Der Keller eines alten heruntergekommenen Gemüsehändlers in einer Seitenstraße der Via Serapis

  • Es war dunkel, die Straßen weitestgehend leer. Wer sich jetzt noch hier herumdrückte waren Gesetzesbrecher und Obdachlose. Selten ein Besoffener, der seinen Weg nach Hause nicht gefunden hatte.
    Der geneigte Beobachter mochte in dieser Nacht drei Gestalten in einem alten schäbigen Laden verschwinden sehen. Die Tür, die in das Innere führte war nur provisorisch geschlossen. Das Dach des Hauses war teilweise eingefallen. Einige Mauern schon ins sich zusammengebrochen. Die vordere Front sowie die mittlere Mauer standen noch und dort befand sich auch der Eingang in den Keller. Hinter einigen Balken und Brettern konnte man hindurch schlüpfen und in die untere Etage kommen. Dies waren einst Lagerräume. Jetzt musste man sich mit den Ratten um den Platz streiten.


    Hierhin führten Amneris und Celeste ihre Beute. Regelmäßig kamen sie hierher um Vorräte aufzufrischen. Man wusste ja nie wann man hier mal etwas länger verweilen musste. So befand sich hier etwas Wein, Brot und gesalzenes Fleisch. Ein paar Decken waren an die Decke gebunden worden. Besonders warm war es hier nie. In einer Ecke befanden sich in ein paar Öllampen, die nun entzündet wurden und spärliches Licht spendeten. Celeste ließ sich in eine Ecke fallen. Den ganzen Weg über von diesem Auftrag bis hierher hatte sie nichts gesagt. Es war auch nicht nötig. Den Weg kannten beide im Schlaf, waren ihn oft gegangen und der Sklave war mitgegangen. Er musste, es blieb ihm nichts anderes übrig. Nachdem sie einen Moment gesessen hatte, stand sie jedoch auf, trat heftig gegen eine Kiste und begann wie aufgezogen herumzurennen und wilde keltische Flüche von sich zu geben. Ihre Stimme wirkte in diesem Moment hart und nicht so ruhig und freundlich wie sonst...

  • Es war drückend in dem Keller, das ewige Aufpassen auf die Ratten und die fehlende Sonne machten der Keltin zu schaffen. Das Essen war inzwischen auch aufgebraucht. Das Wasser-Wein-Gemisch würde noch bis zum Abend reichen.
    Kurz nahm sie sich Amneris zur Seite und gemeinsam wurde abgesprochen wer hinausgehen sollte und was eingekauft gehörte. Schnell waren sie sich einig.
    Die Keltin würde gehenn...

  • Aufgelöst und außer Atem war Celeste zurückgekehrt und erzählte ihrer Freundin von dem Händler und ihrem Verdacht. Laut fluchte nun die Nubierin. Vorwürfe gab es nicht, aber es würde sie sicher noch geben. Celeste wusste es und Amneris auch. Es würde wieder Streit geben wie es ihn immer gab und jeder wusste wie es ablaufen würde. Doch dafür war jetzt einfach keine Zeit. Schnell rafften sie ihre Sachen, nahmen den Sklaven mit und verließen das Gebäude so schnell sie konnten um sich dann in der dunklen Gasse noch einen Moment aufzuhalten und zu schauen ob es wirklich Verfolger gab...

  • Drei dunkle Gestalten huschten in das Gebäude und in Richtung Keller, beinahe lautlos bahnten sie sich ihren Weg nach unten, nur wer wirklich nach Verfolgern ausschau hielt hätte sie wohl überhaupt gesehen, ganz im Gegenteil zu den Zweien die nun aus der Masse auftauchten und den Hauseingang ansteuerten ... es schien als würde der eine vom anderen am Ohr hinterher gezogen, ein eigenartiges Bild, selbst für Alexandria ...


    Es dauerte einige Minuten bis plötzlich ... Sethon aus dem Hauseingang trat, kreidebleich und leicht zitternd stand er in der glühend heißen Nachmittagssonne und starrte vor sich hin. An seinem Gewand war er einfach als einer der Zweiten Gruppe zu indentifizieren ... nach zwei weiteren Minuten in denen Sethon sich beinahe garnicht bewegte kam nun auch der zweite Mann aus dem Eingang und klopfte Sethon aufmunternd auf die Schulter ... leise waren seine Worte auch bis in die Gasse zu höhren ...


    "Sei froh, immerhin haben die sie auch nicht gefunden!"


    "Jaa ... aber .. aber nun werden sie auch niemanden mehr finden! Du kannst doch nicht immer einfach jeden um.."


    Weiter kam Sethon nicht denn ein Klaps auf den Hinterkopf lehrte ihn schweigen ...

  • Aus ihrem Versteck heraus konnten die beiden Frauen das Gespräch hören und auch Sethon im eingang sehen. Celeste war keineswegs eine impulsive oder unbedachte Frau. Eher hatte sie viel gelernt und sich in Zurückhaltung geübt. Doch nicht heute, nicht an diesem Tag und nicht hier. Da war er. Er, der ihnen diesen ganzen Kram eingebrockt hatte. Er war ein rotes Tuch, ihr derzeitiger Feind Nummer eins und sie wollte sich rächen. Sie musste sich rächen. Also versuchte sie sich so lang es ging unbemerkt anzuschleichen. Sie verließ den hinteren Teil der Gasse, hielt sich im Dunklen und hoffte, dass die beiden Männer durch die helle Sonne einfach geblendet wurden. Dann rannte sie auf Sethon zu, holte aus und versuchte ihm einen Kinnhaken zu verpassen, der sich gewaschen hatte. Alle Kraft, die die Keltin besaß, legte sie in diesen einen Schlag. Sie war einfach nur wütend...

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    ~Nebelkrähe~


    Sethon grummelte immernoch vor sich hin, völlig neben der Spur ... wie sollte er nur aus diesem Albtraum entkommen ... sein Begleiter allerdings, war völlig ruhig, geradezu entspannt, er war es auch der Celeste in dem Moment bemerkte als sie zu rennen begann ... doch statt ihren Angrif zu vereiteln, trat er noch einen Schritt zur Seite um ihr nicht im Weg zu sein. Sethon ging auf der stelle zu Boden als ihn der Schlag der Keltin traf, die Krähe jedoch versetzte der Keltin einen kräftigen Tritt in die Seite, nicht um ihr weh zu tun mehr um sie von Sethon wegzuholen und sie auf den Boden zu werfen ... wo er sie nun mit seiner dünnen, langen Klinge bedrohte, während Sethon sich immernoch vor Schmerzen wand ...


    "Ah .. Celeste, nicht wahr? Ich wusste doch wir würden uns wiedersehen, schade nur das es so lang gedauert hat! Sag doch bitte deiner Freundin sie soll aus der Gasse kommen, ich mag keine Überraschungen!"


    Das Messer war unübersehbar erst vor kurzem benutzt worden, das Blut daran war noch nicht einmal ganz getrocknet ...

  • Ein Schlag und zwei die zu Boden gingen. Celeste war total überrascht als sie plötzlich selbst einen Schlag spürte, das Gleichgewicht verlor und auf dem harten Boden der Gasse zum liegen kam. Daneben sah sie Sethon auf dem Boden. Wa sie dann jedoch beunruhigte war die Klinge, die deutlich zu nah war. Natürlich dachte sie nun nicht mehr dran wieder aufzustehen oder sich überhaupt zu bewegen und der rote Schimmer auf der Klinge zeigte deutlich dass der Mann es nutzen würde. Als sie etwas genauer hinsah erkannte sie ihn sogar. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er ihren Namen genannt hatte.


    Amneris hatte bereits gesehen was passiert war und ihr Versteck verlassen. Vor sich hin bugsierte sie den Sklaven. Beide kamen in der Nähe der Gruppe zu stehen. Amneris Blick machte deutlich was sie gerade dachte und die Keltin verstand ohne Worte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es keinen Streit deswegen geben würde, war sehr gering. So standen oder lagen sie nun...

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    ~Nebelkrähe~


    Der Mann grinste unter seiner Kapuze und prässentierte dabei erschreckend weiße Zähne, scheinbar war Zahnhygiene für ihn ganz besonders wichtig, worauf man bei seinem Äußeren doch eher nicht geschlossen hätte ... diese deute nämlich viel eher auf jemanden hin der mit dem Wort Hygiene schon im Allgemeinen nichts mehr anfangen konnte ...


    "Mein Herr möchte euch gerne zu sich einladen, um quasi über alte Zeiten zu plaudern ... ich bin der Bote und der gute Sethon hier ist der dritte Gast, denn auch wen euch das nicht wirklich klar zu sein scheint sitzt ihr mit ihm im selben Boot ... wobei ich immernoch überzeugt davon bin das es nicht seine Schuld ist das ihr meinem Herren einen seiner liebsten Sklaven geklaut habt!"

  • Ein Blick, der hätte töten können, flog zu Sethon. Oh sie hasste ihn mehr denn je und konnte es immer weniger fassen, dass sie sich auf dieses Spiel eingelassen hatte. Noch imme rlag Celeste reglos auf dem Bogen und etwas entfernt stand Amneris mit dem Sklaven.
    "Nimm dein Schwert weg und lass sie aufstehen. dann können wir gern gemeinsam zu deinem Herren gehen und plaudern wie du es ebend vorgeschlagen hast."
    Amneris war zwei Schritte näher gekommen und hatte sich zu ihrer vollen Größe aufgerichtet. Einen für andere nicht zudeutenden Blick warf die Nubierin der Keltin zu und diese wusste sofort was die andere dachte. Was für eine bescheuerte Lage in die sie da hineingeraten sind. Nun wartete die Keltin darauf, dass die Klinge von ihrem Hals verschwand und sie sich wieder regen konnte.

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    ~Nebelkrähe~



    Der Mann nickte und die Klinge verschwand in den weiten Ärmeln ...


    "Gut, wie du willst ... aber ich rate euch mein Vertrauen nicht zu misbrauchen so wie beim guten Sethon .. ich bin nämich wesentlich nachtragender und neige gelegentlich dazu meine Gefühle recht offen zu zeigen!"


    Sethon wurde vom Boden aufgehoben und auf seine Füße gestellt, ohne das die beiden Damen aus den Augen gelassen wurden ... Vorsicht war jetzt wirklich wichtig schließlich konnte man es sich nicht leisten der Nächste zu sein auf den der Rex Nimbactii einen Preis aussetzte. Die Krähe deutete in Richtung Nord-Osten ...


    "Mein Herr erwartet uns sehnsüchtig im Kapeleion Archaon, besser wir lassen ihn nicht warten!"

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