Papyrus gesucht

  • Nach einer guten Stunde Aufenthalts im Balneum fühlte sich Macro frisch und gepflegt genug, um mit Linos, genannt Manuel, zum Markt zu gehen. Er gab es nach kurzer Einschätzung der Lage auf, von außen einen Stand mit Papyrus zu finden.


    "Wir müssen uns durch die Gänge mit Ständen schlängeln. Du siehst rechts, ich links?" Er sah Manuel an, um zu erkunden, ob der zustimmen würde. "Ich habe noch ein paar Sesterzen von der Siegprämie aus meinem letztem Kampf. Allzu teuer sollte es also nicht werden." Macro konnte bequem über die meisten Köpfe hinwegsehen. Ihn nervte jedoch schon bald das Gedränge, weswegen er schon mal zurückschubste.


    Plötzlich stand er dort, wo er eigentlich am Ende seines Vorhabens hinwollte. "Und siehst du, da zum Beispiel wollte ich eines der Plakate aufhängen." Er wies auf eine Wand voller Anschläge, dann wurde er wieder von hinten gestoßen.

  • „Sag mal geht’s noch? Seit wann gibst du mir Anweisungen? Sollte Menecrates keine Arbeit für mich haben und ich nicht gerade was anderes vorhaben, werde ich da sein. Nur mal zu Klarstellungen.“
    Geht’s noch? Was denkt der Kerl wer er ist?
    Marco nicht weiter beachtend dreht ich mich um und ging in die Villa.
    Eigentlich wollte ich ihn ja zappeln lassen, als sich Mansuri mir aber später näherte gab ich mich geschäftig und ging zum Nebeneingang. Hier wartete ich länger als erwartet, egal Hauptsache ich hatte meine Ruhe.
    Da kommt er ja endlich. Etwas weniger Duft stände ihm besser, denn weniger ist mehr.
    Ey knuff mich nicht.
    Ich rannte Marco hinterher, der es wohl sehr eilig hatte. Gut das er auf dem Markt vor mir ging, so konnte ich fast ungehindert in seinem Fahrwasser vorwärts kommen. Interessiert betrachte ich die Wand und las alles ausführlich. Informiert sein ist ja alles. Dann wandte ich mich zu Marco. „Schau mal ein großer Bogen müsste reichen, wenn dein Text nicht riesig ist, den teilen wir dann in drei Teilen. Was meinst du?“

  • Das Strampeln kurzer Beine in seinem Rücken lockte Macro ein Grinsen auf das Gesicht. Der Kleine hielt sich doch tatsächlich in seinem Fahrwasser auf und entging damit dem Gerangel um ihn herum.


    "Prima Idee!", lobte Macro den Einfall mit der Teilung eines großen Blattes. Dabei drehte er sich nicht um, sondern rief über die Schulter hinweg. Und Rufen war notwendig bei dem Geschrei der Marktfrauen und dem Geschnatter beim Verhandeln von Preisen.
    Innerhalb einer halben Stunde entdeckten sie im Gänsemarsch Gemüsebauern, Schneidereistände, Bäckerläden, Steinmetze und ähnliches. Ein Papierverkäufer war weit und breit nicht aufzufinden. Macro blieb abrupt stehen, legte die Hände seitlich an den Mund und schrie aus Leibeskräften.


    "Gibt es hier einen Buchhändler? Ich suche einen Bogen Papyrus!" Mitten in seinem Rufen spürte er Manuels Aufprall.

  • Eine gewisse Sehnsucht trieb Aculeo auf den Markt und seine innere Unruhe verschwand als er sich inmitten der Stände und Leute befand die ihre Waren zum Verkauf anboten. Da ein Stand mit Lebensmittel dort einer mit Kleidung, ein anderer wieder bot Waren aus Zinn und Eisen an. Vertieft in seinen Gedanken wanderte er zwischen den Ständen herum als er das rufen hörte welches nach Papyrus verlangte. Dummerweise hatte er vor einiger Zeit einige Lagen Papyros erstanden mit dem Gedanken einen Betrieb zu eröffen welcher Papyrus als Material benötigte. Es hatte sich anders ergeben und so gammelte das Zeug vor sich hin... Der junge Mann erkannte die Quelle und steuerte darauf zu.


    Salve. Du suchst Papyrus? Ich hab ein paar Lagen davon und habe keine Verwendung dafür.

  • Geradezu verblüfft blickte Macro den Mann an, der fast schon unmittelbar auf seinen Ausruf geantwortet hatte. Er musste sich eingestehen, dass er mit wenig Erfolg gerechnet hatte. Umso mehr freute es ihn, dass sich ein Passant zu Wort meldete.


    "Ja, das ist richtig", bekräftigte er schnell und wechselte einen Blick mit Manuel. "Ein paar Lagen benötige ich zwar nicht, aber wenn der Preis stimmt, dann nehme ich auch mehr. Was sollen sie denn kosten?"

  • Da ich den Krempel nicht benötige und ich daher auch nicht darauf aus bin Gewinn zu machen gebe ich es dir ohne jeglicher Gegenleistung. Ich habe 5 Lagen. Wahrscheinlich würde er nun als verrückt angesehen werden doch da juckte Aculeo nicht die Bohne. Solange er seine Ruhe hat und die Geschäfte in Ordnung waren mit denen er seinen Lebensunterhalt verdiente sollen die Leute glauben was sie wollen.

  • Die anfängliche Verblüffung wich großem Erstaunen, als Macro das Angebot hörte. "Ohne jegliche Gegenleistung?", wiederholte er daher perplex. Wieso beschenkten ihn die Götter heute derart großzügig? Was war passiert? Womit hatte er das verdient?


    "Die Götter mit dir, Römer! Vielen Dank für deine Großzügigkeit! Die Götter erweisen edlen Menschen oft einen ebenso großzügigen Dienst."


    Macro konnte sein Glück kaum fassen. Er blickte zu Manuel und dann wieder zu dem Fremden zurück.

  • Ohne jegliche Gegenleistung. merkte Aculeo nochmals an. Es freut mich immer wieder jemanden helfen zu können. Sofern die Götter einen als edlen Menschen betrachten. Es hängt alles von deren Launen ab. Manchmal kannst du machen was du willst..wenn du ihnen nicht wohlgesonnen bist hast du schlechte Würfel....ein Grinsen machte sich bemerkbar.

  • "Ich bin sicher, den Göttern ist dein freigiebiges Wesen nicht verborgen geblieben. Früher oder später wird sich das für dich auszahlen. Wichtig ist, dass du selbst daran glaubst."


    Fünf Lagen Papyrus - welche Möglichkeiten sich dadurch für ihn ergaben: Er konnte sein Gesuch an fünf verschiedenen Stellen in Rom aushängen. Na, wenn da nicht der gesuchte Künstler erreichbar sein würde, dann wusste Macro auch nicht weiter. Heute jedenfalls war er ein Glückspilz.

  • "Na, Linos", rief Macro und schlug dabei dem schmächtigen Scriba auf die Schulter. "So macht man das!" :D Er wedelte mit den Papyrusblättern mehrfach durch die Luft und grinste über das ganze Gesicht. "Los jetzt, ab in die Villa und auf den Hosenboden gesetzt. Ich möchte bald deinen ersten Entwurf sehen."

  • Der haut zu, als wenn er mich ungespitzt in den Boden rammen möchte.
    "Sag mal Marco was springt eigentlich für mich bei der Sache raus und nun erzähl mir nicht etwas von Beistand oder ähnliches, mir wäre etwas Handfestes schon lieber. Ich wüßte da auch schon was."
    Der denkt wohlich renne mir hier die Füße wund für einen Schlag auf die Schulter. Was bekomme ich dann erst fürs Schreiben?

  • Das breite Lachen verschwand nicht ganz, wurde aber merklich kleiner.


    "Ich dachte schon an sowas wie Solidarität unter Standesgleichen ein und desselben Herrns." Ganz ehrlich war das zwar nicht, aber im Großen und Ganzen hatte Macro durchaus auf einen Gefallen ohne Entgelt gehofft.


    "Naja, aber weil du es bist. Was willst du denn haben?" Hoffentlich wurde der Kleine jetzt nicht dreist, sonst wäre Macros gute Stimmung hinweg. Mit einer ordentlichen Portion Skepsis erwartete er die Antwort.

  • "Du bist doch schon länger in Rom und kennst dich wie mir scheint recht gut aus. Auch habe ich bemerkt das du auf Körperpflege achtestes. Sicher hast du schon die eine oder andere Therme aufgesucht. Nun ich dachte mir du nimmst mich einmal mit in eine Therme. Mehr verlange ich gar nicht."
    Nach Marcos Gesicht zu urteilen, hatte ich gerade jemanden enttäuscht, aber irgendwie mußte ich nun auch langsam sehen wo ich blieb. Allmählich ging mir das ganze hier auf den senkel, ich brauchte ein Abwechslung.

  • Linos, genannt Manuel, wollte nichts Unerschwingliches, deswegen entkrampften sich Macros Gesichtszüge.


    "Ich war noch nie in einer Therme", platzte er heraus. Er genierte sich vor anderen, daher badete er immer in der Villa und auch ganz alleine. "Trotzdem kann ich dir sagen, wo Thermen sind. Nur wenn du gedacht hast, ich würde dich dort massieren oder baden, dann irrst du dich. Unsereins muss das dort immer tun, wenn man den Herrn oder die Herrin begleitet, deswegen gehe ich dort nicht hin." Das war zwar bissel geschummelt, aber Linos merkte das sicher nicht. "Wenn du unbedingt darauf bestehst, dass ich dich begleite, dann aber erst, nachdem die Plakate aufgehängt und somit von dir entworfen sind." Nun war Linos wieder am Zug. Das Feilschen mit ihm erschien Macro fast schwieriger als der Erwerb des Papiers, aber was tat man nicht alles für so ein blödes Tattoo und weil man selbst nicht schreiben konnte.

  • Versteht der wirklich nicht was ich möchte?
    „Ach du musstest noch nie einen dorthin zu begleiten? Schade das würde ich auch für dich übernehmen. Bei mir scheitert ein Besuch der Therme an zwei Teilen, erstens habe ich kein Geld und zweitens, würde ich lieber, die nicht für uns vorgesehene Thermen besuchen. Wo die Thermen sind, ist nicht mein Problem, denn das weiß ich schon. Du verstehst worauf ich hinaus möchte? Ich möchte auch nicht jetzt sofort dahin. Vielleicht bekommst du mit, wenn ein Gensmitglied dorthin möchte und kannst dann etwas arrangieren, damit ich den oder diejenigen begleiten kann.“
    Auch wen ich lieber ein männliches Mitglied begleiten würde, wäre mir die andere Möglichkeit auch noch recht. Hauptsache ich konnte mit.
    Hoffentlich geht der nun darauf ein oder er muss doch bezahlen.
    „Aber du hast recht wir sollten zurück damit ich beginnen kann. Das mit dem Schreibwerkzeug hast du geklärt?“

  • Häh? Macro ließ Manuels Worte nochmals Revuepassieren, um sie besser zu verstehen. Dabei machte er gewiss kein geistreiches Gesicht. Irgendwie klang es so, als bot Linos an, im Falle des Falles Macro Arbeit abnehmen zu wollen. Stimmen konnte der Gedanke jedoch nicht, Linos bestand ja auf einer Gegenleistung Macros und nicht auf zusätzlicher Arbeit. Macro - ansonsten recht gut im logischen Denken - stand vor einem Rätsel. Das einzige, was er klar verstand, war, dass Linos mangels Geld auf die Begleitung zahlungskräftiger Herrschaften angewiesen war.


    "Also wenn ich dir damit einen Gefallen tun kann, jedem der Herrschaften deine Begleitung zu den Thermen nahezulegen, dann mache ich das." Macro blinzelte, weil er sich keineswegs sicher war, den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. "Schlägst du ein? Dann machen wir uns jetzt auf den Rückweg."

  • "Ja machen wir es so und laß uns gehen langsam nervt mich das Gedränge.
    Am besten gehst du vor und ich folge dir."

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