Es war dunkel, die Straßen weitestgehend leer. Wer sich jetzt noch hier herumdrückte waren Gesetzesbrecher und Obdachlose. Selten ein Besoffener, der seinen Weg nach Hause nicht gefunden hatte.
Der geneigte Beobachter mochte in dieser Nacht drei Gestalten in einem alten schäbigen Laden verschwinden sehen. Die Tür, die in das Innere führte war nur provisorisch geschlossen. Das Dach des Hauses war teilweise eingefallen. Einige Mauern schon ins sich zusammengebrochen. Die vordere Front sowie die mittlere Mauer standen noch und dort befand sich auch der Eingang in den Keller. Hinter einigen Balken und Brettern konnte man hindurch schlüpfen und in die untere Etage kommen. Dies waren einst Lagerräume. Jetzt musste man sich mit den Ratten um den Platz streiten.
Hierhin führten Amneris und Celeste ihre Beute. Regelmäßig kamen sie hierher um Vorräte aufzufrischen. Man wusste ja nie wann man hier mal etwas länger verweilen musste. So befand sich hier etwas Wein, Brot und gesalzenes Fleisch. Ein paar Decken waren an die Decke gebunden worden. Besonders warm war es hier nie. In einer Ecke befanden sich in ein paar Öllampen, die nun entzündet wurden und spärliches Licht spendeten. Celeste ließ sich in eine Ecke fallen. Den ganzen Weg über von diesem Auftrag bis hierher hatte sie nichts gesagt. Es war auch nicht nötig. Den Weg kannten beide im Schlaf, waren ihn oft gegangen und der Sklave war mitgegangen. Er musste, es blieb ihm nichts anderes übrig. Nachdem sie einen Moment gesessen hatte, stand sie jedoch auf, trat heftig gegen eine Kiste und begann wie aufgezogen herumzurennen und wilde keltische Flüche von sich zu geben. Ihre Stimme wirkte in diesem Moment hart und nicht so ruhig und freundlich wie sonst...