Zunächst fand Caelyn keine Worte. Doch dann endlich rezitierte sie Verse, die Sermos Stimmung umkippen ließen. Seine Miene verhärtete sich, denn die Worte riefen die Erinnerung an seine Brüder wach, die er verloren hatte und um die er auch heute noch trauerte, wenn auch nicht so offen und rührselig wie Caelyn es dann tat. Sie musste sogar inne halten und ihre Tränen unterdrücken, bevor sie weitermachen konnte. Sermo seufzte leise. Bona dea, welch ein erbärmlicher Anblick. Diese Sklavin tat immer aufmüpfig und bissig. Im Grunde genommen erkannte Sermo jetzt jedoch wieder einmal, wie kaputt sie nur war. Vom Schicksal gehasst, vom Unglück geschunden, von Sermo gebrochen. Wenn er das denn überhaupt schon geschafft hatte. Immerhin hatte das kleine Biest sich seiner ja noch im ausweglosesten Moment vor wenigen Nächten widersetzt.
Ob er es wohl noch einmal versuchen sollte? Ihren Körper zu seinem Instrument herabwürdigen, sie zu seinem Spaß benutzen? Nein, Sermo war nicht danach. Eben noch hätte er Gefallen daran finden können seine keltische Unterhaltungssklavin erneut zu sich ins Bett zu nehmen. Jetzt aber hatte er keine Lust mehr auf diese verheulte, jämmerliche Figur. Er nickte also nur und gab ihr einen unbestimmten Wink. "Gut," beendete er diese deprimierende Situation nach einem Räuspern. "Leg dich schlafen," befahl er einfach leichthin und machte es sich in seinem Bett so bequem wie möglich.
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