[Amphitheatrum Novum] Ludi an den Carmentalia

  • Menochares zuckte zusammen, als das Scutum ihn doch an seinem linken Bein ritzte und er dieses nicht schnell genug wegziehen konnte. Sein Abstand zu Wulfgar war doch nicht so groß gewesen, wie er gedacht hatte. Oder war dessen Kraft noch ungebrochen?
    Er spürte wie sich ein warmer Strom Blut über sein Bein zog. Unwillkürlich griff er dorthin, obwohl er doch wusste dass er seine Wunde hier und jetzt nicht versorgen konnte.
    Wieso befasse ich mich jetzt mit dieser Wunde, die doch nicht lebensbedrohlich ist, fragte er sich.
    Verwundert stellte er fest, dass diese Wunde ihn dazu brachte, seinen Lebenswillen zu wecken. War sein Todeswunsch doch nicht groß genug.
    Plötzlich war er abgelenkt und beschäftigte sich weniger mit Wulfgar, als mit sich selbst.

  • Irgendwie schien Menochares abgelenkt worden zu sein durch etwas. Es wäre in der Sekunde für Wulfgar ein Leichtes gewesen ihn mit dem Schwert zu durchbohren. Doch warum sollte er. Er sollte die Leute unterhalten und nicht töten. Noch nicht. Also sties er ihn mit dem Schild zu, so das Menochares den Halt verlieren würde. Er wollte den Nubier ins hier und jetzt zurückholen.
    Zu sehr verletzen wollte er ihn auch nicht, nicht im Moment. Ihm war es im Augenblick wichtiger, das Publikum auf seiner Seite zu haben. Aber viel wichtiger war es ihm einen fairen Kampf abzuliefern. Daher würde er Menochares nicht verletzen, solange dieser am Boden lag, es sei denn er würde einen dreckigen Trick anwenden.

  • Von Wulfgars Stoss getroffen, taumelte Menochares leicht nach hinten. Nun war er in die Wirklichkeit zurückgekehrt. Er wollte nun Leben um jeden Preis. Grimmig schaute er zu seinem Gegner und faste seinen Dreizack fester. … Denk daran zu Hause nannte man dich den Leoparden. Nutze deine Fähigkeiten, rief er sich selber zu. Mit katzenhafter Geschmeidigkeit umrundete er seinen Gegner und lauerte auf die Chance zu einem Angriff. Wenn nötig würde er ihn mit einem Sprung anfallen, um ihm seinen Dolch an die Kehle zu setzen.

  • Sie standen beide am Gitter. Mansuri war nicht erfreut darüber, dass Morrigan ihren Platz verlassen hatte. Von wegen nur ein Kratzer. „ Für den Kratzer warst du mir ein bisschen zu laut. Du solltest den Kratzer nicht unterschätzen.“ Sie sah sich den Verband an und war im Begriff ,durch Drücken, zu probieren wie empfindlich der Kratzer war. Ihre Fingerspitzen hatten den Verband berührt, da ging ein Raunen durch das Publikum. Mansuri wandte ihren Blick in die Arena. „ Über Sieg oder Niederlage haben wir leider nicht zu entscheiden Morrigan. Das einzige, für Beide hoffen, dass sie den Leuten einen guten Kampf bieten, damit keiner sterben muss.“ Ein Unentschieden hatte sie nur einmal erlebt. Sie machte sich keine großen Hoffnungen, dass hier ein Unentschieden zustande kam. Die Sympathiebekundungen lagen bis jetzt mehr auf der Seite Menochares. Wulfgar kämpfte wie ein baetischer Stier. Sie hatte die Hände an den Gitterstäben. "Hast du schon einmal eine Menschen getötet?“ Ihre Blicke hingen an den Kämpfenden in der Arena, ihre Gedanken waren weit weg.

  • Menochares war wieder da. Und nun umrundete er Wulfgar. Dieser folgte seinen Bewegungen. Er beobachtete vorallem seine Beine, ob er nicht angreifen würde. Er war bereit sein Scutum entsprechend zur Verteidigung hochzureißen. Sein Schwert legte er seitlich an den Schild, um eventuell zuzustechen.

  • Das Wulfgar genau auf seine Bewegungen achten würde, kalkulierte Menochares ein.
    Er startete ein Scheinangriff in Richtung Wulfgars Beine, somit wäre er gezwungen seine Deckung zu öffnen.

  • Grinsend sah er zu ihr. Griff sich an seinen Arm, an die Stelle, an der sie festgehalten hatte und sagte laut „ Au, ...au... mein Arm du hast ihn mir zerdrückt.“ Er lachte sie an und zwinkerte ihr zu. „ Ich dachte bei dem Nubier an Dreizack und bei dir an zickig. Das hört sich gut an und naja...“ Beschwichtigend legte er den Arm um ihre Schultern. „ Ich meine das nicht so. Gut? Ich mag dich.“ Das war nicht gelogen. Aretas lenkte sein Augenmerk absichtlich schnell in die Arena zu den Kämpfern. Sein Gesicht verfärbte sich. Er schob es auf den Kampf, der doch wieder interessant zu werden schien. Nein, nichts tat sich da unten. Sie belauerten sich. „ PUUUHHHH. PUUUHHH. Kämpft !! Ich will Blut sehen.“ Er merkte in dem Moment, dass er Chio an sich gedrückt hatte. Zögernd ließ er sie los. „ Ähm... der Kampf...ist aufregend...nicht?“ Das entsprach nun wirklich nicht den Tatsachen. Er hatte es nicht gewollt und es war passiert. Er hatte es ihr sogar gesagt. Schuldbewusst sah er nach unten. Traute sich nicht sie anzusehen. Das hätte er nicht sagen dürfen.

  • Seit geraumer Zeit untermalten Trompeten- und Hornstöße den Kampf der beiden Männer. Viele der Zuschauer krächzten nur noch, weil ihre Stimmen vom Schreien heiser waren. Manche stärkten sich während des langen Kampfes, andere kauften sich Souvenirs. In weiser Vorausschau hatte Menecrates die Abbilder der heute angetretenen Amazonen und Gladiatoren kunstvoll auf Taschenspiegel und Messer ritzen lassen.


    Als sich dieser Abschlusskampf mehr und mehr in die Länge zog, gaben die Schiedsrichter den Kämpfern ein Zeichen, damit die den Kampf unterbrachen. Dann traten sie auf Menecrates, den Editor zu. Es folgte ein kurzer Disput. Die Schiedsrichter waren sich offenbar einig, es ging nur noch um die Information und Entscheidung des Editors. Menecrates nickte abschließend, er konnte den Argumentationen folgen. Schließlich wandte er sich an das Publikum.


    "Meine Gäste, wir haben in diesem Paar, dem Germanen Wulfgar und dem Nubier Menochares, Gladiatoren gefunden, die gleichwertig in ihrem Können sind. Sie verletzen sich gegenseitig, aber keiner empfängt tiefere Wunden als er austeilt. Die Männer erschöpfen sich gegenseitig, ohne dass der Kampf spannender wird. Der Schiedsspruch hat ergeben: STANS MISSUS."


    Er ließ den Schiedsspruch zunächst wirken, dann fuhr er fort. "Wir haben heute schon Blut gesehen, wenn auch nicht ausreichend in diesem letzten Kampf. Ich kann euch aber beruhigen, es wird weiteres Blut zu sehen geben. Morgen - gegen Mittag - bei den Damnatii. Bringt gute Laune mit! Wir sehen uns!"


    Jongleure und Feuerspucker betraten die Arena und leiteten den Abschluss des heutigen Tages ein. Menecrates hingegen trat an die beiden Gladiatoren heran.
    "Taktisch guter Kampf, ihr seid heute gleichwertig gewesen." Mit diesen Worten übergab er an beide eine goldene Plakette und einen Palmzweig.


    Die Zuschauerränge lichteten sich wenig später. Man würde zur Hinrichtung am Folgetag wiederkommen.

  • Sie konnte nur den Kopf schütteln, mußte dann aber auch grinsen. Den Arm zerdrückt... war sie Hercules? Das waren also die starken Männer und er wollte ihre Domina beschützen. Ihre Laune änderte sich dann schlagartig, als er ihr das mit dem Nubier erklärte, wie er das mit dem Dreizack meinte. Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Sie setzte gerade an, um ihm die Meinung zu geigen, da legte er ihr plötzlich den Arm um die Schulter. War das eine Entschuldigung, oder zumindest sowas in der Art? Verblüfft starrte sie ihn an. War das ein leichtes Rot, das begann, seine Wangen zu zieren? Sie war so perplex, dass sie weder wußte, was sie sagen, noch, was sie tun sollte. Er wandte sich wieder dem Kampf zu, aber da tat sich nichts, sie schlichen umeinander herum wie Katzen, die nur auf den richtigen Moment warteten. Sie wollte sich gerade aus seinem Arm winden, da ließ er selbst los. Der Kampf? Achja, da unten... aufregend? Ähm... "Ja.. nein.. am Anfang.. "


    Was redete sie da nur? Glücklicherweise wurde in dem Moment der Kampf abgebrochen und alles richtete seine Aufmerksamkeit auf den Sprecher. Chio nicht ganz so sehr, sie war mehr mit Aretas Worten beschäftigt, seiner Entschuldigung, oder seinem Geständnis.. oder wie immer man das nennen mochte. Was machte sie sich darüber Gedanken, er mochte sie wie eine Schwester, hatte er selbst gesagt. Und die mußte man ja mögen.. zumindest meistens. Unentschieden... schade, sie hätte gerne ein spektakuläres Ende gesehen. Immerhin konnte man noch ein paar Feuerspucker bewundern, auch etwas, das sie faszinierte. Sie sah noch eine Weile zu, und immer wieder zu Aretas. "Wollen wir auch gehen?"

  • Zitat

    Original von Aurelia Flora


    Der Kampf wogte hin und her, sowohl der flinke Nubier als auch der stämmige Germane mit seiner barbarischen Barttracht brachten einige Treffer an, doch darunter keine überaus gefährlichen. Übehaupt schienen beide auf seltsame Weise gerade in Situationen wo es leicht schien, den Gegner zu überwältigen, zu zögern. Das entging dem Volk natürlich nicht und so waren schon bald laute Rufe des Unmuts von den Rängen zu hören. Flaccus selbst hatte ebenfalls bereits kurz nach Beginn des Kampfes den Verdacht gehabt, dass dieses letzte Aufeinandertreffen der beiden Gladiatoren im Grunde ein abgekartetes Spiel war - warum sollten sie sonst gerade in den kritischen Situationen zögern, den entscheidenden Treffer anzubringen? Der Claudier wollte offensichtlich diese beiden Sklaven, die schon durch ihre äußerlich sichtbaren Vorzüge gewiss einen hohen Wert besaßen, nicht in der Arena verlieren, zumindest schien es, als hätten beide den Auftrag erhalten, den Gegner nicht kritisch zu treffen. Und so war es für den Flavier auch kaum verwunderlich, dass Menecrates den Kampf schließlich abbrach und unentschieden ließ. Hier war also das Wunder, um das Lysandra gebeten hatte.


    Während die beiden Gladiatoren mit goldenen Plaketten und Palmzweigen ausgezeichnet wurden, wandte Flaccus sich an Flora. "Unentschieden, wer hätte das gedacht?" Jongleure und Feuerspucker betraten die Arena. Was sollte jetzt nur aus ihrer Wette werden? "Also so wie es aussieht haben wir beide gewonnen, oder verloren, wie man's nimmt ...", fuhr er fort und ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus, denn ihm war gerade eine famose Idee gekommen. "Also sollten wir auch beide unseren Wetteinsatz einlösen ..." Ja, so musste es eigentlich sein. Einen besseren Ausgang hätte der Kampf gar nicht haben können. Was für ein wundervoller Tag! Nun war der Flavier allerdings gespannt, ob Flora gegen diesen Vorschlag protestieren, oder ob sie sich seiner im Grunde zwingenden Logik ergeben würde.

  • Ganz leichte Enttäuschung zeichnete sich auf ihren Zügen ab, als der Kampf einfach unterbrochen wurde. Sie war sich so siegessicher gewesen und nun hatte es ganz den Anschein, als würde dieser Kampf nicht bis zum bitteren Ende ausgeführt werden. Unmut machte sich bei einigen Zuschauern in den Rängen breit. Es waren sogar einige Buh-Rufe zu vernehmen, als beide Kämpfer zu Siegern erklärt wurden. Ein höchst unzufriedenes Ende für einen Tag der so vielversprechend angefangen hatte.“Also diesen Ausgang hab ich nicht erwartet“, gab sie ein wenig ungehalten zu und verschränkte die Arme vor der Brust, die Lippen leicht geschürzt. Gerade war ihr in den Sinn gekommen, was sie als Wetteinsatz verlangen würde. Nicht materielles, nein, es sollte etwas sein, dass er erwähnt hatte, bei ihrer ersten Begegnung auf dem Sklavenmarkt. Doch damit war dies wohl hinfällig.
    Damit hatte sich der Claudier zumindest bei ihr unbeliebt gemacht. Es war nur wenig Blut geflossen und bis auf ein paar Scheinangriffe war der Kampf auch nicht sonderlich spannend gewesen. So im Nachhinein betrachtet. Vielleicht hatte Menecrates das Schauspiel nicht länger mit ansehen wollen und aus purer Verzweiflung diesen Kampf beendet. Eine bittere Enttäuschung für alle die sich auf ein blutiges und vielleicht sogar tödliches Ende dieses Kampfes gefreut hatten. Und zu allem Überdruss wurden beide Kämpfer auch noch zu Siegern gekürt…
    Die Stimmung kippte ein wenig und noch ehe der Claudier seine kleine Rede beendet hatte, verließen die ersten enttäuschten Zuschauer bereits ihre Plätze.


    Was wurde nun aus ihrer Wette? Beide Gladiatoren wurden zum Sieger gekürt. Hatten sie nun Beide ihre kleine Wette gewonnen? Flora warf ihrem Begleiter einen kleinen fragenden Blick zu. Nun wo dieses Spektakel ein enttäuschendes Ende genommen hatte, würde sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder dem Flavier schenken. Sein Vorschlag kam ihr recht und sie nickte darauf hin zustimmend. „Wir haben Beide gewonnen!“ Sie machte eine bedeutungsschwere Pause, ehe sie dann äußerte, was sie sich als Wetteinsatz vorstellte. Die Enttäuschung über den Ausgang des Kampfes war fort, es zeigte sich nun wieder ein Lächeln auf ihren Zügen.
    „Du hast mir doch gegenüber erwähnt, dass du ein Meister der Künste bist“, das waren zwar nicht genau seine Worte gewesen, aber sie fand sie durfte ihm ruhig ein wenig Honig um den Bart schmieren. „Ich würde gern einmal einer Kostprobe deiner poetischen Worte lauschen. Ein Gedicht soll es werden!“

  • Der Kampf ging untentscheiden aus. So besonders war er nicht. Leben und Leben lassen. Das war in Ordnung. Ihn beschäftigte mehr, dass Chio nicht ganz begriffen hatte was er ihr da offenbarte. Je länger er es betrachtet um so besser war es , dass sie es nicht so verstanden hatte. Caelyn war allgegenwärtig und Chio für ihn Tabu. Trotzdem mochte er sie von Tag zu Tag mehr. Was blieb ihm übrig? Ihr aus dem Weg zu gehen, das war keine Lösung. Er musste es akzeptieren, dass er sie maximal wie seine Schwester behandeln durfte. " Ja, lass uns gehen." Na das wird was werden, wenn Tiberia Faustina in der Villa wartete. Er hatte Chio mitgenommen, ohne zu fragen und Morgen wollte er unbedingt die Hinrichtung sehen.

  • Zitat

    Original von Aurelia Flora


    Erfreut nahm Flaccus zur Kenntnis, dass Flora an seinem Vorschlag offenbar nichts auszusetzen hatte, ja ihn sogar bekräftigte. Eine gravitätsvolle Pause folgte, die die Spannung des jungen Mannes nahezu ins Unermessliche steigerte. In gänzlich flavischer Manier wanderte die linke Augenbraue des jungen Mannes allerdings bei Floras folgenden Worten ein wenig nach oben. Als einen "Meister der Künste" hätte er sich selbst gewiss niemals bezeichnet, dann doch eher als einen Liebhaber der Musen ... aber das war ein gänzlich anderes Thema. Ein Gedicht verlangte sie also und stieg dadurch im Ansehen des Flaviers in überaus hohe Sphären. Viele Dinge hatte er erwartet, doch eine poetische Kostprobe war nicht darunter gewesen. Offenbar war die junge Aurelia nicht nur hübsch sondern auch den Musen durchaus nicht abbhold, was für eine angenehme Verbindung!


    Nun lag es wohl an ihm seine eigene Forderung zu stellen. "Ich möchte lediglich, dass der heutige Nachmittag eine Fortsetzung finden soll ...", begann er, denn tatsächlich wäre es doch ein Frevel, die Bekanntschaft mit einer so bezaubernden jungen Frau gleichsam im Sande verlaufen zu lassen. " ... wie wäre es, wenn du mich einmal auf meinem Landgut in Campania, bei Paestum ... oder, wie die Griechen es genannt haben, Poseidonia, besuchen kommst?", fragte er also, wenngleich die Antwort auf seine Frage eigentlich bereits feststehen sollte, denn Wettschulden waren schließlich Ehrenschulden. "Dort könnten wir dann beide unsere Wettschulden einlösen ...", meinte er mit einem erwartungsvollen Lächeln. Poseidonia war einer der schönsten Flecken der Erde und würde auch Aurelia Flora zweifelsohne gefallen. Fruchtbare Weingärten schmiegten sich dort an sanfte, sonnenbeschienene Hänge, das Landhaus selbst lag direkt am Meer, der Moment, wenn Helios abends mit seinem feurigen Wagen gleichsam ins Meer sich stürzte bereitete einen unvergesslichen Anblick. Doch auch die Umgebung des Landguts bot eine überaus reizvolle Landschaft, mit kleinen Wäldchen, versteckten Seen, schattigen Hainen und kühlen Bächen, die am besten zu Pferde zu erkunden war. Sollte die Aurelia sich also mit dem Einsatz einverstanden erklären würde auch sie selbst eine durchaus angenehme, abwechslungsreiche Zeit im Süden erwarten.

  • Über ihre Domina machte sie sich keine Gedanken, vielmehr beschäftigte sie etwas anderes, das sie ihn schon lange fragen wollte. Seine Freundin. Seit die beiden zusammen in der Villa waren, hatte sie sie nicht mehr gesehen. Aber zuerst mußten sie hier heraus. "Autsch... " Ein Hüne von Mann war gegen sie gelaufen, als er sich durch die Massen nach vorne drängte. Noch war Aretas neben ihr, doch das sollte sich schnell ändern. Immer mehr Menschen drängten sich durch die Gänge nach draussen, und wer nahm schon Rücksicht auf eine Frau. Sie wurde geschoben, gedrückt, zurückgedrängt und irgendwann verlor sie ihn endgültig aus den Augen...

  • Zitat

    Original von Mansuri


    Morrigan zuckte zusammen, als Mansuris Fingerspitze den Verband berührten. „Finger weg.“ Zischte sie. Das Raunen welches durch die Menge ging lies sie wieder in die Arena blicke, ihre Hände umklammerten das Gitter, wie gebannt schaute sie den Kämpfern zu.
    „Ja habe ich.“ Wie beiläufig beantwortete sie die Frage.
    Menecrates gab das Urteil bekannt. Morrigan schaute lächelnd zu Mansuri. „Schau die Götter der Römer meine es gut mit den beiden. Du musst nun los, dem Medicus wieder zur Hand gehen, ich glaub die beiden haben auch einiges abbekommen, was zu flicken ist.“
    Morrigan löste sich von den Gitter und verschwand in Richtung der Katakomben

  • Der neue Tag begann mit einem Regenschauer, bevor sich gegen Mittag die Wolkenberge verzogen und nur noch sporadisch ein weißer Haufen am Himmel die Sonne verdeckte. Zum Einlass der Zuschauer spielten bereits Musikanten, es wurde wieder Gebäck, Souvenirs und Wein zum Kauf angeboten. In der Arena tummelte sich bereits ein Rudel Löwen. Sie sollten nicht nur die Zeit bis zur Hinrichtung überbrücken, sondern auch die Fantasie der Zuschauer anregen.


    Die Ränge füllten sich beständig. Die Würdenträger konnten separate Einlässe benutzen, damit sie nicht in das Gedränge des Pöbels kamen. Auf Podesten, die Menecrates in der Arena hatte aufstellen lassen, jonglierten Schausteller, musizierten Instrumentenspieler und sausten Artisten durch die Luft. Jeweils zwei der Podeste standen nahe genug für Luftakrobaten beieinander. Der Flug Richtung Arenaboden, wo sich die Raubtiere tummelten, verursachte bei den Ausführenden und den Zuschauern ein Kribbeln in der Bauchgegend.


    Endlich passte kein Interessierte mehr ins Amphitheatrum. Zeit für den Veranstalter der Spiele, die Gäste zu begrüßen. Zunächst trieben mehrere Helfer zu Pferd die Raubtiere zu einem Ausgang, der sich hinter ihnen schloss. Zeitgleich öffnete sich der Haupteingang und Menecrates ließ sich von zwei Hengsten bequem stehend auf dem Fußtritt des leichten Wagens in die Arena ziehen. An seiner Seite ritt Macro, einer der Hauptakteure am heutigen Tag. In der Arenamitte angelangt, parierte der Lenker die beiden Füchse und brachte das Gefährt zum Stehen. Jubel brandete auf, als Menecrates die Arme hob.



    "Römer, Gäste, Zugereiste und Einheimische, heute erwartete euch ein besonderer Teil dieser Spiele. Ihr werdet einer Damnatio ad Bestias beiwohnen. Aber damit das Spektakel nicht zu schnell vorbei sein wird, habe ich mir einen ganz besonderen Ablauf ausgedacht. Der Verurteilte wird zunächst einer Sonderbehandlung unterzogen. Mehr verrate ich nicht.


    Und hier ist es, der Verurteilte: Selbst einst Bestie, soll er heute durch Bestien sein Leben verlieren."


    Menecrates‘ Hand wies zum Haupteingang, wo sich erneut das Tor öffnete und ein Trupp Männer die Arena betrat. Sie führten einen Mann in ihrer Mitte, dessen Arme an Stricke gebunden und weit auseinandergespreizt waren. Langsam näherte sich die Gruppe dem Aedil, von Pfiffen und Schmährufen begleutet. Mancher Becher flog in Richtung Keywans.

  • Mit ihrer Bezeichnung Meister der Künste hatte sie ihn ein klein wenig necken und aus der Reserve locken wollen. Ein wenig diese beherrschte flavische steife Miene zu durchdringen, doch bis auf das Zucken seiner Braue, ließ er sich nicht anmerken, was er von diesem Titel hielt. Ihr geforderter Wetteinsatz hingegen fand anscheinend Begeisterung. Begeisterung war nun auf seinem Gesicht abzulesen und sie freute sich, dass sie etwas gefunden hatte, was ihnen Beiden einen weiteren vergnüglichen Abend bereiten würde. Sie freute sich schon jetzt darauf.
    Lysandra war überrascht von Flora, solch einen Vorschlag hatte sie von Narcissa erwartet, aber nicht von der impulsiven Flora. Anscheinend wurde die Aurelia endlich erwachsen. Dennoch runzelte die Sklavin dann leicht die Stirn, als sie hörte, welchen Wetteinsatz nun Flaccus verlangte.


    „Ich würde mich freuen, einmal dein Gast zu sein“, sie fand seinen geforderten Wetteinsatz passend. Campania, es sollte einer der schönsten Gegenden Italias sein. Nur aus Geschichten kannte sie dieses Fleckchen Erde, bis auf Roma und Terentum hatte sie bisher nur wenig vom Land gesehen. Umso mehr freute sie sich über diese Einladung in Form einer Wettschuld. „Du wirst aber sicherlich verstehen, dass ich Titus fragen muss, ob er mit diesem kleinen Ausflug einverstanden ist. Er ist mein Tutor!“ Sie hoffte, dass ihr Cousin Verständnis zeigen würde. „Wollen wir dann gehen?“ die Arena hatte sich in der Zwischenzeit geleert und für diesen Tag würde es keine weiteren Kämpfe geben.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    Die Arme gefesselt und vom Körper weggestreckt wurde er in die Arena geführt, seit Wochen hatte er kein Sonnenlicht mehr gesehen, man hatte ihn in dieses Loch in der Villa gesperrt. Der Hass stand Keywan in die Augen geschrieben.
    „Verrecken sollst du.“ Brüllte er Menecrates entgegen. Keywan hatte eh nichts mehr zu verlieren, also warum sollte er auf lieb Kind machen?

  • Ungerührt stand sie hier in den Kadakomben am Ausgang, den die Gladiatoren benutzten. Die Händen am Gitter sah sie hinaus. Ihr Peiniger betrat die Arena. Schmährufe,Pfiffe, Becher, altes vergammeltes Obst flog in seine Richtung. Sie hasste ihn für das, was er ihr angetan hatte. Sein angekündigter Tod, eine Genugtuung. Das Geschehene machte es nicht wett, die Angst blieb. Sie konnte es nicht vergessen.

  • Die ersten Instruktionen hatte Macro bereits erhalten, daher überkamen ihn gemischte Gefühle, als er in Höhe des Rades neben dem Wagen in die Arena ritt. Sein Herr wollte keinen Kampf, auf den er sich ursprünglich eingerichtet hatte, sein Herr wollte eine Hinrichtung. Eine Damnatio ad gladium wäre zwar wenig ruhmreich für ihn gewesen, aber Keywan war ihm eindeutig unterlegen, sodass diese Form der Hinrichtung möglich gewesen wäre. Nun bekam er eine ganz eigene Rolle in dieser Damnatio ad bestias, eine die nicht üblich war, eine die ebenfalls nicht ruhmreich für ihn als Gladiator war, aber eine, die dem Verbrechen dieses Mannes angemessen war. Das beruhigte Macro.


    Er warf einen Blick zu den Katakomben. Obwohl er auf die Entfernung nichts erkennen konnte, wusste er doch dort Mansuri. Morrigan war sicher auch nicht weit. Er hob die Faust. Der Gruß galt den claudischen Sklavinnen, den Opfern Keywans. Er sollte Zuversicht ausdrücken, dass der Täter heute unter vielen Peinigungen sein Leben lassen musste.


    Der Wagen vor ihm hielt und Macro zügelte sein Pferd. Er besaß eine Lancea, ein Verutum und einen Gladius. Vermutlich würde er nichts davon brauchen, aber er sollte als Eques einreiten. Ein ungewohntes Auftreten, kämpfte Macro doch bereits in den verschiedenen Arenen immer als Provocator, also mit Scutum und Gladius und ohne Pferd.


    Der Ansprache folgte der Einzug des Verurteilten Keywan. Dieser Mann gab offensichtlich nicht einmal im Angesicht des Todes klein bei. In Macros Augen wandelte sich spätestens jetzt der gefühllose und rücksichtslose Sklave in ein Stück Holz. Mit unbeweglicher Miene wartete Macro darauf, dass die Hinrichtung beginnen konnte.

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