[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Modestus gefiel anfangs garnicht was er da hörte, doch dann gefiel es ihm immer mehr. Land?! Land war immer gut. Man konnte nie genug Land besitzen. Zumal Modestus sowieso kaum eigenes besaß. Natürlich würde er sofort zusagen.


    "Natürlich, wenn du es dir mit deinem Alter nicht mehr zutraust, dann verstehe ich das natürlich. Aber was dein Land angeht, natürlich werde ich dir aushelfen, wenn es wirklich wichtig ist."


    sagte Modestus beschwichtigend. Denn diese Gelgenheit wollte er sich natürlich nicht entgehene lassen. Aber es war natürlich eine Stange geld. Vorallem in barer Münze. Es würde einen großen Teil seines Barvermögens auffressen. Aber es war Land! Wo hatte man heute noch die Möglichkeit Land zu kaufen? Sogleich lies er alles Notwendige kommen, um einen Vetrag aufzusetzen und zusammen mit dem Fabier zu unterzeichnen. Währenddessen schickte er schon Alvitus mit zweien der Pedites Singulares zum Domus Legati Augusti, um die beträchtliche Summe zu hollen. Mit einer großen Börse voller goldener Aurei kehrte er zurück und nach der Unterschift wurde sie dem Fabier ausgehändigt.

  • Nachdem alles erledigt war und Vibulanus nun einen großen Sack mit Geld vor sich liegen hatte, nickte er grimmig. Er veraschiedete sich noch von Legatus Augusti, um danach das Officium wieder zu verlassen. Die Frage des Geldes war nun gelöst, aber er musste es immernoch zu seinem Bruder bringen. Oder vielmehr dessen Geldleihern...

  • Ich ließ meine tabulae und mein noch nicht in Besitz genommenes officium hinter mir und ging zu Annaeus Modestus.


    "Salve Legatus Augusti, ich vermute, du rufst mich zur Arbeit".


    Gleich hinter mir kam Calvus herein und brachte die Post.


    [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpgScriba Furnius Calvus


    "Tach, Post."



    An den
    Legatus Augusti Germaniae
    Kaeso Annaeus Modestus
    Regia Germania
    Mogontiacum


    Sextus Aurelius Lupus Annaeo Modesto s.d.


    Leider muss ich dir mitteilen, dass mich dein Schreiben erst nach Ende meiner Amtszeit als Decemvir litibus iucandis erreicht hat. Auch muss ich dir mitteilen, dass das Vermögen bereits an die Staatskasse geleitet wurde, da weder du noch deine Verwandten, die ebenfalls erbberechtigt waren und welche in Rom sesshaft sind, sich innerhalb der Frist gemeldet haben.
    Trotz meiner in diesem Fall eingeschränkten Möglichkeiten habe ich beim Prätor meiner Amtszeit eine Anfrage eingereicht, wie in deinem Fall zu verfahren sei. Dieser teilte mir mit, dass das Erbe wie zugewiesen verteilt wurde. Natürlich steht es dir frei, dich mit dem Prätor diesbezüglich zu beraten, allerdings ist dieser auch nun neu gewählt und ich weiß nicht, ob er sich mit Altlasten seines Vorgängers beschäftigen möchte.


    Allerdings verwundert mich dein Einwand bezüglich des Paragraphen 35, Absatz 4. Dieser bestimmt, dass höherrangige Magistrate niederrangigeren Anweisungen erteilen dürfen, sofern sie nicht ausserhalb des Kompetenzbereiches des höherrangigen Vertreters liegen. Ich mag aufgrund mangelnder Rechtskenntnis nun im Irrtum sein, doch würde es mich wundern, wenn es im Kompetenzbereich des LAPP von Germania läge, wie die Erbschaftsangelegenheiten in Rom geregelt werden.
    Auch verwundert mich, dass gerade du diese Amtsgewalt gebrauchen möchtest. Immerhin warst du der Prätor, der Decimus Livianus dafür verurteilt hat, in eigener Sache mit der Adoption von Decimus Serapio sein Amt ausgeübt zu haben. Ist es nicht derselbe Akt von eigennütziger Machtausübung, wenn ein Mann in der eigenen Erbschaftsangelegenheit eine Entscheidung über die Fristlänge erwirken möchte?


    Dennoch möchte ich dir viel Erfolg in deinem Amt wünschen.


    Vale bene

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    ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLXI A.U.C. (21.2.2011/108 n.Chr.)


  • "Nein, es geht vielmehr um deinen Posten."


    sagte Modestus und als der Schreiber hereinkam und einen Brief abgab, legte Modestus diesen ersteinmal ungelesen zur Seite. Derzeit gab es wichtigere Angelgenheiten.


    "Ich habe mich gestern eingehend mit dem Legatus Iuridicus über die Provinzialreform und einige Auslegungen des Lex Provincialis beraten. Ich hatte ihn damit beauftragt sich mit einigen eher vage Passagen des Gesetzes genauer zu beschäftigen. Nun ist es so, dass ich den Princeps Praetorii unverändert selbst einsetzen und entlassen kann, ganz wie ich möchte. Doch eine Einschränkung gibt es. Es muss sich bei demjenigend um einen römischen Bürger haben. Das bist du nicht, Valgiso."


    erklärte Modestus und stellte mit dem letzten Satz im Grunde das Offensichtliche fest. Im Grunde gab es nur zwei Optionen, welche sich der Peregrinus wohl denken konnte.

  • Zitat

    Modestus: "Es muss sich bei demjenigen um einen römischen Bürger handeln. Das bist du nicht, Valgiso."


    Modestus war immer für Überraschungen gut, obwohl ich eigentlich so etwas ähnliches geahnt hatte. Wieder mal eine Barriere für einen Peregrinus. Dabei änderte sich eigentlich gar nichts. Der Magister Officiorum hatte den Legatus zu beraten und dafür zu sorgen, dass die Regia und ihre Bediensteten funktionierten. Der Princeps Praetorii auch. Nur eine Umbenennung mit Nebenwirkungen. Aber das Imperium war offenbar unsterblich in das Formale verknallt.


    Ich blickte hinüber zu Modestus und dachte mir: Der Geist kann zwar alles überwinden, warum sollte er dann aber ausgerechnet am Gesetz scheitern? Das Gesetz ist doch auch nur ein Bankert des Geistes, oder? Und dieser Bankert steht mir im Weg.


    "Richtig, Legatus Augusti, ich bin Peregrinus. Wenn das mit dem Amt eines Princeps Praetorii unvereinbar ist, dann muss dieses Hindernis beseitigt werden, weil ich diese Arbeit weiter ausüben will, egal welcher Amtstitel damit verbunden ist. Weißt du, Peregrini sind recht zwiespältige Menschen: einerseits hängen sie an ihrem Stand, weil sie so keiner Sippe verpflichtet sind. Andererseits träumen sie immer, aber ganz heimlich davon, römischer Bürger zu werden".


    Ich betrachtete meinen Schreibgriffel, aber dessen Anblick beflügelte mich nicht. "Reden wir also von dem heimlichen Traum: ich bitte dich, mir dabei zu helfen, das römische Bürgerrecht zu bekommen. Wenn du willst, und wenn es wichtig ist, komme ich auf dein Angebot zurück, mein Patron zu werden".

  • "Keiner Sippe verpflichtet? Du hast doch auch Verwandte, oder etwa nicht? Und heißt doch wohl auch nicht jeden Mann deinen Bruder nur weil er ebenfalls Valgiso heißt. Aber gut, das ist mir auch egal. Und bevor ich es vergesse, die Bezüge des Princeps Praetorii sind übrigens um die Hälfte größer als die des Magister Officiorum."


    "Aber nun zur Sache. Ich kann dr helfen, keine Frage. Ich habe sogar schon alles notwendige vorbereiten lassen. Man könnte sogar sagen, dass du dir vielleicht schoneinmal überlegen solltest, wie dein neuer Name lauten sollte."


    erklärte Modestus jovial und nahm nun das vorbereitete Pergament aus einer Schublade seines Schreibtisches und platzierte es so auf dem Schreibtisch, dass Valgiso klar erkennen konnte, worum es sich bei dem Dokument handelte. Die Ernennung war schon ausgestellt. Nur noch Namen und Datum fehlten.


    "Aber es stellt sich die Fragen der Kompensation. Wie ich schon einmal sagte, ich nehme dich sehr gerne als meinen Klienten auf, doch ich will dich nicht dazu zwingen müssen. Aber solltest du dich für diesen Weg entscheiden wirst du diesen Raum auf jeden Fall als Princeps Praetorii und Bürger Roms verlassen. Und es gibt noch viele weitere Türen, die ich für dich in der Zukunft öffnen kann, so du das möchtest.
    Aber es gibt auch eine andere Möglichkeit. Ich möchte etwas Gutes für die Bevölkerung tun und einen bleibenden Eindruck in der Provinz hinterlassen. Dies tun wir Römer in der Regel durch die Stiftung eines öffentlichen Gebäudes. Ich habe mich noch nicht entschieden was, aber ich lasse mich auch gerne durch eine großzügige Spende für dieses Projekt von deiner ... Redlichkeit überzeugen."


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    dem Peregrinus
    auch bekannt unter dem Namen



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM


    DAS
    RÖMISCHE BÜRGERRECHT


    Kaeso Annaeus Modestus

  • Wie schon gesagt, Modestus war immer für Überraschungen gut. Ich ließ mir die Alternativen durch den Kopf gehen. Betrachtete wieder meinen Schreibgriffel. Beäugte mein Vermögen. Bedachte, wie sich die Dinge zwischen mir und Modestus in der letzten Zeit entwickelt hatten. Entschied mich.


    "Die Sache kommt ja schnell voran", sagte ich, indem ich die halbfertige Urkunde auf dem Tisch in den Blick nahm, "dann sollten wir dieses Tempo auch weiter beibehalten. Ich bitte dich daher, mich als Klient aufzunehmen. Aber ... "


    Ich legte meinen stummen Schreibgriffel zur Seite und lächelte, " ... damit du dir keine grauen Haare wachsen lässt, weil du vielleicht meinst, du hättest mich dazu gezwungen, werde ich zugleich eine Spende zu deinem Vorhaben leisten. Viel ist es nicht, 2000 Sesterzen, es reicht vielleicht für ein paar, hoffentlich tragende Bausteine. Aber mehr ist im Augenblick nicht drin bei Valgiso".


    War sonst noch was? Ach ja, der Name. "Mein Vater hat mir für den Fall, dass ich das Bürgerrecht bekomme, das Versprechen abgenommen, in die Gens Domitia einzutreten. Als cognomen fällt mir 'Massula' ein, ich bin ja für germanische Verhältnisse nicht gerade großgewachsen. Über das praenomen habe ich noch nicht nachgedacht, allzuviele davon gibt es ja nicht. Spontan würde ich mich für 'Faustus', der Gückliche, entscheiden".


    Sim-Off:

    Ich weiss, Domitia ist sim-on nicht mehr existent, ich muss sie also wieder beleben.
    Spende: WiSim

  • "Ich gewähre dir mein Patronat außerordentlich gerne, Valgiso. Und als dein Patron muss ich dich auch sogleich um etwas bitten. Behalte dein Geld. Sonst hält man mich noch für außerordentlich gierig."


    sagte Modestus, damit Valgiso dies auch nicht ablehnte. Er hatte schließlich nicht vor in naher Zukunft ein öffentliches Gebäude zu stiften. Vorerst gab es wichtigere Dinge zu erledigen. Aber eine Spende klang einfach besser und schrie nicht so offensichtlich Bestechung. Auch wenn trotzdem jeder wusste worum es ging.


    "Also Faustus Domitius Massula?"


    sagte Modestus mehr als er fragte und nahm die dafür bereitgelegten Schreibutensilien zur Hand. Und sogleich fügte er die Namen sowie das Datum ein. Damit war dieser eigentlich bedeutsame Akt schon erledigt. Vermutlich war es am Besten wenn er in den kommenden Tagen noch eine Ernennung zum Princeps Praetorii auf Domitius Massula ausstellen lies, aber das hatte noch Zeit.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    dem Peregrinus Valgiso
    nun auch bekannt unter dem Namen
    Faustus Domitius Massula


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM KAL MAR DCCCLXI A.U.C.
    (1.3.2011/108 n.Chr.)

    DAS
    RÖMISCHE BÜRGERRECHT


    Kaeso Annaeus Modestus


    Sim-Off:

    Ich sehe da kein Problem. Das Gens Domitia ist ja sogar noch im Tabularium vorhanden. Siehe Wisim für die Spende und Control Panel für das Patronat

  • Zitat

    "Also Faustus Domitius Massula?"


    Ich betrachtete mir das Dokument. Mit etwas Pomp konnte man auch bei abgebrühten Germanen so ein Gefühl wie ... ähm, Stolz erwecken. Das Imperium wusste schon, wie man so etwas macht, oder etwa nicht?


    "Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet, Legatus Augusti, die Götter mögen dir immer wohlgesonnen sein".
    .
    Ich las den Namen, "Faustus Domitius Massula, an den Namen werde ich mich jetzt gewöhnen müssen. Ich denke, die Römer werden mit meinem neuen Namen eh besser zurechtkommen. Mit meinem alten Namen klappte das manchmal nicht so. Dein Vorgänger konnte ihn sich nicht merken und der gute Vibulanus hat recht kreative Variationen von sich gegeben: Vagalsio, Vaglasio und so weiter. Aber der alte Name wird mir trotzdem noch bleiben".


    Ich legte die Urkunde wieder auf den Tisch und lehnte mich etwas zurück, "Ich habe da noch etwas außerhalb der Tagesordnung: In der Stadt schwirren Gerüchte, dass ein neuer Legatus Legionis eingetroffen sein soll. Ist dir etwas von einer Ablösung des Decimus Livianus bekannt?"

  • "Ich habe auch ein besseres Namensgedächtnis. Ja, es ist vorhin schon wieder so ein Zettel aus der Kanzlei angekommen. Anscheinend wird Decimus Livianus abgelöst. Sogar ohne mein Zutun. Entweder reicht der schwarze Arm des Princeps weiter als gedacht, oder aber Fortuna liebt mich."


    sagte Modestus und erwähnte den Brief nur in einem abschätzigen Tonfall. Der Decimer hatte wohl das Siegel der Kanzlei verbummelt. Was den schwarzen Arm anging, so war sich Modestus bewusst, dass die Praetorianer wohl auch in Germania aktiv waren, aber er rechnete nicht damit, dass sie so aktiv werden würden.


    "Zwischen mir und dem Claudier gab es zwar auch einige Differenzen, aber diese Wogen werden sie glätten lassen. Ich gehe davon aus, dass er mir morgen seine Aufwartung machen wird. Falls nicht schicke ich Valens zu ihm. Aber Valgiso, obwohl ich sollte wohl nun Massula sagen, es gibt noch eine andere, wichtigere Sache zu erledigen. Du brauchst eine Toga und da ich dein Patron bin, ist es selbstverständlich, dass du deine erste von mir erhälst."


    sagte Modestus, der niemals offen zugeben würde einen Fehler im Fall des Claudiers gemacht zu haben. Er hatte damals vermutet, dass dieser nur auf die Religion pochte um an ein Amt zu gelangen. Sowas verurteilte Modestus aufs schärfste. Vorallem bei denen die nichteinmal den Anstand hatten sich dafür ein Collegium einzukaufen. Aber gut

  • Zitat

    Modestus: ... "Anscheinend wird Decimus Livianus abgelöst. Sogar ohne mein Zutun." ... "Du brauchst eine Toga"


    "So einfach ist das mit Livianus, und was haben wir uns den Kopf zerbrochen, wie wir ihn loswerden können. Mir scheint, die Götter haben dir schon ihr Wohlwollen geschenkt". Mit einem aufgeräumten Lächeln fügte ich hinzu: "... Und die mogontinischen Klatschbasen waren, wie fast immer, auf dem neuesten Stand".


    Eine Toga? Ich schaute an mir hinunter auf meine tunica und meine bracae. Klar, als Schreiberling war man in diesem Aufzug nicht weiter auffällig. Ich musste mich jetzt an neue Standards gewöhnen.


    "Eine Toga? Bei Epona, da brauch ich ja noch einen Sklaven, der sie in Falten legt. Tja ... , da muss ich halt Ulysses aus meiner Imkerei umschulen lassen..."


    In diesem Moment öffnete sich die Tür.


    [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg]Calvus


    "Der Praefectus Terentius Primus ist eingetroffen".

  • "Dann halte weiter die Ohren offen. Sowas kann immer für uns nützlich sein.
    Nachdem sich deine Bezüge seit deiner Zeit als Scribae mittlerweile verzwanzigtfach haben, sollte ein weiterer Sklave doch kein Problem sein. Aber natürlich wirst du nun auch sicher einige andere Dinge anschaffen. Du bist nun nicht mehr ein Scriba unter vielen. Du bist nun Faustus Decimus Massula und als Princeps Praetorii ein bedeutender Mann innerhalb der Provinz. Vielleicht eine bessere Unterkunft, bessere Kleidung, oder mehr Bedienstete. Wir werden uns bald noch ein eigenes Stück aus Germanias Kuchen schneiden und das wird sich auch für dich auszahlen. Und zwar in barer Münze. Was ist dir in Zukunft lieber? Massula oder Valgiso?"


    erklärte Modestus, dennn es war klar, dass Valgiso oder Massula nun sich auch einen höheren Lebensstandart leisten konnte. In gewisser Weise war er sogar dazu verpflichtet. Man musste schließlich auch seinen Status und Erfolg nach außen zeigen. Und was den Kuchen anging, so sah er sein Vorhaben eher als Sondergratifikation und nicht als einen verbrecherischen Griff in die Kassen. Sie hatten ihm schon drei Viertel seiner Provinz genommen. Und ihn dann auch noch in Mogontiacum gelassen anstatt ihn ins attraktivere C.C.A.A. zu versetzen. Da stand ihm eine Entschädigung zu! Dann kam der Scriba herein.


    "Dann hoffe ich, dass er einen guten Grund hat hier einfach ohne Voranmeldung hereinzuplatzen. Denn einen Termin hat er nicht, oder irre ich mich da?"


    sagte Modestus und sah zu Valgiso, denn dieser sollte das eigentlich genauer wissen. Er war etwas ungehalten wegen der Sache, denn er hatte gleich mit ihm aufbrechen wollen, um ihm eine prächtige Toga zu kaufen, aber der unangemeldete Besuch des Praefectus Alae machte ihm nun einen Strich durch seine Rechnung. Nun gute es würde sicher um eine wichtige Angelgenheit gehen.


    [I]"Gut, dann bring ihn eben rein. Wir werden uns später um die Toga kümmern.

  • Zitat

    Modestus: " ... Denn einen Termin hat er nicht, oder irre ich mich da?" "... Gut, dann bring ihn eben rein.


    Etwas erstaunt sagte ich zu Modestus: "Ich bin davon ausgegangen, dass er einen Termin hat, wie auch immer ..."


    Ich ging zur Tür. "Salve Terentius Primus, wir haben uns in Confluentes anlässlich der Rundreise des Legaten Hungaricus kurz gesprochen. Ich bin Domitius Massula, damals nannte man mich noch Valgiso. Komm herein, der Legatus Augusti erwartet dich".

  • Primus nickte dem ehemaligen Scriba zu und entgegnete,
    ...ich erinnere mich,...salve,Domitius Massula.
    Dann wandte er sich dem neuen Legaten zu.
    Seine militärische Haltung war straff und sein Gruß von jener Präsenz die einem Kommandeur zustand.
    Salve Legatus Annaeus Modestus,..Gaius Terentius Primus,...in einer persönlichen Angelegenheit...

  • "Wenn er doch einen Termin hat umso besser. Aber nun weißt du warum man dir so viel Geld bezhalt, damit zu meinen Terminkalender führst."


    sagte Modestus und lachte wenn auch nur kurz. Schließlich stand einer seiner Kommandeure vor der Tür. Er rückte noch schnell seine Toga etwas zurecht, dann sah er zur Tür, wo Massula nun den Gast hereinlassen würde. Eigentlich wollte er seinen neuen Klient gleich im Raum behalten, er würde so oder so erfahren, was gesagt würde, doch dann erwähnte der Terentier eine persönliche Sache. Also war es ersteinmal besser, wenn sie unter vier Augen blieben.


    "Salve, Praefectus Alae. Ich bevorzuge übrigens Legatus Augusti, damit es zu keinen Verwechslungen mit den Legionslegaten kommt. Aber gut, setzt dich ersteinmal. Worum geht es?"


    sagte Modestus und nickte dem Terentier als Anerkennung des militärischen Grußes zu. Mit ernster aber freundlicher Miene sah er den Mann an und setzt dann zu einer Antwort an. Korrektur im Hinblick auf seinen Titel sprach Modestus an als wäre es nur eine unbedeutende Nebensache. Aber wenn es das wäre, hätte er es wohl nicht erwähnt. Er wollte dem Terentier aber auch nicht das Gefühl geben, dass er ihn tadelte.

  • Ein feines Lächeln umwob Primus´Mundwinkel und er nahm den gebotenen Stuhl. Es war etwas aufwändig sich in einer Rüstung und voller Bewaffnung hinzusetzen, jedoch gelang es Primus auch dieses Mal ohne sich die Luft durch den hochrutschenden Panzer allzusehr abzuschnüren.
    Nun Legatus,Augusti,...wie du sicher weißt sind die Zustände in Confluentes , zumindest was die Sicherheit angeht unter Kontrolle.
    Ein Blick des Erkennens?!
    ...was nicht zuletzt am Einsatz meiner besten Unteroffiziere liegt,...womit ich auch zum Kern meines Anliegens käme.
    Er räusperte sich kurz und fuhr dann fort.
    Der Ala mangelt es an Offizieren,...ich möchte drei meiner Unteroffiziere für eine Beförderung zum Decurio vorschlagen,...dazu möchte ich deinen Segen einholen.

  • Amüsiert bemerkte Modestus, dass das Setzen dem Terentier aufgrund seiner Rüstung Mühe bereitet. Nun das war eben der Preis den Offiziere bezahlen mussten. Die schmucklosen, seitlich geschlitzten Kettenhemden der einfachen Soldaten waren deutlich angenehmer zu tragen. Das hatte er schon in seiner Zeit bei der Legio I gelernt. Aber ein Stabsoffizier oder Kommandeur musste gewisse Erwartungen erfüllen. Andererseits hatte auch niemand den Terentier gezwungen in voller Montur zu erscheinend. Aber in diesem Hinblick erinnerte er sich noch an etwas, was Valens ihm erzählt hatte.


    "Mein Procurator Civitatium wird Confluentes bald aufsuchen und alles weitere klären. Und wenn wir schon bei dem Thema sind, solltest du jemals wieder in eine ähnliche Situation geraten wie in Confluentes, dann wirst du ihn benachrichtigen und nicht in die Stadt einmarschieren, sie übernehmen und wilkürlich Leute arrestieren. Das könnte unangenehme Folgen für dich haben und ich würde es sehr bedauern einen meiner der fähigsten Kommandeure zu verlieren. Verstehen wir uns?"


    sagte Modestus ernst ohne ein Anzeichen von tatsächlichem Bedauern aber auch ohne besondere Schärfe. Es lag ihm nicht daran den Praefectus für diese Sache zu tadeln. Er kannte nicht die genauen Umstände und Intentionen die zu der Handlungsweiße geführt hatte und im Grunde war es ihm auch egal. Tatsache war, das soetwas böse Folgen nachsichziehen konnte. Für Terentius Primus aber auch für Modestus. Und letzeres gefiel Modestus garnicht.


    "Gleich drei, hm? Um wen handelt es sich? Aber lass dir gleich gesagt sein, dass es schwer fallen wird alle drei Posten mit eigenen Männern zu besetzen."

  • Primus sah den Legaten an,...sicher war er von seinem Vorgänger über die Ereignisse in Kenntnis gesetzt worden.
    Er war es leid sich über die Geschichte Gedanken zu machen, geschweige denn sich zu rechtfertigen.
    Nun, ich hoffe niemals wieder in eine solche Situation zu geraten mein Legat,...jedoch werde ich mich an deine Worte erinnern...und hoffe, daß dein Procurator das in ihm gesetzte Vertrauen rechtfertigt...wie jedoch stellst du dir mein Handeln in Zukunft bei Unruhen vor? ...Mogontiacum ist weit entfernt für einen administrativen Entscheid zu entschlossenem, deeskalierendem Vorgehen...
    Die Geschichte hatte große Wellen aufgeworfen,...selbst die Acta hatte sich zu einer reisserischen Geschichte herabgelassen.
    Die diskrete Warung über den Verlust seines Postens nahm er hin.
    Er würde immer wieder die Sicherheit der Stadt und seiner Bürger an erster Stelle setzen.

  • "Ersteinmal solltest du garnichts tun. Die Ordnung in den Städten sicherzustellen ist die Aufgabe der jeweiligen Stadtverwaltung. Genau dafür haben die Duumviri ihre Vigiles. Sollten sie sich nicht mehr in der Lage dazu sehen, dann können sie dich um Unterstützen bitten. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Bote auf dem Weg zu mir sein. Eigentlich sogar schon früher, denn solche größeren Unruhen entstehen nicht von jetzt auf nacher. Solange deine Unterstützung aber nicht explizit von der Stadtverwaltung erbeten wird, oder du und deine Männer attackiert werden, hast du aber noch nicht aktiv einzugreifen. Es sei den du erhälst eine entsprechende Anweisung von mir. Natürlich hast du dort auch einen gewissen Spielraum. Auch wenn du nicht aktiv eingreifst kannst du zum Beispiel römischen Bürgern in deinem Lager Zuflucht gewähren. Und wenn die Köpfe der Duumviri vor dein Lager getragen werden, dann brauchst du auch nicht mehr auf das Hilfeersuchen der Stadtverwaltung warten. Und selbst wenn die Duumviri dich um Hilfe ersucht haben, solltest du nicht mit aller Härte vorgehen und eine blutige Schneiße durch die Stadt ziehen. Zumindest solange, bis ich es ausdrücklich von dir verlange, aber ich hoffe doch, dass sowas niemals geschehen wird."


    "Sollte es allerdings keine Unruhen sondern nur Probleme mit der Stadtverwaltung geben. So wie das in Confluentes anscheinend der Fall war, dann solltest du meinen Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo benachrichtigen. Im Normalfall wird er sich der Sache annehmen, die betreffenden Beamten zur Räson bringen oder sie aus ihren Ämtern entlassen und ersetzen. Halte dich daran, denn ich habe kein Interesse daran, dass du entlassen wirst. In naher Zukunft werde ich fähige Männer, die treu zum Kaiser stehen, brauchen. Und nun zu deinen Beförderungswünschen. Im Anbetracht, dass eine Ala nur über 16 Turmae verfügt sind gleich drei Decurionen eine ganze Menge, Praefectus. Um wen handelt es sich nun?"

  • Primus lauschte dem Monolog des Legaten und war zufrieden.
    Er verzichtete darauf dem Legaten zu versichern er sei kein wilder Gladiator, der die Civitas als seine Arena ansah.
    Ich danke dir für deine Information und werde sie beherzigen,...ich denke auch es wird in naher Zukunft keine weiteren Zwischenfälle geben,...die Verwaltung wird diesmal sicher weniger auf den eigenen Vorteil bedacht sei als es die alte war...und die Treue meiner Ala sowie meiner Person zum Kaiser steht außer Frage.
    Dabei machte er ein ernst-feierliches Gesicht, er meinte es ernst und zeigte dies auch.
    Auf die zweite Frage entgegnete er,
    Ich habe die Ala ohne einen einzigen Decurio übernommen mein Legat,...ich möchte zumindest diejenigen mit einem Academia-Abschluß vorschlagen,...wenn nicht drei dann wenigstens zwei.
    Sein S1 würde es nicht mehr lange machen und Lucius würde sicher auch keine zweite Session nachlegen.
    Ich brauche Decurionen aus den Reihen der Ala,...sie kennen die Männer,...sie kennen die Aufgaben,...und es motiviert geeignete Männer ebenfalls die Laufbahn des Offiziers einzuschlagen.
    Die Ala war ein einzigartiges Gebilde,...römische Offiziere kommandierten fremdländische Freiwillige deren Ziel der Erhalt des Bürgerrechts war. Die Ausbildung war hart, der Dienst entbehrungsreich, aber die Offiziere waren im Gegensatz zu dem Centurionen der Legion keine Lumpen die ihre 80 Männer ausnutzten und erpressten.
    Die Decuriones waren wahre Führer, Ihre Männer glaubten an sie und jederzeit mußten sie sich aufs Neue gegenseitig beweisen.
    Ja, er war stolz auf seine Ala...

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