[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Modestus nickte dem Duplicarius als Erwiderung auf dessen Gruß zu und machte dann eine kurze, beschwichtigende Geste, um zu zeigen, dass seine kostbare Zeit kein all zu großes Opfer war.


    "Nun Duplicarius, wenn ich es richtig verstanden habe, bist du heute hier um mich um ein Patronat zu bitten."


    sagte Modestus, ohne dem Duplicarius einen Sitz anzubieten. Er war Militär und noch dazu aus den unteren Margen. Da war es wohl üblich stehen zu bleiben.


    "Du weißt sicherlich, wie wertvoll das Patronat eines einflussreichen Mannes wie mir für dich sein kann, sonst wärst du heute wohl nicht hier. Sag mir, Duplicarius, was sind deine Ziele? Für die nahe Zukunft auch auf lange Sicht hin. Und ist dir auch klar, welche Verpflichtung du als mein Klient hättest?"

  • "Ja, Legatus." bestätigte er Modestus, einfach wenig verwundert, dass er schon Bescheid wusste. Die Instanzen, die man vorher zu durchlaufen hatte, informierten ihn anscheinend schon über alles von Vornerein.


    "In naher Zukunft hoffe ich auf eine Versetzung von der ALA zur Legio II nach Mogontiacum, nachdem ich den Rang eines Decurio erhalten habe. Das wird vermutlich noch dauern, da vor kurzem ein paar Männer befördert wurden." er versuchte sich immer so knapp wie möglich zu halten, aber hier ging es um sein Patronat, ein paar mehr Worte waren nur von Vorteil.


    "Vielleicht wird mir die Ehre zu Teil, zu den Prätorianern zu kommen. Allerdings sehe ich meinen Platz eher auf einem Schlachtfeld, als in Rom, wo der militärische Feind doch so fern ist. Wenn mich die Moiren mich nicht vom Schlachtfeld in den Hades führen, strebe ich eine Führungsposition in einer Legion an."
    Zu diesem Zeitpunkt war er noch Duplicarius, ein Rang, der nicht überaus hoch wahr. Er hatte noch keine Vorstellungskraft von dem, was er erreichen könnte.


    "Ja Legatus." antwortete er dann wieder knapp. Er wusste, dass ein Informant in einem Militärapparat für einen Statthalter sehr nützlich sein konnte.

  • "Decurio bei der Legio II? Das ist durchaus im Bereich des Möglichen. Offenbar herrscht bei der Ala II Numidia ein rauer Mangel an Offizieren. Davon abgesehen fehlt dir zwar das Bürgerrecht. Aber das könnte ich dir gewähren. Ich bevorzuge im übrigen die Anrede Legatus Augusti und für den Fall, dass ich dich als Klient akzeptiere, Patron."


    "Da du als Pereginus, der sich aus den Rängen hochgedient hat, kaum den Cursus Honorum beschreiten wirst, bleiben nur die beiden Legionen in Aegyptus, die von Rittern kommandiert werden. Dann solltest du dir überlegen, was du erreichen möchtest. Entweder eine Karriere als ritterlicher Offizier beim Exercitus, sodass du später, und ich betone vielleicht eine Legion in Aegyptus anführen kannst. Oder aber du bemühst dich um eine Aufnahme bei den Praetorianern als Decurio und kannst dich vielleicht in ihrer Hierarchie hocharbeiten. Beides keine niedrigen Ziele, aber du solltest dich einen von beiden Wegen entscheiden. Denn ich bezweifle, dass sich beides wirklich verbinden lässt."


    "Nun, was wären dann deine Pflichten?"

  • Das Bürgerrecht? Damit hatte Varelas nicht gerechnet. Wenn er jenes bekommen sollte, würde er Römer sein, allerdings ein Römer, der seinen Traditionen und Wurzeln treu bleibt.
    Das er einen neuen, römischen Namen tragen würde, war ihm in diesem Moment noch nicht bewusst.
    "Jawohl, Legatus Augusti." Serafím hatte keine Ahnung von den römischen Ämtern und Titeln, aber wenn sein Patron es so wünschte, würde er Folge leisten.
    "So eine Entscheidung braucht Zeit, Legatus Augusti, ich werde mir in nächster Zeit Gedanken darüber machen. Mein erstes Ziel soll die Legio II und der Rang eines Decurios sein. Wenn du mich als deinen Klienten akzeptierst, werde ich bei der ALA ein drittes Ohr offen und ein drittes Auge auf haben und dich über alles Informieren. So könntest du wichtige Informationen aus zweiter Hand und auf schnellem Wege bekommen. Auch deinen Namen und deine Arbeit werde ich überall wo ich kann loben und anpreisen." eigentlich redete er nicht viel, aber hier ging es um sein Patronat, würde er zu wenig sagen, ließe es ihn vermutlich dumm aussehen. Er war ein einfacher Mann, dumm allerdings nicht.

  • "Gut, gut. Wobei du die Lobreisungen nicht notwendig sind. Hast du dir den schon einmal überlegt, welchen Namen du als Bürger würdest tragen wollen?"


    fragte Modesus nun, denn die Wahl des Namens sagte doch auch die eine oder andere Sache über den Mann vor ihm aus.

  • "Jawohl, Legatus Augusti."


    Also sollte er jetzt wirklich das Bürgerrecht bekommen? Niemals hätte Serafím das erwartet, bisher hatte er immer mit dem Gedanken gelebt, dass er seine Jahre im Militärapparat dienen müsste, um irgendwann das Bürgerrecht zu erhalten.
    Nun schien alles anders.. einen Namen wollte sein zukünftiger Patron hören. Natürlich hatte er sich schon ein paar Gedanken darüber gemacht, er dachte dabei an Titus als seinen Praenomen, ein Name, den schon viele Kriegshelden der Vergangenheit trugen. In seiner Jugend hatte er viele Geschichten über die Schlachten gelesen. Auch der Gensname Vibius gefiel ihm, den er ein oder zwei mal damals gelesen hatte. Soweit er wusste, brauchte er noch einen Cognomen, doch welchen sollte er jetzt wählen? Serafím war kein großer Denker mit üppiger Kreativität, waren Titus und Vibius doch auch nur aus Geschichten.. gerade wollte er wahllos irgendetwas sagen, bis er sein Summen wahrnahm. Allerdings war es kein wohlklingendes, ruhiges Summen, wie man es zum Beispiel von einer Biene kannte, es war viel mehr.. nerviger und eindringlicher. Sein Blick viel auf einen Stuhl, der in der Ecke des Officiums stand, worauf sich eine Wespe niedergelassen hatte. Wie gesagt, Varelas war nicht gerade kreativ und teilte seinem zukünftigen Patron schließlich seinen zukünftigen Namen mit, er hatte ihn schon viel zu lange warten lassen.


    "Titus Vibius Vespa."


    Es würde auf jendefall eine Umstellung für ihn werden, jetzt zu den Bürgern des Imperium Romanum zu gehören. Seine griechischen Wurzeln waren ihm mehr als wichtig..

  • "Titus Vibius Vespa? In Ordnung. Ich nehme dich hiermit als meinen Klienten auf, Serafim Varelas. Von nun an stehst du unter meinem Patronat und bist mir zur Treue verpflichtet, so wie ich mich verpflichte dir mit Rat und Unterstützung zur Seite zu stehen."


    sagte Modestus mit bedeutungsschwangeren Ton und zog Papyri aus einer der Schreibtischschubladen hervor. Mittlerweile hielt er immer einige Exemplare von vorgefertigten Urkunden bereit. Schließlich machte es keinen Unterschied wann die Scribae sie verfassten. Außerdem war die Verleihung des Bürgerrecht ein durchaus lukratives Nebengeschäft.


    "Und du bist dir sicher, dass es Titus Vibius Vespa werden soll?"


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    dem Peregrinus
    von nun an bekannt unter dem Namen


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM KAL MAR DCCCLXI A.U.C.
    (1.3.2011/108 n.Chr.)

    DAS
    RÖMISCHE BÜRGERRECHT


    Kaeso Annaeus Modestus

  • Jetzt hatte er es. Als er die Urkunde entgegen nahm und in den Händen hielt, war es für ihn.. einfach wie ein Stück Papier mit einer Unterschrift seines Patronus. Was dieses Papier ihm allerdings ermöglichte.. das war Serafím bis jetzt noch nicht bewusst.


    "Jawohl, Patronus. Ich danke dir für dein Vertrauen. Ich werde dich nicht enttäuschen."


    Er fragte ihn noch nach dem Namen..


    "Stimmt damit etwas nicht Patronus?"

  • "Nun ich werde dir das nur einmal ausstellen. Davon abgesehen, vergiss nie, dass du als mein Klient auch mich repräsentierst. Also solltest du dich auch immer zu Benehmen wissen. Aber das nur am Rande."


    sagte Modestus schmunzelnd und fügte dann noch die notwendigen Dinge ein, um aus dem Peregrinus Serafim Varelas den Bürger Titus Vibius Vespa zu machen.


    "Du solltest deine Version von diesem Dokument gut aufbewahren. Was deine Beförderung zum Decurio angeht, ich werde sehen, was sich machen lässt. Ich möchte, dass du eine Auge darauf hast, was bei der Ala so passiert. Falls der Praefectus Alae das Lager länger verlässt, oder er von besonderen Personen besucht wird. Außerdem habe ein Auge auf Paullus Atius Scarpus."


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    VERLEIHE ICH
    dem Peregrinus Serafim Varelas
    von nun an bekannt unter dem Namen
    Titus Vibius Vespa


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON IUL DCCCLXI A.U.C. (5.7.2011/108 n.Chr.)

    DAS
    RÖMISCHE BÜRGERRECHT


    Kaeso Annaeus Modestus

  • "Ja, Patronus."
    Er war nun also der Spitzel des Legatus Augusti pro Praetore. Da er von Natur aus kühl wahr, juckte es ihn nicht, wenn er die ein oder andere Information an ihn weitergab und somit eventuell Kammeraden in den Karren fuhr.


    "Ich glaube ich halte besser meinen neuen Namen verdeckt, es könnte komisch aussehen. Ich bewahre die Urkunde an einem sicheren Ort auf, damit sie keiner findet."


    Als der Name Atius Scarpus fiel guckte er seinen Patron mit großen Augen an.


    "Auge auf Atius Scarpus?"

  • "Ganz wie du willst, Varelas. Ja, Atius Scarpus. Er gehört wie du zu meinen Klienten. Es würde mich durchaus zu interessieren wie er sich als Decurio macht."


    sagte Modestus und schmunzelte bei der Erwähnung des Atiers. Sein neuer Klient wusste sicher von der Beförderung des Atiers und erkannte den Zusammenhang. Aber es ging ihm nicht nur darum zu erfahren wie erfolgreich der Atier als Offizier war. Es interessierte ihn auch, ob der Atier sich ebenfalls in der Ala umhörte, wie von ihm verlangt worden war.

  • "Bene Patronus, ich werde wachsam sein. Ich mache mich wieder auf den Weg ins Kastell, der Weg ist lang."


    Er rollte seine Urkunde ein und schob sie an der Seite unter seine Rüstung, im Kastell brauchte er ein gutes Versteck, damit niemand von der Sache erfuhr.

  • Ich schnappte mir den Bericht von Sermo, obwohl der nicht der Weltliteratur zuzurechnen war nebst einem Brief, den mir Calvus herein gelegt hatte und ging zum Legatus.


    "Salve Patron, ich bringe dir Lesefutter. Zuerst einen Brief von Annaeus Varus". Ich legte ihm den Brief auf den Tisch.


    Ad
    Praefectus Augusti pro Pretore
    Kaeso Annaeus Modestus
    Domus Legati Augusti
    Mogontiacum
    Germania



    Salve Modestus!



    Du wirst dich sicher wundern von mir Post aus Alexandria zu bekommen aber selbst für mich ist dies eine Überraschung.
    Salinator hat mich vor kurzem zum Praefectus Aegypti ernannt. Kurz darauf habe auch schon Rom in Richtung Alexandria verlassen. Zugegeben, Alexandria ist nicht neu für mich. Jedoch ist doch schon etwas Zeit vergangen, seit ich zu Studienzwecken hier war und auch ist meine Tätigkeit nicht vergleichbar mit damals. Es wird etwas Zeit brauchen, bis ich mich hier an das Leben wieder gewöhnt habe. Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren aber auch die Temperaturen sind das vorerst anstrengendste.
    Ich hoffe dir geht es gut?! Wie ist das tägliche Leben in Germania?
    In Rom ist alles beim Alten. Im Atrium wurde genau zu meiner Abreise begonnen neues Mosaik zu verlegen. Es wird dir gefallen.
    Falls du wichtige Nachrichten für mich hast, schicke sie bitte über eine Privaterson. Salinator scheint alles und jeden zu überwachen. Selbst ich wurde als a libellis getestet, ob ich loyal gegenüber unserem Kaiser bin.



    Wie geht es dir überhaupt. Lass mal was von dir hören und gehab dich wohl.



    Vale bene!


    [Blockierte Grafik: http://img238.imageshack.us/img238/4061/siegelannaeapapyrusqh7.png]Varus




    ~Alexandria~
    ANTE DIEM IX KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (23.6.2011/108 n.Chr.)


    "... und dann noch den Bericht von Quintilius Sermo zur Provinzreform und über seine Provinzbereisung. Seinen Ausführungen zur Provinzreform habe ich nichts hinzuzufügen, außer einem Punkt: Bezüglich der limitationes habe ich gegen den Widerstand von Quintilius Sermo und Duccius Marsus versucht, der Provinzverwaltung eine Kontrollfunktion über die Einhaltung der Normen und Standards bei der Durchführung der Vermessungen zu sichern. Schließlich geht es ja hier um die Grundlagen für die Erhebung der Grundsteuern. Leider blieb das erfolglos. Und leider musste ich auch feststellen, dass die Lex Provincialis - nach meinen Rechtskenntnissen - hierfür auch keine Handhabe bietet".


    Bericht des Procurator Civitatium über die Umsetzung der Provinzreform für Germania Superior


    Die Provinzreform konnte im Allgemeinen erfolgreich umgesetzt werden. Die Stadtverwaltungen haben mit Freuden die Ausarbeitung von Leges Civitates auf sich genommen, die auch zu weiten Teilen den Bestimmungen der Lex Provincialis entsprechen.


    Mit Princeps Praetorii Domitius Massula und Duumvir Mogontiaci Duccius Marsus konnten die Kompetenzen der ehemaligen Regionalverwaltung und ihrer untergliederten Behörden zügig und größtenteils unkompliziert auf die Städte aufgeteilt werden. Lediglich hinsichtlich der Verteilung der Arbeitskräfte, die den geschlossenen Abteilungen der Regionalverwaltung entstammen, offenbarten sich gewisse Problematiken.
    Es stellte sich heraus, dass die Anzahl der Aquarii und Agrimensores die nun in den Civitates anfallenden Stellen zahlenmäßig nicht abdecken können. Die Ausbildung neuer Fachkräfte auf dem Gebiet der Landvermessung und der Wasserversorgung wird dementsprechend noch einige Zeit auf intensivem Niveau andauern müssen, bis sämtliche Gemeinden mit einer ausreichenden Beamtenzahl ausgestattet ist, die einen reibungslosen Ablauf in diesem Gebiet zu gewährleisten.
    Der benötigte Zeitraum wird auf mindestens zwei bis maximal vier Jahre erwägt.


    Im Übrigen begab ich mich auf eine Reise durch die Provinz, um einen Einblick in die vielen größeren Gemeinden des Territoriums Germania Superior zu erhalten. Dabei fanden die Mißstände in Confluentes ein Ende. Über die Gemeinden südlich von Mogontiacum entlang des Rhenus bis hinauf zu Argentoratum ist nichts außergewöhnliches zu berichten. Borbetomagus leidet immer noch unter den Auswirkungen des niedergeschlagenen Aufstandes, wobei die Honoratioren die Provinzreform jedoch positiv aufgenommen haben. Weiter südlich bis Augusta Raurica ist eine starke Steigung des wirtschaftlichen Niveaus zu beobachten. Das ist natürlich auf das überdurschnittliche Wachstum Augusta Rauricas zurückzuführen, deren Gemeinderat gut organisiert und sehr wohlhabend ist und dementsprechend auch in der Vergangenheit bereits einer gewissen Korruptionsgefahr unterlag. Es wird hier eine verstärkte Kontrolle einzuhalten sein.
    Des weiteren ist auch westlich und südlich von Augusta Raurica nichts weiter Außergewöhnlich problematisches festzustellen. Die Gemeinden sind entweder noch im Prozess der Satzungsformungen oder haben diesen bereits abgeschlossen. Letztlich wird eine zukünftige Untersuchung hinsichtlich der Entwicklung der Gemeindeverfassungen und deren praktischer Umsetzung weitere Einblicke sichern können.


    Als eine der ersten Civitates, die die Provinzreform und die neuen Bestimmungen der Lex Provincialis in die Praxis umgesetzt haben, sei Mogontiacum genannt. Hervorzuheben sei hier die Schnelligkeit und gleichzeitige Präzision, mit der der Ordo Decurionum die Reformen dem Imperator vorlegte. Beachtlich wirkt diese Leistung insbesondere im Lichte der Ermangelung eines höheren Stadtrechtes. So hat Mogontiacum doch lediglich den Status eines Vicus inne.




    I. QVINTILIVS SERMO
    PROCURATOR CIVITATIUM


    ANTE DIEM IV KAL IUL DCCCLXI A.U.C. (28.6.2011/108 n.Chr.)

  • [Blockierte Grafik: http://img64.imageshack.us/img64/7180/euphorbuskl.jpg]Scriba Euphorbus


    Euphorbus wedelte mir einem Papyrus: "Post aus Roma. Und von der berühmten Acta Diurna!"


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    Kaeso Annaeus Modestus
    Mogontiacum, Germania


    Salve Legatus Augusti Annaeus Modestus,


    ich schreibe Dir in meiner Eigenschaft als Subauctor der Acta Diurna. In den nächsten Tagen wird mich mein Weg dauerhaft nach Germanien führen und schon jetzt möchte ich um die Ehre bitten, mit Dir ein Gespräch für die Acta führen zu dürfen.
    Da ich mit Germanicus Aculeo reisen werde, ist es sehr wahrscheinlich, dass mich eine Antwort via der dortigen Casa Germanica erreichen wird - egal welcher Natur diese letztlich sein wird.
    In Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich mit besten Grüßen aus Rom,


    Roxane

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Ich schnappte mir den Bericht von Sermo, obwohl der nicht der Weltliteratur zuzurechnen war nebst einem Brief, den mir Calvus herein gelegt hatte und ging zum Legatus.


    "Salve Patron, ich bringe dir Lesefutter. Zuerst einen Brief von Annaeus Varus". Ich legte ihm den Brief auf den Tisch.
    ...


    "Gut, Massula. Leg das erstmal auf meinem Schreibtisch ab. Ich möchte noch etwas mit dir besprechen. Es geht um deine Arbeit als Princeps Praetorii über die letzten Monate hin."


    erklärte Modestus und wies Massula einen der Stühle. Er hatte etwas vorbereitet für den Domitier und hatte sich dafür über seinen Sklaven Alvitus direkt an die Scribae gewandt, damit Massula selbst von dem Schriftsück nichts erfuhr.

  • Zitat

    Modestus: "Gut, Massula. Leg das erstmal auf meinem Schreibtisch ab. Ich möchte noch etwas mit dir besprechen. Es geht um deine Arbeit als Princeps Praetorii über die letzten Monate hin."


    Ich nahm auf einem der Stühle Platz und sperrte meine Ohren auf. Die Ankündigung klang etwas geheimnisvoll. Aber mein Patron schien das Geheimnisvolle zu mögen. Na ja, der Schleier des Geheimnisses würde sich ja gleich lüften.


    "Ich höre, Patron".

  • Im Vorbeigehen klopfte ich an die Tür, um mein Erscheinen anzukündigen.


    "Salve Legatus Augusti. Wir haben einen nicht angekündigten Besuch aus Roma. Es ist Flavius Flaccus. Er sagt, er sei hier im Auftrag des Consulars und Pontifex Manius Tiberius Durus, um mit dir wichtige Dinge zu besprechen. Hast du für ihn Zeit?"

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Im Vorbeigehen klopfte ich an die Tür, um mein Erscheinen anzukündigen.


    "Salve Legatus Augusti. Wir haben einen nicht angekündigten Besuch aus Roma. Es ist Flavius Flaccus. Er sagt, er sei hier im Auftrag des Consulars und Pontifex Manius Tiberius Durus, um mit dir wichtige Dinge zu besprechen. Hast du für ihn Zeit?"


    "Flavius Flaccus im Auftrag von Tiberius Durus? Und ich dachte schon durch mein Ausscheiden aus dem Collegium der Quindecemviri hätte ich vorerst meine Ruhe was die Pflichten des Staatskults angeht. Aber gut, ist der Flavier allein? Schick ihn auf jeden Fall allein zu mir. Etwaige Begleiter schickst du in die Aula und lass die Wachen dort ein Auge auf sie haben. Und schick die Wachen vor meinem Officium weg. Die Interna des Cultus Deorum sind nur für die Ohren von Eingeweihten erlaubt. Publius Clodius Valens allein sollte auch ausreichen."


    sagte Modestus, obwohl er genau wusste, dass der Flavier kaum vom Tiberier in dessen Funktion als Pontifex geschickt worden war. Nichtsdestoweniger war es eine gute Ausrede. Da der Flavier so dumm war ihn hier aufzusuchen, dann musste es wohl hier erledigt werden, aber er würde sicher kein Risiko eingehen. Dem Centurio Publius Clodius Valens vertraute er jedoch soweit. Natürlich würde er den Flavier nur allein empfangen. Schließlich ging es um heikle Angelegenheiten und wer konnte schon sagen, dass Tiberius Durus nicht entschieden hatte, dass es ander Zeit war einen Mitwisser zu entfernen. Aber bevor dieser eine Flavier Modestus ernsten Schaden zufügen konnte, würde Valens zur Stelle sein. Falls es notwendig war.

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula


    Ich nahm auf einem der Stühle Platz und sperrte meine Ohren auf. Die Ankündigung klang etwas geheimnisvoll. Aber mein Patron schien das Geheimnisvolle zu mögen. Na ja, der Schleier des Geheimnisses würde sich ja gleich lüften.


    "Ich höre, Patron".


    "Nun ich bin mit deiner Arbeit der letzten Monate sehr zufrieden. Außerst zufrieden sogar. Auch wenn ich dir schon das Bürgerrecht verliehen habe, möchte ich für deine Arbeit unabhängig davon belohnen. Nicht weil du mein Klient bist, sondern weil du es dir verdient hast. Daher möchte ich dir ein Diploma verleihen."


    erklärte Modestus mit zufriedener Miene, denn die Leistungen von Massula waren wirklich sehr gut. Nicht nur hatte er seine Aufgaben rund um die Regia sehr gut und schnell erledigt, nein auch bei der Informationsbeschaffung hatte er sich hervorgetan. Andere Männer mochten mit Auszeichnungen geizen, aber Modestus fand, dass es zu gewissen Zeiten angebracht sie zu verleihen. Zwar nicht mit der Freizügigkeit, der er seine eigenen Auszeichnungen zu verdanken hatte, aber dennoch.

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