ZitatOriginal von Titus Duccius Vala
"Hmhmhm...", brummte Vala einen Moment lang unschlüssig, ob er jetzt mit dem Medicus das weitere Vorgehen diskutieren solle oder nicht. Seine Hand wanderte auf der Platte des Schreibtischs nach rechts und versank dann hinter ihm, ohne dass er den abwesenden Blick vom Optio nahm, und schließlich kam sie mit einer Klapptafel wieder hervor.
"Kannst du lesen und schreiben, Soldat? Wenn nicht, lass dir von deinem Optio helfen, oder von irgendwem, der es kann. Ich brauche das ganze noch einmal auf Wachs. Wenn du das erledigt hast, kannst du zurück an deine reguläre Arbeit. Nun denn... ans Werk."
Einen altgedienten Medicus, der immerhin Stellvertreter des Stellvertreters des Medicus Ordinarius war, zu fragen, ob er lesen und schreiben könne, kam Sextius Taurea wie eine schwere Beleidigung vor. Dieser seltsame senatorische Tribun war ihm schon von Beginn des Auftrags an nicht allzu kenntnisreich erschienen und diese Begegnung machte es nicht besser. Mit sparsamen Eifer nahm er die Tafel entgegen. "Wird erledigt." Mit einem ebenso sparsamen Gruß verließ er das Büro und begab sich zurück ins Lazarett, wo sein Schreibzeug lag.
Eine halbe Stunde später stand er wieder vor der Tür. Er hatte nicht die ganze Zeit zum Schreiben gebraucht, sondern auch noch einen Zwischenstop auf der Latrine eingelegt. "Salve. Hier der schriftliche Bericht", meldete er sich und hielt die Wachstafel bereit.
Op. med. Sextius Taurea über die Lage der Stadt Mantua nach einer Inspektion auf Anweisung des Trib. lat. Duccius Vala:
In der Stadt gab es in den letzte zwei Tagen deutlich mehr Tote als für die Jahreszeit für üblich zu erachten ist. Nicht nur Alte, Kranke und Kinder, sondern auch starke und gesunde Menschen. Schlechte Winde sind die angenommene Ursache und werden durch Gebete, Hygiene und die umfangreiche verwendung von hilfreichen Heilkräutern bekämpft. Unterstützung durch die Ärzte der Legion wurde nicht gewünscht.
Ein Übergreifen der schlechten Winde auf das Lager ist nicht auszuschließen. Aufgrund der Schnelligkeit der Krankheit sollte hierüber baldige Klarheit herrschen in etwa drei Tagen. Ein Trennung von Kranken und Gesunden außerhalb und innerhalb des Lagers ist geraten.