Wie die meisten seiner Kameraden, erschien Ofella am nächsten Morgen, noch recht angeschlagen, auf dem Exerzierplatz.
Aber die Schinderei vom Vortag hatte sich wie ihm schien gelohnt, denn das in Line antreten klappte schon recht gut.
Sofort ging es aber auch schon wieder los. Runden drehen wurde wohl jetzt zur Lebensaufgabe.
Noch recht müde erklang das Lied während sie los liefen.
Probatus Iullus Octavius Ofella
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- Grundausbildung
- Ein Urbaner
- Geschlossen
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Faustus Scaevius LatroNach der Runde ließ Latro die Männer wieder antreten und noch dreißig Liegestützen machen. Erst danach war er offensichtlich mit dem Aufwärmen zufrieden: "State!" befahl er.
Mit seinem Stock auf Ofella zeigend fragte er dann barsch: "So, zur Wiederholung von gestern! Du da! Aus wie vielen Soldaten besteht eine Centuria idealerweise?"
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Sich gerade etwas sortiert und stramm stehend sah Ofella wie der Stock, bei der Frage, auf ihn wies.
Nicht schon wieder ich, dachte Ofella.
"100 Centurio" antwortete er dann doch spontan. -
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Faustus Scaevius LatroLatro sah drein, als hätte er in eine Zitrone gebissen. "Probatus, du bist ja noch dümmer, als du aussiehst! Hat dein Vater dir kein Rechnen beigebracht?? Wenn eine Cohors 500 Mann hat und aus sechs Centurien besteht, dann kann eine Centurio doch wohl nur achtzig Mann haben!" korrigierte er ihn unwirsch.
Dann machte er einen Schritt zurück. "In agmen venite! Pergite aequatis passibus!" befahl er dann prompt. Während die Truppe losmarschierte, begann er weiterzuerzählen: "So, ein bisschen weitere Theorie! Aber schön weitermarschieren und nicht aus dem Takt kommen! Trotzdem die Lauscher auf: Ich habe gestern ein bisschen was vergessen! Eine Centurie gliedert sich in zehn Contubernia, jedes acht Mann stark - vielleicht kann sich unser Thales hier damit ja merken, wie viele Mann in einer Centuria sind! In jedem Contubernium ist der ranghöchste, beziehungsweise dienstälteste Soldat für die anderen verantwortlich. Ihr steht ganz unten, dürft also kochen und putzen! Über der Centuria kommt das Manipel und über dem Manipel, wie gestern erzählt, die Cohors. Bei den Legionen ist der Aufbau ganz genauso. Allerdings besteht eine Legion aus zehn Kohorten und jede Kohorte gliedert sich in sechs Centuriae mit Ausnahme der ersten! Die besteht aus fünf Doppelcenturien. Macht also in der Summe, Thales?" Damit hatte Ofella seinen Spitznamen weg, der ihn als großen Mathematiker auswies, selbst wenn Thales von Milet eher in der Geometrie Ruhm erworben hatte als in der Rechnerei.
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Verärgert über sich selber oder eher noch auf sein Leben, bevor er hierher kam marschierte Ofella los. Während er den Vortrag seines Centurio hörte, fluchte er leise vor sich hin. "Wieso sagte ich das? Ich weiß doch, dass er keine 100 Heredia meinte." Noch immer mit seinem Patzer beschäftigt, rauschten die Worte in weiter Ferne an ihm vorbei.
Nach der letzten frage des Centurio, wunderte er sich über die Stille und schaute sich suchen um. -
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Faustus Scaevius LatroAls er feststellte, dass Thales nicht antwortete, brüllte er "State!" Dann,als der gesamte Trupp zum Stehen gekommen war, trat Latro ganz nahe an Ofella heran und stieß ihm seinen Centurionenstab in den Magen, dass es ihm mit Sicherheit die Luft aus den Lungen presste. "Probatus, ich erzähle diese Sachen nicht mir! Ich weiß das alles schon! Es wäre also schön, wenn du neben deinen philosophischen Gedanken auch Zeit finden würdest, mir zuzuhören!" Blitzschnell wandte er sich einem anderen Probatus zu. "Du, wie viele sind es?" Der junge Rekrut wurde etwas blass und stammelte "Neunund...neunundfünfzig, Centurio!" "Korrekt! Und damit du dir das für die Zukunft merkst, Thales, wirst du jetzt genau so viele Liegestützen machen! Wir marschieren solange eine kleine Runde!"
Er ging ein paar Schritte rückwärts. "Probatus Thales, progredde*!" Er wartete, bis Ofella aus der Rotte herausgetreten war, dann befahl er dem Rest: "Probati in agmen venite! Pergite cursim**!" Damit joggte er mit der Truppe über den Exerzierplatz, während der junge Octavier seine Liegestützen machen musste.
Sim-Off: * Vortreten!
** Im Laufschritt Marsch! -
Ofella trat wie befohlen, mit hoch rotem Kopf und das nicht nur wegen des Anpfiffs, sondern auch aus ärger über sich und den Centurio, vor.
Wie befohlen begann er mit den Liegestützen. Er war nicht gerade was Statur und Ausstattung an Muskeln und Kraft anging ein Hänfling, aber Liegestützen waren bisher nicht seine Beschäftigung gewesen. So zügig wie er begonnen hatte spürte er doch wie langsam seine Kraft nachließ und sich sein Tempo langsam verringerte.
Leise zählte er mit, bei XL IX L angekommen brachen seine Arme ein und er landete flach auf den Boden.
Mühsam stemmte er sich abermals hoch LI LII LIII LIV LV dann war wirklich Schluss, nichts ging mehr. Schwer atmend mit zittrigen Armen blieb er liegen. -
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Faustus Scaevius LatroLatro sah gar nicht zu, wie Ofella seine Liegestützen abriss. Stattdessen trieb er seinen Trupp wieder über den Exerzierplatz. Erst als er zurückkehrte und den erschöpften Rekruten im Staub liegen sah, stieß er ihn mit dem Fuß an. "Los, Probatus, auf die Füße!"
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Endlich kam der erlösende Befehl, "Los, Probatus, auf die Füße!" Ofella störte dabei nicht im geringsten, dass der Centurio in dazu mit dem Fuß anstieß. Hauptsache aufstehen und die Schmach vergessen. Was für ein schlechter Tag für ihn.
So schnell es im möglich war rappelte er sich hoch und nahm eine stramme Haltung an. -
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Faustus Scaevius LatroNachdem sein neues Lieblings-Opfer sich wieder aufgerappelt hatte, befahl der Centurio "Probati in aciem venite! State!"
Dann fuhr er völlig unbeeindruckt mit der Ausbildung des heutigen Tages fort: "Heute geht es ans Ringen! Ich weiß zwar, dass es unter Mädchen wie euch nicht ganz so beliebt ist, aber die leise Hoffnung bleibt ja, dass ihr euch zumindest schonmal mit euren Freunden um einen Liebhaber geprügelt habt. Also kann ich vielleicht auf die ein oder andere Grundlage aufbauen." Er nahm seinen Stock und steckte ihn in seinen Gürtel, um beide Hände freizuhaben. "Prinzipiell ist es erstmal wichtig, dass wir hier keine Gladiatoren sind, die besonders gut aussehen müssen, wenn sie irgendwas machen! Es geht einfach darum, dass ihr euren Gegner kampfunfähig macht. Und das geht am besten durch einen gezielten Schlag, nämlich entweder dahin, wo bei euch nichts ist.." Er deutete mit beiden Händen auf seinen Lendenbereich. "Oder aber hier auf die Brust, auf die Seiten des Halses, auf die Nase oder auf die Schläfe." Zur Unterstützung deutete Latro auf seinen Solarplexus, dann die Stellen, hinter denen seine Halsschlagadern pochten, auf seine Nasenspitze und schließlich die Schläfen. "Das ist allerdings eher Faustkampf - den wir aber bei uns etwas vermischen. Wenn ihr unbewaffnet seid, ist es daher oft sicherer, dem Gegner möglichst nahe zu kommen und dann zu Fall zu bringen. Dafür bietet sich klassisch das Beinstellen oder sonstige Aus-dem-Gleichgewicht- Bringen an. Ach ja, wenn ihr jemanden umklammert, sind auch die Nieren immer gute Trefferpunkte!" Er deutete auf die untere Rückenpartie. "Damit von euch aber niemand in Tränen ausbricht und nach Hause zu seiner Mami rennt, verzichten wir auf allzu große Verletzungen, indem ich Schläge auf die von mir genannten Punkte verbiete. Naja, die Nieren sind noch in Ordnung..." Er ging einige Schritte zurück und befahl dann: "Bildet Zweiergruppen - möglichst jeweils zwei etwa Gleichgroße - und versucht dann einfach, den anderen zur Aufgabe zu bringen! Ich will sehen, was ihr so könnt!"
Sim-Off: Beschreibe einfach einen Kampf. Du darfst natürlich deinen Gegner mitbeschreiben, solange du nicht übertreibst.
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Sofort begab sich Ofella in die Linie zurück, mit der Hoffnung, sein Centurio möge ihn doch für den Tag einfach nur vergessen.
Nach einem leichten Wirrwarr hatte jeder der Probaten seinen Partner gefunden.
Sein Partner hatte auch in etwa die gleiche Größe wie er, nur war er um einiges stämmiger. Ofella glaubte sich zu erinnern, das sein Name Gatto
sei.Gatto und Ofella umrundeten sich abschätzend. Jeder versuchte wohl die beste Angrifffläche bei seinem Gegner zu finden. Plötzlich schnellten Gattos Hände nach vorne um Ofellas Oberarme zu erfassen, dieser konnte sich aber nochrechtzeitig nach unten beugen um mit der gleichen Bewegung das rechte Bein von Gatto zu erfassen. Dieser war aber standhaft und kräftig genug und entriss es Ofellas Händen.
Gleich darauf bekam Gatto Ofellas rechtes Handgelenk zu fassen und drehte mit einer gekonnten Drehung dessen Arm nach hinten. Mit einer schmerzverzehrten Grimasse trat Ofella nun in Gattos Kniekehlen. Gatto knickte zwar ein und lockerte den Griff leicht, doch Ofella konnte sich noch immer nicht befreien.
Ofella wollte wenigstens jetzt nicht versagen, den Spott schon im Ohr, erinnerte er sich an die letzten Worte des Centurio. Da ihm seine rechte nicht zu Verfügung stand, legte er all seine Kraft in seine linke Faust, die schwächer war als die rechte und schlug gegen Gattos untere Rückenpartie. Dieser ließ Ofellas Handgelenk auch sofort los streckte sich und schnappte nach Luft. Diese Zeit gönnte Ofella ihm und stellte sich halb seitwärts zu ihm. Gatto hatte kaum Ofella wieder im Visier, schnellte Ofellas rechter Arm vor Gattos Hals und gleichzeitig stand sein rechtes Bein hinter Gatto. Nun brauchte Ofella nur noch seine Kraft weiter nach rechts zu verlagern. Gatto war wohl durch diese Attacke überrumpelt worden und kippte relativ schnell nach hinten und landete auf dem Boden.
Ofella kniete sich mit seinem rechten Knie auf Gattos Brust und schaute in die Richtung des Centurio. -
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Faustus Scaevius LatroDer Centurio ging zwischen den kämpfenden Paaren hin und her. Immer wieder blieb er stehen, gab schroffe Hinweise, deutete auf die eine oder andere Stelle, die besonders günstig war oder beschimpfte den einen oder anderen Probatus, der seiner Meinung nach zu zaghaft war. Bremsen wollte er dagegen scheinbar niemanden.
"Los, nochmal!", herrschte er Ofella an, als er wieder zu ihm kam und feststellte, dass der kleinere Octavier den anderen, stämmigeren Kerl scheinbar niedergerungen hatte.
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Schnaubend vor Wut stand Ofella auf. Der Centurio traute ihm aber auch gar nichts zu. Gatto grinste als sie sich gegenüber standen. Das war zuviel für Ofella. Wütend wie ein Stier nahm er den kurzen Anlauf, der ihm blieb und rammte Gatto seinen Kopf in den Bauch. Dieser hatte schnell reagiert und stand fest auf dem Boden und wankte nur kurz nach dem Aufprall, während Ofella mit seinem Hintern auf dem Boden landete. Gatto war schneller als man vermutet hätte und stieß den verblüfft schauenden Ofella, so dass dieser letzt endlich auf seinem Rücken lag. Schon saß Gatto auf dessen Bauch und lachte triumphierend.
Ofella schloss seine Augen, lieber hätte er seine Ohren geschlossen, um den nun bestimmt folgenden Kommentar nicht zu hören. -
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Faustus Scaevius LatroAuch wenn Ofella mit etwas anderem rechnete, war Latro viel zu beschäftigt, allen möglichen Rekruten Tipps zu geben, um sich Zeit für den Hohn über seinen Lieblingsfreund zu nehmen. Stattdessen war seine Bemerkung wieder nur ein: "Los, nochmal!"
So hatten die Probati den ganzen Tag zu ringen, ehe sie gegen Mittag eine kurze Pause machten. Danach ging es wieder ans Laufen, dann wieder ans Ringen mit anderen Partnern bis in den späten Nachmittag hinein.
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Ofella schien Glück zu haben, die Aufmerksamkeit des Centurio verteilte sich für den Rest des Tages, gleichmäßig auf alle Probaten.
Langsam verrauchte seine Wut und sein Ärger, so dass er sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren konnte. -
Ausbildung! Die gehörte wirklich nicht zu Valerians beliebtesten Tätigkeiten. Andererseits bekam man hier die Chance, die neuen Soldaten so auf das Soldatenleben vorzubereiten, wie man selbst es für richtig und nötig hielt und mußte sich nicht über die Dinge aufregen, die ein andere Offizier vergessen hatte, den Jungs beizubringen.
Er marschierte auf den Exerzierplatz, um seine Ausbildungsgruppe zu übernehmen. "Tirones! In anciem venite!" Den Befehl sollten sie schon zur Genüge kennen. Valerian wartete einen Moment, bis die Männer in einer Linie angetreten waren. "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian und ich werde ab heute eure Ausbildung übernehmen! Glaubt nicht, daß ihr es deswegen nun leichter haben werdet! Ich komme von der Legio II Germanica und habe davor einige Jahre bei den Praetorianern gedient! Ich stamme aus Rom, ich nenne jeden Stein und jeden Baum in dieser Stadt beim Namen! Gewöhnt euch daran, daß ich euch regelmäßig das Äußerste abverlange. Ihr werdet mich hassen dafür. Aber vielleicht rettet es euch eines Tages das Leben!" Er ging die Reihe der Männer entlang und schaute jedem von ihnen einen Moment lang in die Augen.
"Zum Aufwärmen werdet ihr drei Runden um den Exerzierplatz laufen. Nach jeder Runde macht ihr zehn Liegestützen. Nach den drei Runden tretet ihr hier wieder an! Pergite!" Geduldig wartete der Centurio, bis die Männer wieder angetreten waren, mehr oder weniger außer Atem. "Tirones! Der Dienst hier in der Stadt unterscheidet sich erheblich von dem draußen bei den Legionen! Eure Hauptwaffen werden Gladius, Scutum und eure Fäuste sein. Wie ich weiß, habt ihr bereits Ringen geübt, wir nehmen uns heute also das Gladius vor. Du!" Er zeigte auf Ofella. "Was kannst Du mir über diese Waffe und ihre Handhabung sagen?"
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Ofella hatte schon gehört ein neuer Centurio sollte kommen. Voller Erwartung erschien er auf dem Exerzierplatz und hörte sich nachdem in Linie angetreten waren, die Begrüßungsrede an.
Kaum stellte er die erste Frage zeigte er auch schon auf Ofella. Ihm klappte fast die Kinnlade runter. Nicht schon wieder ich, hatte ich doch die wahnwitzige Hoffnung endlich verschont zu werden, schoss es ihm durch den Kopf.
„Der Gladius ist eine Schlag und Stichwaffe und wird an der rechten Hüfte getragen.
Grund dafür ist, dass sich in einer engen Kampfformation das Schwert nicht sehr gut von der linken Seite ziehen lässt. In einer geschlossenen Formation sind zudem praktisch keine ausholenden Hieb- und Schlagbewegungen möglich, so dass der Gladius vornehmlich dazu eingesetzt wird, den Gegner mit gezielten Stichen ins Gesicht oder auf den Oberkörper zu töten. Offiziere, die nicht in der geschlossenen Formation stehen, tragen den Gladius links." -
Der junge Mann schien nicht oft dranzukommen bei derlei Fragen (:D) so betroffen, wie er guckte. Valerian nahm sich an, ihn öfter mal dranzunehmen, damit er sich daran gewöhnte. Die Antwort war nicht übel, wenn auch nicht hundertprozentig in Ordnung. "Eigentlich ist das Gladius eine Stichwaffe. Ihr öffnet eure Deckung so wenig wie möglich und stecht blitzschnell zu. Sonst war die Antwort völlig in Ordnung. Ihr tragt das Gladius an eurer rechten Seite, das ist richtig. Nun führt mir vor, wie ihr es zieht! Gladios stringite*!"
Sim-Off: *Zieht blank!
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Erleichtert atmete Ofella auf. Er hatte eine fast richtige Antwort gegeben, schon keimte in ihm die Hoffnung, nicht ständig der Auserwählte zu sein.
Gladios stringite, ertönte es dann.
Jeder von ihnen hatte diese Bewegung bestimmt schon zigmal probiert, denn mit Stolz hatte man den Gladios in der Waffenkammer erhalten. Auch Ofella war nicht ungeübt und packte wie er es schon des Öfteren durchführte zu. Was dann geschah wusste er im Nachhinein nicht mehr wirklich. Ob etwas klemmte oder ob er nur abrutschte, schwer zusagen. Was aber sein rechter Nachbar, Cato zu spüren bekam war ein Schlag ins Gesicht, denn dort landete Ofellas Hand. Entsetzt starrte er Cato an. „Entschuldige bitte“, kam noch recht kleinlaut aus seinem Munde, bevor er zum Centurio blickte. Hatte er dies gesehen oder nicht? -
Irgend einen gab es immer, der zu schwungvoll an die Sache heranging und seinem Nachbarn somit eine fegte. Eine Art Naturgesetz. Valerian stellte sich also direkt vor Ofella und machte es vor. "Nur ein Stück weit anheben, damit ihr es dann richtig fassen und ziehen könnt. Das Ganze muß schnell gehen. Deshalb solltet ihr es bei jeder Gelegenheit üben." Er führte langsam vor, wie es gemacht wurde. Da er sein Gladius auf der linken Seite trug, machte er es mit der linken Hand vor. Schön langsam, damit die Männer sehen konnten, wie es gemacht wurde. Und dann blitzschnell, um vorzuführen, wie es eines Tages aussehen sollte. "Ihr müßt eure Waffe immer gut festhalten. Verliert ihr sie, liegt der Nachteil auf eurer Seite und somit wird der Kampf ungleich schwerer. Natürlich sollten Klinge und Scheide immer gut gepflegt sein, das verringert die Gefahr, daß die Waffe hängen bleibt." Schon sein Tonfall ließ ahnen, daß es bald eine Kontrolle der gesamten Ausrüstung geben würde.
"Jeder von euch übt das jetzt fünf mal, während ihr mir berichtet, warum ich vorhin das Scutum als Waffe bezeichnet habe. Ist das nicht nur ein Ding, das man in der Hand hält, um gegnerische Hiebe abzuwehren?" Er schritt an der Reihe der Männer entlang, während diese ihre Übung absolvierten. Und erwartete eine Antwort.
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