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cubiculum des Paullus Aurelius Pegasus
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cubiculum des Paullus Aurelius Pegasus
… stand dem Aurelier leider noch bevor. Die Mittagsstunde war noch nicht lange verstrichen und normalerweise hatte er nun die Möglichkeit, sich auf vielfältige Art und Weise die Zeit zu vertreiben. Normalerweise hätte er einen der vielen römischen Märkte unsicher gemacht, wäre durch den Garten geschlendert oder hätte die ein oder andere Schrift studiert. Normalerweise hätte er sowohl die Motivation als auch die Kreativität gehabt, die nächsten Stunden wie im Fluge an sich vorbeiziehen ziehen lassen. Doch der Schwermut drückte Pegasus schwer auf das Gemüt. Diese Mauern hatten noch immer ihr Trauerkleid nicht abgelegt und obgleich der Tod jener Verwandten, die ihm einerseits so nah und andererseits so fern schienen schon einige Zeit her schien, hatte man das Gefühl, dass diesen Schrecken noch niemand in diesem Haushalt verdaut hatte.
In diesen Augenblicken war es eigentlich umso notwendiger, die villa zu verlassen oder sich zumindest mit solchen Aktivitäten abzulenken, die die gesamte Geisteskraft beanspruchten. Zu groß war ansonsten die Wahrscheinlichkeit, dass die Gedanken Inzucht trieben und einen in eine immer größer werdende Spirale der Depression stürzten. Das wollte Pegasus vermeiden und doch fiel es ihm so unendlich schwer... hier... wo er in sich gekehrt auf seinem Bett lag und stumm an die Decke starrte.
So sehr er den Verlust Corvinus' aus rein familiärer Sicht bedauerte, machte ihm gleichzeitig auch der Gedanke zu schaffen, dass er einen einflussreichen und mächtigen Bekannten verloren hatte. Die Zeit, die Pegasus regungslos herumsaß, sollte vorbei sein, es zog ihn schon je her in den cultus deorum und Corvinus hatte durch seine Position die besten Möglichkeiten, Paullus in eine ihm angemessene Stellung emporzuheben. Ein Seufzen verließ die Lippen des Aureliers und er schloss die Augen. “Durch bloßes herumliegen ändere ich auch nichts...“, murmelte er vor sich hin und doch... blieb er vorerst liegen.
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Ein weiteres Mal musste er eingedöst sein. Der Tag schien nicht mehr ganz so hell und Paullus fühlte sich matt und schwer. Langsam öffnete er die Augen und blickte sich um... es war alles real, er befand sich noch im gleichen Zimmer, wie noch vor... einigen Minuten, Stunden? Er konnte es nicht genau sagen und wollte es auch gar nicht wissen. Noch einmal schloss er kurz die Augen, streckte und reckte sich – immer noch liegend – gähnte lautstark und richtete sich auf. Sein Rücken schmerzte vom langen Liegen und seine Muskeln schienen ihn bei jeder Bewegung anzuklagen. Anscheinend waren sich Körper und Geist einig, den restlichen Tag in jenem Dämmerzustand zu verbringen, der die Sinne betäubt und die Sorgen und Nöte in eine unbekannte Welt verdrängt. Ein tiefes Einatmen. Ein tiefes Ausatmen. Ein kurzes Blinzeln. Dann erhob er sich, ging einige Schritte, um seinen Kreislauf nicht zu überfordern und schritt dann zur Tür seines cubiculums. Sein Wille wollte Körper und Geist bezwingen, wollte die Melancholie hinter sich lassen und das Grau des Tages in ein himmliches Blau verwandeln... oder ein Rot.
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