Entsprechend seiner eigenen Vorgaben und den Versprechen, die er den Senatoren gegeben hatte, erstieg Menecrates bereits am ersten Tag seines Amtsantritts den zentralen Hügel Roms. Nicht etwa, weil hier die private Tempelanlage der Claudier stand, sondern vielmehr, weil der Tempel der Göttertrias den Startpunkt seiner Inspektionsgänge darstellen sollte. Menecrates wollte dies zum Zeichen für die Götter und natürlich auch für all jene setzen, die ihn gewählt hatten. Er setzte nicht eben schnell, aber doch beständig einen Fuß vor den anderen und gelangte schließlich auf dem Gipfel an, wo er zunächst verschnaufte. Zu seinem Gefolge gehörten Liktoren ebenso wie genseigene Sklaven und natürlich sein Privatsekretär. Letzteren schickte er vor, um einen Priester oder Helfer ausfindig zu machen, der ihm Rede und Antwort stehen konnte.
Menecrates verstand seine Arbeit nicht in erster Linie als Kontrolle. Vielmehr wollte er hören, woran es jeweils mangelte, was es an verbesserungswünschen gab, wie er selbst bei Schwierigkeiten helfen konnte. Natürlich würde ihn eine Aussage, es würde alles zum Besten stehen, ebenfalls gerne hören. Jedoch blieb es abzuwarten, wie es um den Zustand, die Versorgung und die Nutzung bzw. Annahme der Tempel durch das Volk stand.
Die Arme seitlich eingestützt und auf den langsamer werdenden Atem lauschend, wartete Menecrates auf die Rückkehr seines Privatsekretärs.