Cimon hörte Ursus aufmerksam zu und versuchte sich ein eigenes Bild von seiner Situation zu machen. Er nickte ergeben. Ja, er wusste das ihm einiges erlaubt war, doch er war niemand der schnell Freunde fand. Dafür aber glaubte er das die, die er hatte, immer für ihn da sein würden...wie er für sie. Eine Amphore Wein durfte er leeren.... den des Herren? Eigenen hatte er ja nicht, also wurden seine Augen etwas größer. Dann war Baldemars Trinkverhalten doch nicht so verboten wie der Nubier immer gedacht hatte? Ein zartes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen...das war eine Möglichkeit viellleicht einmal an den Germanen heran zu kommen.
"Ja, Ursus...ich sollte es wissen... Ich würde in der Tat gerne einmal mit Bashir einen Wein trinken und mehr über seine Heimat erfahren...oh, verzeih bitte, Herr...ich gerate ins...reden."
Dabei hatte er sich doch fest vorgenommen, das nicht zu tun. Früher hätte das die Peitsche bedeutet, aber jetzt wusste er, das Ursus nicht ungerecht war...aber das sorgte eben für solche Fehlverhalten, wie Cimon es nennen würde.
Was Gefühle anging so war der Nubier in der Tat kaum in der Lage diese richtig zu begreifen oder mit ihnen vernünftig umzugehen. Er wusste nicht wie er es würde ändern können.... er hoffte nur das es irgendwann einmal passieren mochte.
Wie gut das es nun um etwas anderes ging, rasch versuchte er weiterzusprechen, um ja nicht über Freunde oder Gefühle sprechen zu müssen.
Er sollte also mehr wissen... Cimon spannte sich leicht an, da er nicht wusste, was er zu erwarten hatte. In einer solchen Situation war der Sklave noch nie gewesen. Noch einmal sah er sich um und kam noch etwas näher. Inzwischen hockte er ja neben seinem Herren, die Hand die er auf dessen Unterarm gelegt hatte, nahm er nun wieder zurück, wobei seine Augen nicht nur Besorgniss zeigten. Auch Tatendrang mochte man in ihnen lesen. Sein ganzer Körper zeigte Zeichen der Anspannung, doch diese konnte nur erkennen, wer den Nubier wirklich gut zu lesen vermochte...er hatte keinen Zweifel daran, das Ursus es inzwischen gut konnte... da waren sie sich wohl gleich geworden, zumindest dachte Cimon es ...denn warum sollte er fragen?
"Mein Leben, Ursus ist lange nicht so viel wert wie deines. Von welcher Gefahr sprechen wir, Herr? Der Praefectus Urbi? Ich glaube er ist nicht der beliebteste, wenn ich das sagen darf. Aber niemand sagt es laut. Und was ich gelesen habe... wenn ich mir diese Meinung erlauben darf, Ursus? ... Er scheint langsam große Veränderungen bewirken zu wollen.
Wird er den Kaiser.... wohl vollständig ersetzen wollen, Herr?"
Besorgnis klang aus seinen letzten Worten, denn er vermutete, das der Mann um den es ging nicht der beste Freund der Patrizier war und soetwas konnte schnell genug in Hass und Verfolgung umschlagen.