Atrium - Quintus kommt nach Hause

  • <Wie nicht anders erwartet saß Menecrates an einem kleinen Pult im Atrium und studierte eine Schriftrolle.
    Quintus ging auf seinen Großvater zu ,jener stand auf,und er schloss ihn in die Arme.


    "Salve Großvater."
    sagte der junge Claudier überglücklich.Und drückte den alten Mann fest an sich.


    "Ich hoffe doch Du erkennst mich noch wieder..."


    er grinste und entließ seinen Großvater aus der Umarmung.

  • Einem Überfall gleich riss Quintus Menecrates aus seiner Arbeit, als er ihn umarmte. Der alte Claudier schmunzelte, bevor er den Enkel an den Schultern von sich schob und erst einmal betrachtete.


    "Salve Quintus, außer dem Grübchen am Kinn bist du kaum wiederzuerkennen", antwortete er. "An dir sieht man, wie die Zeit vergangen ist. Ich werde bald zum ganz alten Eisen gehören." Schlimm fand Menecrates diese Vorstellung nicht, aber erwähnenswert. "Aber erzähle erst einmal. Wir können uns dazu setzen oder den Säulengang entlang spazieren. Was ist dir lieber?"

  • Morrigan schlich in letzer Zeit so unauffällig wie möglich durchs haus, sie war sie nicht sicher, ob Menecrates ihren Fehltritt schon vergessen hatte, aber sie konnte sich nicht ungesehen am Atrium vorbeischleichen.
    So blieb sie auf ihrem Weg in die Küche einfach stehen, wenn die beiden was wollten würden sie sich schon melden. So lange würde sie einfach ihre Füße begucken, darin hatte sie irgendwie schon Übung, sie wusste inzwischen sogar wie viele Steine hier verlegt waren, es war ja nicht so schwer, eine Reihe wagerecht eine senkrecht zählen das ganzen multiplizieren und schon hatte man das Ergebniss. Sie mochte es mit Zahlen zu jonglieren. Egal wo sie mal wieder rumstand, sie zählte und rechnete, so dass sie nun wusste wo wie viele der bunten Steine verbaut waren.

  • Durch Zufall sah ich Morrigan, als sie am Atrium dumm Rumstand und auf den Boden starrte. Auf dem Boden sah ich nichts besonderes, darum ging ich zu ihr, vielleicht erfuhr ich wenn ich neben ihr stand und den gleichen Blickwinkel wie sie hatte was sie dort trieb.
    Es verschlug mir fast den Atem bei dem Anblick des jungen Römers, den ich vertrauensvoll mit Menecrates plaudern sah. Leise fragte ich Morrigan, wer das sei, ohne den Blick von dem Neuankömmling zu lassen. „Egal auf was du wartest, ich warte gerne mit dir,“ fügte ich noch hinzu.



    Sim-Off:

    Dann waren es schon drei, der Blondschopf ist ja auch ganz hübsch. ;)

  • Als er sich aus der Umarmung löste sah Quintus aus den Augenwinkeln wie eine merkwürdig daherschleichende junge Frau,der Kleidung nach offensichtlich eine Sklavin, am Ende des Säulenganges auftauchte.Sie schien ungesehen bleiben zu wollen, da sie im Schatten einer Säule stehen blieb und dann begann auf den Boden zu starren.Unmittelbar später gesellte sich ein junger Mann,offensichtlich ein Grieche um die 20,zu ihr und auch dieser begann auf die gleiche Stelle auf dem Boden zu starren,er tat dies ,wie es Quintus schien ,eher aus Neugier.Etwas verdattert aufgrund des merkwürdigen Szenarios wandte sich der junge Claudier nun aber wieder seinem Großvater zu.



    "Ich würde einen Spaziergang entlang des Säulenganges bevorzugen.Kannst Du mir sagen weshalb diese beiden Sklaven auf den Boden starren?Ich kann dort nichts besonderes erkennen und es sieht ehrlich gesagt ziemlich "bescheuert" aus."

  • Ganz gleich, wo sich Menecrates oder ein anderes Familienmitglied aufhielt, Sklaven standen immer in Sicht, mindestens aber in Hörweite, sodass auftauchende Wünsche sofort übermittelt werden konnten. Und da es Menecrates nicht interessierte, aus welcher Richtung sie letztendlich kamen, wenn er sie gerufen hatte, achtete er auch nie darauf, was sie jeweils taten.


    Mit dem Spaziergang zeigte er sich einverstanden, denn er zog von jeher die Bewegung dem Müßiggang vor. Als sein Enkel ihm die Frage nach den Sklaven stellte, wandte er ihm verwundert den Blick zu, ohne jedoch den Schritt zu verhalten.


    "Was weißt du über Sklaven? Und was hat man dich gelehrt?" Menecrates stellte die Fragen mit Absicht ohne jede Suggestion. Er wollte wissen, welche Einstellungen sein Enkel vertrat.

  • Zitat

    Original von Linos
    Durch Zufall sah ich Morrigan, als sie am Atrium dumm Rumstand und auf den Boden starrte. Auf dem Boden sah ich nichts besonderes, darum ging ich zu ihr, vielleicht erfuhr ich wenn ich neben ihr stand und den gleichen Blickwinkel wie sie hatte was sie dort trieb.
    Es verschlug mir fast den Atem bei dem Anblick des jungen Römers, den ich vertrauensvoll mit Menecrates plaudern sah. Leise fragte ich Morrigan, wer das sei, ohne den Blick von dem Neuankömmling zu lassen. „Egal auf was du wartest, ich warte gerne mit dir,“ fügte ich noch hinzu.


    "Auf nichts, der Alte begrüßt seinen Enkel, dir scheint er ja zu gefallen, gut, dann kannst du in der Nähe bleiben, fals die Herren was wünschen. Ich habe eh besseres zu tun." fauchte sie und verschwand schleunigst in Richtung Küche.

  • Gaius war ein wenig verdutzt ob der Frage seines Großvaters was er über Slaven wissen.Einen Test über sein erlangtes Wissen hatte er so kurz nach seiner Ankunft nicht erwartet.


    "Nun,man hat mich gelehrt das sie aufgrund des Zwölftafelgesetzes offiziell Mitglieder unserer Familie sind und auch zum Teil Schutz durch die Rechtsordnung genießen ,wenn auch natürlich nicht in dem Maße wie ein römischer Bürger.Ein Sklave an sich gehört zum Besitz seines Besitzers und wird auch nicht als gleichwertig mit einem Römer angesehen.Das wäre ja ohnehin absurd.Als ob andere Völker jemals an das unsere heranreichen werden.Keines ist es wert ebenso wie das römische behandelt zu werden.Dennoch sehe ich sie alle als eigenständige Individuen und Menschen an,nicht wie manche andere als besondere Art der Tiere.Diese Punkte sind mir durch das Studium der griechischen Philosophie in Alexandria klar geworden."

  • Morrigan schlich an den beiden Herren vorbei in Richtung Küche. Abrupt blieb sie stehen. Was hatte der Neue da gerade gesagt? Ungläubig schaute sie in seine Richtung.
    Er sah auch in Sklaven das Individuum, den Menschen? Sie war baff, man könnte auch sagen von den Socken, aber sie trug ja keine :D.
    Allein mit dieser Aussage, hatte der neue jetzt schon mal 9 Punkte auf der Skala, was immer hin 8 Sympathiepunkte mehr waren, als sie dem Rest der Claudier zugestand.

  • Stetig einen Fuß vor den anderen setzend, lauschte er den Erklärungen schweigend, während seine Arme verschränkt hinter dem Rücken ruhten. Manches gefiel ihm, anderes weniger. Auf jeden Fall freute es ihn, dass sich sein Enkel offensichtlich Gedanken gemacht hatte und nicht ohne Hirn und gedankenlos handelte. Darauf zumindest wies die ausführliche Antwort hin.


    "Du hast Recht, andere Völker sind nicht mit uns vergleichbar. Und man muss darüber hinaus noch eine weitere Abstufung vornehmen. Ein freier Mann, wenn auch kein Römer, besitzt immer noch weitaus mehr Status als ein unfreier. Und genau das sind Sklaven, Quintus, Unfreie. Ich halte es für wichtig, sich dessen bewusst zu sein, und ich bin mir nicht sicher, ob du dir dessen bewusst bist." Menecrates warf einen prüfenden Blick zu seinem Enkel, dann führte er weiter aus. "Ich persönlich fördere talentierte Sklaven, das wirst du noch zeitig genug mitbekommen. ABER ich würde trotzdem niemals einem Sklaven Beachtung schenken, wenn ich nicht zufällig etwas von ihm wünsche. Verstehst du, was ich meine? Natürlich obliegt mir ihr Schutz und die Fürsorge, natürlich wende ich mich ihnen zu, wenn sie für mich eine Arbeit verrichten sollen, doch niemals kann und darf uns ihre private Befindlichkeit dazu veranlassen, sie gleichermaßen wahrzunehmen wie einen Ehegatten, ein Kind oder einen Klienten." Wieder schaute Menecrates mit einem musternden Blick.


    "Ich denke, dir ist nun klar, dass ich dir nicht sagen kann, warum die beiden Sklaven auf den Boden starren. Ich habe sie schlicht nicht wahrgenommen. Aber selbst wenn ich es getan hätte, würde ich sie niemals zum Thema zwischen uns machen."


    Menecrates‘ Blick ließ die Nachdrücklichkeit seiner Worte erkennen.


    "Aber das mit dem Schutz durch die Rechtsordnung, wenn auch nicht in dem Maße wie ein römischer Bürger möchte ich doch noch einmal genauer erklärt haben."

  • Quintus hielt beim gehen inne und sah dem doch schon ein wenig in die Jahre gekommenen Mann in die Augen.Er schien ihm ein wenig seinen Willen aufzwingen zu wollen und derartiges konnte der junge Claudier seit einiger Zeit gar nicht mehr gut leiden.Er war kein kleines Kind mehr dem man sagen musste was es zu tun,zu lassen und zu glauben hatte.Er überlegte kurz, wie er die direkte Frage und doch Recht offensichtliche Meinung seines Großvaters und der Antwort die jener nun von ihm erwartete, ein wenig umgehen konnte und sagte dann erhobenen Hauptes.


    "Größtenteils stimme ich Dir in diesen Punkten zu Großvater.Niemals würde ich einen Sklaven auch nur ansatzweise wie einen Ehegatten,ein Kind oder einen Klienten ,oder wie einen Römer egal ob patrizisch wie wir oder plebeischen Geblüts wahrnehmen.Dennoch schenke ich ihnen hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit,auch wenn sie gerade keine Aufgabe für mich erledigen sollenManchmal,so war es zum Beispiel in Griechenland,unterhalte ich mich auch über gewisse Themen mit ihnen.Dort habe ich mich ausführlich mit einem Sklaven über Philosophie unterhalten und ich muss zugeben, er wusste wovon er sprach und war in einigen Punkten sogar gebildeter als ich. "

  • Vor der culina trafen sie sich, unsanft aber genau zur richtigen Zeit. " Hast du den Enkel des Dominus ausreichend begutachtet." Mit kraus gezogener Stirn sah Mansuri Morrigan an. "Arme vor und ab damit nach oben. Der junge Dominus braucht ein ordentlich ausgestattestes cubiculum." Mansuri packte Morrigan ein Stapel Tücher auf die Arme und ab ging es nach oben. Sie ging mit ein paar Decken und Kissen hinterher. Ihr folgten zwei Sklavinnen mit Gestecken, ein paar Kleinigkeiten an Obst und ein Tablett mit Wein und Wasser. " Und wie ist der Enkel vom Dominus. Du hast lange genug im Atrium gestanden. Sag schon. " Mansuri zwinkerte Morrigan zu. " So ein Stinkstiefel wie Brutus oder kann man mit ihm auskommen."

  • Voll bepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen…
    Ähm was ach ja. Morrigan schaute Mansuri an.
    „Nun so ein Kotzbrocken scheint er nicht zu sein. Stell dir vor er sieht den Menschen in uns. Ich glaube fast er hält uns nicht für sprechende Gegenstände.“
    Morrigan warf noch mal einen verwunderten Blick zu dem jungen Claudier.
    „Ansonsten, denke ich er ist noch grün hinter den Ohren und ich glaub unser guter Linus hat ein Auge auf ihn geworfen.“

  • Ein angenehmer Spross der Claudier, was Morrigan als ersten Eindruck schilderte. Die nächsten Tage, brachten es ans Licht. Ändern konnten sie nichts daran, aber sich darauf einrichten. Sollte er das ganze Gegenteil von Brutus sein, dann bekam er hier den Olymp auf Erden, wenn es sein musste. " Linos hat eine Auge auf ihn geworfen? " grinste Mansuri. " Er wird sich zu wehren wissen, auch wenn er noch grün hinter den Ohren ist." Sie waren vor dem cubiculum angekommen, was für Claudius Felix gedacht war. Es lag direkt neben Claudius Mencrates cubiculum. Nicht die schlechteste Lösung. Mansuri ging hinein.




    [SIZE=7] EDIT: link eingefügt[/SIZE]

  • Nun ja, es gab Schlimmeres als verschwommene Grenzen zwischen den Ständen - zumindest wenn man Menecrates‘ Sohn Brutus kannte. Trotzdem erschien es Menecrates notwendig, den Enkel Standesbewusstsein in Erinnerung zu rufen.


    "Dein Vater wusste, wie alle ehrbaren Claudier auch, sehr gut, welcher Qualität plebejisches, patrizisches und claudisches Blut ist." Wenn Menecrates bei dieser Aufzählung Sklaven und Individuuen ohne Bürgerrecht wegließ, lagen diese zwangsläufig noch unter denen der Genannten. "Ich hoffe, er hat dich gelehrt, dass Uradel weit über allem steht. Bildung ist wichtig, aber sie wertet das Blut nicht auf, mein Junge. Ich hoffe, du erweist dich als ein würdiger Sprössling." Es gab sicher viele Qualitäten in niederen Ständen und Menecrates respektierte und nutzte sie auch, mehr aber nicht. Seine und die Vorfahren römischer Kaiser gebar einst derselbe Schoß.


    "Dein Zimmer wird inzwischen hergerichtet sein", fügte Menecrates an. Er wollte dem Enkel die Gelegenheit geben, über seine Worte nachzudenken. Auf eine Diskussion über geringste Standesunterschiede wollte er sich nicht einlassen. Menecrates war dickfellig, wenn es darauf ankam. Genauso konnte er aber weichherzig sein, wenn man wusste, wie man ihn nehmen musste. Von gewissen Prinzipien ließ er sich jedoch nicht abbringen.

  • Quintus hatte - und dies schien auch bei seinem Großvater der Fall zu sein - keine Lust die Diskussion über ihre verschiedenen Ansichten des Sklavenstandes und den Umgang mit jenen fortzusetzen.
    Er ging also demnach auch nciht weiter darauf ein.


    "Natürlich hat mich mein Vater dies gelehrt und auch Du hast es früher bereits des öfteren erwähnt.Auch ich bin mir sicher mich mit der Zeit als würdiger Sprössling der Claudier erweisen zu können."

  • "Nun gut, belassen wir es dabei. Die Zeit, dich zu beweisen, kommt. Warten wir ab, was du demnächst zu berichten weißt."


    Menecrates nickte seinem Enkel noch einmal abschließend zu, dann erklärte er: "Ich muss wieder an die Arbeit. Die Amtszeit erfordert viel Einsatz und ich möchte es so gut wie möglich machen."


    Die Verabschiedung beinhaltete sogleich den Hinweis auf die Devise des Hausherrn, stets sein Bestes zu geben.

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