davon ausging, dass sich die übrigen Arvales Fratres schnell seiner Meinung anschlossen.


    "Wer für eine Cooptatio des Quintus Flavius Flaccus votieren möchte, hebe die Hand!"


    :dafuer:


    Theoretisch hätte man den jungen Flavier auch hinausschicken können, aber letztendlich war es doch eher eine reine Formalität, sodass der alte Tiberier diesmal schlicht darauf verzichtete.

  • Bedeutungsschwanger nickte Piso, schließlich hatte er ja die Mitgliedschaft des Flaccus initiert. Gut, dass es jetzt offiziell war! Er stimmte also ab. Natürlich war er dafür, und um dies zu untermalen, musste er auch keine großen Worte verschwenden.


    :dafuer:


    Dass man Flaccus nicht hinausschickte, fiel Piso durchaus auf, aber es störte ihn nicht im Geringsten. Wenn Flaccus was dagegen hätte, hätte er sich eh schon lange geäußert, einmal, wie Piso seinen Neffen einschätzte.

  • Nachdem Durus in die Runde gesehen hatte, war klar, dass das Ergebnis einstimmig ausfiel - der junge Flavier würde fortan zu den Arvalbrüdern zählen. Daher schenkte er Flaccus ein Lächeln und meinte


    "Damit kann ich dich wohl herzlich in unserer Bruderschaft willkommen heißen! Möge Dea Dia dir wohlgesonnen sein!"


    Nachdem diese Formalität geklärt war, stand noch eine weitere an. Bisher hatte Furianus die Arvalbrüder geleitet, doch nachdem er Rom vorerst den Rücken gekehrt hatte, war es Zeit, einen anderen Magister zu bestimmen. Natürlich hatte der alte Tiberier sich im Vorfeld Gedanken gemacht, die er nun äußerte:


    "Noch eine weitere Angelegenheit zu klären: Unser geliebter Magister und Mitbruder Flavius Furianus hat Rom aus gesundheitlichen Gründen den Rücken gekehrt. Da wir jedoch zur Wahrnehmung unserer kultischen Verpflichtungen eines Leiters bedürfen, der Contiones zusammenruft und die Aufsicht über unseren Hain führt, halte ich es für unabdingbar, einen neuen Magister zu bestimmen.


    Als angesehenstes Mitglied unserer Sodalität habe ich mir selbstredend Gedanken über die Nachfolge meines Freundes gemacht. Ich bin der Meinung, dass diese Ehre erneut einem der Flavii zuteil werden sollte: Aulus Flavius Piso ist schon längere Zeit Arvalis Frater und besitzt als Septemvir Erfahrung in der Verwaltung von Heiligtümern und den Kulthandlungen des Staates. Aus diesem Grund halte ich ihn für den richtigen Mann, um unsere Sodalität in der Zukunft zu leiten."


    Er hatte diese Angelegenheit nicht direkt mit Piso abgesprochen, doch hoffte er, dass seine Auctoritas und die Aussicht auf Ruhm und Ehre genügte, dass der Septemvir auch wirklich kandidierte - bei allen anderen befürchtete Durus nämlich, dass sie dem Amt (noch) nicht gewachsen waren...

  • Freundlich nickte Piso Flaccus zu, als dessen Mitgliedschaft bei den Arvalbrüdern nun endlich offiziell wurde. Na also! Die Flavier schienen in der Arvalbruderschaft Fuß zu fassen – jedoch nicht allzu sehr, denn das wäre auch wieder schlecht. Piso hatte ja gehört, wie es bei den palatinischen Saliern aussah... alles voll mit Aureliern.
    Durus begann nun darauf zu sprechen, dass Furianus weg war, und Piso nickte wieder dazu, dieses Mal grave und ernst. Schließlich war Furianus ihm ein Mentor und eine bedeutende Hilfe gewesen. Ohne Furianus stünde er vielleicht niht hier. Furianus war der gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass Piso sich aufrappelte und seine politische Karriere ins Laufen brachte.
    Und nun... und nun stand er, Piso, im Rampenlicht. Sein ernster Gesichtsausdruck wich einem überraschten. Ja, Piso hatte nicht damit gerechnet. Natürlich hatte er gehofft, dass er vielleicht eine Stimme bekam oder zwei, aber in aller Ehrlichkeit hatte er sich erwartet, dass Durus sich selber vorschlagen würde – und Piso hätte das auch befürwortet.
    Doch der Tiberier schien sich selber übergehen zu wollen, und suchte sich stattdessen von allen Personen ausgerechnet Piso heraus. Der Flavier machte große Augen, dann fing er sich ein und räusperte sich.
    “Es... es wäre mir eine ganz besondere Ehre!“ Magister der Arvalbrüder. Das klang doch gut! Sehr gut sogar! Mit so einem Titel könnte er sich auf die Straße trauen. Er nickte. “Ich würde das sehr, sehr gerne machen!“ Aus seinen Augen strahlte die Begeisterung darüber, dass ihm solch ein Titel einfach zugeschanzt wurde, und er musste nicht einmal dafür blechen!

  • Tatsächlich wäre es wohl an Durus gewesen, das Amt des Magisters zu bekleiden - doch da er sich schwerlich in der Verfassung fühlte, ein weiteres Collegium zu betreuen, hatte er er sich für jemand anderen entschieden. Mit einem Blick, der klar machte, dass er keine weiteren Kandidaturen wünschte, sah er in die Reihen.


    "Gibt es weitere Kandidaten?"

  • Erfreut erwiderte Flaccus Pisos Nicken mit einem breiten, etwas ungravitätsvollen Grinsen. Flaccus war nun ein Arvalbruder. Das hatte schon was, schließlich wurde nicht jeder zu dieser durchaus exklusiven Gemeinschaft zugelassen. Noch erfreuter war der junge Mann allerdings, als Tiberius Durus Piso als Magister der Sodalität vorschlug, mit Verweis auf dessen langen Dienst an der Dea Dia sowie seiner Erfahrung als Septemvir. Gerade letzteres ließ dem jungen Flavier die merkwürdigen Dinge, welche Flaccus bei jenem schicksalsträchtigen Gespräch, das in zahlreicher Hinsicht wohl als Wegweiser für seine weitere Zukunft sich erweisen würde, über dieses Collegium erfahren hatte, wieder ins Gedächtnis schießen, konnte seine Freude über die Ehre, welche Piso nun jedoch zuteil werden sollte, nicht trüben. Gespannt blickte er in die Runde, um zu sehen, ob tatsächlich einer es wagen würde, gegen den fähigen Flavier zu kandidieren. Natürlich würde niemand so wahnsinnig sein ...

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