Endlich wieder zurück

  • Da sie am frühen Morgen Ostia verlassen hatten, kam die Gesellschaft noch vor der Mittagssonne in Rom an. Durch das Gewühl der engen Gassen dauerte es natürlich, bis sie schließlich und endlich vor der Villa ankamen. Schon den ganzen Tag war er unruhig gewesen und diese Unruhe steigerte sich bis zu dem Zeitpunkt, als er nach etlichen Jahren seinen Fuß über die Schwelle setzte. Na also... brummte er. Wurde auch Zeit.


    Seine Frau am Arm schritt er ins Atrium hinein. Man möge meinem Bruder berichten, daß ich daheim bin! schallte es durch den Raum, wissend, daß irgendein Sklave dies wahrscheinlich schon längst getan hätte. Aber in diesem Moment stand er einfach auf einen imposanten Auftritt. Und er gab seiner Frau damit die Gelegenheit, ihm mißbilligend auf den Arm zu klapsen. So hatten alle was davon.

  • Und dem war auch so..... nichts blieb in der Villa verborgen und die Sklaven waren es gewohnt, mir sofort zu berichten.
    Also eilte ich meinem Bruder entgegen, so schnell es ging.....


    "Mein Bruder...." rief ich schon von Weitem ".... schön, dass ihr wohlbehalten in Rom angekommen seit!"


    Es war wirklich eine Freude ihn wieder zu sehen und als ich ihn endlich erreicht hatte, wusste ich nicht so recht, wie ich nun eigentlich begrüßen sollte..... es war zu lange her....

  • Schön, daß wir endlich da sind. antwortete er seinem Bruder grinsend, ließ dann seine Frau los und ging zu ihm, um ihn ordentlich zu begrüßen.


    Na altes Haus? Lange nicht mehr gesehen, aber sofort wiedererkannt. Er lachte auf. An meine Frau erinnerst du dich sicher noch?

  • "Das stimmt, lange nicht gesehen..... zu lange....." dann nickte ich seiner Frau zu "Ja natürlich, wie könnte man eine so bezaubernde Frau vergessen, willkommen zu Hause......" und wandte mich wieder an Hungi "..... ihr hattest sicher eine anstrengende Reise und ihr wollt euch sicher ausruhen, aber wenn du soweit bist, gäbe es da einiges zu besprechen!"

  • Sicher, sicher. Aber jetzt lass uns erst einmal richtig ankommen. sprach er, während seine Frau einmal die Begrüßung ihres Schwagers erwiderte, sich jedoch dann los riss um ihren Pflichten als Hausherrin nachzugehen.


    Zuerst möchte ich ein Bad nehmen. Aber dann können wir uns gerne unterhalten bei einem guten Essen. Außerdem habe ich einen unglaublichen Gusto auf einen ordentlichen Spritzer. Um die Mittagszeit oder doch eher ein gemütliches Abendessen?

  • Von der Nachricht vom Eintreffen des Consulars Marcus Vinicius Lucianus wurde nicht nur Lucianus, sondern auch dessen Leibsklave Phaeneas angelockt. Zuvor hatte er noch in der Küche Anweisung gegeben, sich mit Getränken und allgemein allem, was die Reisegesellschaft fordern könnte, bereit zu halten (für die restlichen Empfangs- und Einrichteangelegenheiten der frisch Eingetroffenen hatte er schon in den letzten Tagen das Nötige vorbereitet, sprich delegiert). Dann hatte er sich auf den Weg ins Atrium gemacht. Leise und gewohnt unaufällig trat er ein, riskierte dabei aber einen Blick auf die Szene. Hungaricus samt Frau, Phaeneas hatte den Namen schon wieder vergessen, und Lucianus, der unübersehbar freudig auf seinen Bruder zueilte.
    Natürlich gönnte der Bithynier seinem üblicherweise nur von karriereversessenen Schleimern umgebenen Herrn eine vertraute Seele in seinem Umfeld. Aber einen kleinen eifersüchtigen Stich konnte er trotzdem nicht leugnen. Dass Lucianus noch ein anderer Mensch wichtig war – wo Lucianus doch für ihn, Phaeneas, alles war (außer das, was Cimon für ihn darstellte), er ihn bewunderte und verehrte wie keinen Zweiten. Denn die ganz große Nummer 1 für den bithynischen Sklaven war Lucianus. Cimon, in den er sich verliebt hatte, musste sich dem unterordnen. An das, was der Vinicier Phaeneas bedeutete, kam der Nubier nunmal nicht ran.

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