Peristyl | Begegnungen

  • Etwas steif und vorsichtig schlich Rhea durch das Peristylium. Dem Kätzchen jagte dieser fremde Ort mit den ungewohnten Gerüchen ein wenig Angst ein. Sie hielt sich in der Nähe ihrer Herrin auf und schlich vorsichtig um die Säulen, die Schwanzspitze zuckte dabei angespannt und ihre Ohren waren aufgestellt. Jedes Geräusch klang noch bedrohlich und ungewohnt. In der Villa Aurelia kannte sie ja jeden Winkel und auch die schönsten Sonnenplätze, aber das hier war neu und fremd. Rhea war froh dem Korb, in welchem sie die Reise überstanden hatte, entkommen zu sein. Endlich wieder bewegen und herum streifen. Aber diesen Ort kannte sie nicht und sie wusste auch nicht, welche Gefahren hier lauerten oder wo sie eine Schale Milch herbekam. Vorsichtig setzte sie eine Pfote vor die Andere, schnüffelte herum und betrachtete Aufmerksam ihre Umgebung.
    Es raschelte hinter ihr, das Fell gesträubt wirbelte sie herum und fauchte das Gebüsch an. Im nächsten Moment wurde aus dem aufgebrachten Fauchen ein tiefes Schnurren. Sie kannte den Kater, der sich an sie heran schlich. Es war einer ihrer Brüder. Spielerisch stürzte sie sich auf ihn, biss ihm ins Ohr und lieferte sich erst einmal einen kleinen Kampf um zu beweisen, dass sie nicht nur die hübschere war, sondern auch die Stärkere.


    Lachend beobachtete Flora die beiden Katzen und kam dann wieder auf die Beine. Sie hätte nie gedacht, dass die kleinen Kätzchen, welche sie einst gefunden hatte, wirklich überleben würden. Alle fünf hatten überlebt und aus allen fünf waren Katzen mit seidigem Fell geworden. Rhea und Diana waren bei ihr und ihrer Schwester geblieben, die drei Jungs des Wurfes hatten hier ihr zu Hause gefunden. Cimon hatte sich ihrer angenommen.
    Einen ganz leicht bitteren Nachgeschmack hatte der Gedanken an den nubischen Sklaven. Sie hatte sich furchtbar in ihm getäuscht, aber wenigstens hatten es die Katzenkinder bei ihm gut. Den Liebeskummer wegen ihm hatte sie scheinbar überwunden. Sie war ihm erfolgreich aus dem Weg gegangen, während der Reise hatte sie ja genügend Unterhaltung gehabt und davor war er in der Villa von Ursus gewesen, während sie sich ja in der Familienvilla aufhielt. Sie gab sich alle Mühe ihn zu ignorieren. Nur ein dummer Sklave, der sie verleitet hatte zu vergessen, wer sie war. Ein furchtbarerer Fehler, den sie nicht zu wiederholen gedachte.
    Rhea schien sich bereits wohl zu fühlen, sie brauchte sich also keine Sorgen um ihr Kätzchen machen. Nun konnte sie sich dem Auspacken widmen. Sie drehte sich um und erstarrte. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sich Cimon an sie heran geschlichen hatte. Man konnte ihr ansehen, dass sie am Liebsten auf der Stelle verschwunden wäre.

  • Cimon war auf der Suche nach Paris auch durch das Perisylium gegangen. Er vermutete den neugierigen Kater zwischen den Säulen. Dann...er verharrte und nahm Paris und seine Schwester nur noch am Rande wahr. Da war sie...Flora. Der Nubier stand nur da und starrte sie an. Was konnte...was durfte er sagen? Nervös sah er sich um... wie gut das niemand da war. Die Lippen des Sklaven begannen leicht zu zittern, erinnerte er sich doch daran, das Flora nicht gerade gut auf ihn zu sprechen war...warum ahnte er nicht.


    Ihr Lachen tat sehr gut und erinnerte ihn an...den Stall. Cimon sah kurz zu den Katzen... Paris ließ Rhea wohl gewinnen...so war der Kleine eben. Dabei wollte er ihr immer wieder übers Gesicht und die Ohren lecken. Was für ein friedlicher kleiner Kater. Cimon lächelte stumm und schreckte ein wenig auf, als er merkte, das Flora sich umgedreht hatte.


    Sah sie etwa gehetzt aus? Cimon versuchte eine beschwichtigende Geste, verharrte aber schließlich in der Erkenntniss, wie dumm das aussehen mochte. Er neigte leicht den Kopf in Ergebenheit. Ja, es war Flora. Er erkannte sie nicht nur weil er wusste das sie es sein musste...nein... aufgrund seiner Gefühle, die er hatte, konnte er die beiden Zwillinge gut auseinanderhalten. An sich erkannte er einfach nur Flora..an ihren Augen, den Lippen, dem Blick... Feuchtigkeit bildete sich in seinen Augen und der Sklave fühlte sich wie in einem dunklen Raum gefangen. Seine Stimme wirkte so ruhig er es nur konnte, doch das leichte Zittern war kaum zu leugnen.


    "D...Domina Flora... Salve. Kann...Kann ich dir etwas bringen?"


    Vollkommen wie ein Sklave gesprochen...vollkommen mit Abstand... nein, er konnte es nicht. Entgegen all seiner Erziehung sowie seiner eigendlichen Art, trat er nahe auf sie zu. Sie zu berühren wagte er nicht, aber seine Lippen schienen sie stumm anzuflehen. Sie hatten nicht darüber gesprochen...kein Wort. War er vielleicht doch nur ein Sklave unter vielen? Der eine der da war?Nein, das konnte und wollte er nicht glauben.

  • Erschrocken war Flora einfach auf der Stelle erstarrt. Wie lange hatte er schon dort gestanden und sie beobachtet? Ihre Hände klammerten sich um das Körbchen, welches dazu gedient hatte Rhea mit zu nehmen. Flora war ein wenig blass geworden und nun stand sie ihm Gegenüber und wusste nicht was sie sagen sollte. Er machte den Anfang, nervös und angespannt fragte er, ob er ihr etwas bringen konnte.
    Nach einem Moment des angespannten Schweigens fasste sie sich endlich. Sie machte einen Schritt zurück, als er sich ihr nähern wollte. „Nein, danke!“ erklärte sie ihm und setzte mühsam eine abweisende Miene auf. Sie versuchte es zu ignorieren, dass er sie flehend ansah. Doch sie hatte nicht vergessen, dass er wohl mit seiner Eroberung bei anderen Sklaven geprahlt hatte. Dass er sie damit, sollte jemals einer ihrer Verwandten davon Wind bekam, sie in Teufelsküche brachte. Ihre Miene verhärtete sich und sie machte einen entschlossenen Schritt an ihm vorbei. „Ich wüsste nicht, dass ich dir etwas zu sagen habe“, erklärte sie ihm eisig. Eilig brachte sie einige Schritte Abstand zwischen ihn und sich, ehe sie sich noch mal um drehte und ihn gekränkt ansah. „Meine Mutter hatte Recht. Ihr Männer wollt nur eines von uns Frauen. Du bildest anscheinend keine Ausnahme!“ Mehr hatte sie ihm nicht zu sagen. Er war nur ein Sklave, sie hatte ihn ungebührlich nah an sich heran gelassen. Es wurde Zeit, dass sie Abstand zwischen ihn und sich brachte. Nie wieder würde sie zulassen, dass er vergaß wo sein Platz war.

  • Irgendwie sah sie erschrocken aus und auch Cimon konnte sich nicht mehr so recht bewegen. Sie hielt ein Körbchen in Händen und er ahnte das es für die Katzen war. Flora wich zurück und der Nubier sah sie schon beinahe flehend an. Ihre Nähe war etwas besonderes gewesen. Wieso nur hatte sich alles derartig geändert? Es war richtig, das sie ... das nicht mehr taten...aber wieso dieser...Abstand? Nein danke? War sie etwa sauer? Aber wieso nur? Cimons Lippen zitterten und seine Muskeln taten es ihm gleich. Ihre Mine sagte alles...aber wollte sie nicht, das er sie nicht als Herrin ansah?


    Als sie an ihm vorbeiging nahm er ihren Duft wahr und erinnerte sich einen kurzen Moment mit halb geschlossenen Augen an einen wunderbaren Tag. Ihre Stimme aber entfachte Schmerzen in ihm. Rasch sah er sich um und stellte fest, das sie momentan noch alleine waren. Bis auf Rhea und Paris.
    Sie ging weiter....er sah ihr hinterher. Was sie dann zu ihm gewandt sagte, brachte alles ins Wanken. Was war nur falsch verlaufen? Entschlossen machte er wenige Schritte um vor ihr zu stehen. Diesmal hielt er sie sachte am Arm fest, damit sie nicht wieder weg lief. Auch wenn es gefährlich war...sie war eine Herrin...aber er konnte es unmöglich so stehen lassen.


    "Doch...doch das bilde ich...und das weißt du auch. ja, es war falsch, weil es unser beider Leben gefährdet hatte...aber es war das schönste, was mir...mir jemals im Leben geschehen ist. Ich träume oft von dir...wieso...wieso denkst du nur so schlecht von mir? Bitte...Flora... ich weiß das es besser ist... das wir das niemals... aber ich mag es nicht, wie du mich ansiehst... Du bist jemand ganz besonderes."


    Was sollte oder konnte er noch sagen? Sicher hasste sie ihn nun, aber wieso sollte sie? Seine Gedanken überschlugen sich und er wusste das es für ihn nur einen Weg gab...einen der ihn von ihr fort führen musste. Aber er wollte es noch einmal spüren, herausfinden, ob sie ihn wirklich so sehr verabscheute...er wollte seine eigenen Gefühle untersuchen um so jemand anderen...jemand der ebenso besonders war, eine eindeutige Antwort geben zu können. Würde sie nichts tun...so würde er wohl versuchen mit seinen Lippen den ihren ein letztes mal nahe zu kommen.
    Ihre Nähe ließ ihn einfach nicht mehr klar denken.

  • Sie konnte sehen, wie ihre Ablehnung ihn traf. Etwas das ihr sogar ein bisschen Befriedung verschaffte, denn er wusste gar nicht welchen Kummer er ihr bereitete hatte. Am härtesten hatte es sie getroffen, dass er sein Versprechen, welches er ihr gegeben hatte, gebrochen hatte. Schließlich hatte er ja mit seiner Eroberung angegeben. Das er sie damit in Teufelsküche brachte, schien ihm völlig egal zu sein.
    Zu ihrem bedauern schien ihre Mutter recht zu haben. Männer waren alle gleich, egal ob Bürger oder aber Sklave, es kam ihnen nur auf das Vergnügen an, die Konsequenzen trugen meist die Frauen. Dass sie sich überhaupt zu dieser Dummheit hatte hinreißen lassen bereute sie. Zumindest waren ihr die Augen geöffnet worden. Zwar auf eine sehr demütigende Weise, aber gerade noch rechtzeitig, auch wenn ihr Stolz ein wenig darunter gelitten hatte. Sie hatte sich nur wegen ihm nächtelang in den Schlaf geweint.
    Nur weg von hier, sie konnte seine Nähe nicht ertragen, sie wollte nicht seinen flehenden Blick sehen. Sie wollte ihn am liebsten nie wieder sehen.
    Doch er hielt sie auf, seine Hand auf ihrem Arm, löste einen kleinen wohligen Schauer aus und sie hatte alle Mühe die Gefühle der Sehnsucht und des Verlangens zu unterdrücken. Mühsam kämpfte sie um ihre Beherrschung. Er hatte ihre Gefühle verletzt und doch würde sie ihm am liebsten um den Hals fallen.


    Nur zu gern hätte sie ihm seine Worte geglaubt, aber es war nichts weiter als süße Lügen, um sie zu besänftigen. Das jedenfalls versuchte sie sich einzureden. Damit er nicht sehen konnte, was in ihr vorging drehte sie bewusst ihren Kopf weg. „Fass mich nicht an“, presste sie hervor. Es klang nicht so abweisend, wie sie hoffte. Es war eher ein kläglicher Versuch Abstand zwischen sie zu bringen. Sie war eben keine Eisprinzessin.
    Ihr Herzschmerz, ihre Sehnsucht und ihr Verlangen wandelten sich schließlich in Wut, als er so arglos tat und beteuerte, dass es etwas ganz Besonderes zwischen ihnen gab. Sie funkelte ihn an. „Etwas Besonderes?“ fauchte sie ihn an. „Das sagst du doch nur um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Für dich bin ich doch nur eine Kerbe in deinem Bettpfosten. Eine Eroberung mit der du vor anderen prahlen kannst. Hat dir Áedán auf die Schulter geklopft und bewundert, als du ihm von uns erzählt hast?“ Mit einem leichten Ruck befreite sie sich von seiner Hand.

  • Er ahnte nicht einmal welchen Kummer sie hatte durchleben müssen, oder was diesen ausgelöst haben mochte, aber Cimon wusste, das er ihr niemals etwas hatte antun wollen. Nichts was solche Schmerzen hervorrufen würde... dabei glaubte er das eine dunkle Kraft nach seinem Herzen kreifen müsste, in dem Moment, da sie sprach.
    Sie war ihm nicht egal...ganz und gar nicht, weshalb er auch tiefe Verzweiflung zu spüren begann.
    Als Cimon sie berührt hatte, hatte sie da etwa leicht gezittert? War es gut, oder schlecht? Er wusste es nicht, hoffte aber zunächst auf eine Verbesserung der Situation...
    Doch sie drehte sich weg... er zuckte, ließ sie aber nicht los. Nicht anfassen? Seine Augen bettelten sie an, sie möge nicht so sprechen, doch es hörte nicht auf. Allerdings klangen ihre Worte nicht so abweisend, wie er befürchtet hatte, was wiederum für Hoffnung sorgte.


    Ihre Augen funkelten den Nubier an, ihr Fauchen ließ ihn etwas zittern. Die Unterlippe des Nubiers bewegte sich, doch er konnte nicht sprechen. Sein schlechtes Gewissen? Er verstanbd ganz und gar nicht. Eine Kerbe im Bettpfosten? Er schüttelte ernergisch den Kopf. Sie war seine erste...und bislang einzige...und tiefgehenste Beziehung...Beziehung? War es das? Oder doch nur...was?
    Dann kam die Erkenntniss...Áedán...er hatte also Dinge gesagt... er hatte ihn verraten? Ihn vielleicht vor Flora mies dargestellt? Flora schüttelte ihn ab, doch er folgte ihrer Bewegung. Damit er nach wievor dicht vor ihr stehen konnte. Der Nubier verlor all seine Scheu, all sein Wissen, das er doch nur ein Sklave war...jetzt war er wie damals...nur Cimon, der Flora liebte. Auch wenn er es nicht durfte, auch wenn es nie wieder geschehen würde.... er wollte sie nicht im Hass verlieren...
    Seine Hände gingen zu ihren Schultern um sie sachte zu halten, ihr nahe zu sein. Der Kuss war vereitelt worden, doch so schnell würde er nicht aufgeben.


    "Ich habe nicht gepralt, Flora. Bitte glaube mir... Áedán? Er meinte Gefühle für mich zu haben und ich sagte ihm das ich eine Frau lieben würde...eine unerreichbare...aber ich sagte das ich sie liebe...keinen Namen, nichts! Ich flehe dich an, bitte glaube mir, Flora. Und nein...er hat mich geschlagen, wie du dich vielleicht erinnerst."


    Wieder war er ihr beim reden näher gekommen und nahm ihren betörenden Duft wahr. Wäre es eine andere Situation gewesen, er hätte sich nur zu gerne mit ihr im Heu einige Momente der Ruhe gegönnt...der Erholung vom Leben in Grenzen, die doch so oft Schmerzen bedeuteten.

  • Flora wollte in diesem Moment nur noch eines: Weg von hier, ehe sie wieder irgendeine Dummheit beging. Ehe sie vergaß wer sie war und wer er war. Es war ein Fehler gewesen, ein riesengroßer und sie hatte eigentlich nicht vor ihn zu wiederholen. Weshalb sie auch wieder versuchte Abstand zwischen sich und Cimon zu bringen. Seine Nähe ließ sie nicht klar denken. Auch schien das kleine Stimmchen namens Gewissen einfach zu verstummen. Flora versuchte seinem Blick auszuweichen. Sie wusste, dass sie schwach werden würde, wenn sich ihre Blicke kreuzen würden. Stattdessen suchte sie sich irgendeinen Punkt an einer Säule. Hauptsache etwas, dass sie nicht dazu brachte, ihm zu erliegen.


    Doch seine Hände auf ihren Schultern, vereitelten ihren Versuch Abstand zwischen sie zu bringen. Stattdessen blieb ihr nun gar nichts anderes mehr übrig, als den Blick zu heben. Warum konnte er einfach nicht sie gehen lassen? Es wäre besser für sie Beide, wenn er es einfach hinnahm, dass sie wütend und verletzt war. Zumindest wäre es dann für sie einfacher, sich gänzlich von ihm zu lösen. Um nicht gleich schwach zu werden, verschränkte sie die Arme vor der Brust und bohrte sich ganz leicht die Fingernägel in die Haut.
    Ihre Worte schienen ihn ehrlich getroffen zu haben und sofort beteuerte er, dass er ihr Geheimnis nicht ausgeplaudert hatte. Was hatte dann aber diese Szene im Garten zu bedeuten? Sie war sichtlich verwirrt. Hatte sie vielleicht einige Dinge falsch gedeutet? Leise seufzte sie tief und traurig. Selbst wenn sie etwas falsch verstanden hatte. Es durfte nicht sein und es lag an ihr, dies ein für alle Mal zu beenden. Auch wenn ihr dabei das Herz blutete. Sie nahm seine Hände und löste sie von ihren Schultern.


    „Ich weiß nicht, was du dir erhoffst“, ihre Stimme klang belegt. „Ich glaube dir, aber es kann und darf nichts zwischen uns geben!“ Sie versuchte entschlossen zu klingen. „Es tut mir leid!“ Sie drängelte sich an ihm vorbei und ergriff dann die Flucht. Sie ließ stehen, wohl wissend, dass sie einen Scherbenhaufen hinter sich zurück ließ. Flora hatte es nicht mal geschafft ihm in die Augen dabei zu sehen.

  • Der Nubier wollte nur noch das eine. Sie in den Arm nehmen und ihr nahe sein. Aber das schien weit entfernt von dem zu sein, was geschehen mochte. Es wäre ein Fehler sich zu küssen, sich zu lieben, doch es war das was er wollte. Sie schien sich gerade zu zu winden.


    Sie sah ihn an und seine Augen flehten Flora an ihn zu verzeihen. Cimon hoffte so sehr, sie möge alles vergessen, ihn sanft berühren, wie an jenem Tage, aber auch das sollte wohl nicht sein. Mit verschränkten Armen zeigte ihre Haltung nichts gutes. Der Nubier ließ langsam die Arme an ihren heruntersinken. Zumindest diese leichte Berührung war ihm noch vergönnt gewesen. Floras Seufzen ging dem Sklaven tief in sein Herz und schnitt eine Wunde, die nicht größer hätte sein können, denn nun ahnte er was kommen würde, was kommen musste...


    Sie löste sich von ihm noch bevor er die Berührung hatte genießen können und ihre Worte trieben ihm Tränen in die Augen. Seine Unterlippe begann zu zittern und mehr als ein stummes 'Bitte' konnte er nicht formen.


    Es konnte und durfte nichts zwischen ihnen geben. Nichts... ja, sie hatte recht, doch diese Wahrheit schnitt die ach so tiefe Wunde nur noch tiefer. Kein Blick in die Augen, nur diese Worte und sie ging....
    Cimon sah ihr hilflos nach, stand da und konnte sich nicht mehr bewegen. Ganz langsam...irgendwann...sank er nieder und hockte nur da. Seine Tränen kamen ungefragt und nicht einmal die Pfote von Paris, die sich auf seinen Oberschenkel legte konnte ihn aufmuntern. Auch nicht das Schnurren oder der Kopf, der sich gegen seinen drückte. Langsam nur erhob er die Hand um Paris fahrig durch das Fell zu gehen...
    An diesem Tag versuchte er das erste mal in seinem Sklavenleben sich von aller Arbeit fern zu halten, denn er wollte sich von den Menschen fern halten.

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