Cubiculum | Quintus Claudius Felix

  • Morrigan glaubte sich verhört zu haben. Aber nein sie hatte wohl richtig gehört. Ja das Erziehen.. irgendwie kannte sie das seit dem ersten Tag ihrer Gefangenschaft. Aber bis heute hatte es kein Römer geschafft sie zu brechen und der hier wäre sicher nicht der erste. Als der Sklave sie packen wollte, Zischte sie. „Ich kann allein gehen.“ Ein eiskalter Blick traf Felix, sie überlegte ob sie ihm sein Essen nur versalzen oder gleich vergiften sollte. Sie verließ hoch erhobenen Hauptes das Zimmer und begab sich auf direkten Weg in den Hof.

  • Dass Morrigan ihn beim Verlassen des Raumes erneut böse anschaute störte den Patrizier nicht mehr im Mindesten. Er saß am längeren Hebel, dessen war er sich nur zu gut bewusst. Diesen Blick würde er ihr schon mit der zeit abgewöhnen...
    Kaum hatten die 2 Sklaven den Raum verlassen setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und machte sich, so als ob nichts gewesen wäre, wieder an seine Arbeit...

  • Nach dem die Vorbereitungen für das Essen abgeschlossen waren, begab sich Morrigan in die Höhle des Löwen, schließlich hatte sie wir immer gute gewirtschaftet und ne ganze Stange Geld gespart, was sie wohl oder übel zurück geben musste. Sie war zwar frech, aber auch von Grund auf ehrlich, deswegen kam es ihr nicht mal in den Sinn, sich was abzuzweigen. Dann musste auch noch geklärt werden, was und vor allem wo, Felix sein Essen haben wollte. Also es half nichts. Die Schultern gestrafft das Köpfchen hoch, einmal tief durchatmen. Morrigan klopfte an die Tür.

  • Sie grummelte vor sich hin, hatte sie doch die leise Hoffnung gehegt, dass er mal nicht da wäre.
    Nun ja half ja nichts. Sie strafte ihre Schulter und betrat den Raum.
    Dass er nicht aufblickte störte sie nicht im Mindesten, diese Geringschätzung und Missachtung erwartete sie ja geradezu von ihm, und er enttäuschte sie in diesem Fall nicht. Er war halt nur ein verwöhntes Söhnchen, dem es an Respekt mangelte. Sie erwartete ja nicht, dass er sie mit Lob überhäufte… aber mal ein anerkennendes Nicken oder wenigsten Mal so viel Höflichkeit einen eintretenden Sklaven auch anzuschauen. Innerlich seufzte sie. Den werden wir wohl nicht mehr ändern.
    „Die Anmeldung bei der Schola Atheniensis, ist erfolgt und ich wollte fragen, wo du dein Abendessen serviert haben möchtest und ob es spezielle Wünsche gibt.“ Sie grübelte …. Hatte sie was vergessen? Ach ja. „Dominus. Hier ist das Restgeld.“ Setzt sie nach einer Weile noch hinterher und reichte ihm den Beutel, der immer noch einige hundert Sesterzen enthielt.

  • Als Morrigan anfing zu sprechen hob sich sein Blick vom Pergament und verharrte schließlich auf der Perserin.


    "Gut" quittierte er ihre Berichterstattung knapp "Nichts besonderes, ein wenig Huhn hätte ich gerne." Felix dachte noch kurz über den Ort nach und erwog für einen Augenblick auf seinem Zimmer zu Essen, verwarf den Gedanken aber recht schnell wieder. "Im Triclinium." sprach er sodann wieder ohne weiteren Kommentar und wollte sich bereits wieder seinem Schreiben zuwenden, als Morrigan ihm das Beutelchen mit Geld entgegenhielt. Er nahm es entgegen und öffnete den Beutel ein Stück weit, um einen Blick ins Innere werfen zu können.


    "Du hast aber schon etwas gekauft, oder Morrigan?" fragte er skeptisch. Der Beutel schien sich nicht sonderlich geleert zu haben.

  • Im Triclinium also, Morrigan wollte sich gerade abwenden als er sie skeptisch fragte.
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er wusste nichts von Persern und ihrem Verhandlungsgeschickt. Und gerade Morrigan lag das Handeln im Blut schließlich war sie damit aufgewachsen und kannte die Tricks der Händler und wusste wo man sie knacken konnte um ein gutes Geschäft zu machen. Morrigan dachte daran, wie der ein oder andere Händler sie heute verflucht hatte, wie sie gefleischt und gestritten hatten, bis sie doch den Preis bekam, den sie wollte. Und wie den Händler gejammert hatten sie würde sie ausrauben und an den Bettelstab bringen. Eine leichte Röte überzog ihre Wangen bei der Erinnerung daran. Ja sie liebte es zu handeln.
    „Die Vorratskammern der Villa werden gut gefüllt sein. Die Einkäufe werden morgen angeliefert. Ich habe genug für die nächsten Wochen gekauft.“ Sagte sie mt einer Spur von Stolz in der Stimme.

  • Nun war Felix doch ein wenig baff, ließ sich aber selbstverständlich nichts anmerken.


    "Gut gemacht" sagte er. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Einen Grund Morrigan nicht zu glauben sah er nicht, immerhin würde sehr schnell auffallen, sollten die Lebensmittel nicht für längere Zeit reichen.
    Kurzerhand griff er daher in das Beutelchen und holte 3 Sesterzen hervor. Für einen Augenblich ließ er das Geld durch seine Finger gleiten, dann streckte er die Hand aus.


    "Hier für Dich." Der Claudier hielt eine kleine Belohnung für angebracht.

  • Ein Lob? Ein Lob aus Felix Mund? Morrigan sah ihren Dominus mit einer Mischung aus Misstrauen und Verwunderung an. Wollte er sie jetzt verschaukeln oder meinte er das tatsächlich…. Er schenkte ihr Geld? 3 Sesterzen? Morrigan hätte sich fast auf den Hintern gesetzt so erstaunt war sie nun. Da hatte es der Grünschnabel doch tatsächlich geschafft sie sprachlos zu machen, in dem er etwas tat, womit sie niemals gerechnet hätte.
    Sie hatte noch nie von einem Claudier ein Geschenk erhalten und war entsprechend unsicher, was man ihr auch deutlich anmerkte. Sie klappte den Mund auf und wieder zu, es dauerte eine Weile, bis sie sich gefangen hatte.
    „Danke Dominus.“ Sagte sie schließlich, mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen, bevor sie ihren Blick senkte so was wie eine Verbeugung andeutete. „Dein Essen steht dann in Kürze am gewünschten Ort bereit.“ Sie wartete noch kurz ob er noch was wollte, andernfalls würde sie sich in die Culina begeben.Sie wollte erst mal ihre Gedanken sortieren, Felixs Verhalten machte sich gerade kirre im Kopf.

  • Mit Interesse beobachtete Felix Morrigans' Reaktion. Die Sklavin schien ein wenig neben sich zu stehen, das gefiel ihm.
    Für Quintus war die Angelegenheit damit dann allerdings erledigt und er wandte sich wieder seiner Arbeit zu, schaute jedoch kurz darauf noch einmal zu Morrigan, die sich noch immer nicht bewegt hatte.


    "Gut. Das wäre dann alles." Damit war sie entlassen.

  • Erfrischt und vorzeigbar war sie nun wieder, so klopfte sie und betrat auf leisen Sohlen das Cubiculum.
    „Dominus, hier bin ich wie du es gewünscht hast.“ Sie stand da, in ihrer frischen Tunika und sah förmlich aus wie aus dem Ei gepellt, nichts erinnerte mehr daran das sie noch vor kurzem im Hortus gekämpft hatte. Ihr Blick war eher gleichgültig, sie war nicht sonderlich drauf erpicht, mit ihm in die Foren zu gehen, aber nun ja wie soll man es sagen, er war nun mal der Chef hier, also obs ihr gefiel oder nicht…. Sie musste mit wenn er es denn so wollte.

  • Als Morrigan das Cubiculum betrat musterte Felix die Sklavin kurz und stellte zufrieden eine enorme Verbesserung zu ihrem Erscheinungsbild im Hortus fest.


    Der Patrizier ging ihr einen Schritt entgegen, dann drehte er sich halb um.


    "Die Falten müssten ein wenig gerichtet werden." Es war offensichtlich, dass er von seiner Toga sprach und wollte, das Morrigan sich des Problemes annahm...

  • Ah ja da war es wieder das Problem der Römer, unselbständig bis zum geht nicht mehr, ein wunder das sie selbst aufs Klo konnten… Morrigan seufzte leise, ging zu Felix um ihm seine Toga zu richten.
    Sie zupfte hier und an, bis seine Toga so saß wie sie eben sitzen sollte. Das war schon mal geschaffte. Morrigan brachte schnell wieder den nötigen Abstand zwischen sich und Felix. „Erledigt Dominus.“
    Mal schauen was er noch so alles z tun hatte, bevor sie endlich los konnten.

  • Für einen Augenblick sah er an sich herunter, zufrieden mit dem Ergebnis von Morrigans Gezupfe setzte er dann zum Gehen an.


    Sie verließen die Villa nur in Begleitung eines weiteren Sklavens, eines Custos Corporis, denn selbst wenn die Perserin ein passabler Schutz sein mochte, so bevorzugte Quintus, nicht zuletzt auch des Auftretens in der Öffentlichkeit wegen, doch einen klassisch männlichen Leibwächters. Die Sänfte ließ er bewusst zu Hause, Felix bevorzugte es zu laufen.

  • Der Alte war mühsam die Treppen hinaufgestiegen, ein kurzes Klopfen und schon trat er ein.
    "Dominus im Atrium wartet eine Sklavin von Domina Flavia Domitilla, die eine persönliche Botschaft für Dominus Claudius Centho hat."

  • Der Claudier musterte den Sklaven kurz, sagte knapp "Gut, ich bin sofort da", erhob sich vom Schreibtisch und verließ dann, bevor der Sklave überhaupt die Möglichkeit hatte die Nachricht ins Atrium zu bringen, noch vor diesem das Cubiculum.

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