[Amphitheatrum Novum] Ludi an den Carmentalia

  • Er überlegte nicht lange und machte den Daumen nach oben. „ Sie soll eine Chance bekommen, was lernen. Für ihren nächsten Kampf, dass der nicht ihr letzter ist.“ Aretas streckte den Daumen nach oben. Um ihn herum wurde diskutiert ob Tod oder Leben. Zögernd hoben die nächsten den Daumen. Leben. Die kleine zarte hatte wirklich Glück.“ Los strecke deinen Daumen nach oben, ich denke du kannst kein Blut sehen.“ flüsterte Aretas zu Chio. „ Bei den nächsten Kämpfen wird sicher mehr Blut fließen. MMMhh...Eselchen sieht nicht gut aus.“ Murmelte er. „ Willst du was essen? Ich habe hier...“ er holte aus seiner Tunika eine kleines Bündel heraus. „ Apfel, Brot, Käse.“

  • Naja, irgendwie hatte er ja recht. Außerdem rührte sie sich sowieso nicht mehr, sollte sie ihre Chance haben. Auch Chio hob den Daumen für Leben. Scheinbar waren viele Aretas Meinung. Und was das Blut anging... wenn er wüsste. Aber sie ging nicht weiter darauf ein. Vielmehr störte sie sein Interesse an der anderen. "Eselchen.. " murmelte sie abfällig vor sich hin... was für ein dämlicher Name. Wenigstens hatte er an etwas zu essen gedacht, das lenkte ab, denn sie war wirklich hungrig. Den Apfel? Brot? Sie entschied sich für Brot und nahm sich ein Stück davon. "Danke." Noch schnell ein Stück Käse geschnappt, für alle Fälle. Es wurde Zeit, dass es dort unten endlich weiterging.

  • „Römer hebt die Daumen, sie soll leben“. Entfuhr es mir viel lauter als geplant.
    Ich wusste, dass mir dies in Menecrates Nähe nicht geziemte. Aber nicht nur um der kleinen Mujet Willen, sondern auch wegen Morrigan, sollte es nun schnell gehen. Sie blutete stark und das ganze musste schnell ein Ende finden. Nervös schaute ich mich um. Waren die Römer wirklich so auf den Tod der jungen Amazone versessen, oder wollten sie sie lieber noch öfter in der Arena sehen?

  • Zitat

    Original von Quintus Flavius Flaccus


    Anscheinend war ihr Begleiter ebenso von dem Anblick der Amazonen gefesselt wie die meisten anderen männlichen Besucher dieses Spektakels. Er wirkte ein wenig ertappt, als sie mit ihrer Frage seine Aufmerksamkeit verlangte. Worin sein Interesse an den beiden kämpfenden Frauen genau lag, wusste sie nicht zu ergründen.
    Ganz leicht nickte sie. Der Claudier würde zu seinem Wort stehen, auch wenn es Schade war um diese Sklavin. Sie hatte sich gut geschlagen, fand sie zumindest. „Ich finde, sie haben sich Beide gut geschlagen und uns gut unterhalten.“ Irgendwo aus der Menge erklang eine Stimme, die forderte Gnade walten zu lassen. Mit einem kleinen Lächeln kam sie dieser Aufforderung nach, während sie immer noch an Flaccus gerichtet sprach: „Den Tod hat sie nicht verdient. Sie war mutig!“ Nun ließ sie ihren Blick auch einmal durch die Arena gleiten. Noch schien das Volk ein wenig gespalten. Sollten sie der Sklavin ihr Leben lassen oder aber sollte ihr Blut, zu Ehren des Ädils und der Götter, den Boden der Arena tränken. Die Gladiatorin lag ohnehin schon wie leblos im Sand, doch Tod war sie allem Anschein noch nicht. „Ich würde sie gern noch einmal irgendwann kämpfen sehen!“ fügte sie noch hinzu.

  • Hektisch lief Mansuri in den Kadakomben umher. Sie hatte zwei Sklaven bei sich. Das wichtigste war vorbereitet. Das Feuer brannte, die Eisen lagen bereit. Verbandszeug, Kräuter. Sie kannte die Prozedur. Die zwei Sklaven standen am Gitter und sahen hinaus. Ein Miles stand dort, eröffnete erst, wenn das Urteil gefällt war. Nervös sah Mansuri zu Morrigan. Lange hielt sie das nicht mehr durch, so wie die Wunde blutete. „ Du trägst Mujet her und du bringst mir Morrigan , so schnell wie du nur kannst.“ Der anwesende Medicus sah der Sache gelassener entgegen. Für ihn war es sein alltägliches Tun. Ein Becher Wein in der Hand wartete er.

  • Quintus war recht still geworden.Er hatte mit Freuden das Angebot seiner Schwester,nachher seinen Auftritt feiern zu sollen,angenommen,schenkte dann aber wieder seinem Großvater,der den ersten Kampf ankündigte,seine volle Aufmerksamkeit.Er beobachtete das Geschehen in der Arena wie gebannt.Wie Tiere kämpften die beiden Sklavinnen um ihr Leben.Als dann die eine von beiden,er hatte sich ihre Gesichter nicht eingeprägt und konnte sie nur aufgrund ihrer Ausstattung an Waffen und Kleidung auseinander halten,die andere zu Boden warf,überlegte er kurz.Sollte er aufstehen und auch seine Meinung über das Leben der Verliererin kundtun?........nein,das wäre die Aufgabe des Pöbels.
    Er entschloss sich einfach nur seinen rechten Daumen zu heben.


    "Er soll beide leben lassen,mir hat ihr Kampf gut gefallen.Ich würde sie gerne eines Tages erneut kämpfen sehen."


    sagte der Claudier an seine Schwester gewandt.

  • Nach und nach kippte die Entscheidung der Zuschauer in Richtung Leben. Vorschnell wollte Menecrates trotzdem nicht handeln. Er ließ sich Zeit mit der Bekanntgabe, bis er sicher sein konnte, nicht gegen die überwiegende Mehrheit im Amphitheatrum zu stimmen. Auch wenn er bemerkte, dass sowohl für die Siegerin als auch für die Unterlegene eine baldige ärztliche Versorgung ratsam wäre. Endlich traf er das Urteil.


    "Missio!" Applaus von Rängen bestätigte die Richtigkeit dieses Urteils. Der Aedil stieg von seinem Podest und ließ es sich nicht nehmen, die wertvolle Medaille für die Siegerin selbst zu übergeben.
    "Ein verdienter Sieg. Ich habe zeitig erkannt, dass in dir jede Menge Potenzial steckt."
    Dann winkte Menecrates, um den Abtransport der Amazonen - soweit sie nicht alleine laufen konnten - einzuleiten.



    Der Editor begab sich wieder zu seinem Podest und erstieg die Plattform, um die nächsten Kämpfe anzukündigen. Die nächste Attraktion war eine Gruppenvorführung, bei der der jeweilige Sieger eines Zweikampfes gegen einen anderen Sieger antreten musste. Es erübrigte sich zu erwähnen, dass die Kräfte der Gladiatoren im Verlauf der Kämpfe mehr und mehr schwanden. Übrig blieb der mit der besten Kondition und dem größten Quäntchen Glück bei solider Ausbildung. Und nicht immer ließen die Zuschauer Gnade walten. Wer ihnen nicht gefiel, wurde durch einen Nackenstich getötet.


    Der Nachmittag neigte sich seinem Ende, als Menecrates den für heute letzten Kampf ankündigte.
    "Als Abschluss des zweiten Tages der Spiele ist es mir eine Freude, noch einmal einen Leckerbissen ankündigen zu können. Es treten die gewichtigeren Kämpfer gegeneinander an: Wulfgar, der Germane, und Menochares, der Nubier. Heißt sie willkommen!"


    Menecrates riss die Hände hoch, um die Menge zu einem stürmischen Applaus zu animieren.

  • Morrigan nahm das Schwert von der Kehle ihrer Gegnerin und drehte sich zu Menecrates, der von seinem Podest stieg und auf sie zukam.


    “Danke Dominus Menecrates.” flüsterte Morrigan, als er ihr die Medaille umhängte und sie beglückwünschte. Sie war froh endlich die Arena verlassen zu können. Noch ein Mal erhob sie ihr Schwert und grüßte in die Menge, bevor sie Richtung Ausgang ging. Dort am Ausgang stehend sah sie Mansuri, die ein recht sorgenvolles Gesicht macht.
    “Nur ein Kartzer und der Ägypterin geht es auch gut.” Morrigan versuchte ein Lächeln. “Aber was zu trinken hätte ich gern.”

  • Als der Kampf begann, wendete sie diesem ihre ganze Aufmerksamkeit zu. Ja, sie hatte gewusst, dass Menecrates eigene Sklaven des Hauses verwenden würde, natürlich hatte sie dies gewusst. Gerade das machte es auch für die junge Patrizierin wahnsinnig interessant. Und vermutlich auch für das restliche Publikum, denn ihr Großvater hatte keine Mühen gescheut, die beiden vernünftig ausbilden zu lassen und das würde auch der Menge auffallen. Sie verachtete wohlmöglich den größten Teil dieser Menge, denn er bestand aus dem Pöbel - und das hörte man. Aber auch diesen musste man füttern. Er war überhaupt erst der Grund, dass sie ein besserer Mensch war. Würde es den Pöbel nicht geben, gäbe es auch keine Patrizier - und niemanden auf den sie herabsehen konnte. Soviel Einsicht hatte sie mittlerweile auch. Entspannt, nicht aufgeregt, verfolgte sie den Kampf. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass Morrigan gewinnen würde - deren Namen sie natürlich nicht kannte. Aber an ihre Augen konnte sie sich gut erinnern, sie waren widerborstig. Und widerborstige Menschen hatten einen großen Überlebenswillen. Dafür meistens geringe Überlebenschancen, zumindest, wenn die Sklaven waren und sich gegenüber ihren Herren auflehnten. Als dann wieder ihr Bruder die Stimme erhob, sah sie zu ihm. Sie verzog etwas das Gesicht. "Ja, der Kampf war gut. Aber er hat überhaupt keine Spannung mehr, wenn es um nichts geht. Eine von ihnen soll sterben und logisch ist natürlich die Verliererin. Es muss ja nicht blutig und qualvoll sein, aber so wäre ja gar kein Nervenkitzel dabei." quittierte sie seine Worte. Dummerweise wurde entschieden, dass beide leben durften. Sie seufzte unzufrieden. Livineia war nicht blutrünstig, dafür besuchte sie die Spiele zu selten. Aber sie fand Geschichten über Ehre und Heldenmut interessant. Ein Held erlangte aber nur Ehre, indem er Jemandem überlegen war - und dabei musste er nun einmal auch über Leichen gehen. Das hätte sie sich hier auch gewünscht. Aber nun gut, was sollte es. Blieb der Familie mehr Geld erhalten, auch, wenn diese es nicht nötig hatte.
    Dann wurden Wolfgar - klang wie gegarter Wolf, befand Claudia belustigt - und Menochares angekündigt. Zweiterer klang schon wieder etwas interessanter vom Namen her. Sie beschloss, für diesen zu sein. Sie konnte beide Namen mal wieder keinem claudischen Sklaven zuordnen, wobei Wolfgar nach irgendetwas barbarischem klang. Menochares klang anmutig. Was zumindest im ersteren Fall ja auch zutraf. Alleine das machte es ihr schon leicht, eine Entscheidung zu fällen. Leise tuschelte sie ihrem Bruder zu: "Ich feuere Menochares an." Natürlich würde sie niemanden 'anfeuern', dafür war ihr ihre Würde zu wichtig. Aber käme es zu einer Entscheidung, wüsste sie, wer sterben sollte - ganz gleich wie sie kämpften.

  • Mit einem...>Ich danke dir, den werde ich haben.<...entgegnete Lepidus die Begrüßung von Menecrates. Dann wandte er sich der Dame zu, die ihn begrüßte.
    >Das ist ja eine Überraschung. Sei mir gegrüßt Livineia. Wir haben uns ja lange nicht gesehen.<
    Der Kampf hatte schon längst begonnen und aufgrund der Unterredung mit Morrigan war mir bekannt, das sie heute einen Kamof hatte,
    Lepidus nahm erst einmal Platz und versuchte die ganze Situation zu erfassen.

  • Sie nickte nur, seufzte und schickte die zwei Sklaven zu Mujet. Sie sollten sie hereintragen.“ Leg dich da hin. Der Medicus wird nach der Wunde sehen.“
    Mansuri ging das mit Morrigan zu langsam. Sie platzierte Morrigan auf dem Verbandstisch. Ein Messer die Schnürung war dahin. Sie sah sich die Fleischwunde an der Seite an verzog das Gesicht und machte für den Medicus Platz. Der sah nach dem Bein. „ Tollwut wird sie nicht gehabt haben. Das heilt schnell. Der Hals, naja. Das wird auch wieder. Dann sehen wir mal hier.“ Er drückte um die Wunde herum. „ Ja da muss ein bisschen mehr getan werden. Du kennst dich aus?“ Sah er fragend zu Mansuri. Sie nickte. „ Vier brauche ich. Alles andere sehe ich, hast du vorbereitet.“ Mansuri ging und holte das was der Medicus haben wollte. Sie stellte sich neben Morrigan und begann ein Gespräch. „ Wie war es da draußen. Was hast du gefühlt.“ Der Medicus hatte das Eisen aus dem Feuer genommen und nickte den vier Sklaven die außer Sichtweite von Morrigan standen, zu. Mansuri ging einen kleinen Schritt zurück. Ein eingespieltes Team, Einer legte sich mit seinem Gewicht auf die Knie und Oberschenkel. Zwei hatten sich jeweils links und rechts einen Arm gegriffen und die Schultern mit ihrem Gewicht fixiert. Der vierte fixierte die Hüfte. Das heiße Eisen brannte sich ins Fleisch, es roch ekelhaft. Vebranntes Fleisch, Schweiß, Blut, Mansuri würgte. Es war lange her, dieser Geruch. Sie hustete. Es tat ihr weh, sehr weh, Morrigan leiden zu sehen. Ungerührt machte der Medicus seine Arbeit.

  • Morrigan war froh zu liegen, doch als der Medicus an der Wunde an der Seite rumdrückte, wollte sie ihm ins Gesicht springen. Klar tat das weh, wenn er drauf rumdrückte nur um so mehr. Depp. Der Typ war wohl eher Fleischer und nicht Medicus.
    Sie dachte noch eine Weile über die Antwort nach, als 4 Kerle auf sie zu kamen und sie festhielten. Sie sah zwar das Eisen, verstand jedoch nicht was sie damit wollten.
    “Nein, nein ...” Sie zappelte und versuchte sich loszureißen. “Ich habe doch nichts getan... NEIN!” Der Medicus, presste das heiße Eisen auf die offene Wunde... Morrigan wand sich, sie schrie aus Leibeskräften... Tränen rannen ihr übers Gesicht... Sie blickte vorwurfsvoll zu Mansuri, bevor sie das Bewusstsein verlor.
    Sie erwachte, als sie spürte, das ihr jemand mit kaltem Wasser das Gesicht wusch.
    Sie hatte wohl verstanden, dass man mit dem eisen nur ihre Wunde geschlossen hatte.
    Sie wollte auch nicht darüber reden. “Mansuri?” Sie schaute zu ihrer Freundin.”Ich habe mich da draußen nur leer gefühlt... Weißt du es war mir sogar egal ob ich gewinnen... Er ist nicht gekommen...”

  • Wulfgar wartete, bis die Gladiatoren aus der Arena gebracht worden waren. Er wusste um seinen Gegner. Dieser war anscheinend mit einer ähnlichen Waffe wie dem Dreizack großgeworden, so wi Wulfgar mit dem Schwert. Er überprüfte seines nocheinma. Ja es war ein gutes Schwert. Scharf, gut ausbalanciert. Sein Schild würde ihn in diesem Kampf sicherlich vom großem Nutzen sein. Ebenso sein Armschutz aus Metall. Er überprüfte nocheinmal die Schnürung und die Beweglichkeit in dieser Rüstung. Er lies seine Schultern greisen und befand, das die Rüstung gut saß. Als er seinen Namen hörte, griff er nach seinem Helm und setzte diesen auf, wobei er das Visier noch offen lies. Er knackte nocheinmal mit seinen Nacken und ging dann auf die Arena hinaus. Er ignorierte die Menge. Sie waren nicht der Gegner. Er musste sich komplett auf seinen Gegner fixieren.
    Mit seinen Sandalen spürte er den Sand. Feinkörnig. Gut für Ablenkungsmanöver zu gebrauchen, wenn man darauf stand. Er mochte soetwas nicht. Lieber sah er seinen Gegner von Aug zu Aug gegenüber. Als er vor der Tribüne der Claudier ankam, schaute er erst zur Menge hinauf. Dann schaute er zur Familie der Claudier und erhob sein Schwert.

  • Zitat

    Original von Aurelia Flora


    Die Ägypterin war klar unterlegen gewesen und somit war es eigentlich nur gerecht, wenn sie ihr Leben lassen würde. Dennoch schien sich langsam eine Mehrheit des Volkes auf ihre Seite zu schlagen, oder zumindest Gnade für die Unterlegene zu fordern. Auch Flora hatte offensichtlich keinen Gefallen an sinnlosem Blutvergießen und sprach sich für die Ägypterin aus. Lächelnd nickte Flaccus: "Du hast recht, mutig war sie allemal...", und auch er drückte seinen Willen nach Gnade für die Verliererin bereitwillig durch eine entsprechende Geste aus. Der Claudier kam dem Wunsch des Volkes nach, und schenkte der Unterlegenen das Leben, der Jubel von den Rängen schien sein Urteil zu bestätigen, wenngleich auch einige Buh-Rufe sich in den Applaus mischten. Doch selbst jene verstummten bald wieder, als der Editor der Spiele mit einer großen Gruppenvorführung einen der Höhepunkte des Nachmittags ankündete, in welchem auch die blutlüsternen Zuschauer zweifellos auf ihre Kosten kommen würden. Etliche Kämpfer sanken im Lauf der Kämpfe dahin, vom Schwert im Nacken getroffen, und hauchten ihr Leben im blutgetränkten Sand der Arena aus, als Claudius schließlich den Abschluss des Tages ankündete. Zwei Barbaren wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten, betraten nun das Rund der Arena, und ließen Flaccus wieder zu seiner bezaubernden Begleitung sich beugen. "Wollen wir eine kleine Wette wagen?", meinte er mit einem verleitenden Lächeln.

  • Sie blieb bei ihr, wusch ihr das Gesicht. Tränen, Schweiß und Staub hatten ihre Spuren hinterlassen. Morrigan regte sich. „ Ja?“ sie hörte ihr zu, verstand was sie meinte. Er war nicht da......einfach nicht da. Sie hatte so darauf gehofft. Die erste große Enttäuschung. „ Er konnte vielleicht nicht kommen. Du weißt was er ist. Er kann nicht frei über seine Zeit verfügen. Man könnte ihn mit uns vergleichen.“ Entschuldigend sah Mansuri Morrigan an. „ Du wirst ihn wieder sehen. Jetzt halt still, ich bring dich erst mal in Ordnung. Damit er dich wieder erkennt.“ In der Arena hatten die nächsten zwei Gladiatoren Aufstellung genommen.

  • Morrigan nickte. Ja so würde es wohl sein, dennoch, sie hatte sich drauf gefreut.
    „Ach es ist doch nur ein Kratzer…“ Morrigan versuchte sich aufzusetzen. Es ging mehr leidlich.
    „Mansuri..? Meinst du wir können uns die Kämpfe anschauen…?“
    Sie gingen gemeinsam zum Gitter, auch wenn Mansuri Morrigan wohl lieber auf die Trage gefesselte hätte, damit sie nicht aufstand.
    Wulfgar und Menochares hatten Aufstellung genommen.
    Morrigan war hin und hergerissen.
    „Du… ich bin froh, dass die Römer entschieden haben Mujet am Leben zu lassen. Ich hätte sie nicht getötet.“ Ihr Blick ging Richtung Arena, mehr zu sich selber sagte sie.
    „Ich will nicht das einer von den Beiden sterben muss…“

  • Durch einen brennenden Schmerz entkam Mujet der Bewusstlosigkeit. Kräftige Hände hielten sie fest. Sie versuchte ihr Bein, wo der Schmerz herkam zu bewegen, doch schaffte sie es nicht. Ihr Kopf tat so weh, als ob, ja als ob man ihr mit etwas festem dagegen geschlagen hatte. Langsam öffnete sie die Augen. Sie war noch am Leben. Hatte sie? Nein, Sie wurde besiegt von Morrigan. Sie hatte gedacht, wenn man in der Arena unterliegt, stirbt man. Aber hier wurde sie eher gepflegt. Wenn auch auf eine wohl wirklich schmerzhafte Art. Von fern hörte sie jubelrufe. Anscheinend waren die Spiele noch nicht vorbei. Mujet wollte das der Schmerz aufhörte, und legte ihren Kopf zurück. Leise und langsam begann sie zu Schluchtzen. Nun kam der ganze Schmerz in einer großen Welle.

  • Nigrina stank die ganze Sache. Freilich nicht im wörtlichen Sinne, aber ihr Gesichtsausdruck konnte auch gut so interpretiert werden. Natürlich war sie heute hierher gekommen. Sie liebte Gladiatorenkämpfe. Wenn Spiele veranstaltet wurden, ließ sie sich diese kaum entgehen. Ungeduldig hatte sie das Opfer abgewartet und dem Beginn der Kämpfe entgegen gefiebert. Dann, endlich, hatte der Ädil begonnen, die Gladiatoren anzukündigen. Und zuerst war auch alles schön und gut gewesen, nur dann hatte der Mann begonnen, irgendetwas davon zu faseln, dass er zwar auf Traditionen stand, die Kämpfe aber trotzdem irgendwie anders sein würden. Was sich für Nigrina schon einmal per se ausschloss. Aber nun gut, ein bisschen gespannt war sie schon – nur, was dann kam, ließ sie zunächst einmal sprachlos in ihrem Sitz zurück sinken. Bitte was? Was war DAS denn? Es gab keine namhaften Gladiatoren? Keine große Namen, keinen einzigen, nicht mal einen klitzekleinen? Er ließ seine eigenen Sklaven antreten, die vielleicht ausgebildet worden waren, die aber niemand, niemand, kannte? Und begann das ganze Spektakel auch noch mit einem WEIBERGEHOPSE? Der Mann war CLAUDIER, bei allen Göttern! Wenn ein Homo novus damit angekommen wäre, ja, da hätte sie gar nichts gewundert, auch bei einem Plebejer wäre sie nicht wirklich überrascht gewesen – je nach Status ein bisschen mehr oder weniger –, aber der Mann da gehörte einer der edelsten Familien Roms an, einer der wenigen, die es wagen konnten, sich mit den Flaviern zu messen! Und er veranstaltete DAS HIER?!?


    Gereizt war gar kein Ausdruck, um Nigrina in diesem Moment zu beschreiben, und es kam noch besser, denn es kam kein richtiger Amazonenkampf, wie sie ihn erwartet hätte – bei dem die Amazonen außer einem Helm so ziemlich nichts trugen, was wenigstens noch zur Belustigung beigetragen hätte –, nein, sie verkleideten sich als irgendwelche Kämpfer. „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ schimpfte sie wütend. „Die ziehen das ernsthaft durch!“ Und, kaum dass der Kampf vorbei war: „IUGULA! Sie soll draufgehen! Am besten gleich alle beide!“ Da hatte sie sich SO sehr auf die Kämpfe gefreut, und dann das – und es wurde nicht besser, denn tatsächlich: zwar wurden für den nächsten Kampf Männer angekündigt, aber immer noch fehlten die großen Namen. Die richtigen Kracher. Die, die die Menge wirklich zum Toben brachten, die, für die Frauen sich in die Ludi einschleusen ließen, weil diese Gladiatoren einfach heiß waren. Sie hob eine Hand in die Höhe und schnippte. „Herrin?“ Wenigstens ihre Sklaven verhielten sich noch vernünftig. „Finde raus ob der Claudier das tatsächlich ernst meint. Ob das nur seine Sklaven sein werden, die hier rumfuchteln.“ Es konnte doch nicht wahr sein, dass das Interessanteste an dem Spektakel heute nicht in der Arena zu finden war, sondern in den Logen, wo sie ihren Verwandten Flaccus mit einer der Cousinen ihres Mannes gesehen hatte. Sie musste unbedingt herausfinden, welcher Zwilling das denn nun gewesen war. Die angehende Vestalin, das wäre... pikant. Aber auch bei der anderen war es interessant, dass sie sich, unverheiratet wie sie war, mit einem jungen Mann hier sehen ließ. Bevor sie weiter darüber grübeln konnte, ertönte jedoch schon die Stimme des Sklaven wieder, etwas hinter ihr. „Es scheint tatsächlich so zu sein.“ Nigrina betrachtete das Schauspiel in der Arena einen Augenblick noch angewidert, dann zuckte sie die Achseln. Es war im Grunde egal. Sollte sie im Nachhinein erfahren, dass doch noch ein bekannter Gladiator aufgetaucht war, würde der Sklave das natürlich ausbaden, aber so oder so war ihr die Lust an den Kämpfen vergangen. Ohne ein weiteres Wort erhob sie sich und verschwand.

  • Zitat

    Original von Quintus Flavius Flaccus


    Dem Schaukampf der Amazonen folgte eine große Gruppenaufführung. Diesmal war man nicht so nachsichtig mit den Kämpfenden. Schon bald tränkte das Blut der Unterlegenen den Boden der Arena. Nur einer der Gladiatoren konnte glorreich und siegreich aus diesem Kampf heraus gehen, viele seiner Gegner fanden den Tod. Dennoch war es faszinierend den Tanz des Todes zu verfolgen. Immer wieder blitzen die Waffen auf. Der ein oder andere Kämpfer wurde manchmal sehr enthusiastisch angefeuert, andere wiederum ausgebuht. Zum Schluss hin, bewegten sich die Kämpfenden nur noch in Zeitlupe, aus unzähligen Wunden blutenden die Kontrahenten und die Erschöpfung war ihnen anzusehen. Als der Eine am Ende zusammen brach, wusste man nicht zu sagen, ob aus Erschöpfung oder aber, weil sein Gegner der Bessere war. Der Sieger wurde bejubelt und gefeiert. Im Anschluss wurden dann noch zwei Kämpfer vorgestellt. Ein Germane gegen einen Nubier. Ganz leicht beugte sie sich vor um diese Beiden etwas genauer zu mustern. Trotz seiner Größe wirkte der Germane irgendwie gedrungen.
    Ein kleines Funkeln zeigte sich in ihren Augen, als Flaccus fragte, ob sie eine Wette wagen wollten. „Warum nicht? Um was wollen wir den Wetten?“ fragte sie ihn.

  • Menochares hatte die Aufforderung bekommen sich bereit zu halten. Sorgsam prüfte er noch einmal den Sitz des galerus und seine manica. Er bahnte sich einen Weg durch die hin und her eilende Sklaven, welche sich um die verletzten und zurückkehrenden Kämpfer kümmerten.
    Gelassen, mit einem Lendenschurz und Gürtel bekleidet in welchem sein Dolch steckte, trat er hinter Wulfgar in die Arena. Augenblicklich blendete ihn das Tageslicht und er wusste aus Erfahrung, dass es ein wenig dauern würde, bis sich seine Augen darauf eingestellt hatten. Er wartete kurze Zeit und ließ schon einmal zur Auflockerung seine Schultern leicht kreisen und anschließend seinen Kopf. Nun war er wirklich bereit und trat ebenso in die Mitte der Arena. Ausgerüstet mit Netz und Dreizack stellte er sich neben seinen Gegner. Die Menschmassen beeindruckten ihn nicht sonderlich, hatte er das ganze doch schon in Alexandria erlebt.
    Die Menge wäre auch hier blutgierig. Würde auch hier unbarmherzig den Tod des unterlegenen Kämpfers fordern. Ihn interessierte, dies alles nicht sonderlich, besser jetzt sterben, als noch lange solch ein Leben in der Fremde fristen müssen. Seine Freiheit, für die es sich zu kämpfen gelohnt hätte, würde er doch niemals erhalten. Er kannte seine Grenzen und ein Star der Arena würde er nie.
    Alles was er nur noch wollte, war mit stolz und in Würde sterben.
    Menochares bemerkte Wulfgars Blick zu ihrem Besitzer. Auch er schaute dorthin und hob seinen Dreizack.

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