[Tablinum] Ein junger Mann sucht ein Tirocinium Fori

  • Macer erwartete den jungen Besucher wie alle anderen Besucher in seinem Arbeitszimmer. Falls der junge Mann wirklich ein Tirocinium Fori bei ihm antreten würde, würde er sich an diesen Anblick sicher bald gewöhnen müssen, denn Macer pflegte auch als Consul den Vormittag nach der Salutatio in seinem Arbeitszimmer zu verbringen, sofern ihn seine Pflichten nicht außer Haus führten. "Salve, Flavius", begrüßte er seinen gast freundlich und deutete leicht auf einen Stuhl. "Nimm Platz. Schön, dass du kommen konntest."

  • Prompt von der Porta ins Tablinum geführt, wurde Flaccus dort auch schon von dem Purgitier erwartet. "Salve, Consul.", erwiderte der junge Mann den Gruß und folgte Macers Geste indem er sich auf einem Stuhl niederließ. Er blickte sich ein wenig im Arbeitszimmer des Consuls um, konnte aber nichts außergewöhnliches entdecken, sodass er seine Aufmerksamkeit schon nach wenigen Augenblicken wieder voll und ganz seinem Gesprächspartner und, so die Götter seinem Vorhaben gesonnen waren, zukünftigem Tutor, widmete.

  • "Ich hoffe, die Aussicht auf ein persönliches Gespräch mit dem Consul hat dich trotzdem halbwegs ruhig schlafen lassen", eröffnete Macer das Gespräch. Er selber wäre als junger Mann wohl definitiv aufgeregt gewesen. "Ich habe dich vor allem eingeladen, damit wir nochmal in Ruhe sprechen können. Bei der Salutatio ist für sowas keine Zeit. Ich habe häufig nur wenige Augenblicke und das auch nur für eine Auswahl der Klienten. Aber so ein Tirocinium Fori ist schon eine Sache, die etwas mehr Gedanken erfordert. Wie stellst du dir so ein Tirocinium vor? Was erwartest du von der Zeit, in der du mich begleiten würdest?"

  • "Oh, Somnus hat mir eine ruhige Nacht beschert, danke...", erwiderte der Flavier etwas überrascht von dem persönlichen Gesprächseinstieg des Consuls. Zweifellos war er etwas nervös gewesen, doch wer wäre das nicht? Allein die Erinnerung an die Tatsache, dass das Konsulat im Grunde, wie alle anderen Ämter und überhaupt eigentlich der ganze Senat ja keine tatsächlichen Machtpositionen mehr waren, sondern lediglich Formsache, abhänging von der Willkür des Kaisers, hatte den Flavier wieder auf den Boden der Realität und zu einer nüchternen Sichtweise der Dinge geholt. Wie er sich so ein Tirocinium vorstellte, diese erste Frage war relativ leicht zu beantworten. "Ich möchte dich bei deinen Amtshandlungen als Consul begleiten, wenn du Reden hältst, aber auch im Alltag, um möglichst viel zu lernen!", meinte er eifrig. Seine Erwartungen im Bezug auf das Tirocinium waren da schon ein wesentlich diffizilerer Punkt, wenngleich auch nicht sonderlich schwierig zu beantworten. "Ich hoffe in der Zeit des Tirociniums Einblick in die politischen Vorgänge Roms zu erhalten, die Grundlagen des Rechts und der Rhetorik noch weiter zu vertiefen, in der Beobachtung deiner eigenen Handlungen einem guten Römer angemessenes Verhalten zu erlernen und einfach alles nötige Handwerkszeug zu erwerben, um selbst in der Politik bestehen zu können."

  • "Lernen vor allem durch Zuschauen und Zuhören also", stellte Macer fest. "Ein sehr genügsamer Ansatz, aber der Sache durchaus angemessen. Du bist ein aufmerksamer und neugieriger beobachter, nehme ich an?", fragte er dann, denn nur so würde das Konzept funktionieren. "Was sind die wichtigen Themen, die Rom in diesen Tagen beschäftigen? Welche Männer haben in den letzten Tagen und Wochen deine besondere Aufmerksamkeit geweckt?"

  • Ob Flaccus ein aufmerksamer Beobachter war? Bei den Göttern, der Consul würde sich beim besten Willen nicht ausmalen können, wie aufmerksam der junge Flavier tatsächlich war. Nichts, ja nicht einmal das kleinste Detail schien seinen neugierig umherhuschenden dunklen Augen zu entgehen, und so antwortete auch nun lediglich mit einem bescheidenen: "Ich denke schon, ja ..." Die nächste Frage des Purgitiers erinnerte Flaccus jedoch an den Unterrichtsbeginn bei Iunia Serrana, und so war der Skandal von Nemi auch das erste und gravierendste Thema, das ihm in den Kopf schoss. "Durch den Frevel im heiligen Hain der Diana ist die Pax Deorum empfindlich gestört.", fiel er also miit der Tür ins Haus, "Ich denke, im Moment sollte alles daran gesetzt werden, die Götter durch eine procuratio wieder zu versöhnen.", er kratzte sich nachdenklich am Kopf, "Eine Frage hätte ich allerdings, Consul.", sie war ihm spontan in den Sinn gekommen und er hielt es für angemessen sie in diesem, eigentlich politischen Kontext zu stellen. "Der Praefectus Urbi, der Vescularier, was ist er für ein Mann?", stellte er eine offene Frage, "Er hat anlässlich der Feierlichkeiten des Dies Natalis Valeriani mit bewaffneten Barbaren das Pomerium entweiht! Wie soll auf diese Weise die Pax Deorum wiederhergestellt werden, wenn selbst so hochrangige Persönlichkeiten die Gebote der Götter mit Füßen treten?"

  • Ein deutlicher Fokus auf religiöse Themen war nicht zu übersehen, aber Macer erschien das durchaus eine gute Ergänzung sein, denn mangels eigener Priesterämter war das seine eher schwache Seite. Aber da brauchte sein möglicher Schüler eben offenbar auch keine Nachhilfe von ihm. "Ihm scheint das Vorrecht auf eine bewaffnete Leibgarde wichtiger zu sein als der Pax Deorum", stellte Macer lapidar fest. "Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Nachlässigkeit oder eine gezielte Provokation war. Gerade jene besondere Garde scheint ihn ja in letzter Zeit häufiger zu begleiten. Ich weiss noch nicht, was genau er uns damit sagen will." Das Auftreten dieser bewaffneten Barbaren war eine guter Überleitung wieder zurück zu den aktuellen politischen Themen. "Hast du den Prozess gegen Decimus Livianus verfolgt?", fragte er, denn dort war Salinator ja auch mit seiner Leibwache zur Urteilsverkündung erschienen.

  • "Ich habe davon gehört...", meinte Flaccus auf die Erwähnung des Prozesses gegen Decimus Livianus hin. "Rechtsbeugung in zwei Adoptionsfällen, wenn ich mich recht erinnere? In einem Fall sogar die rechtswidrige Verleihung des Bürgerrechts...", rief er sich den Prozess mehr für sich selbst ins Gedächtnis zurück. Objektiv betrachtet schien es keine allzu große Sache zu sein und doch verbarg sich hinter der scheinbar harmlosen Oberfläche ein ganzes Fass politischer Brisanz. "Ich denke der Schuldspruch in beiden Fällen war angebracht, und doch...", natürlich würde er nicht am Urteil der Iudices zweifeln, waren doch mit Flavius Gracchus und sogar dem Pontifex pro Magistro Tiberius Durus zwei überaus angesehene Männer als Richter eingesetzt worden. "und doch halte ich das Ausmaß der Strafe für überzogen, denn ich glaube in keinem der beiden Fälle konnte dem Angeklagten vorsätzliches Handeln vorgeworfen werden." Zweifellos war es heikel für Flaccus, über das Thema zu sprechen, wo er doch selbst nicht der Verhandlung beigewohnt hatte, und doch glaubte er sich aus den Berichten ein gutes Bild machen zu können.

  • "Du hast davon gehört, warst also selber nicht dabei, nicht wahr?", fragte Macer lächelnd, dem diese Feinheit der Antwort auf seine Frage nicht entgangen war. "Dann solltest du noch vorsichtig sein mit der Beurteilung eines Falles, bei dem du die Anklage nicht selber gehört hast. Aber du hast schon recht, es war ein durchaus bemerkenswertes Urteil. Wie auch die Verteidigung bemerkenswert war. Das Ausmaß der Strafe sollte allerdings Decimus Livianus kein Kopfzerbrechen bereiten, denke ich. In solchen Fällen haben Geldstrafen wohl eher einen symbolischen Charakter." Macer machte eine kurze Pause und schien darüber nachzudenken, mit welcher Frage er seinen möglichen Schüler noch auf die Probe stellen konnte. "Hast du oder haben deine Fürsprecher eigentlich noch andere Personen außer mich als möglichen Mentor für ein Tirocinium Fori in Betracht gezogen?" erkundigte er sich dann.

  • "Nein, ich war nicht da...", schließlich konnte man von einem jungen Mann, dessen wissenschaftliche Interessen weit über das Gebiet des Rechts hinaus reichten, wohl nur schwerlich verlangen allen möglichen Prozessen, besonders wenn es um solcherlei juristische Haarspaltereien ging, beizuwohnen. Hätte Flaccus jedoch gewusst, wie der Prozess sich entwickeln würde, wäre er zweifellos dabei gewesen. "Die Geldstrafe mag nur symbolischen Charakter haben und doch ist es, so denke ich, bedenklich, einen so um Rom verdienten Mann wegen kleiner Formfehler in seiner Amtsausübung anzuklagen und gar zu verurteilen. Die Tatsache allein, dass die unrechtmäßigen Geschehnisse bereits im Vorfeld bereinigt worden waren, hätte die Sache doch schon aus der Welt schaffen sollen. Jetzt sollte er allerdings wirklich damit aufhören, von Dingen zu sprechen, von denen er eigentlich nicht sprechen sollte, und doch sollten seine Worte dem Purgitier zumindest zeigen, dass Flaccus durchaus am tagespolitischen Geschehen interessiert war."Im Grunde nein, denn wer kann einem jungen Mann als vielversprechenderer Mentor in politischen Belangen gelten, als der amtierende Consul?" In der Tat war die "Wahl" sofern es denn überhaupt eine gegeben hatte, rasch auf Purgitius Macer gefallen. Tiberius Durus, der Pontifex pro Magistro, wäre dem jungen Flavier zwar auch als interessante Persönlichkeit erschienen, doch bekleidete jener im Moment kein Amt und war somit für ein Tirocinium Fori wohl eher zweite Wahl.

  • "Schön, dass zwischen den beiden amtierenden Consuln dann die Wahl auf mich gefallen ist", stellte Macer mit einem Lächeln fest. Durch seine Verbindung zu Flavius Piso war das unter diesen Umständen zwar nicht weiter verwunderlich, aber trotzdem fühlte sich Macer dadurch durchaus geehrt. "Nun, ich denke, ich habe genug gehört. Versuchen wir es miteinander." Er setzte einen feierlichen Gesichtsausdruck auf, ähnlich wie bei der Besiegelung eines Klientelverhältnisses. "Dann bin ich ab sofort dein Mentor und du mein Schüler. Wenn du nichts anderes von mir aufgetragen bekommst, dann komm' jeden Tag morgens im Laufe der Salutatio zu mir und begleite mich dann durch den Tag", erklärte er den grundsätzlichen Ablauf, wobei er schon fest eingeplant hatte, dass der junge Flavier den einen oder anderen Auftrag zur eigenständigen Bearbeitung erhalten sollte. Oder dass er ihn als Beobachter zu Reden oder Prozessen schickte, an denen er selber nicht teilnehmen konnte. "Wer ist eigentlich dein Patron?"

  • Dass die entscheidende Wahl auf Purgitius Macer und nicht den an seiner Seite amtierenden Consul gefallen war, war kein Zufall gewesen sondern der Umsicht und dem Engagement eben von Flaccus' Onkel Piso zu verdanken, der es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hatte, dem jüngeren Flavier etwas unter die Arme zu greifen. Den Ablauf seiner politischen Lehrzeit nahm Flaccus nickend zur Kenntnis, schließlich hatte ihn sich genau so vorgestellt. Die Frage nach seinem Patron allerdings ließ ihn leicht die Stirn runzeln. "Ich habe noch keinen ... aber ich werde bei Gelegenheit mit Manius Tiberius Durus darüber sprechen."

  • Diese Wahl konnte Macer nicht überraschen, den Patrizier blieben manchmal eben doch gerne unter sich. Andererseits hätte er durchaus auch mit einer anderslautenden Antwort rechnen können. "Falls er abgeneigt ist, weißt du ja, wo du mich findest", griff er dieser dann auch vor, um das Thema damit gleichzeitig zumindest vorläufig zu beenden.


    "Kennst du dich mit den Städten in Italia aus? Weißt du um ihre Größe, ihre Bedeutung und darum, wessen Senator sich ihrer als Patron angenommen hat?", fragte er dann. "Eines meiner Versprechen bei meiner Kandidatur war, dass der Senat kein Schattendasein führt, sondern sich einbringt in allen wichtigen Bereichen des täglichen Lebens. Nicht nur als Institution, sondern auch ganz persönlich, ejder Senator soll Engagement zeigen. Dafür sind wir schließlich in den Senat berufen worden. Ich möchte daher eine kleine Erhebung durchführen, welche Senatoren sich um welche Städte bemühen und wo es Verbesserungsbedarf gibt", erläuterte er dann auch gleich die Absicht hinter der Frage.

  • Interessiert lauschte Flaccus den Plänen des Consuls. Im Grunde war ihm bewusst, dass eine Vielzahl der Senatoren sich als Patrone um gewisse Städte kümmerten, doch einen klaren Plan, welche Senatoren für welche Städte sorgten, hatte er nicht im Kopf. "Im Süden kenne ich mich einigermaßen gut aus, ich stamme ja aus Paestum. Über Rom bin ich allerdings nie hinausgekommen, die nördlicheren Städte habe ich also nie mit eigenen Augen gesehen. Aber wer weiß? Vielleicht führt ein Militärtribunat mich ja in den nächsten Jahren bis nach Germanien...", denn ein solches gedachte Flaccus natürlich, ganz dem althergebrachten Cursus folgend, nach dem von ihm angestrebten Amt als tresvir monetalis, zu leisten. "Welche Senatoren sich genau um welche Städte kümmern habe ich jedoch nicht eimal für den Süden flächendeckend im Kopf...", gab er schließlich zu, denn darüber hatte er sich bisher zugegebenermaßen wenige Gedanken gemacht.

  • Macer hatte auch nicht ernsthaft erwartet, dass der junge Flavier tatsächlich auswendig einen Überblick hatte. Das wäre wohl etwas zu viel erwartet gewesen. "Nun, dann schlage ich vor, du findest es für mich heraus. Das ist dann auch eine gute Gelegenheit, dir einen Überblick über die Senatoren zu verschaffen und herauszufinden, wer einflussreich ist und wer weniger einflussreich. Das ist ein Grundwissen, das du immer wieder brauchen wirst, wenn du später selber politisch aktiv sein willst." Dann musste man schließlich die richtigen Leute ansprechen und wissen, wer wem aus welchem Grund vielleicht zu Dank verpflichtet war.

  • Die saloppe Aufforderung des Consuls, er solle das für ihn herausfinden ließ Flaccus momentan etwas blass um die Nase werden. "Für alle 600 Senatoren?", fragte er leicht geschockt, denn um diesen Wert hatte sich die Zahl der Senatoren seit Augustus, nachdem Caesar den Senat mit über 1000 Senatoren regelrecht gesprengt hatte, ungefähr eingependelt. Keine Frage, für einen angehenden Politiker war es notwendig, über die wichtigsten Männer im Senat Bescheid zu wissen, doch im Endeffekt lag doch alles am Princeps. War man ein Günstling des Kaisers, sollte eigentlich nichts schief gehen können, hatte man jedoch umgekehrt den Kaiser zum Feind, so würden selbst die einflussreichsten Freunde im Senat wohl nur wenig ausrichten können.

  • Macer musste über den erschrockenen Gesichtsausdruck ein wenig schmunzeln. "Nein, nicht für alle 600 Senatoren", konnte er den Flavier beruhigen. "Auch nicht für alle Städte und Dörfer des Reiches. Es werden auch längst nicht alle Senatoren überhaupt Patron einer Stadt sein. Und wenn ein Senator aus persönlichen sentimentalen Gründen Patron eines kleinen Dorfes in Kleinasien oder Mauretanien ist, dann ist das auch keine Information, die ich als überlebenswichtig erachten würde." Für Macers Grundgedanken über das angemessene Engagement von Senatoren für öffentliche Belange war das zwar durchaus wichtig, aber keine Sache, um die man sich sofort und als erstes kümmern musste.

  • Bei der Einschränkung der Aufgabe entspannte sich der Gesichtsausdruck des Flaviers wieder merklich, hatte er sich doch schon ausgemalt die nächsten Wochen ununterbrochen durch Rom, wenn nicht ganz Italien, schließlich hielten sich die Senatoren keineswegs ununterbrochen in der Urbs auf, sondern mussten ganz im Gegenteil auch auf ihren Gütern nach dem Rechten sehen, streifen zu müssen, um alle Senatoren zu ihrem Engagement für öffentliche Belange ausfragen zu können. "Ich verstehe.", meinte Flaccus also beruhigt, "Ich denke dieser Aufgabe bin ich gewachsen." Und somit hatte der Consul den Flavier in diesem Gespräch nicht nur als seinen politischen Schützling akzeptiert, sondern ihm sogar bereits die erste Aufgabe zugewiesen, an deren Erfüllung jener sich zweifelsohne so bald als möglich machen würde.

  • "Sehr schön", erfreute sich Macer an der Aussage seines Schülers. "Es muss ja auch nicht alles von heute auf morgen geschehen und du wirst auch wohl kaum jeden Senator persönlich befragen müssen", versuchte er, auch noch möglicherweise unausgesprochene Bedenken zu zerstreuen. "Manch einer erzählt es auch ungefragt von sich aus, andere erzählen gleich nicht nur von sich, sondern auch von anderen. Die Acta Diurna kann dir vielleicht auch behilflich sein, denn diese interessiert sich gewöhnlich auch für solche Dinge", gab er dann noch als Tipp mit. Zumindest sollte sich die Acta Diurna dafür interessieren, fand Macer, aber ganz sicher war es sich nicht, ob die Redaktion der Acta Diurna nicht gänzlich andere Prioritäten setzte, die weniger auf Macers Zustimmung stießen. Aber das war ein anderes Thema.

  • Die Acta Diurna? Das schien dem Flavier eine ganz hervorragende Idee zu sein, dort ein bisschen nachzufragen. Aber auch die Senatoren persönlich zu besuchen, fand er eine gute Sache. So würde er, zumindest oberflächlich, schon einmal eine große Zahl der Männer im Senat kennenlernen, sodass bei seiner ersten Kandidatur dann hoffentlich bereits der Wiedererkennungseffekt zum tragen kam. Außerdem konnte er so auch einen nicht unwesentlichen Einblick in Roms Machtgefüge bekommen und die politische Landschaft der Stadt ein wenig detaillierter kennen lernen.


    Mittlerweile war jedoch bereits eine ganz schöne Zeit vergangen und Flaccus hatte inzwischen das unangenehme Gefühl bekommen, den Consul womöglich von wichtiger, da staatstragender, Arbeit abzuhalten. "Dann werde ich mich also an diese Aufgabe machen, und morgen wieder im Laufe der Salutatio hierher kommen.", meinte er und fügte noch hinzu, "Ich danke dir nochmals für die Möglichkeit, bei dir das Tirocinium Fori zu machen, doch ich fürchte jetzt habe ich deine kostbare Zeit schon viel zu lange in Anspruch genommen." In den nächsten Wochen und Monaten würden sich dann im Rahmen der Ausbildung des jungen Flaviers sicherlich ohnehin noch unzählige Möglichkeiten zu persönlichen Gesprächen mit dem Consul ergeben.

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