Atrium | MTD et Purgitius Macer

  • Als man den Tiberier vom Eintreffen des Consuls unterrichtet hatte, war dieser noch nicht einmal aus seiner Toga geschlüpft, sodass er prompt Kehrt machte und dem Haupt des Staates im Atrium entgegenkam.


    "Salve, Macer! Was verschafft mir die Ehre Deines Besuches?"


    begrüßte er ihn freundlich. Tatsächlich konnte er sich bisher nicht vorstellen, was den Consul persönlich bewog, ihn zu besuchen. Zwar hatte Lukios ihm berichtet, dass der Purgitier heute nach der Senatssitzung kommen würde, aber er hatte keinen Anlass erfahren.

  • "Salve, Durus!", erwiderte Macer die Begrüßung und hätte es für eine beachtliche Leistung gehalten, wenn der Tiberier in der Kürze der Zeit nach der Sitzung schon die Toga gewechselt hätte. "Die Sorge um den Pax Deorum ist es, die mich in dein Haus führt", kam er dann wie gefragt gleich zur Sache. "Als Pontifex Pro Magistro bist du derzeit wohl der wichtigste Mann in diesen Belangen und ich wollte mich daher bei dir nach dem Stand der Dinge erkundigen." Er ging davon aus, dass dem Tiberier klar war, dass er sich damit vor allem auf den Skandal von Nemi bezog. "Noch vor dem Beginn meiner Amtszeit waren sich quasi alle Redner im Senat einig, dass man sich um die Wiederherstellung des Pax Deorum bemühen würde und zumindest ich für meinen Teil nehme dieses gegebene Versprechen sehr ernst. Gibt es also schon Fortschritte bei der Deutung der Ereignisse?"

  • Als Macer das Thema ansprach, nickte Durus nachdenklich. Damit hätte er wirklich rechnen können! Aber leider gab es gute Gründe, dass er noch keine Literatio vorgeschlagen hatte - man tappte absolut im Dunkeln.


    "Das Problem ist, dass es keine Zeugen gibt. Die anwesenden Sklaven sind entweder tot oder nicht mehr aufzutreiben, die Aurelier wissen von nichts und von Flavius Gracchus, der sich den Ort des Geschehens ansehen wollte, habe ich noch keine Nachricht erhalten."


    erklärte er seufzend.

  • "Das ist eine wenig erfreuliche Ausbeute an Informationen", fasste Macer mit wenig erfreuter Miene das Gehörte zusammen, ohne irgendjemandem einen Vorwurf für diese mageren Ergebnisse machen zu wollen. Er konnte sich denken, dass derartige Ermittlungen kein Kinderspiel waren. "Dafür, dass halb Rom aufgeschrien hat und jeder etwas zu diesem Skandal sagen konnte, sind Null Zeugen eine wahrhaft magere Ausbeute. Hast du Flavius Gracchus denn schon nach den Ergebnissen seiner Reise befragt oder wollte er sich von sich aus bei dir melden?"

  • "Er wollte sich bei mir melden. Ich werde aber umgehend Erkundigungen einziehen, dann werde ich dich über den laufenden Prozess unterrichten."


    erwiderte Durus sofort, da es bei genauerer Betrachtung doch schon sträflich lange dauerte, dass diese Angelegenheit ungesühnt geblieben war. Und dies wiederum konnte durchaus den Unwillen des Kaisers auf sich ziehen...

  • Der Unwille der Götter war Macer im Moment zwar weitaus wichtiger als der Unwille des Kaisers, aber er teilte die Besorgnis des Pontifex. "Dafür danke ich dir. Du kannst mich in dieser Angelegenheit jederzeit aufsuchen und auch Flavius Gracchus ist mir jederzeit willkommen", bot er an. "Wir dürfen in dieser Sache nicht zu viel zeit verlieren, denn das wird dem Pax Deorum sicher nicht zuträglich sein." Aber aktuell schien er nichts machen zu können, so dass er sich nach dem kurzen Besuch schon wieder auf die Verabschiedung vorbereitete. "Aber dann scheint es für mich erst einmal nichts zu tun zu geben. Ich danke dir, dass du mich für diesen kurzen Informationsaustausch empfangen hast."

  • Einerseits war dieses große Interesse Macers dem Pontifex pro Magistro etwas unangenehm, da es ihn an seine Unzulänglichkeit erinnerte. Andererseits war es auch gut zu wissen, dass Macer seine Aufgabe als Haupt des Staates sehr ernst nahm.


    "Du kannst jederzeit zu mir kommen."


    erwiderte er mit einem Lächeln.

  • "Wenn es nötig sein sollte, werde ich das sicher tun", antwortete Macer ebenfalls mit einem lächeln und ließ dabei im Unterton ganz leicht anklingen, dass er es lieber vermeiden würde, den Pontifex pro Magistro noch einmal auf diese Weise auf diese Aufgabe ansprechen zu müssen. Eine Mitteilung über die nächsten zu gehenden Schritte im Senat wäre ihm wohl viel lieber. "Aber wir sehen uns ja ohnehin häufig genug im Senat. Vale!" verabschiedete er sich dann endgültig, um den Tiberier nicht noch länger aufzuhalten.

  • "Vale bene!"


    verabschiedete auch Durus sich und erhob sich, um den Consul zumindest noch bis zum Vestibulum zu begleiten - gegenüber dem Oberhaupt des Staates war dies wohl die mindeste Ehrerbietung, die man erwarten konnte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!